Der Spatz im Gebälk

  • @ all


    Der Spatz im Gebälk ist seit etlichen Jahren meine intensiv gelesene Sonntags-Lektüre.


    Auch wenn vielen von Euch die Seite bereits bekannt ist, so werde ich dennoch in unregelmässigen Abständen von mir als besonders lesenwert erachtete Ausgaben hier zitieren.


    Damit wir alle mal wieder was zum Nachdenken haben...



    Gruss


    Björn

    »Man hat im Leben die Wahl, entweder mit der Masse mitzulaufen, oder vor ihr herzulaufen.«
    G. B. Shaw

  • "Was für GM gut ist, ist gut für die USA"


    Wie lange noch?


    Natürlich sind die Herren der Welt terrorisiert, es fragt sich nur, wovon wirklich, und was sie dagegen zu unternehmen gedenken. Am 11.9.2005 berichtete Walter Pincus in der Washington Post zum ersten Mal über die neue US "Doctrine for Joint Nuclear Operations". Sie bedeutet "antizipatorische Selbstverteidigung" mit Kernwaffen, "selbst wenn Unsicherheit darüber besteht, wann und wo der Feind angreifen wird", oder ob solche Angriffsabsichten nur zur Ablenkung erfunden werden. Hatte denn Saddam Hussein die USA angreifen wollen? Und wer hat den US-Agenten Atta ins Flugzeug gesetzt, um ihn mit den anderen Insassen per Autopiloten ins World Trade Center zu steuern? Das ist bisher nicht und wird dank antizipatorischer Spurenbeseitigung auch nicht mehr geklärt. Als Angreifer gelten nicht nur Schurkenstaaten, sondern auch Terrorgruppen. Aber sind ihre eigenen Erzeugnisse wirklich das, wovor sie Angst haben? Die von Medien Berieselten "da unten" mögen sich auf Kommando fürchten, "die da oben" terrorisiert etwas anderes.


    Und das mit Recht. Der Widersinn zwischen dem, was technisch herstellbar wäre und der Tatsache, daß es immer mehr Menschen am Nötigsten fehlt, läßt sich durch nützliche "grüne" Idioten, die zudem immer unglaubwürdiger werden, nicht mehr verdecken. Es bedarf wohl keines Wirbelsturms Katrina, um zu bemerken, daß diejenigen, die für die Entwicklung der Wirtschaft verantwortlich sind und denen die Massen wie der Macht des Schicksals noch vertrauen, nicht alle Tassen im Schrank haben. Nehmen wir ein jüngstes Beispiel.


    In den USA macht der größte Autoteilehersteller Delphi dicht. Das gilt nicht für Delphi International, denn in Mexiko und anderswo, wo die Löhne entsprechend niedrig sind, laufen die Geschäfte weiter. Der Top Manager mit Millionen-Gehalt, Steve Miller, verteilte vor dem Bankrott noch schnell 88 Millionen Dollar als Abfindung an seine Managementkollegen, dann fordert er von seinen Arbeitskräften 60% Lohnkürzungen, falls sie weiter arbeiten wollen. Steve Miller ist kein unerfahrener Manager, er hatte zuvor BethIehem Steel in den Bankrott gemanagt, so daß die International Steel Group seines Freundes Wilbur Ross die Konkursmasse ohne die zu teuren Arbeitskräfte und ohne deren Pensionsansprüche billig übernehmen konnte. Der Bankrotteur Miller ist ein hochdotierter Manager, weil solche Bankrotte erwünscht sind.


    Im Falle Delphi entledigt man sich nach Reuters 4,3 Mrd. US$, nach Angaben der Pension Benefit Guaranty Corp. (PBGC) 10,9 Mrd. US$ Rentenansprüche, für die Arbeiter mit Lohnabzügen einbezahlt hatten. Bei der ebenfalls bankrottierten Fluggesellschaft Delta Airline waren es 10,6 Mrd. Sollte General Motors folgen, werden es weitere 31 Mrd. sein. "Als die Leute bis 65 arbeiteten und mit 70 starben, machten die Sozialverträge wirtschaftlich noch Sinn", meinte Miller in Business Week. Jetzt sollten sie sich wie ihre Kollegen in Mexiko mit 7.000 US-Dollar im Jahr zufrieden geben und ihre Sozialversicherung selbst bezahlen. Die ehemaligen Beschäftigten des Bankrotteurs stehen zwar als Rentner nicht ganz im Regen, weil die Auffanggesellschaft PBGC des überverschuldeten Staates noch für einen Teil der Rentenansprüche aufkommt, aber eben nur für einen Teil. Der Rest ist das Überlebensrisiko des "selbstverantwortlichen" Bürgers.


    Die Sache hat aber auch eine zweite Seite: Delphi kaufte jährlich für 14 Mrd. US$ Teile von rund 3.800 mittelständischen Betrieben der USA, um sie für die großen Autofirmen, General Motors, Ford etc. weiterzuverarbeiten. Die Firma behauptet zwar, sie könne offenstehende Rechnungen noch bezahlen, doch das letzte Wort wird der Konkursverwalter haben. Der wird - vor allem nach dem Segen des Nobelpreiskomitee für Wirtschaftsideologie - wahrscheinlich "spieltheoretisch" vorgehen, das heißt, er entscheidet wie zuvor schon das Management nach eigenen Nutzen, auch wenn Firma, Arbeitskräfte oder Staat dabei draufgehen. Von den Mittelständlern wird er keine Vorteile für sich erwarten können, von den Banken und deren Finanzierungsgesellschaften schon eher.


    Bankrotteur Steve Miller wußte genau, was er tat. Er sagte am 9.10. den Detroit News "Ich selbst habe den Bankrott vorgeschlagen... Man versteht knusprig gut, welche Alternativen wir hatten... Viele sehen in dem Bankrott den Moment der Wasserscheide in der Geschichte der Autoindustrie... Und was hier geschieht ist ein Vorläufer von dem, was auf die drei Großen der Autoindustrie zukommt". Die Bank of America sieht es auch so und empfiehlt ihren Kunden "Autoaktien verkaufen!" Denn Autos sind künftig nur noch für wenige erschwinglich.


    Ja sind die wahnsinnig? Nein, sie spielen Wirtschaft nach den neuesten Erkenntnissen der Spieltheorie, für die man heute den Nobelpreis bekommt. Es kommt nur darauf an, daß es sich für einen persönlich geldmäßig auszahlt, die Firma, die Gesellschaft, der Staat mag dabei draufgehen. Das gilt auch für die Politik, die im Namen der Zahlungsfähigen in Auftrag gegeben wird. Am 11.10 verwies zum Beispiel US-Senator Frank Lauterbach in einer Presseerklärung darauf hin, daß das Aktienpaket Vizepräsident Cheneys, des früheren Vorstands bei Halliburton, dank der von ihm eingeleiteten Politik im letzten Jahr allein um 3281 Prozent (da fehlt kein Komma!) an Wert gewonnen hat. Die Wertsteigerung war in diesem Fall nicht einem erfolgreichen Bankrott sondern Staatsaufträgen zum "Wiederaufbau" im Irak von über 10 Mrd. US$ und neuerdings im Gebiet um New Orleans zu danken. Lukrative Bankrotte und spendable Staatsaufträge liegen ihrem Wesen nach nicht so weit auseinander. In beiden Fällen sind die möglichen Gewinne an vorausgegangene Zerstörungen gebunden, absichtliche oder naturkatastrophale.


