Wirtschaftswachstum oder Inflation ???

  • Hedonisch bereinigt lauten die Zauberworte.


    Kann man in Zukunft eigentlich damit rechnen, daß genau diese Inflationsermittelung wieder abgeschafft wird?? Bisher war die tatsächliche Inflation ja immer höher als die hedonisch bereinigte. Besserer Standard, Klimaanlage beim Auto z.B. usw.


    Was aber nun wenn sich der Standard verschlechtert, dann ist die hedonisch bereinigte Inflation sogar noch höher als die tatsächliche.


    Früher hab ich immer den alten VW Käfer gut gefunden. Nostalgie. Heute finde ich ihn auch gut. Aber weil er wirklich besser war. Man vergleiche mit dem VW Fox. Da ist ja nun gar nichts mehr mit eingebaut. Nichtmal Zentralverriegelung. Und auf's nackte Blech schaut man auch.


    Gruß
    S.

  • In den meisten Presseveröffentlichungen liest man, das nun in Deutschland alles aufwärts geht, Wachstum in allen Bereichen.


    Wie passt es dann, dass die von den Banken ausgegebene Kreditsumme in allen Bereichen (ausser dem Bankbereich selbst) rückläufig ist.


    Zitat

    Der Statistik zufolge lag das Volumen der an Privatpersonen und Unternehmen außerhalb des Finanzsektors vergebenen Bankkredite im April mit 2 167 Mrd. Euro nur noch um 0,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat, gegenüber 0,5 Prozent im März. Unter Berücksichtigung der Geldentwertung von etwa zwei Prozent bedeutet das preisbereinigt einen beträchtlichen Rückgang.


    Quelle Handelblatt


    Auch die PKW Zulassungszahlen sind rückläufig mit -11% (Mai YTD) gegenüber dem Vorjahr KBA Zahlen.


    Weiß der Deutsche Verbraucher etwa mehr als die Presse?


    Zitat

    Bei den Konsumentenkrediten und sonstigen Krediten an Privathaushalte und Selbstständige lag das Volumen sogar um drei Prozent unter Vorjahr, gegenüber minus 2,8 Prozent im März.


    Ansonsten zittet der Aktienmarkt ein wenig.

    Zitat

    Händler verwiesen auf eine Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley, die sich skeptisch zur weiteren Entwicklung der Börsen weltweit geäußert hatte. Das mathematische Modell von Morgan Stanley habe zum ersten Mal seit dem Platzen der Spekulationsblase zur Jahrtausendwende wieder drei gleichzeitige Warnsignale ausgegeben, sagten Händler. Die Bank nennt dies ein „Full House Sell Signal“ - ein sehr seltenes Ereignis.


    Link

  • Einen sehr interessanten Inflations-Index gibt es von "ARD-Ratgeber Geld"


    Der sogenannte "Küchenindex" zeigt die Inflation bei (vornehmlich) Lebensmitteln und ein paar anderen kleineren Artikel auf, die zum täglichen Leben gebraucht werden.


    Danach lag die Inflation zuletzt (Anfang Mai) bei 10,9% !!!


    Erstaunlich, dass dieser Wert sogar exakt dem Geldmengenwachstum (M3) des Euroraumes im April entspricht.


    http://www.daserste.de/ratgebe…d,mcun29io7kp3807f~cm.asp


    Soviel mal zur "wahren" Inflation.

  • Der Aufschwung macht's -Deutsche immer reicher


    Der wirtschaftliche Aufschwung hat den Deutschen mehr Reichtum beschert. Die privaten Haushalte hatten 2006 insgesamt 4,5 Bio. Euro auf der hohen Kante - das waren 225 Mrd. Euro oder fünf Prozent mehr als vor einem Jahr, berichtete die Bundesbank in ihrem Monatsbericht. Damit habe sich das durchschnittliche Geldvermögen je Haushalt seit Anfang der 90er Jahre von knapp 60.000 Euro auf 115.000 Euro etwa verdoppelt. Der Zuwachs im konjunkturellen Boomjahr 2006 war der zweithöchste seit 1999; im Stagnationsjahr 2002 war das Geldvermögen noch geschrumpft.


    (ein Millionär und ein armer Schlucker haben statistisch gesehen immer noch 500.000 Euro.

