Willi vom Händler bekommen - Schmelzware?

  • die Goldtauchbäder glänzen/polieren den Kram doch eh nicht, wie soll das mit sonem harmlosen Zeug und ohne Strom gehen?
    insofern seh ich keinen grund, das Zeug nicht zu nehmen
    ich seh aber auch keinen grund, überhaupt mit Ultraschall anzufangen
    Ölbad und Zahnbürste mit Seife/Spüli ist nach wie vor mein Favorit(wenn man kein Ultraschallgerätchen hat)

  • Wenn du dir das nicht zutraust, einfach zum Händler/Juwelier deines Vertrauens hin. Für´n 5er packt er dir die Münze ins Ultraschall, kannst auch im gleichen Zug ein paar Schmuckstücke mitgeben, dann sieht die Münze wieder schön aus :whistling:
    Wert bleibt der selbe, ist halt nur schöner anzusehen. Aber polieren, schrubben oder ähnliches würd die Finger von lassen.

  • Es gibt eine sehr effektive und gleichzeitig äußerst schonende Reinigungsmethode die sich "kathodische Entfettung" nennt. Galvaniker wenden diese Methode an um metallisch blanke, vollkommen fettfreie Metalloberflächen zu erzeugen. Diese Vorbehandlung ist vor Beschichtungsprozessen unbedingt erforderlich wenn man sich nicht mit abplatzenden, abblätternden oder blasenwerfenden Beschichtungen herumärgern will. Die Methode ist auch für polierte, hochglänzende Oberflächen geeignet, weil die Oberfläche nicht angegriffen wird (zumindest nicht Edelmetalle wie Silber und Gold).


    In einem handelsüblichen elektrolytischen Entfettungsbad wird das Werkstück (in diesem Fall die Münze) bei 8-10 A/dm² für ca. 30 Sekunden behandelt. Dabei passiert folgendes: an der Metalloberfläche findet eine elektrolytische Wasserzersetzung statt. Es entsteht dabei viel Wasserstoff. Der entstehende Wasserstoff sprengt Verunreinigungen und Fett von der Oberfläche ab und wirkt gleichzeitig reduzierend auf z.B. Oxid- oder auch Sulfidschichten. Danach wird gespült kurz in verdünnte Salzsäure getaucht und wieder gründlich gespült. Die erhaltene Oberfläche ist nach dieser Behandlung so sauber, dass sie vollkommen wasserbenetzbar ist.


    Auf nicht gänzlich sauberer Metalloberfläche bilden sich sofort Entnetzungen (Wasser zieht sich zu Tropfen zusammen).


    Nach dieser Methode habe ich schon Flecken von PP-Münzen entfernt ohne die geringste Spur einer Reinigungaktion auf der Münze zu hinterlassen. Natürlich hat diese Methode auch ihre Grenzen. Korrosive Angriffe lassen sich nicht entfernen, bzw. Korrosionprodukte können teilweise oder ganz entfernt werden, aber die angefressene Oberfläche wird dadurch natürlich nicht wieder in den glatten Zustand zurückversetzt. Das bedeutet z.B. bei den bekannten Milchflecken auf Silbermünzen funktioniert die Methode leider auch nicht, weil es sich dabei um ein Korrosionsproblem handelt.


    Gruß
    Bellini


    Falls sich jemand für Galvanik und drum herum interessiert sei diese Forum empfohlen :
    http://www.galva-projekt.de/forum/


    Gruß
    Bellini

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe


    René Descartes

    Einmal editiert, zuletzt von Bellini ()

  • ich finde, er hätte noch nen Versuch mit ner Zahnbürste und Spüliwasser verdient, um zu sehen, ob die braunen Bereiche noch Schmutz sind und dadurch abgehn oder chem. Verfärbung
    wenn 2. dann wäre ein normales Goldbad für ne Minute ne gute Idee
    numismatisch ist bei dem teil ja nun wirklich nichts zu verderben
    und diese Verfärbungen gehören nicht zu ner alters-und materialgerechten Patina und würden mich, wenn ich Laie wäre, abstoßen und skeptisch machen

  • Versuch mit ner Zahnbürste

    :pinch:

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • was hast du bei dem übelst zerschrammelten stück gegen ne zahnbürste?
    zahnbürsten werden sogar bei polierten schmuckstücken zur entfernung von polierpastekrusten verwendet, eben weil sie weicher als das gold sind und keine spuren hinterlassen

  • was hast du bei dem übelst zerschrammelten stück gegen ne zahnbürste?
    zahnbürsten werden sogar bei polierten schmuckstücken zur entfernung von polierpastekrusten verwendet, eben weil sie weicher als das gold sind und keine spuren hinterlassen

    Weil man einfach keine Münze mechanisch bearbeitet.

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  • Weil man einfach keine Münze mechanisch bearbeitet.


    jahrhunderte alte münzen, die durch tausend hände gegangen sind, in münzbörsen sich mit anderen münzen gestoßen haben, heruntergefallen sind, aufgehoben wurden, eingefasst als anhänger beschädigt wurden...
    .. die würdest du nicht mit einer zahnbürste bürsten?
    mit verlaub, das erscheint mir albern.

  • Kenner und Könner nehmen sogar extrem weiche Silberdrahtbürsten ... aber dazu braucht man wirklich viel(!) Erfahrung.... Eine Zahnbuürste ist bei zirkuliertem Handelsgold jedoch in der Tat unproblematisch.

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Eine Zahnbuürste ist bei zirkuliertem Handelsgold jedoch in der Tat unproblematisch.

    Ist ne Glaubensfrage. Eine mechanische Bearbeitung hinterlässt immer Spuren, vergrößert die Oberfläche und damit Angriffsfläche für nachfolgende Verunreinigungen.
    Pack mal ne Münze unters Mikroskop, dann putz sie und anschließend wieder unters Mikroskop. Du wirst Dich wundern.
    Die verwendete "Bürste" mag vielleicht weicher als die Münze sein, aber kannst Du das auch für den Dreck garantieren, den Du runterhaben willst.
    Nicht umsonst sind korrodierte Aluminiummünzen in der Regel unrettbar.

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