Deflation oder Inflation ? Alles hin?

  • Hallo Edelmetallfreunde ,


    angesichts der verschiedenen Meinungen der Experten frage ich mich in letzter Zeit , welches Szenario uns in den nächsten Jahren akut gefährlich werden könnte.
    Man hört von Deflation oder Hyperinflation.
    Was ist Eurer Meinung nach eher möglich? Die Preise sinken vielerorts und auch die Löhne stagnieren, der Dollar versumpft und der weltweite Schuldenturm ächzt in allen Fugen.
    Von den dramatischen Zuständen der bundesdeutschen öffentlichen Kassen und dem Arbeitsplatzexodus erst gar nicht zu sprechen.
    Schon ist von einer schleichenden Deflation die Rede.


    Gefahr ist im Verzug-keine Frage!
    Dass am Horizont sehr finstere Wolken aufziehen ist unübersehbar -
    doch was bringen diese Wolken?


    Ich überlege mir schon, spätestens nächstes Jahr eine Immobilie zu erwerben, damit meine bescheidenen Schäfchen im Trockenen sind, wenn denn der grosse Sturm losbricht - was wir nicht hoffen wollen.


    Eure Meinung, auch abseits der Goldschatulle?


    Gruss vom Gaudibursch.

  • Zitat

    Von den dramatischen Zuständen der bundesdeutschen öffentlichen Kassen und dem Arbeitsplatzexodus erst gar nicht zu sprechen.
    Schon ist von einer schleichenden Deflation die Rede.


    Wo soll denn diese Deflation sein von der immer geschwafelt wird?


    Ich gehe von einer derzeitgen Realinflationsrate von 5% in Deutschland aus...


    " Die Preise sinken vielerorts"



    Wo sind denn diese Orte? Da fahr ich irgendwie nie durch...


    Zitat

    der Dollar versumpft[

    Nun ja, aber dann wird er eben nicht mehr wert...



    Ich halte den Euro für eine tickende Zeitbombe die nur darauf wartet über kurz oder lang weggefressen zu werden. Es ist eine "weiche" Währung...

  • Zitat

    Original von Gaudibursch


    Ich überlege mir schon, spätestens nächstes Jahr eine Immobilie zu erwerben, damit meine bescheidenen Schäfchen im Trockenen sind, wenn denn der grosse Sturm losbricht - was wir nicht hoffen wollen.
    .


    Wenn Du deine Schäfchen ins torockene bringen willst, solltest Du besser in physische Metall wie Gold oder Silber investieren. Es werden Zeiten kommen, da kriegst Du für eine Hand voll Krügerrand oder ein paar Silberbarren Deine komplette Immobilie.


    Gruß CARLOS

  • " Die Preise sinken vielerorts"


    Anzugpunk =


    was er meint sind die preise für immobilien......und diese sinken schon seit längerem, da es immer mehr menschen gibt die verkaufen müssen (arbeitslosigkeit, ect...), und immer weniger trauen sich heutzutage zu kaufen (auf pump)........


    ich gehöre auch zur letzteren gruppe und warte erstmal ab mit dem kauf einer immobilie.......dafür leg ich noch ein paar oz au ins schliessfach......ob es die richtige entscheidung ist wird sich zeigen....

  • Wer weiß, mit Gold ist man wenigstens nicht "immobilisiert"...



    Derzeit würde ich mir auch keine Immobilie mehr kaufen, die Preise sind zu weit hedoniert. "Billigen" Baugrund oder eine kleine Eigentumswohnung- ja vielleicht, aber kein ganzes Haus.

  • @ gaudibursch


    Nach meiner bescheidenen Einschätzung könnte das Szenario so laufen. Die FED erhöht den Leitzins noch drei oder vier Mal (zwei Mal Greenspan ein/zwei Mal Bernanke) auf 4,75%. Und lassen den Zins dann erst mal auf dem Level. (Bernanke muß mindestens ein mal erhöhen, um zu zeigen, daß er "entschlossen" die Inflation bekämpft.