    Rechnet man Immobilien und Sachwerte hinzu, verfügte jeder Haushalt statistisch gesehen über ein Vermögen von 240.000 Euro. Assetpreis-Inflation dank Geldmenge und fractional BankingÜber die Verteilung sage dieser Durchschnittswert nichts aus. "Es existiert, wie in anderen Industrieländern auch, eine beträchtliche Streuung", ahhhhhhhhhhhhhhh ja! schrieb die Notenbank. Nach Abzug der Schulden bleibt laut Statistik ein Reinvermögen von 200.000 Euro je Haushalt übrig. 1 Millionär und 5 arme Schlucker macht statistisch gesehen auch ein Vermögen von 200.000


    Die Bürger konnten dabei ihr Vermögen laut Bundesbank vor allem durch Sparen vermehren. Dank Zins und Zinseszins Rund drei Fünftel der Ersparnisse wurde bei Banken angelegt. Die steigenden Zinsen im Euro-Raum sorgten für höhere Verzinsung von Sparguthaben und die gute Entwicklung am Aktienmarkt warf mehr Rendite für Aktionäre ab. für immer weniger Leute mehrZwei Fünftel des Zuwachses ging auf Bewertungsgewinne bei Aktien- und Fondsanlagen zurück. Doch die Deutschen misstrauen seit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes den Aktien immer noch: "Trotz der sehr positiven Kursentwicklung an der Börse haben die privaten Haushalte Aktien per Saldo verkauft, und zwar im Umfang von 5 Milliarden Euro", schrieb die Notenbank. Nicht alle können mehr Aktien kaufen. Viele müssen /mussten verkaufen, da Hartz4 zugeschlagen hat oder die Verschuldung. ICH LIEBE STATISTIK

    Nach der langjährigen Konsumzurückhaltung (Kaufbereitschaft oder Kauffähigkeit???)und im Vorfeld der Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007 kauften die Bürger im vergangenen Jahr vermehrt Autos und Kühlschränke. Gleichzeitig investierten sie mehr Geld in Immobilien. Das ging zu Lasten des Sparens: Die Deutschen bildeten laut Bundesbank 2006 rund 128 Milliarden Euro Geldvermögen, das waren 10 Mrd. Euro weniger als im Vorjahr. Bei einer Inflation von M3-BIP = ca. 8% können Umsätze der Unternehmen auch um 8% steigen, das wäre real gesehen nix

    Die Verschuldung der deutschen Haushalte sei in den vergangenen drei Jahren leicht gesunken und betrage 1,56 Bio. Euro. Das seien aber immer noch rund 400 Mrd. Euro mehr als Mitte der 90er Jahre. Wegen des boomenden Wohnungsbaues stockten die Verbraucher Baukredite weiter auf (auf 1,06 Bio. Euro).


    (Interessant, interessant. Da stehen die deutschen mit ihrer "weinerlichen" Mentalität ja noch etwas besser da als die Spanier. Dort kommen 70% der Leute nur noch mit Hilfe der Kreditkarte über den Monat.
    Ich denke, die Masse wird nach Zusammenhängen erst suchen, wenn ihr das Geld im Portmonnaie fehlen wird, oder das Geld alle ist, aber noch viel Monat übrig. Das kann dauern.)


    ****** was dick geschrieben steht , habe ich dazugeschrieben....


  • Elender Miesmacher, du! Da hast Du nun den Beweis: Inflation führt zu Wirtschaftswachstum und Reichtum! :P :D 8)

  • Zitat

    Original von carexcarex
    Nach Abzug der Schulden bleibt laut Statistik ein Reinvermögen von 200.000 Euro je Haushalt übrig.


    Gibt´s da eigentlich auch mal irgendwo Statistiken, bei denen statt des Mittelwertes der Median angegeben ist, also der Wert, bei dem 50% mehr und 50% weniger haben?? Das wäre wohl seeeeehr viel aussagekräftiger.


    Würde mich mal interessieren ....


    Es grüßt
    Der Goldjunge

  • Zitat

    Original von kalle14
    Sehr gut!!,auch gut erklärt ;)


    Die Menschen sollte das Recht bekommen,die Infationsrate jährlich,von ihren zu zahlenden Steuern abzuziehen.


    kalle


    Das Gegenteil ist im übrigen der Fall. Durch die Inflation steigen die nominellen Einkommen. Im Ergebnis gelangen wir alle höher indie Steuerprogression, bis wir schließlich alle wie Millionäre mit einem Steuersatz von ca. 50% versteuert werden, obwohl sich unsere KAufkraft in keiner Weise erhöht hat ...

