Silberverkauf

  • "Leider gibt es kaum jemanden, der Silber braucht, weder jetzt, noch in Krisenzeiten. "


    Balthasar


    großer Denkfehler: Im Gegensatz zu Gold wird Silber von vielen Anwendern gebraucht. Deswegen gibt es doch kaum noch was davon.


    Dein Argument, dass Silber von geringem Interesse ist, weil es so sperrig ist, greift auch zu kurz. Das hat sich bei Kursen über 50 Dollar ganz schnell von selbst erledigt.


    Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Welcher rational denkende Anleger braucht Gold? Es macht doch keinen Sinn, den 60fachen Preis für einen Stoff zu zahlen, der im Überfluss vorhanden ist und keinerlei Nutzen hat. Silber bietet in Sachen Werterhalt den gleichen Schutz wie Gold, die Knappheit und den technischen Nutzen gibt es kostenlos dazu.


    Der einzige echte Mangel von Silber ist, dass es so wenig davon gibt, dass große Vermögen in diesen Markt gar nicht mehr hineinkommen. Das ist das Problem von Buffett, Gates und den Ölscheichs, wir Kleinanleger können aber (noch) soviel kaufen wie wir wollen.

  • Zitat

    Original von Teetrinker


    Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Welcher rational denkende Anleger braucht Gold? Es macht doch keinen Sinn, den 60fachen Preis für einen Stoff zu zahlen, der im Überfluss vorhanden ist und keinerlei Nutzen hat. Silber bietet in Sachen Werterhalt den gleichen Schutz wie Gold, die Knappheit und den technischen Nutzen gibt es kostenlos dazu.


    hallo,


    nicht ganz richtig.
    ich arbeite in einem elektronikkonzern. die baugruppen, die bei uns hergestellt werden, sind oft vergoldet. die goldauflage wird zum anbonden von golddrähten und bändchen benötigt. bei den leiterkarten gilt dasselbe. da ein partielles vergolden zu aufwändig wäre, wird einfach die komplette platine bzw. das ganze alu oder messinggehäuse vergoldet.


    silber wird weniger verwendet, da es z.b. sehr schnell anläuft und dann die oberfläche vor der weiterverarbeitung erst wieder gereinigt werden muss.


    es geht sogar soweit, dass spezialisierte elektroschrotthändler, ausgeschlachtete computerplatienen für mehrere euro/kg aufkaufen, wegen das goldes an den ic's. und die sind nur anschlagvergoldet, also nur wenige um.


    wulle

  • ich kann "wulle" nur bestätigen. Zum Schalten von elektronischen Geräten, die kaum Strom ziehen, werden ebenfalls Relais mit Goldkontakten ein gesetzt. Anderes würde zu schnell verschleißen. Der Einsatz wächst logischer Weise beim heutigen Stand der Technik.
    Grüß dich Kollege wulle

  • Okay, also nicht "keinerlei Nutzen" sondern "von geringem Nutzen". Rechtfertigt aber nicht einmal den gleichen Preis für Gold wie für Silber, geschweige denn einen deutlich höheren.


    Dieses Gold wird ja auch offensichtlich durch Recycling zurückgewonnen, während Silber bei vielen Verwendungen anschliessend feinverteilt im Müll landet und nicht recycled wird. Ist eine weitere Auswirkung des riesigen Preisunterschieds. Silber ist so billig, dass Recycling sich oftmals nicht rechnet und nur die allerwenigsten Minen auf diesem Niveau kostendeckend fördern können.

  • wulle und @Ich


    Man muss auch nicht nur das sichtbare Silber bedenken, denn das meiste Silber steckt in den Lotzinn-Mischungen fein verteilt!
    Wahrscheinlich wird noch viel mehr Silber eingesetzt werden, wenn ab 2006? das neue Gesetzt in Kraft tritt, wonach kein Blei mehr im Lot eingesetzt werden darf! Dann hat die Industrie ein kleines Problem mehr......


