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Industrie-Nachfrage sorgt nach Einbruch für Unterstützung
[Von ftd.de, 19:38, 02.05.04]
Nach den starken Verlusten der letzten beiden Wochen sind die Tiefstände bei den Edelmetallen nach Einschätzung der Experten erreicht. Marktbeobachter erwarten bei Silber und Platin industrielle Nachfrage und gehen beim Gold von einer Konsolidierung zwischen 375 und 400 $ je Unze aus.
Dazu dürfte auch der Wiederanstieg des Euro beitragen, der zuletzt wieder Richtung 1,20 $ gestiegen war. Ebenfalls stützend dürften sich die anstehenden Rückkäufe von Termingeschäften durch die Minengesellschaften auswirken. Im Verlauf der Woche war der Goldpreis zunächst noch um 20 $ je Unze oder 5 Prozent eingebrochen. Er erreichte am Donnerstag mit 377,50 $ das niedrigste Niveau seit dem 7. November, bevor er sich auf 388 $ verbessern konnte.
Anlass für den Preisverfall waren Bemerkungen des chinesischen Premiers Wen, der auf die Gefahren einer Überhitzung der chinesischen Wirtschaft und geplante Gegenmaßnahmen der Regierung hingewiesen hatte. Die Märkte interpretierten diese Äußerungen als negativ für die boomende Rohstoffnachfrage in China.
Während es bei den Zentralbanken ausgesprochen ruhig blieb, gab es bei den Minen einige Quartalsberichte: Anglogold Ashanti, Marktführer in Afrika, musste einen Einbruch des Quartalsgewinns um 21 Prozent verkraften. Begründet wurde dies vor allem mit dem gestiegenen Rand. Unter den Erwartungen blieb auch Newmont Mining. Hier wurden nicht Währungsschwankungen verantwortlich gemacht, sondern gestiegene Rohstoffkosten.
Silber-Preis unter Druck
Das Silber erreichte in der ersten Wochenhälfte zwar noch einmal 6,29 $ je Unze, setzte dann aber seinen Abwärtstrend fort. Es fiel zeitweise auf 5,52 $ je Unze und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember. Gegenüber dem Höchststand von 8,43 $ am 14. April hat das Metall damit fast 35 Prozent seines Werts eingebüßt. Am Freitag konnte es dann wieder auf 6,04 $ je Unze zulegen. Falls das Metall nun auch den Höchstkurs der letzten Woche durchbrechen kann, gibt es die Chance, dass die charttechnische Lücke bei 6,80 $ geschlossen wird.
Wolfgang Wrzesniok-Rossbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
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