  • Um Gottes Willen, GoldJunge, wo denkst Du hin.
    Ein Median untergräbt das Vertrauen in das System... :)


    im ürbigen: UNSINN! Die Einkommen der Masse steigt nicht.
    Das sehe ich bei mir in der Umgebung, bei meinen Freunden, Bekannten und Verwandten. Nirgendwo steigt das Einkommen, nur die Kluft zwischen arm und reich. Aber die Preise steigen. Und zwar gewaltig. So gewaltig, dass es der normale Mitmensch in meinem Haus auch mitbekommt und sich darüber aufregt. 3 Familien sind in meinem Haus ausgezogen, weil die Miete ausserhalb von FFM geringer ist. 3 von 8 Mietparteien haben das Gleiche gesagt.


    Und letzlich wird es genau das sein, was Unzufriedenheit auslösen wird.

  • 1% Renditeanstieg an den Kapitalmärkten kosten den Staat bei der Neufinanzierung ca. 8-10 Mrd EUR mehr. Wir sind von 3% auf 4,5% gestiegen in der Rendite für die 10-jährigen. Und unser allerwertester Eichel hat die Finanzierung von den 5 - oder 10 - jährigen Schuldaufnahmen auf die 2-jährigen umgestellt. Wie clever ( doof)
    soweit zum ausgeglichenen Staatsaushalt.


    Mir kocht die Galle!

  • Zitat

    Original von nepton
    Solche Statistiken mit Medianen gibt es übrigens.


    Die müssten vermutlich bei der Eurostat zu finden sein.


    Ja, die gibt es, stimmt. Mit ein bißchen googeln findet man zumindest schon mal Werte von 2005. Vielleicht mach ich mir bei Gelegenheit mal selber die Mühe etwas intensiver zu suchen ... 8)


    So im Schnitt dürfte der Median wahrscheinlich um 50% oder mehr drunter liegen, würd ich mal tippen ...


    Es grüßt
    Der Goldjunge

  • X( X(


    Hallo Gemeinde,


    ich habe mal wieder einen Einkaufsbummel gemacht. Und was sehe ich da, in den Auslagen eines Juweliergeschäftes? Meine Markenarmbanduhr (Citi...)
    Toll denke ich, die ist ja noch up to date. ( altdeusch: noch in Mode )
    Dann der Preis: 150 EUR! Ich habe mich sehr erschrocken.
    Mein Kaufpreis vor ca. 6 Jahren 110 Deutsche Mark!!


    Das ist die ware Inflation!


    Bei ca. 2-3% Inflation im Jahr dürfte die Uhr ca. 80 EUR kosten, inkl. verteuertem Stahl, Energie und erhöhter Mwst.. Das aber entsp. ca. 18% pro Jahr!!!


    Euer Katzengreis

  • Nach Schätzungen in den letzten drei Jahren kaum. Grund: Private Haushalte mit geringem Verdienst haben sich weniger verschuldet (= mehr Reinvermögen).


    Diese Rechnung geht eh nicht auf.
    Man kann 100.000 Euro Schulden haben und dennoch vermögender sein, und manche haben null Schulden und sind desto ärmer.
    Und andersrum gedacht wird auch ein Schuh draus:
    Wer arm ist, bekommt nicht mal einen Kredit!
    Also haben sich die privaten Haushalte vielleicht nur dewegen weniger verschuldet - weil sie gar keine Kredite mehr bekommen können.(?)


    Hartz4 allein hat schon dafür gesorgt, dass viele Haushalte heute deutlich ärmer sind als vor etlichen Jahren.
    Dazu der Kaufkraftverlust durch Inflation, teils geringere Löhne, usw. usw.


    Und wenn man die Ein-Euro-Jobber wegrechnet, dann stimmt auch die Arbeitslosenzahl mit der vor zwei Jahren wieder fast überein.

  • Lese gerade, dass der Baupreisindex (konventioneller Wohnungsneubau inkl. Mehrwertsteuer) im Februar 2007 7,7 % über dem Wert des Vorjahresmonats lag.


    Rechnet man den Effekt der Mehrwertsteuererhöhung raus (2,6 Prozentpunkte), bleibt eine Teuerung von 5,1 % übrig.


    Goold

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