Kurze Frage zu 10 Mark Wilhelm 2

  • Hallo,
    Ich kann die o.g. Münze (1896 a) für 110 Euro bei mir vor Ort kaufen. Gebt ihr mir grünes Licht? Bin an sich Laie, kenne nur die 20 Mark. Knapp 4 Gramm, gekapselt, 19 mm Durchmesser. Etwas über Spot ist doch i.O. ?!


    Danke im Vorraus.

  • Gekauft. Hat kleine, rote Flecken. Anschließend habe ich mir mal die ganze Schmidt/Hausmann Sache durchgelesen...und anscheinend gibt es auch minderwertige Fälschungen. Was meint ihr zu meinem Neuerwerb? Durchmesser + Gewicht passen. Würde gerne dazulernen. Danke.

  • Lt. Katalog Günter Schön, sind von dieser Münze über 1 Mio. geprägt worden. Da gibt es keinen Sammlerwert, nur Goldwert ist zu beachten. Wenn das Gewicht stimmt, sollte das iO sein. Ich vermute gefälscht wurden eher 1892,1894 o. 1895 (da sehr geringe Auflage!).

  • 99% Fälschung würde ich mal tippen ...


    dieser Glanz ist nach Angaben von Experten ein ziemlich gutes Indiz für eine
    Fälschung (sicher ist man nach einem Gutachten, das kostet aber mehr
    als der geringe Mehrerlös für die echte Münze in mittlerer Erhaltung),
    das zweite Indiz ist der Bullion Kaufpreis ..


    Aber ist kein Fehlkauf, es gibt wohl westentlich mehr Nachprägungen als Origiinale,


    und die Nachprägungen sind üblicherweise exakt gleiches Gewicht und Goldgehalt.
    Ich glaube nicht, dass Bullion Händler da genauer hinsehen würden weder bei
    An- noch bei Verkauf.

  • Ich kann Jürgenlangen nur beipflichten, denn ich halte die Münze auch für eine Hausmannfälschung. Die sind allerdings bei vielen Händlern ziemlich regelmäßig als "Willi" im Sortiment. Der einzige Händler, bei dem ich mich in Bezug auf Willis einigermaßen sicher fühle ist Proaurum. Daher lasse ich die Finger von den Dingern meist weg. Schmuckstücke in Münzenform mag ich nicht so sehr.
    Aber Gold ist Gold und insofern ist das ganze dann Geschmacksache.

  • so ca. 80% aller 10.- Goldmark sollen falsch sein. Fälschungen zum Schaden der Sammler ( Goldgehalt stimmt ) und Fälschungen zum Schaden vom Reich, zu wenig Gold, manchmal erkennbar mit einer Schiebleere, die sind nämlich zu dick. Aber das sollte ja alles hier bei den Goldbugs bekannt sein. Kommenden Donnerstag ist wie immer eine Münzbörse in den Nachmittagstunden in Frankfurt/Main. Dort ist auch recht regelmaessig ein vereidigter Sachverstaendiger anwesend. Dessen mündliches Urteil kostet fast garnichts, eine Expertise kostet Geld, wird sich aber bei dem Knochen nicht lohnen. es gibt auch noch andere Anwesende, die haben Ahnung. Deren Kaufinteresse ist der Echtheitsbeweis.


    Das sagt Paul aus Frankfurt am maaaaa

  • Ein Hausmann ist es mit SICHERHEIT nicht. Die sind nämlich so gut, dass selbst Experten diese nicht von Original unterscheiden können.
    Das hier sieht wie ein Guss aus. Aber wenn der Goldgehalt und das Gewicht stimmen, ist doch alles in Butter. [smilie_blume]

  • Hmm, wenn es soooo schwierig ist, echt von falsch zu unterscheiden bei den RM, wie machen es denn die Experten? Warum sollte man dann z.B. bei proaurum sicherer sein?


    Interessant ist auch irgendwie, dass niemand zu wissen scheint, wie viele Hausmänner es denn wenigstens annäherungsweise gibt. Kam das z.B. im Prozess wirklich nicht zur Sprache?


    Ohne jemanden irgendwas unterstellen zu wollen, aber wenn ich einer der wenigen Experten wäre, ich würde im Zweifel auch immer Fälschung rufen, je mehr man findet, desto interessanter macht man sich im Markt.....
    Klar, bei obskuren Länderprägungen mit vierstelliger Auflage muss man wohl mit Fälschungen rechnen. Aber bei Millionenauflagen? Meint ihr nicht, es wird irgendwie deutlich mehr für gefälscht gehalten, als tatsächlich gefälscht ist? Ich habe jedenfalls immer so ein bisschen den Eindruck......Prügelt mich ob meiner Ignoranz. 8)

  • Interessant ist auch irgendwie, dass niemand zu wissen scheint, wie viele Hausmänner es denn wenigstens annäherungsweise gibt. Kam das z.B. im Prozess wirklich nicht zur Sprache?


    Doch, aber auch nur annäherungsweise, da für den Prozeß die exakte Zahl nicht so entscheidend war. Auc hatte ich den Eindruck, daß Hausmann selbst nicht mehr so genau wußte, wie viele Münzen von welcher Art er geprägt hat (oder er hat es geschickt verschleiert). Seine Angaben im Prozeß hierzu waren nach den Akten wohl auch eher wage.


    Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier tatsächlich um eine Fälschung handelt. Der Glanz allerdings paßt nicht zu den übrigen Abnutzungserscheinungen, was m.E. aber mehr darauf hindeutet, daß die Münze gereinigt und poliert wurde. Eine Guß-Fälschung würde ich nahezu ausschließen.


    Gruß,
    Goldelefant

  • Wie hier einige Leute anhand zweier Bildchen Hausmann-, Guszfälschungen bzw. Münzbereibung diagnostizieren können erstaunt mich.
    Es musz sich um eine ganz selten anzutreffende Spontananhäufung atralen Expertentums handeln :D

  • Wie hier einige Leute anhand zweier Bildchen Hausmann-, Guszfälschungen bzw. Münzbereibung diagnostizieren können erstaunt mich.
    Es musz sich um eine ganz selten anzutreffende Spontananhäufung atralen Expertentums handeln :D


    Zum einen handelt es sich hier nicht um "Bildchen" sondern um qualitativ sehr gute Bilder.


    Zum anderen benutzt man zur Bestimmung von Fälschungen meist hochauflösende Vergrößerungen, zumal bei solch kleinen Münzen wie einem Goldzehner.


    Eine absolut sichere Expertise kann ich hier natürlich nicht geben, ohne die Münze im Original zu sehen, aber nach 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Numismatik traue ich mir schon einen Wurf zu ;)


    Gruß,
    Goldelefant

  • Wie hier einige Leute anhand zweier Bildchen Hausmann-, Guszfälschungen bzw. Münzbereibung diagnostizieren können erstaunt mich.
    Es musz sich um eine ganz selten anzutreffende Spontananhäufung atralen Expertentums handeln :D


    *lol*


    Hier hat wohl niemand ein wasserdichtes Gutachten abgegeben sondern lediglich eine Einschätzung - genau darum hatte der Threadersteller gebeten. Wenn man schon einige von den Reichsgoldmünzen gesehen hat, dann fällt der Glanz eben auf. Der ist zumindest ungewöhnlich.
    Deinen Worten entnehme ich, dass du auf dem Gebiet nicht so bewandert bist. Schau doch mal die Bilder auf http://www.proaurum-numismatik.de/ an. Die sind auch recht hochauflösend. Den Unterschied wirst du erkennen.

Schriftgröße:  A A A A A