hi,
der artikel ist schon ein paar tage alt.
aber er erklärt ganz schön, warum oft so eine diskrepanz zwischen
den beiden besteht. der gold-bugs soeben z.b. 1,3 % im plus,
gold 0,64 % im plus.
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KA111
09.05.2003, 13:05
Investors daily
Wenn der Tag des Goldes kommt
von Dr. Steve Sjuggerud
Irgendwie haben sich in den USA zwei größere Indizes auf Goldminenaktien etabliert. Aber anders als z.B. Dow Jones und S&P 500, die sich beide seit fast 80 Jahren relativ parallel entwickeln, entwickeln sich diese beiden Goldindizes nicht so im Gleichschritt.
Der eine hat seit Anfang 2002 rund 100 % zugelegt, der andere nur 20 %. Was ist da los? Und warum sollte uns das überhaupt interessieren?
Die Erklärung für das verrückte Verhalten der zwei Goldminenaktien-Indizes entspricht einer Einführung in den Markt der Goldaktien, wo man viel gewinnen oder alles verlieren kann.
Man sollte sich um Goldminenaktien kümmern, weil wenige Branchen derzeit so ignoriert werden wie diese ... und das bedeutet, dass die Goldminenaktien einmal überdurchschnittliche Gewinne erzielen könnten – wenn sie denn einmal steigen sollten.
Noch ist nicht die Zeit, Goldminenaktien zu kaufen, aber diese Zeit kommt bald. Sobald der "wichtige" Goldminenaktienindex einen unzweifelhaften Aufwärtstrend hinlegt, wird es Zeit sein, zu kaufen ...
Aber welcher der beiden Indizes ist der "wichtige"? Es geht um den "XAU"-Index und den "Gold BUGS"-Index. In jedem sind unterschiedliche Goldminenaktien enthalten. Der XAU enthält hauptsächlich klassische Goldminenbetreiber. Der Gold BUGS-Index enthält auch Goldminengesellschaften, die nicht "hedgen", die also stärker von der Entwicklung des Goldpreises abhängen. Das kann gut oder schlecht sein, je nach Entwicklung des Goldpreises.
Hier liegt der wichtige Unterschied zwischen beiden Indizes. Die zwei größten Gesellschaften im XAU sind Barrick Gold und AngloGold – also die größten Goldproduzenten der Welt. Aber sie "hedgen" ihre Produktion – was bedeutet, dass ein Goldpreisanstieg sich nicht unbedingt besonders positiv auf ihre Gewinne auswirkt.
Barrick hat eine zukünftige Produktion im Wert von ca. 6 Mrd. Dollar abgesichert, zu 341 Dollar pro Feinunze. AngloGold hat eine Zukunftsproduktion von rund 3 Mrd. Dollar abgesichert.
Dieses Absichern – "Hedging" – mag eine kluge Entscheidung sein. Das half Barrick, in Zeiten fallender Goldpreise die Verluste zu begrenzen. Leider führt Hedgen bei steigenden Goldpreisen auch dazu, dass die Gewinne begrenzt werden. Das bedeutet, dass Goldgesellschaften, die hedgen, nicht annähernd soviel Geld verdienen wie vergleichbare Gesellschaften, die nicht hedgen.
Für einen Investor sind hedgende Goldgesellschaften wie Barrick oder Anglogold nicht die erste Wahl. Und diese Gesellschaften machen 45 % des XAU-Index aus. Deshalb finde ich, dass der Amex Gold BUGS Index die bessere Wahl ist ...
Der Amex Gold BUGS-Index ist deutlich jünger als der XAU-Index, der 1996 gestartet ist. Er spiegelt besser wider, wie Goldminenaktien auf die Entwicklung des Goldpreises reagieren können. Die zwei größten Aktien im Amex Gold BUGS-Index sind Newmont Mining und Goldcorp. Wenn man bedenkt, dass Newmont die absolute Nr. 1 weltweit ist, und nur eine Marktkapitalisierung von 1,3 Mrd. Dollar hat, dann kann man sehen, dass die Welt der Goldminenaktien unglaublich klein ist.
Wenn man den Wert aller Goldminenaktien auf diesem Planeten addieren würde, dann käme man nur auf die Hälfte der Marktkapitalisierung von Cisco ...
Wenn der Goldpreis durchstarten wird, dann könnte sich eine Goldaktie wie Newmont außerordentlich gut entwickeln. Bedenken Sie, diese Gesellschaft hat eine Marktkapitalisierung von 1,3 Mrd. Dollar. Und sie hat 419 Millionen Dollar Bargeld! Deshalb ist das "Geschäft" eher 880 Millionen Dollar wert. Und diese Gesellschaft hat Goldreserven von 87 Millionen Unzen – mit einem aktuellen Wert von fast 30 Milliarden Dollar! Wenn man Newmont ansieht, dann sollte das Abwärtsrisiko begrenzt sein. Das Aufwärtspotenzial könnte groß sein.
Bei Goldminengesellschaften muss man auch die Kosten berücksichtigen, die bei der Produktion entstehen. Bei Newmont sollen die Kosten bei rund 200 Dollar pro Feinunze liegen. Bei einem Goldpreis von 335 Dollar fallen also schöne Gewinne an. Und die Reserven liegen bei 87 Millionen Unzen. Wenn man in Goldminenaktien investieren will, sollte man sich erst die Infos auf den Homepages der Unternehmen durchlesen, um deren Geschäftsfeld besser zu verstehen (z.B. http://www.newmont.com, http://www.barrick.com, and http://www.anglogold.com).
Dann, wenn die Zeit gekommen ist – und man einen klaren Aufwärtstrend beim Amex Gold BUGS-Index identifizieren kann –, dann kann man darüber nachdenken, in Gesellschaften wie Newmont, Goldcorp oder Kinross zu investieren.