CDS - credit default swaps - Alles nur Betrug!

  • http://www.orf.at/stories/2109242/


    Schuldenschnitt löst Kreditausfallversicherungen aus


    Nach dem griechischen Schuldenschnitt werden die schwer berechenbaren Kreditausfallversicherungen fällig. Der Branchenverband ISDA stellte ein Kreditereignis fest, wie die Organisation heute Abend auf ihrer Website mitteilte.


    Mit diesem Begriff ist ein Zahlungsausfall gemeint, der die Kreditausfallversicherungen (Collective Default Swaps, CDS) auslöst, mit denen sich bestimmte Halter von griechischen Staatsanleihen abgesichert haben.
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    ISDA EMEA Determinations Committee: Restructuring Credit Event Has Occurred with Respect to The Hellenic Republic


    http://www2.isda.org/news/isda…-to-the-hellenic-republic


    :!:

  • http://www.orf.at/stories/2109242/


    Schuldenschnitt löst Kreditausfallversicherungen aus


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    Die Nettosumme der griechischen CDS beträgt nur noch 3, 5 Milliarden - und davon halten europäischen Trottelbanken wie die österreichische Kommunalkredit als dummdödelige Underwriter einen erheblichen Teil. Für die internationalen Großbanken sind die restlichen Summen kaum mehr als Peanuts. Es wird eben bewusst und paradoxerweise eben dieses vergleichsweise minimale CDS-Kreditereignis sein, dass das ganze globale Riesenkasino mit den CDS noch eine Weile weiterlaufen läßt, obwohl das CDS-System einen wirklich größeren Derivatencrash wohl kaum mehr vertragen würde.


    Zuerst hieß es - was freilich gelogen war - in den Finanzmedien überall, dass ein griechischer CDS-Default jenen von Lehman Brothers (mit Pleite von AIG wegen CDS) in den Schatten stellen würde. Jetzt aber zeigt sich, dass die Summen überhaupt nicht miteinander zu vergleichen sind. Dennoch wird man überall auf den Steuerzahler zurückgreifen. Das soll z.B. in Österreich, so schreibt mir gerade ein Bekannter, im Fall der griechischen CDS-Verpflichtungen schon beschlossene Sache sein. Welches deutsche Finanzinstitut hat in größerem Stil griechische Kreditausfallversicherungen an Dritte verkauft ? Weiß das jemand hier ?


    Grüße


    auratico

  • Zuerst hieß es - was freilich gelogen war - in den Finanzmedien überall, dass ein griechischer CDS-Default jenen von Lehman Brothers (mit Pleite von AIG wegen CDS) in den Schatten stellen würde. Jetzt aber zeigt sich, dass die Summen überhaupt nicht miteinander zu vergleichen sind.

    Ergänzend: bei Lehman waren es netto rund 500 Mrd US$. Also eine ganz andere Hausnummer.


    Es wird infolge des GR "Kreditereignisses" zu keinen größeren Verwerfungen kommen. Allenfalls muß sich das ein oder andere schlecht gemanagte Institut in D oder Ö mit einem "Klumpenrisiko" im CDS-Geschäft Sorgen machen. Aber die Branche weiß ja ... der Staat steht stets bereit, Fehlspekulationen seiner Hausbanken mit dem Geld der Steuerzahler auszugleichen. :rolleyes:


    Zum Exposure der deutschen Institute gibt es hier ein paar Zahlen:
    Deutsche Banken könnten griechischen Kreditausfall locker wegstecken

  • aus dem Artikel ..

    Zitat

    Deutsche Bank:


    Der Branchenprimus hat CDS im Wert von 4,4 Milliarden Euro aufgelegt und sich im Gegenzug für 4,3 Milliarden Euro abgesichert. Demnach müsste die Deutsche Bank maximal 100 Millionen Euro zahlen. Im Zwischenbericht zu den 9 Monatszahlen 2011 weist das Institut den "Nettonominalbetrag von auf Staaten referenzierten CDS" bezogen auf Griechenland sogar nur noch 26 Millionen Euro aus.

    Blöde Frage: Warum "schreiben" die CDS´ und im gleichem Atemzug "kaufen" die gleichwertige CDS´? ?) Ich versteh den Sinn dabei nicht ...


