Warum so hohe Aufschläge bei Silber?

  • Derzeit ist wohl bei den Händlern nix unter 14? zu bekommen.


    Dein Klagen wurde erhört, bei Kleiner gibt's den Phil jetzt für 13,99.


    Die Kilo-Ochsen hat ps-coins schon für 13,25€ pro Unze. Das sind 33% Aufgeld. Ich verfolge die Spreads seit Monaten mit Interesse. Meiner Beobachtung nach hat sich die Lage gegenüber dem Herbst deutlich entspannt, als es kein Bullionsilber unter 50% Aufschlag gab. Fast alle Münzen sind jetzt irgendwo lieferbar, die Phils, Maples und Libertads auch meistens in genügender Menge und zu Spreads um die 35%. Bei hektischen Kurssprüngen kann man in den Shops, die keine Quotemaschine haben, auch schon mal was unter 30% ergattern. Das sind aber wirklich kurzfristige Ausnahmen.


    Aktuell fällt mir nur auf, dass die Münzbarren in allen Größen teurer sind als die australischen Kilomünzen und dass es schon seit längerem keine Kilo-Libertads in BU mehr gibt.

  • Hey Leut´,
    hat jemand eine Erklärung, warum auf die Unze gerechnet, der Preisunterschied zwischen Kilomünzen und Unzen (bspw. Philis) seit ca. einem halben Jahr so hoch ist.
    Ist die Nachfrage nach kleinen Einheiten so groß, daß hier der Markt den Preis macht.
    Mitte 2008 gab es diesen Unterschied nicht, ist das nur vorrübergehend, oder schon Vorboten einer Kleinsilberhortung großer Gruppen für Krisenzeiten.


    @ David: Bitte Erleuchte uns mit Deinem Insiderwissen [smilie_blume]


    Hat noch jemand ne Erklärung?

  • Die Kostenvorteile von Kilomünzen bei Herstellung und Vertrieb kann ich zwar nicht quantifizieren, aber wenigstens ist es nachvollziehbar, dass die Kilomünzen umgerechnet auf die Unze billiger sind. Was ich nicht verstehe ist, wieso die wirklich schön gestalteten australischen Kilomünzen auch nach einer Reise um die halbe Welt aktuell genauso teuer sind wie die grob behauenen 100-Unzen und 5-Kilo-Cookies, die doch nun wirklich keinen Sammleraufschlag rechtfertigen und in Pforzheim gezielt für den deutschen Markt produziert werden. Pi mal Daumen würde ich sagen, dass die Dinger wegen des Mehrwertsteuervorteils 10% billiger sein müssten als 5-Kilo-Barren.

  • Nach Aussage von PA, sind die Unzen durch die große Nachfrage schon im Einkauf recht teuer.Ein Verkäufer sagte mir, daß er so schnell nicht mit einer Entspannung der Nachfrage rechne. Diese Woche war dort einiges los, die Wartezeit heute bei Einigen bestimmt ne Stunde.
    Manche hatten das Glück und wurden gleich am Schreibtisch "verarztet" :thumbup:
    Mal schau´n, ob sich die Abwicklungszeiten im neuen Laden im Herbst verkürzen, oder Wartenummernautomaten aufgestellt werden :D

  • Ein Verkäufer sagte mir, daß er so schnell nicht mit einer Entspannung der Nachfrage rechne.


    Da sind wir uns nach der Fed-Aktion von gestern wohl alle sicher. Die entscheidende Frage ist, ob die Angebotsseite angepasst wird. Darüber wurde hier im Forum schon viel diskutiert, ich hoffe aber, dass mit der Wirtschaftskrise ein neuer Faktor hinzugekommen ist, der für steigende Produktionszahlen spricht. Silber gab es schon immer genug, jetzt sollte es auch genug Arbeitskräfte und freie Kapazitäten bei den Vorprodukten geben. Ich gehe davon aus, dass die 50-Millionen-Unzen-Grenze bei den Bullionmünzen dieses Jahr deutlich überschritten wird.