    Dumme und wohlmeinende Kritiker führen vielerlei Ursachen für die sich zur Zeit zuspitzenden Krise an. Sie reden von Naturkatastrophen, von Umweltproblemen, davon daß die Menschen zu alt werden und der medizinische Aufwand für sie zu teuer ist. Daß aber Millionen Menschen arbeitslos sind, d.h. Werte schaffen könnten, wenn man sie ließe, und zwar mehr Werte, als sie für den eigenen Bedarf benötigten, wird nur als Belastung gesehen, nicht als Chance. Offensichtlich fehlt es an Unternehmern, an Leuten "mit Kapital", die etwas Sinnvolles mit diesen unbeschäftigten Menschen anstellen können. Aber wir verehren Manager als Halbgötter, staffieren sie wie Popanze aus, statt über ihre Inkompetenz zu lachen. Geldgewinne können sie anschaffen, gewiß, aber Gewinne "realisieren", dazu fehlt ihnen der Begriff.


    Doch liegt das eigentliche Problem anderswo. Manager sind darauf getrimmt Geldgewinne zu machen. Aber wie lassen sich auf dem Markt Gewinne überhaupt machen? Der Markt ist im Gleichgewicht, das heißt Angebot und zahlungsfähige Nachfrage sind identisch. Das ist unklar ausgedrückt. Der Sachverhalt wird klar, wenn man ihn nüchtern betrachtet: Des einen Kosten sind des anderen Einnahmen, die Einnahmen sind die zahlungsfähige Nachfrage, die Kosten schaffen das Angebot, tertium non datur. Wie will man da Gewinne machen, Gewinne, auf die alles zielt, was in der Wirtschaft unternommen wird?


    Um Gewinne zu machen, müssen von außen neue Zahlungsmittel auf den Markt kommen. Von außen, das kam von anderen Besitzständen, z.B. vom Adel, oder aus anderen Ländern, die man imperialistisch in Abhängigkeit gebracht hatte. Solche Außenbereiche sind knapp geworden. Heute bleiben nur noch der islamische Wirtschaftsbereich und die chinesische Staatswirtschaft. Von außen, das ist auch Geldschöpfung. Wer schöpft Geld? Dummköpfe verweisen auf halb- oder ganzstaatliche Zentralbanken. Diese drucken zwar das amtliche Notengeld (z.B. Dollars, Euros etc.), sie schöpfen aber kein Geld. Das ist ihnen seit der in zwei Weltkriegen durchgesetzten Weltordnung verboten. Geldschöpfung geschieht durch Kreditschöpfung bei den großen internationalen Privatbanken.


    Wenn Sie einen Kredit haben wollen und entsprechende "Sicherheiten" bieten, nimmt die Privatbank ein Nichts, teilt es in +a und -a. Über +a dürfen sie verfügen, das -a müssen sie nach Ablauf der gewährten Frist auffüllen und für den Zeitraum der Frist müssen Sie außerdem noch Zinsen zahlen. Bei Ihnen hat sich im günstigsten Fall das Konto ausgeglichen, was sie bekamen, ist zuzüglich der Zinsen wieder zurückgegeben. Bei der Bank entstand aus dem -a auf wundersame Weise nun ein +a (das zurückgezahlte neu geschöpfte Geld) und dazu noch die Zinsbeträge. Ein schönes Geschäft für Banken. Neu geschaffene Zahlungsmittel ermöglichen, wenn sie wieder auf dem Markt erscheinen, Geldgewinne. Doch den Gewinnen entsprechen die angesammelten Schulden bis die Wirtschaft an ihnen erstickt. Das dauert in der Regel eine Weile und fällt daher nicht auf.


    Die Schuldenlast wird besonders schnell drückend, wenn das neu geschöpfte Geld nicht auf dem Markt erscheint. Wie das? Geld muß arbeiten und Gewinne bringen, sagt sich auch die Bank und sucht dafür gewinnbringende Anlagemöglichkeiten bei Unternehmen mit gewinnversprechenden Geschäftsideen. Erscheint mehr Geld auf dem Markt steigen die Preise. Wer jetzt kauft, kauft billiger als später, wer jetzt Geld aufnimmt, kann es später leichter zurückzahlen. Schuldenmachen rentiert sich also. Die Geschäfte blühen, das hält eine Weile an. Aber spieltheoretisch denkende Banken verschenken ungern Vorteile. Zum Zeitpunkt der Geldausleihe, kann man für den gleichen Geldbetrag mehr bekommen, als zum Zeitpunkt der Rückzahlung. Das sieht für Spieltheoretiker nicht nach Gewinn aus. Zinsen würden den Wertverlust wettmachen, aber sie zählen nicht, sie werden als selbstverständlich beansprucht. Die Spieltheorie empfiehlt den Bankiers "Inflation!" zu schreien. Geld muß knapper und damit teurer werden (noch mehr Zinsen). Sie dürfen aber nicht zu früh schreien, erst, wenn die Möglichkeiten der Geldschöpfung weitgehend ausgeschöpft sind und kaum noch einer kreditwürdig ist, weil alle ihre "Sicherheiten" verpfändet haben, bis unter die Hutschnur verschuldet sind und das Eigenkapital der Firmen weitgehend in Fremdkapital umgewandelt wurde. Keine Kreditwürdigen, keine Geldschöpfung, keine Anlagemöglichkeiten!


    Erst jetzt rentiert sich das Inflationsgeschrei. Geld wird knapp und teuer, aber die Verpflichtungen müssen eingehalten werden. Zum Kaufen fehlt das Geld, wer jetzt verkaufen will, muß mit den Preisen herunter. Er muß froh sein, wenn er gerade noch so viel erlösen kann, daß er seine Schulden bezahlen kann, um im Geschäft zu bleiben. Jetzt endlich bekommen die Banken beim Rückzahlungstermin mehr für ihr Geld als beim Ausleihtermin. Das Spiel heißt Deflation und ist das Endspiel der Wirtschaft. Die Banken streichen ihren Spielgewinn ein und die Betriebe drosseln Kosten, d.h. sie investieren kaum noch, drücken Löhne und feuern Arbeitskräfte. Der Lebensstandard der Bürger wird abgebaut und man wartet auf den Aufschwung, der nicht kommen kann, weil alle Voraussetzungen dazu bereits ausgeschöpft sind. (So war nach den Wirtschaftssubjekten der Staat aufgeschuldet worden, dann hat man einen künstlichen Finanzmarkt geschaffen, auf den sich mit dem überflüssigen, auf dem realen Markt nicht mehr unterzubringenden Geld Roulett spielen ließ, und viele andere Innovationen zum Aufblähen oder Absaugen von Geldkonten - sie zu untersuchen ist unerheblich, weil sie nichts zur realen Versorgung der Menschen beitragen)


    Deflation ist das Endspiel der Wirtschaft. Jetzt gibt es nur zwei Lösungen: allgemeine Entschuldung oder Revolution, tertium non datur. In beiden Fällen fliegen Geldansprüche aus dem Fenster. Das ist es, was die Herren eigentlich terrorisiert - Sie auch?


