Hallo zusammen,
aus gegebenem Anlass hier ein paar Anregungen von mir, wie ein De-
pot zusammengestellt werden könnte.
Ein Aktiendepot zusammenzustellen, das auf lange Sicht erfolgreich
sein wird, bzw. eine entsprechende Wertsteigerung aufweist, erfor-
dert einige grundlegende Überlegungen.
1. Welche Branchen?
2. small/mid caps oder Blue Chips?
3. welche Regionen?
4. value oder growth?
5. wie groß ist meine Risikobereitschaft?
6. Stopp Kurse oder buy and hold?
7. Welche Summen?
8. Was sollte übergewichtet werden?
Zu Punkt 1:
Aktuell macht es Sinn, Aktien von Firmen zu kaufen, die Gold, Silber
und Nickel produzieren. Hier fallen mir Namen ein wie z.B. Norilsk Nickel,
Harmony, Gold Field, Kingsgate, Durban Roodepoort Deep, Perilya und
Oxiana.
Was trotzdem in keinem Depot fehlen sollte, sind Aktien von Versorgern
und Nahrungsmittelproduzenten, so etwa Südzucker, RWE, Eon oder
Nestle. Diese Werte, die auf den ersten Blick stockkonservativ erschei-
nen mögen, haben durchaus Vorteile. Erträge von Versorgern und Nah-
rungsmittelproduzenten sind relativ gut kalkulierbar, da jeder Mensch
deren Dienste benötigt, egal wie gut oder schlecht die Wirtschaft
läuft. Diese Werte sind sozusagen der Ruhepol jeden Depots, sie bringen
Stabilität.
Was auch nicht vergessen werden darf, sind die Aktien von Pharma-
unternehmen, momentan halte ich allenfalls Schering für kaufenswert.
Aber Gerüchten zufolge soll Hexal den Börsengang planen, das wäre
sozusagen ein "Schmanker`l".
Zu Punkt 2
Small cap oder Blue Chip? An dieser Frage scheiden sich die Geister,
ich persönlich bevorzuge Small und Midcaps, da die Bewegungen in
deren Aktienkurs viel stärker ausfallen als bei den großen. Aber das
ist eine "Glaubensfrage". Ich denke, eine allgemeingültige Aussage
kann man hier nicht treffen.
Zu Punkt 3
Nach Möglichkeit sollte man seine Anlagen nach Regionen streuen,
ich meine hier nicht Bayern, Bremen und Hessen, sondern Deutschland
Frankreich oder Europa und Asien. Kurzum, nicht ein Land, nicht ein
Kontinent. Es gibt ständig Wachstumsregionen und auch Länder, wo
das Wachstum stagniert. Meiner Meinung nach kommt niemand umhin,
auf irgendeine Art und Weise in Asien zu investieren, China und Indien
sind zwei Länder, die Jahr für Jahr mit Wahnsinnsraten wachsen, ein En-
de ist noch nicht in Sicht.
Zu Punkt 4
Wieder eine "Glaubensfrage". Ich persönlich bevorzuge den value style,
die Suche nach fundamental unterbewerteten Aktien. Der Nachteil ist
hier, dass man oft sehr viel Geduld mitbringen muss. Die Börse mag
Fundamentale Daten eine Zeit lang ignorieren, aber schlussendlich wird
sie darauf reagieren. Hier möchte ich z.B. BB-Biotech nennen.
Zu Punkt 5
Die Risikobereitschaft ist ein entscheidender Punkt bei der Zusammen-
stellung eines Depots. Je nach persönlicher Neigung kommen dann
die unterschiedlichsten Aktien in Betracht, z.B. Explorer, potenzielle
Turnaround-Kandidaten, Übernahmekandidaten usw.
Zu Punkt 6
Stopp Kurse ja oder nein. Auch hier scheiden sich die Geister. Auch
dieser Punkt hängt eng mit Punkt 5 zusammen. Ich persönlich halte
nichts davon, Stopp Kurse zu setzen. Oft genug wird man so aus
guten Investments hinausgekickt. Da ich fast ausschließlich in Value
Titel investiere, kümmert mich der Kursverlauf nicht im geringsten,
da Value Titel nie korrekt bewertet sind. Es kann mir höchstens passie-
ren, dass ich mich ärgere, wenn ich eine Aktie 30 % billiger bekommen
hätte. Aber das ist wie gesagt eine Sache der Einstellung.
Zu Punkt 7
Die Summe, die man investiert. Kann pauschal nicht beantwortet wer-
den. Es gibt einige Regeln: Nie mehr, als man bei Verlust verschmerzen
kann. Auf keinen Fall Kredite aufnehmen.
Andererseits eine Frage der Kosten: Ein Beispiel: Ich trade über Raiffeisenbank, d.h. pro Kauf und Verkauf mindestens je 25 Euro.
Summen von 400 oder 500 Euro machen hier also kaum Sinn, vor allem
wenn man das Risiko, das mit Aktienanlagen verbunden ist, in Betracht
zieht.
Zu Punkt 8
Was man übergewichten sollte, hängt von der jeweiligen Börsensituation
ab. Zur Zeit würde ich eine Übergewichtung in Edel- bzw. Basismetallen
empfehlen.