Also ich kann darauf nur antworten, dass es zu einem großen Anteil bei mir letztendlich die Neugier war. Da ich im Osten groß geworden bin und in dieses System sozusagen reingeschupst wurde, habe ich mich immer gefragt, wie funktioniert denn eigentlich dieser Kapitalismus?
Das lief dann meistens immer nur auf die banale Frage hinaus, wieso kann eine Firma nicht jemanden x-beliebigen einstellen oder kündigen, wenn es doch freie Marktwirtschaft geben soll. Wieso wird der Arbeitgeber zu so vielen Sachen verhaftet?
Dazu gab es leider lange keine befriedigende Antwort, und auch nicht auf die Kernfrage, was das System nun am laufen hält, warum es so ist wie es ist und warum wir es damals noch im Osten so verteufelt haben.
Das einzige was mich immer abstoß war das ganze Geldwesen und in meinen Augen offensichtliche rumgespiele mit dem Geld anderer Leute, an dem sich aber (aus dem Bauchgefühl heraus) nur wenige bereicherten.
Im allgemeinen Alltagstrott kam ich dann aber nicht dazu, die passenden Fragen zu stellen und mich auch mal auf die Suche zu machen. Dazu musste erst die Finanzkrise 2008 her. Plötzlich war Finazkrise und alles war ganz schlimm! Banken mussten auf Teufel komm raus gerettet werden und Staatshilfen fließen. Aber so richtig hatte ich "auf der Straße" nichts davon gemerkt (was denn nun so schlimm sein sollte). Also was soll das alles, was macht das Geld (Finanz-) was in der Krise steckt eigentlich und ... mit uns?
Erst dann bin ich auch über den 1. Bericht geschuppst wurden: "Wo kommt das Geld her?". Und dann ging aber alles recht fix, erst einmal einen link im Netz gefunden, findet man die ganze versteckte Welt dort und in einschlägigen Büchern.
Aber summa summarum, war es doch die ständigen gärenden Fragen in mir, die mich letzendlich dahin getragen haben, wo ich jetzt bin.
Wenn ich aber sehe, wie viele nur auf Ihre Alltagsgeschäfte schauen und wieviele eine sich (fast kindliche) Neugier behalten haben (bzw. verloren haben/nie hatten) dann erscheint es mir nur logisch, dass sich übers Geldsystem nur wenige Gedanken machen. Wie oft höre ich schon bei den kleinsten banalen Dingen (Technik, Philosophie, Naturwissenschaft oder auch einfach nur alltägliches), dass es jemanden nicht interessiert, weil es ihn "einfach halt nicht interessiert". So ist man stets "möglichst weit weg" von einer globalen Sicht der Dinge und vom Begreifen des Kleinen und des Großen.
Wie habe ich mal vor zig Jahren fabuliert:
für mich sind die drei wichtigsten Dinge für den Menschen:
Neugier, Liebe, Leidenschaft
(zwar alles OT, ist der Thread aber eh schon)
gemini