    Quelle

    »Man hat im Leben die Wahl, entweder mit der Masse mitzulaufen, oder vor ihr herzulaufen.«
    G. B. Shaw

  • In der aktuellen Ausgabe gibt es konkrete Vorschläge, wie man die Macht des Geldes brechen und die Finanzwirtschaft in den Dienst der Gesellschaft stellen könnte. So demokratisch könnte politische Macht im Dienste des Volkes (und nicht im Interesse der Finanzwirtschaft) aussehen:


    Geld regiert immer noch die Welt


    Wenn ich Kanzler wäre


    Der Kanzler sollte die Politik vorgeben. Das verlangt "Macht". Aber hat der Kanzler die? – Die Regierung hat Schulden, aber kein Geld, also keine Macht!


    (...gekürzt...)


    1. Die erste Aufgabe des Kanzlers wäre es, die politische Macht zu übernehmen, das heißt das Geldschöpfungsrecht für die Gesellschaft zurückzugewinnen. Der erste Schritt dazu ist, die Mindestreservepflicht der Privatbanken auf 100% anzuheben. Das heißt Banken werden wieder zu sogenannten Depositenbanken, deren Aufgabe darin besteht, die von den Wirtschaftssubjekten nicht realisierbaren Gewinne (Geld) einzusammeln, um sie für wirtschaftlich sinnvollen Realisierungsmöglichkeiten, d.h. gewinnbringenden Geschäftstätigkeiten ausleihen. Sie dürfen dafür Zins nehmen, weil und solange die Zinsen ein entsprechender Anteil am Geschäftserfolg der finanzierten Geschäftstätigkeit sind. (Das muss erwähnt werden, weil viele wirtschaftspolitische Nebelkerzenwerfer den "Zins an sich" für alle Misswirtschaft verantwortlich machen wollen).


    2. Die Geldschöpfung liegt grundsätzlich bei der Zentral- oder Staatsbank, die neben Wirtschafts- und Finanzministerium zum zentralen Arm der Regierung wird, und damit ihre undemokratische "Unabhängigkeit" verliert. Die Bundesbank gibt Darlehen zu geringeren Zinsen aber genau vorgegebenen Zwecken dadurch ermöglichter Geschäftstätigkeit an Depositenbanken, damit diese damit der Reservehaltungspflicht bei Kreditvergabe nachkommen können.


    3. Für die Übergangszeit können die von den Banken bisher in Form von Staatpapieren gehaltenen Staatsschulden zur Hinterlegung im Sinne der Reserveverpflichtung gegengerechnet werden (d.h. die Bundesbank kauft diese Papiere nach einem gewissen wirtschaftlich vertretbaren, zeitlich abgestuften Modus – um keine plötzliche Geldentwertung auszulösen – zurück).


    4. Es ist das Spekulationsspiel durch Leerverkäufe (Verträge über den Verkauf von Banknoten oder Wertpapiere in Zukunft) zu unterbinden. Leerverkäufe sind künftig nur noch möglich, wenn die auf Termin verkauften Papiere und Güter bei Vertragsabschluß bereits in der Hand des Verkäufers sind, oder dieser über einen verbindlichen Kaufvertrag verfügt, wonach diese Papiere oder Güter zum Zeitpunkt ihrer Erfüllung in seiner Hand sind.


    5. Im Inland können nur Banken und Finanzinstitutionen tätig werden, die sich an diese Vorgaben halten.


    6. Die Bundesbank ist gehalten, die Versorgung der Wirtschaft mit gesetzlichen Zahlungsmitteln sicherzustellen, wobei sie sich an die Beibehaltung eines gewissen Preisniveaus zu halten hat. Sie darf ihre Zahlungsmittel nur gezielt abgeben, das heißt für politisch zu vertretende Zwecke. Diese können der Ausbau der Infrastruktur (Transport, Energieversorgung etc.) sein, es kann sich um die Sicherstellung von Renten und Versorgungsleistungen an Personen, die nicht an der Regierung beteiligt sind, handeln oder um bestimmte Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zur Überwindung konkreter Grenzen des Wachstums (z.B. Mittel gegen bestimmte Krankheitserreger oder zur Entwicklung gesellschaftlich nötiger, neuer Energiequellen etc.). Die Zwecke sind nach Ausrichtung und Umfang (Geldvolumen) in ordentlichen parlamentarischen Entscheidungsverfahren festzulegen. Die Festlegung dieser Zwecke macht das Wesen der Bundespolitik aus, soweit sich diese nicht auf reine Verwaltungsakte beschränkt.


    7. Im Außenhandel ist darauf zu achten, dass inländische Valuta nur gegen klar umrissene Leistungen abgegeben wird, für die aus dem Inland Erlös entsprechende Devisenrücklagen aus Exporterlösen bei der Staatsbank zu hinterlegen sind. Das setzt, solange das Ausland nicht auch durch entsprechende politische Schritte die Diktatur der Privatbanken demokratisiert hat, eine straffe Devisenbewirtschaftung voraus, die zur Zeit aber als unzulässige Eingriffe in die Willkür der privaten, internationalen Finanzwirtschaft verpönt wäre.


    8. Verbot der Parteienfinanzierung aus staatlichen Mitteln. Parteienfinanzierung ist ein wesentlicher Teil der politischen Willensbildung des Souveräns und hat ausschließlich durch mündige Privatpersonen zu erfolgen, um institutionelle Korruption zu vermeiden.


    9. Entwicklung von gesetzlichen Bestimmungen, welche die Massenmedien für den Wahrheitsgehalt und die Ausgewogenheit ihrer massenhaft verbreiteten Meldungen und Nachrichten haftbar machen. Meinungsfreiheit ist ein personengebundenes Recht. Es wird ein Appellationsgericht eingerichtet, das den Wahrheitsgehalt der Meldungen und die Ausgewogenheit der in den Massenmedien vorgetragenen persönlichen Meinungen kontrolliert.


    Das wären erste grundlegende Schritte einer Regierungspolitik. Wenn Sie sagen: "Unmöglich, so etwas kann kein Bundeskanzler durchsetzen, daran hindert ihn abgesehen vom Machtapparat der USA schon die EU", dann antworte ich: "Dann geben Sie die Illusion auf, wir lebten in einer Demokratie." Wozu ein Regierungstheater, wenn die Regierung keine politische Macht hat und lediglich beim Schuldeneintreiben für die Finanzwirtschaft etwas mäßigend und ausgleichend mitwirken kann?


    Quelle



    Sehr gute Gedanken! Präzise formulierte Ansätze, wie eine Politik zum Wohle des Volkes aussehen könnte und wie wir wieder zu ehrlicherem Geld kommen. Zwar nicht edelmetallgedeckt, aber jedenfalls wäre eine grenzenlose Verschuldungsorgie nicht mehr möglich. Es stellt sich mir nur die Frage der Durchführbarkeit. Neben den erwähnten Abhängigkeiten von EU und USA sind es ja gerade die Banken, die – aufgrund der Verschuldung – mittlerweile so große materielle Ansprüche stellen können, das eine wirtschaftliche Basis zum Wirken der genannten Punkte ja gar nicht mehr vorhanden wäre. "OK, ihr wollt es anders und besser machen. Könnt ihr, aber vorher zahlt ihr erst mal euren Deckel!"
    Die Übergangszeit dürfte in jedem Fall recht chaotisch werden, bleiben doch Geldansprüche auf der Strecke. Dem einfachen Bürger ließe sich sein Verlust vielleicht noch plausibel erklären, bzw. er könnte mit z.B. Steuervergünstigungen oder vielleicht sogar materiell entschädigt werden.
    Nur wie soll das mit den Kreditinstituten im Lande laufen? Hier wären Kompromisse nötig. "Ihr habt gut an uns verdient, verzichtet doch jetzt auf einen Teil, zum Wohle aller." Wie reagiert die weltumspannende Hochfinanz? Was sagen EZB, IWF und Weltbank?
    Was sagt das Ausland, die vielleicht gerade wegen uns ihre Währungsreserven z.T. in Euro halten und wir machen uns auf, die Währungsunion zu verlassen?
    Einfacher durchzusetzen wird es vielleicht, wenn mehrerer Länder eine solch umfassende Reform anstreben. Nur wie bringen wir es erst den Österreichern, dann den Franzosen und danach den Engländern bei?