    Die schon begonnen asset price deflation in den USA nimmt im Laufe des nächsten Jahres weiter Fahrt auf (Renten, Aktien, vor allem Immobilien sinken im Preis). Die Automobilindustrie und andere Industrieunternehmen geraten noch dichter an den Rand der Pleite oder melden tatsächlich Insolvenz an. Die US Bürger bekommen es langsma mit der Angst zu tun, schränken ihren Konsum ein und sparen. Das Wirtschaftswachstum in den USA bricht ein. Eine Abwärtsspirale nach unten (deflationärer crash droht)


    Wir spüren das in Deutschland, weil der Export einbricht. Die EZB mach ihre zaghaften Zinserhöhungen, die sie in der Zwischenzeit unternommen haben wird, rückgängig.


    Bernanke reagiert im Herbst 2006 mit einer entschlossenen Zinssenkung und anderen infationistischen Maßnahmen. Und dann wird es spannend. Schaffen es die Regierung diese Abwärtsspirale noch einmal zu stoppen, indem sie noch mehr Geld in den Markt pumpen, den Goldpreis manipulieren, etc. oder nicht. Wenn die meisten Bürger es erst mal mit der Angst bekommen haben, kann die Regierung so viel Geld in den Markt werfen, wie sie will. Die Bürger horten es einfach (wie in Japan geschehen). Die Insolvenzwelle kommt schneller, als die Regierungen reagieren können.


    Ich glaube, daß ganze Weltfinanzsystem ist so labil, daß die Regierungen es nicht mehr schaffen, einen Abwärtszirkel zu unterbrechen.


    Falls Doch, dann wird es in drei, vier, fünf Jahren zu einer Hyperinflation kommen.


    Ich glaube im Herbst 2006 werden wir abschätzen können, wohin die Reise geht.


    Bzgl. Hausbau/kauf. Ich würde es in der jetzigen Situation nicht machen. Ich habe es mir lange überlegt. Es ist mir in der jetzigen Situation zu unsicher Schulden zu machen. Man weiß ja nicht, wie sicher in einem Crash Szenario der eigene Arbeitsplatz ist. Wenn Du genug Geld hast, um ohne oder mit nur geringer Verschuldung zu finanzieren, dann würde ich das Geld lieber in Edelmetalle, etc . anlegen. Auch in einem Deflationsszenario gewinnen sie an Kaufkraft. Meines Erachtens wird man allerdings nicht für ein paar Unzen Gold später ein Traumhaus kaufen können.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Eine Deflation ist in meinen Augen nicht drin ... höchstens NACH der Inflation!
    Deflationäre Tendenzen würden den hochverschuldeten Staatsapparat nur zum frühzeitigen Absaufen zwingen, aber ohne die Schulden los zu sein!.
    Ich sehe ganz klar Inflation auf uns zu kommen (eigentlich ja schon begonnen).


    Vor diesem Hintergrund könnte es durchaus Sinn machen, ein Häusle zu kaufen. Dies gilt aber nur für eigen-/familiengenutzte Immobilien, die keinem Mietausfallrisiko unterliegen. Das Haus wird mit hohem Finanzierungsanteil gekauft, die flüssige eigene Kohle legt man inflationssicher z.B. in Gold an. Dann kann die Inflation die Schulden so langsam entwerten und mit einem Bruchteil meines dann wertvolleren Goldes löse ich anschließend das Darlehen ab ... :P


    Warum sollte ich es nicht genauso machen wie unser Staat, um sich seiner Schulden zu entledigen?


    mfG Fab

  • ach so ...


    Ihr könnt diesmal die Inflation nicht über das Geld / die Wechselkurse erkennen! Weil alle globalisierten Staaten das gleiche Problem haben. Es hat auch nichts mit Konsumrückgang etc. zu tun.


