Erhaltungszustand vs. Seltenheit

  • Hallo liebe Sammler!


    Wie haltet ihr es in der Frage" Was ist mir wichtiger: Seltenheit oder Erhaltungszustand einer Münze"


    Wie wird das allgemein gesehen, lieber die geringere Prägezahl/"Auflage" bei schlechterem Erhaltungszustand oder die Massenprägezahl bei besserer Erhaltung?"


    Und kommt mir jetzt bloß nicht mit"Immer nur das Seltenste in Bestzustand" :D
    Gruß
    mbär

  • Es kommt immer erstmal drauf an ob man die gesuchte Münze überhaupt bekommt.


    Wenn die gesuchte Münze selten offeriert wird, so denke ich schauen die meisten von uns erstmal das Sie das Stück bekommen.


    Sollte man später die Gelegenheit haben das gleiche Stück in besserer Qualität zu bekommen, so wird man sich dann meistens "hocharbeiten",
    sprich die bessere behalten und die zuerstgekaufte wieder abstoßen, sofern man dann nicht beide behalten möchte.


    Ich denke grundsätzlich geht erstmal Seltenheit vor dem Erhaltungszustand, es sei denn die "seltene Münze" hat nur noch Schmelzwert, da Schrott.

  • Auf Grund meiner langjährigen persönlichen Erfahrung steht bei mir die Qualität einer Münze immer an allererster Stelle, denn der Preis wird im laufe der Zeit schnell in Vergessenheit geraten - die Qualität jedoch niemals. Deshalb empfehle ich ausschließlich in Münzen der besten Qualität zu investieren.

    Jede noch so kleine Goldmünze stellt ein Stück Freiheit dar, die wir uns in Zeiten der großen Verunsicherung gönnen sollten. Sehen Sie Gold nicht als Spekulationsobjekt, sondern viel mehr als Versicherung – die älteste und beste Versicherung der Welt - die niemals insolvent gehen kann und immer für Sie da ist, wenn Sie wirklich einmal Geld brauchen sollten. Hier gibt es weder Kleingedrucktes, noch irgendwelche Tricks, die Ihre Auszahlung behindern- oder gar verhindern könnten. [smilie_denk]

  • Leider hab nicht das Equipment die Münze einzustellen: Vor ca. 8-9 Jahren bekam ich 2 RM Friedrich, Anhalt 1896 für den Gegenwert eines Kasten Bieres .Vs bis auf einige wirklich kleine Randfehler einwandfrei...aaber Rs mit dicken Lotbatzen behaftet. Die Randriffelung hat bei dieser stümperhaften Broschierung ebenfalls gelitten- ist nicht mehr durchgehend erkennbar-. Beim Blick auf das Tableau (und Vs) sieht die Münze sogar gut aus ! Hätte man die etwa nicht nehmen sollen ? ?) V.G.


  • Das wäre,so denke ich auch,genau die erforderliche
    Vorgehensweise...
    1. Um das lang gesuchte Stück endlich in Natura vor sich zu haben
    (Maße u.Gewicht),und...
    2. Als Referenz für evtl.weitere Käufe.


    Gruß
    Golden Mask

  • ich würde die Frage anders beantworten:


    wenn eine Münze extrem rar ist und/oder sehr alt, dann wirkt sich die Erhaltung nicht so extrem auf den Wert aus,
    bzw dann gelten andere Massstäbe: da gibt es den Grad schön, dass man gerade noch die jahreszahl erkennen kann,
    stempelglanz ist bei alten Münzen eher ein Indiz, Skeptisch zu werden, was Echtheit angeht.
    Bei einer sammelwürdigen (vzgl .. xf) Erhaltung muss man sich aber über kleine Handlingspuren keine grossen Gedanken machen.


    Bei Sammlermünzen neuerer Art und relativ hoher Verfügbarkeit kann man dann schon eher auswählen,
    tatsächlich spielen kleine Fehler aber eine erstaunlich geringe Rolle bei den tatsächlich erzielten Preisen.


    Die extremste Abhängigkeit Preis/Erhaltung gibts beim Sammelgebiet USA, dort glaubt man an
    die Unfehlbarkeit der Slabber und zahlt ein Vielfaches für die nur wenige Male vergebenen Höchstnoten.


    Bei Bullion Münzen spielt es gar keine Rolle, wer 500er Boxen kauft und jede einzelne Münze auf
    Krätzerchen untersucht und aussortiert, schafft jedenfalls keine extra Werte, es sei denn es sind US
    Münzen und man macht ein Slabbing-Unternehmen auf. :]

  • Die Ausgangsfrage selbst schon ist eine, die ein echter Sammler sich niemals stellt.


    Es ist doch so:
    Wenn ich ein Sammelgebiet habe, dann sehe ich zu, daß ich sämtliche Münzen aus diesem Gebiet in der möglichst besten Erhaltung (die ich mir leisten kann) bekomme.
    Wenn darunter Münzen sind, die eben nur in ss angeboten werden oder erschwinglich sind, dann eben die.


    Daher richtet sich die Frage von mbär imho nicht an Sammler, sondern an Anleger.
    Und für Anleger stehen Attraktivität und Erhaltung wohl an erster Stelle. Was nützt es, eine "seltene" Münze zu besitzen, die aber außer mir keiner haben will, weil sie potthäßlich ist ?


    @juergenlangen
    St bei wirkllich alten Münzen wie bspw. Talern des 16. bis 18. Jh. ist zwar selten, kommt aber schon vor. Und Fälschungen sind hierbei eher unwahrscheinlich, weil diese Münzen eben gerade deswegen, weil sie so selten angeboten werden, immer genau beäugt und geprüft werden. Daher ist eine vz-Fälschung für den Fälscher ungefährlicher und somit wahrscheinlicher.


    Gruß,
    Goldelefant

  • Hallo,


    ich sehe das so:


    Bei meinen Anlagemünzen, wo nur der Silber bzw. Goldwert von nutzen ist,
    da ist mir auch der Zustand egal, da es sich auf den Silber/Goldpreis nicht auswirkt.


    Aber.....
    Bei meiner Kaiserreich und Weimar-Sammlung, würde ich mir kein ss Stück reinlegen.
    Wie sieht das den aus, wenn man auf ein Münztablett guckt und in der Mitte lacht dich ein ss Stück an??????? Grausam????? [smilie_happy]
    Ich habe deswegen auch schon auf einige Münzen verzichtet.
    Da lege ich sehr viel Wert auf Zustand.


    Es ist auch bei dem Verkauf so, das bessere Stücke sich leichter und schneller verkaufen lassen als schlechte Stücke.
    Das war zumindest mein Eindruck und meine Erfahrung.


    Eine weitere Sache ist natürlich auch der Seltenheitswert, Eine Münze mit einer Auflage von ca. 1000 Stück und einen Alter von ca. 120 Jahren, hier kannst du froh sein, wenn man überhaupt ein ss Stück bekommt, bzw. ob man sich ein gutes Stück leisten kann.
    Aber das muss bekanntlich ja jeder selber für sich entscheiden.

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