    Ich denke, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wenn die Politik es wirklich will, so werden sich Lösungen finden. Ich befürchte nur, sie wollen es nicht wirklich, und wir machen alle so weiter wie bisher, bis eines Tages gar nichts mehr geht...


    Fragen, über Fragen! Was denkt ihr?

    »Man hat im Leben die Wahl, entweder mit der Masse mitzulaufen, oder vor ihr herzulaufen.«
    G. B. Shaw

  • Der Spatz vom 1.1.2006 - hochinteressant


    Das Geschäft im Neuen Jahr


    Was wird das Neue Jahr bringen? Die bange Frage bewegt viele Leute. Denn irgendwie merkt jeder, so wie bisher kann es nicht weiter gehen. Es wird, es muß sich etwas ändern, aber was?


    2005 war - schrieb die FAZ am 27. 12. - "das Jahr der Arbeitsplatzmisere". Deutsche Unternehmen haben Tausende von Stellen gestrichen. Die Deutsche Bank zum Beispiel meldet einen neuen Gewinnrekord und feuert gleichzeitig 6.400 überflüssig gewordene Mitarbeiter. Sie ist nicht die einzige Firma, die gute Gewinne erzielt und trotzdem Arbeitsplätze streicht. Arbeitnehmer wollen nicht einsehen, daß die Firma keine andere Wahl habe soll. Warum aber soll die Firma weiterhin Güter produzieren, für die sich nirgends mehr eine zahlungsfähige Nachfrage zeigt, oder warum teure Arbeitskräfte beschäftigen, wenn man mit billigeren im Ausland die Preise senken und damit konkurrenzfähig bleiben kann?


    Nicht nur im Reifenwerk bei Continental in Hannover mußten die Beschäftigten die bittere Erfahrung machen, daß sie ihre Jobs selbst durch Lohnverzicht oder Arbeitszeitverlängerung nicht retten können. Von Löhnen wie in Osteuropa oder Südostasien kann hier niemand leben. In den nächsten beiden Jahren sollen allein in der deutschen Automobilindustrie 42.000 Arbeitsplätze wegfallen: Bei Daimler Chrysler 16.000, bei VW 14.000 bei Opel 12.000. Mit jedem Arbeitsplatz bei den Autoherstellern fallen 2 bis 3 Arbeitsplätze bei den Zulieferfirmen. Bei den Banken verschwinden neben den erwähnten 6.400 der (nicht mehr) Deutschen Bank, 4.200 bei der Hypovereinsbank, 3.000 bei der Dresdner Bank. Und die (nicht mehr) Deutsche Telekom arbeitet zur Zeit an Plänen, 32.000 Stellen ersatzlos zu streichen. Streiks gegen Arbeitsplatzverlust erfreuen sich zunehmend breiter Sympathie. Mit ihnen läßt man Dampf ab und sie erleichtern den Unternehmen die Trennung von ihren "Lieben Kolleginnen und Kollegen".


    Wenn schon kein deutsches Geld mehr vorhanden ist, muß ausländisches Geld ins Land kommen, damit Investoren die Wirtschaft am Laufen halten, sagen uns die neunmal klugen Experten. Aber es kam ja scharenweise: Die Analystenfirma Ernst & Young hat festgestellt, daß die Umsätze der Heuschreckenfirmen, der Hedge und Private Equity Funds, von 2004 auf 2005 um 18% zugenommen haben. Diese "Investoren" haben 29,5 Mrd. Euro in Deutschland umgesetzt. Die Zahl bezieht sich nur auf 48% ihrer Aktivitäten. Da 52% dieser Aktivitäten nicht veröffentlichungspflichtig sind, kann man in diesem Jahr von Umsätzen von rund 60 Mrd. Euro ausgehen. Und der Trend soll sich im nächsten Jahr ungebrochen fortsetzen. Ein Mangel an ausländischen Investoren besteht also nicht.


    Die USA steht auch nicht mehr viel besser da. Reuters meldete am 28.12.: Der Automobilverkauf von GM (Opel) fällt im Dezember um weitere 9%, nach dem er in neun von zwölf Monaten bereits kräftig eingebrochen war. Ford verkauft 14,5% weniger Autos und Chrysler (Mercedes) 2 - 6% weniger. Wer nichts verdient, kauft auch kein Auto - logisch oder? GM verlagert jetzt auch seinen IT-Sektor (computerisierte Programmierung, Steuerung, Verwaltung) ins billigere Ausland. Damit gehen US-Dienstleistern Aufträge von jährlich rund 15 Mrd. US-Dollar verloren. Für die IT-Bereiche spielen im Unterschied zur realen Güterproduktion mit anstehenden Transportkosten, Entfernungen keine Rolle mehr. Das Internet ermöglicht den Transport entsprechender Arbeitsprodukte in Bruchteilen von Sekunden von jedem irdischen Ort an jeden beliebigen anderen. Die Hoffnung, der "Dienstleistungssektor" werde den Verlust industrieller Arbeitsplätze wettmachen, auf die neben der FAZ viele Experten auch in Deutschland setzen, wird sich als bitterer Irrtum erweisen. Man kann in Indien und China inzwischen ebenso gut oder besser mit Computern umgehen wie hierzulande und braucht zum Leben deutlich weniger Lohn. Die "Green Card" für Computerspezialisten war natürlich ein Unsinn, eher wäre sie für Haarschneider oder Gourmet-Köche berechtigt. Im Dienstleistungsbereich eröffnet sich der Konkurrenz ein weites Feld; und GATS (Abbau der Handelsschranken für Dienstleister durch UN-Abkommen) wird es bald aufgeschlossen haben.


    Auf eine andere Outsourcing-Problematik verweist die Financial Times aus Lateinamerika vom 27.12. Da Brasilien 15,56 Mrd. US$ und Argentinien 9,8 Mrd. US$ aus den Rippen ihrer Bevölkerung geschnitten und an den Internationalen Währungsfond zurückbezahlt haben, fehlen diesem die Zinseinnahmen, um die jährlichen Kosten von rund 1 Mrd. US$ für Gehälter festangestellter Analysten und Regierungsberater etc. aufzubringen. Hugo Chavez von Venezuela hat für das kommende Jahr ebenfalls Rückzahlungsabsichten angekündigt. Darüber jammert Desmond Lachman vom American Enterprise Institute: "Die Forderungsliste des Internationalen Währungsfonds wird ziemlich kurz". Wenn Leute keine Kredite mehr aufnehmen, weil sie entweder nicht mehr kreditwürdig sind, oder sich von ihrer Schuldenlast (so weit sie das können) befreien, dann geht den Banken das Geld aus. Wie ist möglich geworden, daß die Opfer der Economic Hitmen, die Länder denen eine Verschuldung jenseits jeder Rückzahlbarkeit aufs staatliche Auge gedrückt worden ist, plötzlich doch ihre Schulden zurückzahlen? Woher haben sie die erforderlichen Dollars?