  • Hallo,
    neben den schon genannten möglichen Gründen für den hohen Aufschlag beim Silber kann ich mir vorstellen, daß die Volatilität auch eine Rolle spielt. Bei den enormen Preisschwankungen in letzter Zeit verlangen die Händler einfach mehr, um drohende/mögliche Verluste im vorhinein auszugleichen. Kann doch gut sein, daß der POG mal schnell wieder abtaucht. Und bei der derzeitigen Nachfrage sehe ich aus kaufmännischer Sicht keinen Grund, weshalb die Händler keine Aufschläge von unter 25% verlangen. Das sind schließlich Leute, die das Maximum an Gewinn für sich erzielen wollen und keine Wohltäter für die Allgemeinheit (das soll keine Wertung sein).


    Gruß Phob

  • Von der Münze Österreich, die bekanntlich mit Sonderschichten an der Kapazitätsgrenze arbeitet, war letztes Jahr zu hören, daß nicht über die Anschaffung neuer Maschinen nachgedacht wird, was unter wirtschaftlichen Gründen mir auch sinnvoll und plausibel erscheint( Maschinen, Hallen, Ausweitung der Rondenproduktion, Personal....)Da diese Kosten nur über lange Zeiträume wieder reingeholt werden, könnten sich zur Angebotsentspannung hier kurzfristig nur Überkapazitäten anderer Hersteller (siehe Pforzheimbarren) positiv auswirken.
    Wenn der Run ins EM ein paar Jahre nach der Weltwährungsreform wieder nachläßt, werden die Überstunden auf den Arbeitszeit- Konten dann mit dem Übergang in den Vorruhestand verrechnet :thumbup:
    Für Große Kilomengen brauchen wir jetzt endlich die Große Kilo Phili Pilli :love: :love: Nennwert 50 € :love: :love:

  • http://www.apmex.com/Category/503/Silver.aspx


    Apmex hat die Aufschläge für Eagles, Maples und Philharmoniker jetzt einheitlich auf 20% runtergenommen. Es gibt demnach keine Knappheitspreise für den Eagle mehr. Zuzüglich Märchensteuer sollten die deutschen Händler diese Münzen also für 27% Aufschlag anbieten können, unter 35% gibt es aber nichts.


    Naja :) ! 20% Aufschlag und darauf nochmal die Märchensteuer macht dann in der Summe schonmal 28,4%, weil auch der Aufschlag halt nicht von der Steuer befreit ist. :)


    Eventuell reicht die Nächstenliebe der meisten Händler nicht aus, um - wie von Dir gefordert - nicht nur nichts zu verdienen und das Porto (vom Einkauf) zu übernehmen, sondern auch noch zusätzliche 1,4% vom Warenwert draufzulegen... ;)!

  • Eventuell reicht die Nächstenliebe der meisten Händler nicht aus, um - wie von Dir gefordert - nicht nur nichts zu verdienen


    Warum gehst Du davon aus, dass die US-Shops bei ihren Verkaufspreisen nichts verdienen? Ich gehe selbstverständlich nicht davon aus, dass ein deutscher Händler seine Münzen von einem amerikanischem Händler bezieht, sondern dass er direkt vom Hersteller kauft. Dann stimmt meine Rechnung mit der Steuer auch. Schade, von Dir hätte ich einen solchen Kommentar nicht erwartet.

  • Wenn ich das richtig sehe, ist Silber gerade bei 13,05$ und Apmex verkauft ab 500x die US-Eagles zu 16,13$, das sind 23,6% über Spot


    Dieser Preis beinhaltet noch keine MwSt.


    Bei einer $/€-Rate von 1,3393 entsprechen 16,13$ ca 12,04 Euro, zuzüglich 7% MwSt wären dies 12,88 Euro pro Unze.


    Für knapp über 13 bekommt man in Deutschland auch Philharmoniker.... ich sehe da keinen großen Unterschied.



    Das in den USA das heimische Produkt EAGLE billiger ist als bei uns dürfte jedem klar sein...

