wir haben uns in diesem Forum über die Zeit ausgiebig mit Beschaffung, Nutzen, Wert und Entwicklung von Edelmetallen beschäftigt. Eine große Einigkeit besteht u.a. darüber, daß z.B. Gold und Silber mal sehr wertvoll in einem Zusammenbruchsszenario zur Beschaffung von Essen, Trinken und Schlafstatt sein könnten. Soweit theoretisch o.k.
Ich würde gern mal eine Diskussion zum tatsächlich vorstellbaren praktischen Ablauf eines solchen Geschäftes anschieben....
Nehmen wir mal täglich verfallendes Papiergeld an. Das Spielchen zu Zeiten der deutschen Hyperinflation lautete doch, so schnell wie möglich seinen empfangenen Lohn (zeitweise wurde 2mal täglich Lohn ausgezahlt) in Waren zu tauschen, wie Schuhe, Essen, Kleidung etc ... denn diese stiegen im Papiergeldpreis ja mit. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, irgendwo gelesen zu haben, daß massenhaft Reichsmark gleich nach dem Lohnempfang in Gold/Silber oder andere Währungen getauscht wurde. Vielleicht ging es auch nur nicht wegen des Nichtvorhandenseins der genannten Dinge. (Wer dazu übrigens Detailwissen besitzt, darf dies gern hier für uns ausbreiten!) Dies verführt mich zur Theorie, daß die breite Masse der Bevölkerung Naturalientauschgeschäfte bevorzugte (ähnlich der Währung Zigarette/Schokolade nach dem 2. Weltkrieg).
Ich gehe nun mit einigen meiner inflationsgeschützten Bullions zum Bäcker und möchte eine fette Ration Brot und Kuchen kaufen. Kann es vielleicht sein, daß die Verkäuferin von Bullions gar keine Ahnung hat und ihr Chef auch nicht? Das gleiche passiert mir beim Fleischer und im Getränkeladen. Ich kann mir also direkt gar nichts kaufen. Also ziehe ich zur Bank los und tausche meine Bullions gegen Papiergeld ein, damit ich was zu Futtern kriege. Ich hoffe bloß, daß Goldbesitz nicht verboten wird, sonst falle ich sicher den Bankern mit der Zeit auf...
Und nehmen wir doch mal an, die Verkäuferin beim Bäcker würde meine Bullions akzeptieren wollen. Hätte Sie einen Überblick über die verschiedenen Krüger, Pandas, Maples etc. und weiß diese einzuschätzen? Besitzt jede Verkäuferin eine Waage, um die Echtheit wenigsten grob prüfen zu können?
Ich glaube, wir verlangen da ein bißchen viel von unserem Einzelhandel, oder?
Oder andersherum. Kann irgendjemand von Euch Fundstellen anbieten, die einen regen Handel unter Nutzung von Gold/Silber in vergangenen Notzeiten beschreiben/beweisen?
mfG Fab