    Silber wird auch brutal viel in massiveren Kontakten verwendet (zB. Schalter, Drehschalter in Waschmaschinen, nicht schalt/steckbar Kontakte etc.). Dazu die vielen Anwendungen vom Spiegel bis zur Christbaumkugel, antibakterielle Beschichtungen von Kühlschränken, Optik, Medizin, als Opferbleche in Hochspannungs-Sicherungen usw.


    An sich hat Silber einen viel größeren Einsatzbereich als Gold, alleine schon wegen seiner desinfizierenden Eigenschaften.
    Es reflektiert besser das Licht als Gold, leitet besser Wärme und Strom und ist "NOCH" billiger......
    Deswegen wird auch weniger recycelt udn mehr verschwendet!

  • Ich würde mir über ein Goldverbot keine Sorgen machen.
    Notfalls packt man seine Koffer und wandert aus. Es wird immer Länder geben, die Leute mit viel Gold gerne aufnehmen werden.


    Außerdem muß man die Schattenwirtschaft bedenken. Ein staatlicher Goldverbot würde in einer hochinflationären Periode den Wert des Goldes sogar aufwerten: es würden sich Untergrundorganisationen bilden, die Gold auf dem Schwarzmarkt handeln würden.
    Man denke an den Alkoholverbot in den USA. Die Folge war eine wachsendce Alkoholmafia und explodierende Alkoholpreise auf den Schwarzmärkten.


    Außerdem gibt es ja noch Platin und Palladium. ;)


    Noch etwas:
    Ein Zusammenbruch des US$ muß nicht unbedingt ein Ende für die Papierwährung bedeuten.
    Andere Währungen wie der chinesische Yuan könnten als neue "Weltwährung" in Erscheinung treten.

  • Stimmt. Sein Gold kann man normalerweise immer vor einem Verbot retten. Es dürfte sehr leicht sein, ein paar Unzen vor Leviathan zu verstecken. Wenn es dann kein oder kaum Gold mehr auf dem Markt gibt, was meint ihr, was einige Liebhaber bereit wären zu zahlen?

  • Zitat

    Original von Mark
    Noch etwas:
    Ein Zusammenbruch des US$ muß nicht unbedingt ein Ende für die Papierwährung bedeuten.
    Andere Währungen wie der chinesische Yuan könnten als neue "Weltwährung" in Erscheinung treten.


    Also dann doch lieber Dollar oder Klopapier.....


    meint der Misanthrop :D

  • Zitat

    Original von Misanthrop


    Also dann doch lieber Dollar oder Klopapier.....


    meint der Misanthrop :D


    Würde ich nicht sagen.
    China erwirtschaftet im Gegensatz zu den USA einen großen Außenhandelsüberschuß. Zudem ist dir Höhe der chinesischen Staatsverschuldung nur ein Bruchteil der der USA und nimmt sogar ab!
    Auch denkt die chinesische Staatsbank darüber nach die Goldreserven zu erhöhen und sich langsam vom US$ abzukoppeln (China hat in Folge des gewaltigen Außenhandelüberschußes mit den USA die zweitgrößten Dollarreserven der Welt, etwa 700 Milliarden US$).

    Somit ist der Yuan ein möglicher Nachfolger des US$... warten wir's ab. :)


    Hier einige Daten (ohne Hong Kong, Macao und Taiwan... mit denen sehe es sogar noch besser aus und Hong Kong sowie macao gehören mittlerweile zu China):
    http://www.auswaertiges-amt.de…tml?type_id=24&land_id=32

  • Zitat

    Original von Misanthrop
    Mark
    Von mir aus kannste auch deinen Yuan als zukünftige Lei(d)währung haben.
    Aber die sollten dann wenigstens dringend ihre Motive auf den Geldscheinen überarbeiten...die sind ja zum "Schuheausziehen" :D


    Es grüßt
    Der Misanthrop


    Das stimmt leider... ziemlich langweilige Motive. ;(
    Da hast Du Recht.
    Jedoch habe ich lieber wertvolle Scheine mit langweiligen Motiven als schöne Scheine, die ich vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft nur noch zum Verheizen gebrauchen kann. :D