    Hier regen vielleicht zwei weitere Meldungen zum Nachdenken an. Asahi Shimbun aus Japan meldete am 27.12., daß die Einreichungsfrist für ein Übernahmeangebot für die Firma British Nuclear Fuel, die unter anderem auch Westingshouse Electric Corp. besitzt, abgelaufen sei. Der Gewinner wird im nächsten Monat bekannt gegeben. Die Bewerber sind Mitsubishi und Toshiba. Was sollen die Japaner auch anderes mit den vielen Dollars machen, die sich bei Ihnen angesammelt haben, als damit einzukaufen, was auf dem Weltmarkt zu haben ist.


    Die andere Meldung ist, daß Andrej Illarionow, der liberale Wirtschaftsberater des Russischen Präsidenten zurückgetreten ist. Er begründet seinen Rücktritt mit der zunehmenden Unfreiheit im Land und dem Mangel an Demokratie. Illarion war der Mann, der das Kyoto-Abkommen eine Art "Auschwitz für die Russische Volkswirtschaft" genannt hatte, der aber andererseits von den Selbstregulierungskräften der freien Mafia-Wirtschaft überzeugt war. Kaum Zweifel bestehen, daß er wegen seiner liberalen Wirtschaftsvorstellungen und nicht wegen seiner Einstellungen zur Klimaideologie gehen mußte. Jedenfalls begründet er seinen Rücktritt oder Rausschmiß mit den gleichen Vorwürfen gegen Rußland, die in den letzten Monaten lauter und lauter in unseren Medien zu hören sind. Was ist ein "freies Land"? Etwa eines, in dem die Menschen aufgrund von Zahlungsverpflichtungen arbeiten müssen und nicht, um Versorgungsprobleme für sich und ihre Umwelt zu lösen?


    Was haben die zu vielen Dollars auf dem Weltmarkt mit dem Rausschmiß von Illarionow und mit der wachsenden Arbeitslosigkeit und schrumpfenden Versorgung der Menschen zu tun? Dollars auf dem Weltmarkt außerhalb der USA sind Forderungen an die USA. Wenn man sie nicht mehr als "Währungsreserve" (wie in Folge des Bretton Woods Abkommens) und nicht mehr zur Bezahlung der Ölrechnungen (Wie 1974 von den "Ölscheichs" festgelegt, um den Westen für die Unterstützung Israels im Yom-Kippur-Krieg zu "bestrafen" (das sollten uns damals jedenfalls die Medien weismachen) benötigt, dann werden sie frei, um sich damit von Schulden zu befreien. Da die Terms of Trade auch auf dem Weltmarkt so geregelt worden waren, daß sich kein Land von seinen Schulden befreien konnte, ohne daß andere neue Schulden aufnahmen, muß sich an den Terms of Trade und damit an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit von Ländern etwas ändern oder in einigen Fällen bereits geändert haben. Gab es nicht im letzten halben Jahr eine rege diplomatische Aktivität der Chinesen in Lateinamerika, aber auch in Rußland, China und im Iran? Sollte China versuchen, seine sich bei seinen Außenhandelsbanken ansammelnden Dollars wenigstens zu einem gewissen Teil zukunftssichernd einzusetzen? Vielleicht hat den Chinesen eine vorurteilsfreie Sichtung gewisser Episoden aus der Finanzgeschichte der USA bei unauffälligen Entscheidung (die wir nicht kennen) geholfen.


    Die USA haben sich in Ihrer Geschichte schon öfters ihrer Schulden (Zahlungsverpflichtungen) durch entsprechende Dollarentwertungen entledigt. Dabei sollte man nicht so sehr auf die drastischen Geldentwertungen achten, mit denen sich die junge, hochverschuldeten USA ihrer meist europäischen Gläubiger entledigte, sondern auf die durch den Ersten Weltkrieg wohlhabend gewordene USA. Zwischen dem 12. Mai 1933 und 30 Januar 1974 wurde der Dollar auf 59,06% seines früheren Goldwertes abgewertet. Damals besaß die USA 40% des gesamten Währungsgoldes der Welt. Die Dollarabwertung bedeutete innenpolitisch eine drastische Agrarpreis-Steigerung, die hatte der Präsident den US-Farmern versprochen. Die Arbeiter lasteten die entsprechende Verteuerung ihrer Lebenshaltung nicht dem gewählten Präsidenten an, sondern den unverschämten Bauern. Die Geldentwertung bedeutete auch eine Entlastung vom Schuldendienst. Außerdem steigerte Roosevelt damit den Export ohne (bei hohen Schutzzöllen) durch entsprechend steigende Importe die US-Wirtschaft zu vergrämen. Denn er kaufte mit dem vereinnahmten Geld auf dem Weltmarkt Gold zu, das es der Federal Reservebank unter der damaligen Gesetzeslage erlaubte, den Geldumlauf zu steigern. 1942 war der Anteil der USA am Weltwährungsgold auf 80% angestiegen.


    Roosevelt wurde zum Economic Hitman der Wallstreet. Unter seiner Regie wuchs die Bundesschuld gegenüber der Federal Reservebank, die bekanntlich den großen privaten Finanzhäusern gehörte, von 22 auf 257 Mrd. US$, das heißt um das Zwölffache. Gleichzeitig sank die Kaufkraft des Dollars von 100 im Jahr 1933 auf 34 im Jahr 1944. Mit dem Geld wurde der New Deal und, weil der zum Teil nicht richtig funktionierte und zum Teil von den Kapital- und Kreditgebern sabotiert wurde, vor allem der 2. Weltkrieg finanziert, der in den USA endlich für Vollbeschäftigung und höhere Löhne sorgte. Für den entsprechenden Schuldendienst hatte der US-Steuerzahler aufzukommen, wenn es nicht gelang, diese Schulden liquide zu machen und dem Ausland anzuhängen. Das gelang mit dem Bretton Woods Abkommen nach dem Krieg. Denn der Dollar wurde zum Weltzahlungsmittel, das alle Welt benötigte. Dollar aus den USA bekam man aber nicht ohne Gegenleistung an die USA und ihre Geldgeber.


    Ist etwas Ähnliches wieder in Vorbereitung. Schützen sich gewisse Regierungen außerhalb des "freien Marktes" vor solchen Ereignissen, indem sie ihre Dollars noch kurz vor der Ab- oder Entwertung zukunftsträchtig einsetzen. Was aber ist diese Zukunft? Wird das Jahr 2006 uns eine Neue Finanzordnung bescheren, die uns wieder eine gewisse Zeitlang etwas wirtschaftliche Luft läßt, oder die es uns ermöglicht, unsere Arbeitskraft für die Bewältigung der realen Versorgungsprobleme (und nicht nur der monetären) einzusetzen, oder wird ein neuer Weltkrieg für Arbeitsplätze und neue Aufschuldungsmöglichkeiten sorgen.