    Die Inflation wird sich wahrhaft in Commodities und Endwarenpreisen zeigen!


    mfG Fab

  • Hallo kalle,


    Noch existiert kein Lastenausgleich wie nach 1945. Und wenn er so käme wie damals (50 Jahre 2% jährlich), dann reißen mich die 2 % im ersten Jahr nicht vom Hocker und ich besitze den unschätzbaren Vorteil von (Gold-)Liquidität in der Tasche und kann meinen Zeitvorteil gegenüber anderen ausspielen.


    mfG Fab

  • Die Schulden zu damals sind aber heute astronomisch hoch,und die Zinsen eher niedrig (3 - 3,5%)


    Jeder muss sich sein Modell selbst bauen,Hypoteken können für Immobilien auch einen Schutz darstellen! Du kannst z.B.auch nur für ein Jahr Deine Immobilien mit einer Hypothek belasten gibst der Bank nach einem Jahr die Hypothek (das Geld) zurück,daraufhin erhälst du von deiner Bank eine Löschungsbewilligung mit der du zum Notor musst.Du kannst aber die Löschungsbewilligung auch hinterlegen und musst nicht löschen.Damit bist du in der Lage,dir die Löschungsbewilligung bei deiner Bank gegen einen Kredit bei deiner Bank auszahlen zu lassen.Du wirst damit gegenüber deiner Immobilie flexiebel!!


    gruss


    kalle

  • @La Fabrizio


    sehe ich genau wie Du:


    Heute Haus auf Pump kaufen und mit dem Flüssigpapiergeld in z.B. Gold einsteigen.


    Dabei noch einen endfälligen (25 Jahre) Kredit mit vorzeitiger Tilgungsoption im JPY (0% Zinsen) abschließen und mit Währungsoptionen gegen Kursanstieg absichern.


    Bei der nächsten Währungsreform sollte alles in trockenen Tüchern sein.


    catinth

  • Zitat

    Dabei noch einen endfälligen (25 Jahre) Kredit mit vorzeitiger Tilgungsoption im JPY (0% Zinsen) abschließen und mit Währungsoptionen gegen Kursanstieg absichern.


    dies ist eine zusätzliche Möglichkeit in meinen theoretischen Überlegungen, wobei die Übersichtlichkeit auf Grund der Vielzahl verketteter Bausteine erschwert wird. Hast Du Erfahrungen damit? Wenn ja, könntest Du das Procedere etwas ausführlicher beschreiben?


    Soweit ich weiß, sind bestimmte Größenordnungen und Sicherheiten an einen Yen-Kredit gebunden ...


    Danke.


    kalle14


    Zitat

    Jeder muss sich sein Modell selbst bauen,Hypoteken können für Immobilien auch einen Schutz darstellen! Du kannst z.B.auch nur für ein Jahr Deine Immobilien mit einer Hypothek belasten gibst der Bank nach einem Jahr die Hypothek (das Geld) zurück,daraufhin erhälst du von deiner Bank eine Löschungsbewilligung mit der du zum Notor musst.Du kannst aber die Löschungsbewilligung auch hinterlegen und musst nicht löschen.Damit bist du in der Lage,dir die Löschungsbewilligung bei deiner Bank gegen einen Kredit bei deiner Bank auszahlen zu lassen.Du wirst damit gegenüber deiner Immobilie flexiebel!!


    Das ist sicher korrekt. Allerdings kann der Kredit, den Du auf die Löschungsbewilligung bekommst, nicht höher sein als der Hypothekenwert. Um hier im Vorteil zu sein, ist ein inflationär steigender Immobilienwert Voraussetzung. Verfallen die Immobilienpreise wegen tausender von Notverkäufen, dann nützt mir Deine Variante weniger.
    In meinem Vorschlag dagegen ist die Entwicklung des immobilienpreises eher irrelevant, da Cash in z.B. Gold angelegt ist. Letztlich ist es eine Frage, aus welchem Verfahren ich die größte Werthaltigkeit ziehen kann ... und da traue ich dem Goldpreis mehr zu als den Immobilienpreisen.


    mfG Fab

  • LeFabrizio,


    es kann jetzt durchaus zu einer asset price deflation kommen und eventuell auch zu einer deflation im Bereich der Konsumgüter preise kommen.


    Siehe Dir Japan doch an.


    Wenn Du die Kohle in der Hinterhand hast, um Deine Schulden für den Hausbau/kauf im Notfall (Arbeitslosigkeit) abzutragen, O.K. Wenn nicht, ist die Verschuldung aus Spekulationszwecken (kommende Inflation) ein riskantes Spiel.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

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