  • Ag dürfte gerade in einer Krise schwer verkäuflich sein - Lieber als einen feuchten Händedruck nimmt es natürlich Jeder - aber Ag hat einfach zu viele praktische Nachteile. Es beginnt ja schon beim Gewicht - Für den Gegenwert von 2-3 kleinen Goldmünzen rennst Du schon mit einem Kilo spazieren. Ja als Kleingeld (quasi für den Bäcker :) ) vielleicht schon - nur gerade "kleines" Silber ist wieder nicht günstig im Einkauf. Gerade bei den bekannteren Münzen zahlst Du massig Aufschlag für die Prägeanstalt oder den Sammlerwert.
    Zudem ist Ag langfristig betrachtet ständig gegenüber dem Gold abgefallen. Schon im 19./20.Jhd war ja Silber nicht mehr auf Grund seines inneren Wertes "gerne gesehen" sondern nur als Untereinheit in einem Goldstandard. Also gerade mal "als besseres Aluminium".


    So wie ich die Preise für Ag in ebay sehe - ist dagegen ja nichts einzuwenden. Hier wird derzeit sogar eher "zuviel" bezahlt. - sogar für die 1.000gr-Klötze. :)


    Naja und von der Mehrwertsteuer fange ich gar nicht erst an... wer nicht öfters nach Helgoland oder in die Schweiz reist... ;)


    Weil der Wiederverkauf mit Reibungsverlusten verbunden ist und selbst in einer Krise schwerer fallen dürfte als der Verkauf von Au - würde ich Ag allenfalls in rein spekulativer Absicht auf dem Papier kaufen... Das geht bei so ziemlich jeder besseren Bank .


    Paddy

  • Zitat

    Original von fundamentalist


    Weil der Wiederverkauf mit Reibungsverlusten verbunden ist und selbst in einer Krise schwerer fallen dürfte als der Verkauf von Au - würde ich Ag allenfalls in rein spekulativer Absicht auf dem Papier kaufen... Das geht bei so ziemlich jeder besseren Bank .


    Da wäre ich auch dafür, daß du das tust.
    Je mehr Leute echtes Silber haben wollen, desto weniger bleibt für mich.


    :D

  • Zitat

    Original von patchi


    Da wäre ich auch dafür, daß du das tust.
    Je mehr Leute echtes Silber haben wollen, desto weniger bleibt für mich.


    :D


    Ich habe nur eine einzige Silbermünze und, zwei Silberketten sowie ein Silberamulett... aber im Krisenfall kann ich beim Bäcker mit Silbermessern, Silberlöffeln und Silbergabeln bezahlen. Davon habe ich jede Menge... :D

  • Zitat

    [i]
    Da wäre ich auch dafür, daß du das tust.
    Je mehr Leute echtes Silber haben wollen, desto weniger bleibt für mich.


    Ich denke das sollte man nicht quantitativ sehen - sondern rein preislich. Wenn ich das Zeug auf dem Papier kaufe - zahlst Du ja auch einen höhren Preis auf Dein Echtes... :-b


    Einen Vorteil hättest Du erst dann, wenn mir meine Bank den Zeitwert nicht mehr auszahlen würde - nur dann schleppst Du wegen zwischen 2-3 Tausend Euro mal ganz locker 10 Kilo mit Dir rum. Sorry - aber da sind mir dann doch 150 Gramm Gold lieber...


    Jetzt rechne aber auch mal in brauchbaren Größenordnungen - Wenn ich jetzt 50.000 Euro nach heutigem Wert habe - sind das mit rund 3,6 kg Gold nicht mal halb so viel Gewicht als Deine 2-3 Tausend in Silber - Und wenn Du Deine 50.000 in Silber hättest wären das schon fast 200 Kilo.
    OK - Riesenvorteil - Kann Dir auch niemand so ohne weiteres klauen - und wenn - kommt der Dieb nicht weit - mit seiner völlig überladenen Karre ;)
    Gerade in Krisenzeiten ist es ja auch immer besonders unangenehm mobil zu sein. Also mir reicht jedenfalls als Immobilie mein Haus, das ich dann ja evtl. zurücklassen müßte...