    Sie sehen, das Neue Jahr wird spannend werden und das gerade nicht wegen der Fußballweltmeisterschaft, sollender vielleicht sogar dann, wenn diese für Ablenkung sorgt.


    Quelle: http://www.spatzseite.de/


    Gruß
    mvd

  • ganz stark verkürzt:


    (1) Viele Staaten sind bereits seit langem bankrott, weil überschuldet. Denn sie geben regelmäßig mehr aus, als sie einnehmen und verfügen nicht über dingliche Vermögenswerte, um ihre Verschuldung damit auch nur zu einem nennenswerten teil zurückzuzahlen. Aber diese Staaten sind aufgrund des ihnen gewährten Kredites noch längst nicht insolvent.


    (2) Alle Geldsparformen sind mangels Deckung durch Sachwerte faktisch wertlos. Aufgrund der Gewohnheit der Menschen für Geld zu arbeiten und Geld als Zahlungsmittel zu benutzen und anzunehmen, sind sowohl die Sparformen, als auch das Bargeld denoch nicht kraftlos.

  • Wie weit ist es, bitte schön, noch bis zur Krise?


    Prosit Fallera!


    Die guten Wünsche für das Neue Jahr begleitete bei Vielen dieses Mal ein ironisches und banges Verlegenheitslächeln. Man ahnt, daß es im allgemeinen verkehrt läuft, weiß aber nicht, wie das zu ändern wäre. Die einen sehen die Finanzkatastrophe, den Zusammenbruch des Dollarsystems auf uns zu kommen, die anderen einen weiteren Nahostkrieg und die Dritten fürchten demnächst mit kaltem Hintern im Dunklen zu sitzen, weil sie die Strom- und Ölrechnung nicht mehr bezahlen können.


    Die Tatsächlichkeit der bedrohlichen Alternativen wird vor allem mit zwei Argumentationsketten begründet:


    1. Mangel an Rohstoffen. Um den zu rechtfertigen, wird ihre Knappheit, die Gefährlichkeit der Kernenergie und schließlich die Möglichkeit einer Klimakatastrophe durch die Nutzung fossiler Brennstoffe in die Köpfe der Fernsehgucker getrommelt.
    2. Weltweiter Terrorismus. Gegen den könne man sich angeblich nur mit Polizeistaatmethoden außerhalb des bisher gültigen gesetzlichen Rahmens schützen. Der Bürger müsse das gefälligst dulden.


    Unbeachtet bleiben die Möglichkeiten, die im letzten Jahrhundert enorm gestiegene Produktivität endlich zum Wohl und zur Versorgung der Menschen einzusetzen, statt zu ihrer Beherrschung und Verblödung.


    Die Angst vor der Finanzkatastrophe speist sich aus der bangen Befürchtung, die gewaltigen Defizite der USA und Schulden ihrer Bürger ließen sich auf Dauer nicht finanzieren. Ist das richtig? Die USA sind der Weltimporteur "of last resort". Ihrer Nachfrage verdanken die asiatischen Tigerstaaten und China den Auf- und Ausbau ihrer Produktionskapazitäten, weil ihnen ein Finanzkonzept für die sinnvolle Entwicklung der Binnennachfrage noch fehlt oder sie mit einer entsprechenden Umstellung vielleicht aus macht- und wehrtechnischen Gründen noch zögern. Doch steht dem Leistungsbilanzdefizit der USA von rund 65 Mrd. US$ ein Kapitalzufluß von rund 90 Mrd. US$ gegenüber. 80% der in der Welt gemachten Ersparnisse finanzieren über die Versorgung der USA das Weltfinanzsystem. Niemand außer Gewinnabsicherungserwartungen scheint die Besitzeliten der Welt zu zwingen, ihre Ersparnisse in die USA zu schaffen.


    Exporteure in die USA werden mit billig gedruckten Dollars bezahlt. Diese dienen zum Kauf erstens der immer teureren Rohstoffe, die fast nur gegen Dollar gehandelt werden, zweitens von US-Wertpapieren, weil und solange sie eine bessere Rendite abwerfen als andere Papiere und drittens um Produktionsstätten nahe am Absatzmarkt also in den USA zu errichten (also zu investieren), was sich in manchen Fällen trotz höherer Löhne wegen Einsparungen bei Transport und beim Ärger mit Einfuhrauflagen rentieren kann. Solange die Dollars auf dem Weltmarkt bleiben oder sich nur im Wertpapierhimmel tummeln oder in den USA Arbeitsplätze schaffen, gibt es keinen Grund der US-Elite das Defizitsystem zu ändern, zumal sie sich über ihre FED-Banken ihr Geld in nahezu beliebigen Mengen selbst drucken können. Die FED achtet (als quasi Bretton Woods II) nur darauf, daß sich die Währungskurse ein einer allgemein tolerierten "Schlange" bewegen.


    Gefahr ist gegeben, wenn Dollars für den Erwerb oder Verkauf von Rohstoffen unerheblich werden, oder der Güterabsatz in die USA ins Stocken gerät.


    Der Rohstoffmarkt kommt in Bewegung. Ich meine nicht den spekulativen Preisanstieg, mit dem die Geldschöpfer die Umverteilung zu ihren Gunsten nachbessern, sondern den russisch-ukrainischen Erdgas-Deal. Als Aufnahmebedingung hat die Welthandelsorganisation von Rußland verlangt, die Rohstoffe künftig zu Weltmarktpreisen abzugeben. Das sollte - wie geschehen - den Zerfall des Ostblocks beschleunigen. Als die Russen das gegen die Ukraine nach der us-finanzierten Orange-Revolution umsetzen wollten, gab es Ärger. Putin und die Russen wurden wieder mit der Kalte-Krieg-Propaganda eingefärbt. Der Kompromiß kam rasch: Rußland erhält zwar - wie von der WTO bestimmt - den derzeitigen Weltpreis von rund 230 US-Dollar pro Normgasmenge, die Ukraine zahlt dafür aber nur rund 95 Dollar. Den Rest finanziert Rosukrenergo, eine Firma mit Sitz in der Schweiz, die zur Hälfte der Gasprom-Bank und zur anderen Hälfte der Raiffeisenbank Österreichs gehört. Die Finanzierung ist alles andere als durchsichtig, aber alle Beteiligten bejubeln den Übergang "vom Basar zum Markt". Die WTO kann nichts einwenden. Auch das gestörte russisch-ukrainische Verhältnis sei durch den Deal wieder ins Lot gebracht worden, heißt es. Zur Einsicht dürfte Victor Yuschenko, dem Wunsch-Ukrainer der USA, das Engagement der EU-Bürokraten verholfen haben, denn die Bürokraten ließen möglicherweise wieder erkennen, daß ihnen ihrer Energieversorgung wichtiger ist, als das außenpolitische Spiel ihres Großen Bruders.