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

  • Warum gehst Du davon aus, dass die US-Shops bei ihren Verkaufspreisen nichts verdienen? Ich gehe selbstverständlich nicht davon aus, dass ein deutscher Händler seine Münzen von einem amerikanischem Händler bezieht, sondern dass er direkt vom Hersteller kauft. Dann stimmt meine Rechnung mit der Steuer auch. Schade, von Dir hätte ich einen solchen Kommentar nicht erwartet.


    Natürlich fallen für den Transport bzw. die Versicherung aus den USA sowie den Import/Zollabwicklung keine Kosten an...


    oder etwa doch?

  • Weder der Transport aus USA nach Deutschland kostet was, weil Edelmetalle, besonders Silber ja so leicht sind und von vielen Fluggesellschaften deswegen gratis mitgenommen werden.


    Versichern muß man das auch nicht, weil meistens kommt ja nichts weg...


    Wenn es denn am deutschen Flughafen gelandet ist, braucht man es von dort auch nicht zu holen und bei dem Abtransport vom Flughafen dann auch nicht versichern, - wird schon nichts passieren.


    Wichtig dabei wäre, alles selber zu machen, dann muß man keine Agentur einschalten, die wieder Geld kosten würde. Wenn man es selber holt und sich selber an den Zoll stellt, kostet die Arbeitszeit ja nichts... :)

  • Natürlich fallen für den Transport bzw. die Versicherung aus den USA sowie den Import/Zollabwicklung keine Kosten an...


    Ist das echt so schwer zu verstehen, dass man Philharmoniker von der Münze Österreich direkt beziehen kann? Wieso sollten da die von Dir erwähnten Kosten anfallen? Wäre ja wohl eher umgekehrt ein Argument dafür, dass die Philharmoniker in Deutschland billiger sein sollten als bei amerikanischen Händlern.

  • Wenn ich das richtig sehe, ist Silber gerade bei 13,05$ und Apmex verkauft ab 500x die US-Eagles zu 16,13$, das sind 23,6% über Spot


    Gibt's jetzt auch noch verschiedene Apmex-Seiten? Die von mir verlinkte verkauft alle 3 Bullionmünzen für 2.49$ über Spot. Das waren zum Zeitpunkt meines ersten Beitrags 20% über Spot, bei einem Silberpreis von 13$ sind es nur noch gut 19%.

  • Warum gehst Du davon aus, dass die US-Shops bei ihren Verkaufspreisen nichts verdienen? Ich gehe selbstverständlich nicht davon aus, dass ein deutscher Händler seine Münzen von einem amerikanischem Händler bezieht, sondern dass er direkt vom Hersteller kauft. Dann stimmt meine Rechnung mit der Steuer auch. Schade, von Dir hätte ich einen solchen Kommentar nicht erwartet.

    Reagier doch nicht gleich so sauer. ;(


    Der Rechenfehler mit 27% statt 28,4% war der zentrale Punkt der mich zur Antwort brachte. Und der ist ungenommen von Deiner Argumentation.


    Übrigens kann es gut sein, dass dt. Händler dort kaufen, denn es ist dort günstiger als im dt. Grosshandel. Dazu muss man wissen - man kann es ja auch leicht herausfinden: Bei den Mints selbst kaufen nur eine Handvoll Distributoren pro Land. Dafür muss man auch einige Milliönchen auf der hohen Kante haben. Insofern war die Annahme, Du gingst davon aus, dass dt. Händler dort kaufen, keineswegs abwägig. Und wer weiss wie viele der Antworter hier mit ihren teils detaillierten Hinweisen auf die somit (beim Kauf dort in Übersee) von Dir nicht berücksichtigten Nebenkosten solche Händler sind... ;)


    So. Ich hoffe damit ist mein Ruf bei Dir wiederhergestellt. :)

  • Bei der US Mint können weltweit (!) nur 13 Händler direkt kaufen, dies sind fast ausnahmslos US-Händler. Die meisten deutschen Händler können dies also NICHT DIREKT tun.