    Aber mal ne andere Überlegung:
    [VT on]
    Jetzt haben die ein Kreditereigniss in Höhe von den spassigen 3,5 Mrd. Euro. Gehen wir mal davon aus, das geht alles reibungslos über die Bühne ... schließlich hatten die alle Monate Zeit, das alles auszubalancieren damit das Kreditevent tatsächlich ein No-Brainer wird. Die "Stabilität" des Finanzsystems ist damit absolut bewiesen! :thumbup:
    Ist das dann nicht ein kollosaler Freibrief und ein Startschuss für eine neue, noch viel gigantischere Monopoly-Zockerei? Nach dem Motto, schaut her liebe Leut, es ist alles in Butter und die CDS sind sowas von sicher ... quasi genau der Vertrauensbeweis, den das kranke Finanzsystem dringend braucht? ?)
    [VT off]


    Vergessen wir die Derivateblase, auf eine neue Runde im globalen Finanzkasino. Frei nach Norbi Blüm: die CDS sind siiiicher! :thumbup:
    Wir* sind unbesiegbar ...
    * Ihr internationales Finanzkasino


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  • Zitat

    quote='peter63',


    Blöde Frage: Warum "schreiben" die CDS´ und im gleichem Atemzug "kaufen" die gleichwertige CDS´? ?) Ich versteh den Sinn dabei nicht ...


    CDS-Verträge sind sozusagen Einzelanfertigungen, bilaterale Verträge mit je unterschiedlichen Bedingungen. Die gegenüber einer kleineren Bank höhere Bonität z.B. der Deutschen Bank ermöglicht bessere Bedingungen und damit höhere Arbitragegewinne.


    Einfach gesprochen muss die Deutsche Bank weniger bezahlen für den Ankauf von sie schützenden CDS als sie durch den Verkauf von entsprechender Versicherungleistung per CDS verlieren könnte, wenn wirklich alle Positionen genettet wären, was offenbar nicht der Fall ist, aber eben offiziell im zu verkraftbaren Bereich von Millionen (77 Millionen bei der DB) liegen soll. Dies ist zumindest die offizielle Lesart. Man wird bald sehen, ob das auch stimmt, denn natürlich gibt es etliche Leute (z.B. Jim Sinclair), die an diese offiziellen Nettosummen (bei Griechenland sollen es ja nur noch 3,5 Milliarden sein) nicht glauben.


    Außerdem sind CDS-Verträge ja keine statischen Gebilde, sondern werden ständig den sich verändernden Bedingungen entsprechend nachgeführt z.B. in Bezug auf die Berechnung der Recovery Rate, also dem Restwert einer Anleihe. Da sind während der Laufzeit eines CDS ständig vom Käufer vierteljährliche Zahlungen zu leisten. Und hinter denen waren/sind die CDS-Aussteller her.


    So kommt es, dass eine kleine Bank wie die österreichische Kommunalkredit (heute offenbar eine staatliche Bad Bank wie hier die HRE) in Europa der größte Aussteller von Griechen-CDS werden konnte und nun mit ca. 1 Milliarde Euro von den dortigen Steuerzahlern gerettet werden soll, wobei ein Bankrott der Bank anscheinend 4 Milliarden kosten würde - behaupten die dortigen Politiker zumal.


    Daran kann man sehen: Überall wird gerettet, gerettet, gerettet und auf den Steuerzahler übertragen. Diese Botschaft soll der Finanzindustrie vermittelt werden. Die CDS können getriggert werden, weil auch dafür wieder der hilflose Steuerzahler aufzukommen hat.


    Zitat

    Aber mal ne andere Überlegung:


    Jetzt haben die ein Kreditereigniss in Höhe von den spassigen 3,5 Mrd. Euro. Gehen wir mal davon aus, das geht alles reibungslos über die Bühne ... schließlich hatten die alle Monate Zeit, das alles auszubalancieren damit das Kreditevent tatsächlich ein No-Brainer wird. Die "Stabilität" des Finanzsystems ist damit absolut bewiesen!
    Ist das dann nicht ein kollosaler Freibrief und ein Startschuss für eine neue, noch viel gigantischere Monopoly-Zockerei? Nach dem Motto, schaut her liebe Leut, es ist alles in Butter und die CDS sind sowas von sicher ... quasi genau der Vertrauensbeweis, den das kranke Finanzsystem dringend braucht? ?)


    Ganz sicher ist das so, denn im Grunde ist Griechenland ja nun wirklich ein Zwerg, wenn man von einer globalen Nominalsumme aller -brutto, also ohne Ausgleich - ausstehenden CDS-Derivate in der Höhe von ca. 32 Billionen USD ausgeht.


    http://www.deutsche-mittelstan…richten.de/2012/03/39484/


    http://en.wikipedia.org/wiki/Credit_default_swap


    http://de.wikipedia.org/wiki/Credit_Default_Swap


    Grüße


    auratico

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