    Auch die Atomrüstung des Irans Sorge spielt herein. Wie gehabt legten (laut Reuters vom 4.1.2006) die Verbündeten der USA einen 55-seitigen Bericht vor, der "beweist", daß es der Iran auf Atomwaffen abgesehen hat, was in der Nachbarschaft von Israel und Pakistan nicht ganz unverständlich wäre. Trotzdem ähneln die eigentlichen Massenvernichtungswaffen des Iran denen des Irak in auffälliger Weise. Der Iran hat (ähnlich wie einst Hussein) für März 2006 angekündigt, in Zukunft Öl auch gegen andere Währungen und nicht nur gegen Dollars verkaufen zu wollen. Das hat wegen des US-Embargos gegen den Iran zunächst wohl geringere Auswirkungen. Aber wie lange werden sich andere Staaten daran halten wollen? Die Barter-Geschäfte, also der geldlose Güterverkehr, der neuerdings zwischen Rußland, Brasilien, China, Indien und dem Iran abgewickelt wird, läßt an der Wall Street die Alarmglocken ebenso schrillen wie die überraschende Entschuldung der großen Schuldner des Intern. Währungsfonds. Die Zurückzahlung von Bankschulden löst Fiat-Money in Nichts auf - und den Bankeneinfluß.


    Jetzt verstehen Sie vielleicht, weshalb im Wall Street Journal und der Financial Times am 3. Januar ähnlichlautend gefordert wird, Rußland wieder aus der G8-Runde hinauszuwerfen, oder weshalb der Sprecher des US Außenministers Sean McCormack laut Reuters vom 4. Januar warnte "jeder weitere Schritt des Iran in Richtung auf Uran-Anreicherung" werde Maßnahmen der "Völkergemeinschaft" zur Folge haben, oder weshalb die Briten 3.000 Soldaten zusätzlich nach Afghanistan und dort an die Iranische Grenze verlegen - sie werden nicht unbedingt den Opium-Anbau in dieser Gegen zu schützen haben. Auch die Tatsache, daß das russische Militär die neuen Topol-M Raketen, gegen die in den USA angeblich noch kein Kraut gewachsen sein soll, dieser Tage in den Dienst nimmt, könnte man in diesem Zusammenhang sehen.


    In der Washington Times warnt der Israeli, Prof. Ephraim Inbar, am 4. Januar, Israel bliebe wohl keine andere Wahl, als einen Nuklearangriff des Iran abzuwarten oder dem durch einen eigenen Angriff auf die iranischen Atomanlagen vorzugreifen. Dagegen vertritt Prof. Raymond Tanter (Mitglied des Sicherheitsrats zu Reagans Zeiten) laut UPI die Meinung, daß Militärschläge gegen den Iran nichts brächten. "Um das zu Erreichen (Schutz vor dem Iran) muß man einen Regimewechsel im Iran in Gang bringen und iranische Dissidenten und Exilanten befähigen und unterstützen, dahingehend im Land zu wirken". Die US-Mission "Demokratisierung der Welt" war und ist nie uneigennützig. In diesem Kontext verwundert die "Dummheit" des Iranischen Präsidenten, eines ausgebildeten Ingenieurs und auch sonst kein Dummkopf, mit markigen Sprüchen, die USA und Israel zu provozieren. Spielt er ein "chicken game": "Nehmt Euch in Acht, ich hab noch was in der Rückhand, deshalb bin ich so frech".


    Die Frage lautet, was läuft schneller, der Kriegseintritt der jetzigen Regierung oder ihr Sturz mit dem Impeachment der Personen Bush und Cheney. Vorwände dazu haben die Betroffenen geradezu genug geliefert und sie bekennen sich ganz offen zu ihren Machenschaften (Bosten Globe vom 4. Januar). Die Presse darf diese inzwischen lautstark erörtern. Paul Craig Roberts, immerhin ein stellvertretender Schatzamtschef unter Reagan nennt die jetzige Regierung "a criminal administration" und vergleicht 9/11 mit dem Reichstagsbrand der NS-Regierung von 1933 (http://www.antiwar.com), während die New York Times am 4. Januar sich darüber erregt, daß der Justizminister Alberto Gonzales, die verfolgt, die der Presse Hinweise über die kriminellen Machenschaften der Regierung (illegale Bespitzelung der US Bürger durch die NSA) zugespielt haben, und nicht die Verantwortlichen in der Regierung.


    Das war einer der aktuellen Detonatoren. Der andere ist die Binnenkaufkraft in den USA, die die Geldzirkulation am Laufen hält. Im Wallstreet Journal vom 3. Januar berichtet der Chef-Ökonom von Goldman Sachs, US-Bürger hätten im Jahr 2005 noch 887 Mrd. US$ an neuen Hypotheken aufgenommen, nicht um Wohnungen zu bauen, sondern um ihren Lebensstandard zu finanzieren. Im Jahr 2006 könnten sie aus finanztechnischen Gründen (wegen Überschuldung) allenfalls noch 225 Mrd. US$ aufnehmen. Gleichzeitig verlangen neue Finanzregeln in den USA, daß Kreditkartenüberziehungen künftig mit Zahlungen von 4% statt bisher 2% der Forderungen auszugleichen sind. US-Kreditkartenbesitzer schieben durchschnittlich einen Schuldenbetrag von 9.000 US$ von Monat zu Monat vor sich her. Kein Wunder, daß (nicht nur) der Verkauf von Automobilen in den USA einbricht. Wall Street Journal klagte am 4. Januar, "Zig Millionen Amerikaner" werden davon [den neuen Regeln] betroffen und "wenn die Banken nicht aufpassen, werden sie eine Menge Konkurse und Zwangsbankrotte erleben".


    Dinge, die sich nicht verkaufen lassen, werden auch nicht importiert. Die FED, die das Defizitsystem als modernes Tributsystem betreibt, wird sich etwas Neues einfallen lassen müssen. Wie läßt sich die Masse der US-Bürger mit Kaufkraft ausstatten, ohne ihr Geld zu schenken und dadurch die Marktmoral zu zerstören. Der Neue Finanzzar überlegt den Geld-Abwurf von Hubschraubern, aber wird der Weltmarkt derart abgeworfenes Geld weiterhin begehrlich aufnehmen wollen? Euro und Yen gründen ihre "Sicherheit" auf Dollarbestände. Wann wird Sie Ihr Bäcker nur auslachen, wenn Sie das Brot mit Euro bezahlen wollen, und statt dessen den Wert ihrer Uhr oder Ohrringe abschätzten? "So weit wird es die Elite nicht kommen lassen!" - Haben Sie sich die (unabhängig von den Medien) einmal näher angesehen? Prost Neujahr!

  • Zitat

    Original von mvd
    Wie weit ist es, bitte schön, noch bis zur Krise?...


    Das genau ist die "Hunderttausenddollarfrage" :)


    Will sagen:
    schaut man sich alleine hier im Goldseiten-Forum um, dann kann man Prognosen über einen Finanzcrash Y2K finden (das war bereits Ende 1999 / Anfang 2000). Seitdem wurde praktisch für jedes Jahr der Crash vorausgesagt. Bereits Ende der 70er / Anfang der 80er wurde ein baldiges, finales Ende des Fiat-Money-Systems prognostiziert.
    Weltuntergangspropheten mit fehlendem Realitätsbezug, die gibt´s wie Sand am Meer.


    Ich sage immer: 2029 ist es so weit. Warum gerade 2029?


    Weil es dann hundert Jahre nach dem ersten großen Börsencrash in NY sind?. NEIN.


    Das Jahr 2029 hat für mich eine besondere Symbolik: 2029 werde ich 65. Auch wenn ich wohl länger arbeiten muß, um Rente zu kassieren - was solls. Die 65 steht für mich symbolich für das "Altenteil".


    Und 2029 markiert in etwa auch das Ende der geburtenstarken Jahrgänge.