    Dito übrigens bei der Münze Österreich. Auf der World Money Fair in Berlin war ich am Münze Österreich Stand und habe gefragt, wer in Deutschland direkt von denen im Großhandel kauft, damit ich mich an diese Firmen wenden kann. Heraus kam eine Liste von noch nicht einmal einer Hand voll deutscher Marktteilnehmer, die DIREKT kaufen können, - alle anderen müssen dies über Umwege tun.

  • Okay, wieder was gelernt! Da ich zutiefst davon überzeugt bin, dass dieses ganze Gerede über eine bevorstehende Silberknappheit großer Unfug ist, betrachte ich Silber nicht als Industriemetall sondern als Investment. Dafür würde ich aber gerne besser verstehen, wie der Retailmarkt funktioniert. Die jüngste Ausarbeitung der GFMS war ganz hilfreich, aber es bleiben für mich noch reichlich ungeklärte Punkte.


    http://www.silverinstitute.org…/SilverInvestReport09.pdf


    Einer davon ist die Preisgestaltung der Münzhändler und deren Auswirkung auf das Nachfrageverhalten. Einfacher ausgedrückt: Würden mehr Bullionmünzen produziert und verkauft werden, wenn die Münzen billiger wären oder produzieren die Hersteller ohnehin an der Kapazitätsgrenze?


    Die Verkaufspreise der Münzhändler hängen von 3 Komponenten ab: Einkaufspreis (incl. Nebenkosten), Marge und Hedging-Kosten gegen Silberpreisschwankungen. Da scheint es von Händler zu Händler (auch von Hersteller zu Hersteller?) erhebliche Unterschiede zu geben und dementsprechend schwanken die Aufschläge auf den Spotpreis erheblich.

  • http://www.apmex.com/Category/503/Silver.aspx


    Apmex hat die Aufschläge für Eagles, Maples und Philharmoniker jetzt einheitlich auf 20% runtergenommen. Es gibt demnach keine Knappheitspreise für den Eagle mehr. Zuzüglich Märchensteuer sollten die deutschen Händler diese Münzen also für 27% Aufschlag anbieten können, unter 35% gibt es aber nichts.


    ... bei +27% auf den Netto-EK legt der Händler wahrscheinlich drauf.
    Bei der Milchmädchenrechnung sehen alle immer nur die +7% MwSt auf den Netto EK. Mehr darf der Händler doch nicht draufschlagen.


    Wie hier schon mal erwähnt scheint es ja so als hätte der Händler der die Ware einführt ja sonst überhaupt keine Kosten.
    Ja natürlich fällt auch Zoll auf die Transportkosten an und wenn das Paket richtig versichert ist, dann ist das gar nicht wenig.
    Also fällt die MwSt nicht nur auf den Warenwert, sondern auch auf die Versandkosten an.
    Auch für den Aufschlag muss der Händler natürlich die MwSt an das Finanzamt abführen und ganz klar auch auf seine Versandkosten an den Endverbraucher will das Finanzamt MwSt haben.
    Sind die Silbermünzen besonders wertvoll, fällt sogar der volle Steuersatz an. In besonderen Fällen sogar nochmals Einfuhrsteuer neben der Einfuhrumsatzsteuer.
    Und wer noch nie was von Kostenrechnen gehört hat, weiß natürlich auch nicht was Kapitalkosten etc ... sind. Und "Stundenlohn" steht selbstverständlich nur jedem selbst zu, der irgendwo angestellt ist,
    ein Händler hat gefälligst umsonst zu arbeiten.
    Am besten man gibt dem Endverbrauche die Ware zum Einkaufspreis, am besten noch ohne MwSt, führt aber selbst die MwSt ans FA ab, nur dann ist der Kunde zufrieden ...

  • Du sagst es (eigentlich klar für jeden Deppen!!), aber es wird hier einfach nicht verstanden.


    Danke für die Blumen! Ich bin davon ausgegangen, dass ein amerikanischer Händler die Philharmoniker auch nicht für lau über den Teich bekommt, sondern die gleichen Kosten hat, die für einen europäischen Händler anfallen, wenn er Maples oder Eagles kauft. Sollte ich da einen Denkfehler haben, dann wäre es nett, wenn Romario oder Du es mal für Doofe erklären könnten.

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