Brennstoff für die Zukunft

  • Ein heißer Energiespender für daheim
    Dresdner entwickeln Brennstoffzelle für Eigenheime - Fabrik geplant

    Dresdner Physiker, Chemiker und Ingenieure haben eine hocheffektive Energiequelle für den Hausgebrauch entwickelt. Dabei handelt es sich um eine etwa Brennstoffzellensystem, das voraussichtlich ab dem Jahr 2007 in einer neuen Dresdner Fabrik gebaut werden und künftig Mehrfamilienhäuser und Eigenheime umweltschonend mit Strom und Wärme versorgen soll.


    Das Konzept geht auf eine Entwicklungsgruppe am Dresdner Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe unter Leitung von Dr. Peter Otschik zurück. Die Hochtemperatur-Brennstoffzelle (SOFC) aus Dresden werde einen Gesamtwirkungsgrad von 90 Prozent erreichen, erklärte der Wissenschaftler. Die elektrische Ausbeute werde bei etwa 45 Prozent liegen und damit um zehn bis 15 Prozent über den Werten herkömmlicher Brennstoffzellen liegen.


    Das Fraunhofer-Institut will nun gemeinsam mit einer ausgegründeten Firma die Entwicklungsarbeiten abschließen und in vier Jahren mit ersten Feldtests beginnen. Um im Jahr darauf dann die Produktion starten zu können, seien noch Investitionen von etwa 100 Millionen Euro notwendig, erklärte Otschik. Noch in diesem Jahr soll ein erster "Demonstrator" fertig sein, der zunächst für drei Kilowatt (kW) Leistung ausgelegt ist.


    Bis jetzt hat das Team allerdings schon einen weiten Weg zurück gelegt. Den Startschuss für die Dresdner Brennstoffzellen-Entwicklung hatte Anfang der 90er Jahre ein Gemeinschaftsprojekt mit Siemens gegeben. Inzwischen haben die Dresdner so viele Erfahrungen gesammelt, dass sie sich nun an eine Eigenentwicklung wagten: eine Brennstoffzelle für die dezentrale Energieversorgung.


    Dabei setzten sie auf das Hochtemperatur-Konzept, bei dem der Brennstoff bei Temperaturen um die 850 Grad Celsius durch Sauerstoff oxidiert und dabei Elektrizität freisetzt (siehe Kasten "Brennstoffzelle"). Um den Prozess in Gang zu setzen, integrieren die Dresdner in ihr Aggregat einen sogenannten "Reformer", der für die nötige Anschubenergie sorgt. Durch die Integration des Reformers steigt der Wirkungsgrad gegenüber "kalten" Brennstoffzellen, bei denen ein externer Reformer erhitzt werden muss, um den Vorgang zu starten.


    Um ihr Gerät noch effektiver zu machen, fertigen die Dresdner ihre Zellen fast vollständig selbst, nur einige Elemente werden zugekauft. "Bei Brennstoffzellen kommt es auf Präzisionsarbeit an, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen", betont Otschik. Deshalb hat sein Team eine aufwändige Folge von High-Tech-Prozessschritten entworfen, um die Qualität selbst bestimmen zu können. Dazu gehören beispielsweise Spezialbeschichtungen für Keramiken, die Fertigung und Verarbeitung von Elektrodenpasten, Glasschmelz-Methoden sowie viele weitere Schritte. Auch die Zusatzgeräte, die später für den Einsatz der Brennstoffzellen in Häusern benötigt werden, sollen in Sachsen gefertigt werden. "Wir wollen am Markt als Systemanbieter auftreten", unterstreicht der Physiker. "Das hat in Ostdeutschland - leider - Seltenheitswert".


    Komplettanbieter haben gewöhnlich bessere Absatzchancen und Gewinnmargen als Zulieferer, das wissen eben auch die Fraunhofer-Forscher - nur müssen sie bis zum verkaufsfähigen Endprodukt noch einen langen Atem bewahren und nicht zuletzt Geld für die beabsichtigten Investitionen besorgen. Wenn dies jedoch gelingt, winkt ein vielversprechender Markt. Eine Komplettanlage mit 20 Kilowatt Leistung für ein Mehrfamilienhaus, die den gesamten Energiebedarf decken würde, könnte dann nach Schätzungen der Dresdner für etwa 50000 Euro angeboten werden - eine Summe, die sich durch den hohen Wirkungsgrad der SOFC durchaus amortisieren ließe. Spezielle Brennstofftanks wären nicht notwendig, Erdgas oder Kohlegase sollen ausreichen. Umwelttechnisch können die Anlagen auch punkten, denn sie setzen nur Wasser und Kohlendioxid frei, aber kaum Stickoxide.


    Angesichts dieser Vorteile sagen Experten der Brennstoffzelle eine große Zukunft voraus. Bis zum Jahr 2015, so zitiert Otschik gängige Prognosen, sollen solche Aggregate etwa zehn Prozent der Energie-Erzeugung in Deutschland übernehmen. Einen Schub für diese Entwicklung erwartet er vor allem von den Automobilherstellern, welche die SOFC als Zusatzenergieversorgung in Fahrzeuge einbauen wollen - entsprechende Kooperationen zwischen den Dresdnern und Automobilfirmen existieren bereits.


    http://www.dnn.de/regional/26030.html


    -Hoffentlich gehen die bald an die Börse, es könnte ja eine Goldgrube werden;)
    -Hoffentlich ist die 50.000 ein Schreibfehler :rolleyes:, hab da andere Zahlen mal gehört , ist aber schwer was zu finden.


    Glück auf

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