    Würde um 2029 ein Währungscrash stattfinden, so würde es mich persönlich schlimmstmöglich treffen, vorausgesetzt ich wäre auf eine solche Situation unzureichend vorbereitet. Meine persönliche Lebenssparleistung wäre dann vernichtet - ohne daß ich die Möglichkeit hätte noch einmal nennenswerte Rücklagen bilden zu können!


    Hope for the best and be prepared for the worst...


    Und exakt auf solche denkbaren Worst-Case-Szenarien sollte sich jeder, der nicht zeitnah das verbraucht, was er erwirtschaftet, bei Zeiten vorbereiten. Es bringt nichts, soetwas auf später zu verschieben. Später kann schon zu spät sein.


    Und jeder, der nicht zeitnah das verbraucht, was er erwirtschaftet sollte auch die Möglichkeit, daß es zu keinem plötzlichen Crash kommt (langsame Geldentwertung, schleichende Inflation) und / oder daß ggf. die Handelbarkeit von Edelmetallen usw. eingeschränkt werden wird (Gefahr der Illiquidität einzelner Anlagesegmente) in Betracht ziehen.


    Und deshalb niemals alle Eier in ein Nest legen.


    100 Prozent Goldquote können sich genau so ungünstig oder noch fataler auswirken als Null Prozent. Strategie ist also gefragt. Neben der berühmten Diversifikation kann auch weitestgehende Unabhängigkeit von Zahlungen (Mietfreiheit durch Eigentum) ein strategisches Ziel für mehr Sicherheit sein (auch wenn einige das anders sehen und ausschließlich auf Gold und / oder Silber fokussiert sind - den nahen Weltuntergang vor Augen.


    Die Mischung aus Edelmetallen (Gold, Silber, Platin, Palladium), Sachwerten, Liquidität und ggf. Aktien und Immobilienfonds, die macht´s. Wobei man sicherlich nicht ständig in Aktien oder Immobilienfonds investiert sein muß und auch antizycklich, länderübergrteifend und ggf. langfristig chartorientiert oder bei großen Vermögen mit Kunstgegenständen, hochwertigen Schmuck mehreren Aktien-Einzelwerten und konkreten Immobilien-Objekten agieren kann.


    Einzig und alleine von langfristigen auf Geld lautenden Spar- oder Anlageformen würde ich grundsätzlich Abstand nehmen. Kapital-Lebensversicherungen, freiwillige Altersvorsorge-Sparpläne, Bonds, langfristige Sparpläne usw. sind wohl mit Abstand das allerschlimmste was man sich bei der seit Jahren zu beobachten Geldmengenausweitung antun kann! Ehe man sowas macht, sollte man lieber gleich seine Kohle auf den Kopf hauen - zumindest weis man dann, daß man selbst etwas davon gehabt hat!.


    Das bei solchen Anlagen langfristig kein Blumentopf zu gewinnen ist und real sogar sehr große Werteinbußen möglich sind, das muß jedem klar sein, der sich den Umfang und die Zunahme schuldrechtlicher Verhältnisse anschaut. Diese Rechnungen und Versprechungen können in ihrer Gesamtheit niemals aufgehen, ohne daß irgendjemand dabei arg benachteiligt werden wird. Und die Schuldner die haben im Regelfall ihren Nutzen bereits aus den geliehen Geldern gezogen; verbleibt also der Gläubiger (Sparer), dem man in diesem üblen und langfristig auf Enteignung ausgelegten Spiel noch die A-Karte verpassen kann.


    Genau das ist es, was viele Menschen unterschwellig spüren, aber nicht konkret in Zahlen fassen können. Es gibt nun mal weiche und harte Fakten. Und Tatsachen muß man einfach zur Kenntnis nehmen und ggf. seine Schlußfolgerungen daraus ziehen.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    schaut man sich alleine hier im Goldseiten-Forum um, dann kann man Prognosen über einen Finanzcrash Y2K finden (das war bereits Ende 1999 / Anfang 2000). Seitdem wurde praktisch für jedes Jahr der Crash vorausgesagt. Bereits Ende der 70er / Anfang der 80er wurde ein baldiges, finales Ende des Fiat-Money-Systems prognostiziert.
    Weltuntergangspropheten mit fehlendem Realitätsbezug, die gibt´s wie Sand am Meer. .


    Deine 2029 sind natürlich weitaus treffender :P


    Nicht, daß ich mich als Weltuntergangsprophet sehe, aber ich versuche dennoch im Rahmen meiner Möglichkeiten, in dieser Hinsicht weise zu agieren um hinterher nicht panisch reagieren zu müssen.


    Was ist daran fehlender Realitätsbezug?


    Und warum so spöttisch "Weltuntergangspropheten"?


    Man sollte sich mal vergegenwärtigen, daß unsere 60 Jahre andauernde Sicherheit längst nicht selbstverständlich sind, sondern der jetzige Zustand ein kompliziertes, wackeliges Gebilde darstellt, von Menschenhand gemacht.


    Seit Menschengedenken gibt es Kriege, Mißernten, Naturkatastrophen, Seuchen und andere Unwägbarkeiten, die die Lebensplanung des Individuums mit einem Streich ad acta legen.


    So ist das Leben! Und das ist gut so!
    Dagegen hilft keine Versicherung, keine Militärmaschinerie, keine Regierung.


    So zu sehen in Asien voriges Jahr, in New Orleans, in Pakistan...


    Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner, hat mein Vater früher gesagt, und er hatte verdammt Recht!

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

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    Original von FisikoSeit Menschengedenken gibt es Kriege, Mißernten, Naturkatastrophen, Seuchen und andere Unwägbarkeiten, die die Lebensplanung des Individuums mit einem Streich ad acta legen.


    So ist das Leben! Und das ist gut so!


    Stimmt. Bis auf die Kriege und die Seuchen. Das liese sich schon was machen.


    Oskar

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    Original von Oskar


    Stimmt. Bis auf die Kriege und die Seuchen. Das liese sich schon was machen.


    Oskar


    Aus der Sicht des Einzelnen hast Du unbestritten Recht.


    Kannst Du Dir jedoch vorstellen, wieviel Menschen heute auf der Erde leben würden, hätte es meine o.g. Katastrophen nie gegeben?

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

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    Original von Fisiko
    Kannst Du Dir jedoch vorstellen, wieviel Menschen heute auf der Erde leben würden, hätte es meine o.g. Katastrophen nie gegeben?


    Die Zahlen wären nicht viel anders. Der Club of Rome hat solche Theorien zur Überbevölkerung schon vor Jahrzehnten vertreten. Es wird dabei immer von einem exponentiellen oder mindestens linearen Wachstum der Bevölkerung ausgegangen. In der Realität spielt die entscheidende Rolle, welche Notwendigkeit für Kinder besteht. Wenn nur die eigenen Kinder das Überleben im Alter sichern, sind viele Kinder notwendig, so funktionierte es vor Jahrhunderten und Jahrtausenden. Wenn andere Sicherungsmechanismen greifen, haben wir den Zustand wie in Europa, standig sinkende Geburtenraten, sogar rückläufige Bevölkerung. natürlich spielen da auch noch religiöse und regionale Einflüsse eine große Rolle. Und ob es gut ist, das ganze wie in China staatlich zu regulieren, wage ich eher zu bezweifeln.


    Oskar

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