    Lediglich eine physische Anlage in Schweinebäuchen wäre noch etwas unpraktischer - na beim aktuellen Fleischskandal sind ja vielleicht auch nur besonders krisenorientierte Investoren am Werk :)


    Paddl

  • Zitat

    Original von mexx
    Da gibt es ja noch Platin da muss man nicht so schwer tragen wie bei Gold oder Silber.Oder Rhodium,klaut sicher keiner bei der Radioaktivität?


    Vielleicht sollten wir doch mal wieder auf die Ausgangsfrage gucken ;) Gebe zu dass schon ich auch schon off-topic war... :) (Aschehauptstreu) Also nur kurz zum Platin und dann zur eigentlichen Frage!


    Platin ist so gesehen aus Anlagegesichtspunkten sicher nicht verkehrt - krankt wohl im Hinblick auf die Krisensicherheit (z.B. Verkauf unter der Hand) daran, daß der Bekanntheitsgrad zu gering ist. Man müßte also immer erst jemanden suchen der sich mit Platin auskennt - das ist mit Gold und Silber (in kleinen Mengen) sicherlich einfacher.


    Aber zurück zu den 10-Euro-Münzen: Also erstmal kann ich nicht sehen daß Du durch den Nominalaufdruck auf der "sicheren Seite" bist. Momentan kostet die Oz Feinsilber grob 7 Euro - also hast Du erstmal 3 Euro nach heutigem Silberkurs nicht in Siber erhalten - aber bezahlt!.


    Das ist jedoch nur so lange kein Problem, so lange Euromünzen gesetzliche Zahlungsmittel sind. Naja vom Zinsverlust/Inflationsverlust von 2-4% p.a. reden wir jetzt mal ebensowenig wie einem möglichen Sammlerwert - Ersterer ist Dir gewiß - letzterer?)


    Jedenfalls das mit dem ges. Zahlungsmittel könnte sich "von Heute auf Morgen" ändern.


    Dann hättest Du also nur noch den Siberwert . Nach heutiger Kaufkraft und Silberkurs gerechnet also ein Äqivalent von 7 Euro (auch wenn das dann z.B. schon 10 Billirarden Papiereuro sein sollten).


    Für eine ernsthafte Verknappung von Silber auf dem Weltmarkt spricht eigentlich gar nichts - Also auch Nichts für einen realen spekulationsbedingten Kaufkraftgewinn - zumal Du erstmal mit 30% Miesen in Vorleistung gegangen bist.


    So gesehen hängt Alles an der Frage des Sammlerwertes - Wenn die Zeiten allgemein wieder besser werden - und wenn die Anzahl der Münzensammler generell zunimmt (gibt es in 20 Jahren überhaupt noch Münzen? - sammelt "man" dann vielleicht C(r)ash-Cards?) - und die Stücke relativ selten genug sind - ja dann... dann kannst Du einen realen Gewinn in Kaufkraft nach Zinsverlust realisieren. Aber das mußt Du selber einschätzen. Die Auflage der Prägungen alleine sagt ja auch nichts aus. Wenn den Kram niemand sammelt - dann hat er halt immer nur entweder den Nominalwert oder den Metallwert. An Ersterem "klebt" die Inflation - an Letzterem der Weltmarktpreis in Kaufkraft.


    Guck Dir doch nur mal an mit welchen 5DM-Gedenkmünzen Du rein in Kaufkraft gerechnet einen realen Gewinn erzielt hättest! Nach den Ersten mit ihren geringen Auflagen ist da schnell Schluß.
    Bei den Meisten hättest Du heute mehr Kaufkraft in der Tasche, wenn Du damals die Heiamänner anderweitig angelegt hättest - wobei das Sparbuch eben auch nicht das Maß der Dinge ist!

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