Noch eine Meldung zum "Wirtschaftsaufschwung" in Deutschland!
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Bau-Arbeitgeber fordern Mehrarbeit ohne Lohnausgleich
Freitag 4 Juni, 2004 14:25 CET
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Berlin (Reuters) - Die Arbeitgeber des deutschen Baugewerbes wollen bei der diesjährigen Tarifrunde eine Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich und eine Senkung der Urlaubskosten erreichen.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Werner Kahl, sagte am Freitag in Berlin, die Baubranche plädiere für Öffnungsklauseln, um die wöchentliche Arbeitszeit von 39 auf 42 Stunden ohne Lohnausgleich und zeitlich befristet zu verlängern. "Das bedeutet für uns eine Lohnsenkung von sieben Prozent." Dies schaffe Entlastungsspielraum für die tariftreuen Unternehmen der kriselnden Branche und könne Arbeitsplätze sichern. Kahl schloss eine Lohnerhöhung aus und äußerte sich skeptisch zu Vorschlägen der IG BAU, mit einer faktischen Lohn-Nullrunde und einer bestimmten Beschäftigungsprämie Stellen zu sichern.
Die Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Beschäftigten der Branche beginnen am 28. Juni in Berlin und dürften ganz im Zeichen der Arbeitsplatz-Sicherung stehen. Arbeitgeber und Gewerkschaft haben allerdings noch sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, wie dies geschehen soll.
ARBEITGEBER: SEHEN KEINEN VERTEILUNGSSPIELRAUM VON 2,2 VH
"Beschäftigungssicherung bedeutet für uns kurz gesprochen unbezahlte Mehrarbeit, ein neuer Leistungslohn und Urlaub"
sagte Arbeitgeber-Vertreter Kahl. Diese Punkte müssten diskutiert werden. Dabei gehe es darum, ein neues Leistungslohnsystem zu etablieren, das den Beschäftigten mehr Geld bei guter Arbeit bescheren soll, aber weniger Geld bei schlechter Arbeit.
Um die Urlaubskosten der Firmen zu senken, sollten entweder der Anspruch von 30 Urlaubstagen gekürzt werden oder das Urlaubsgeld.
Die IG BAU hatte vorgeschlagen, die Lohnerhöhung von 2,2 Prozent, die sie für erreichbar hält, zum Großteil in einen Fonds einzubezahlen. Das Geld soll an diejenigen Arbeitgeber zurückfließen, die Mitarbeiter zwölf Monate am Stück beschäftigen. "Die IG BAU sieht einen Verteilungsspielraum von 2,2 Prozent. Wir können diesen Verteilungsspielraum überhaupt nicht erkennen", sagte Kahl. Die Arbeitgeber seien aber zu Verhandlungen über die Vorschläge der Gewerkschaft bereit.