Fragen zur Depotabsicherung

  • Hallo zusammen,


    Markus Bußler (Der Aktionär) geht in einem Interview von einem „kurzen, scharfen Rücksetzer“ beim Goldpreis bis etwa 1.650-1.700 USD für den Zeitraum „Anfang bis Mitte August“ aus. Ich erwäge daher, bis Ende Juli zur Sicherheit einen Teil meiner Aktien von Victoria Gold zu verkaufen und zusätzlich 1.000-2.000 Put Turbo-Optionsscheine von Vontobel mit Bewertungstag 18.09.2020 zur Absicherung meines Depots zu erwerben (über den Strike bin ich mir noch nicht ganz im Klaren).


    Da ich mich mit den Vontobel-Optionsscheinen nicht auskenne, habe ich folgende Fragen:


    1) Sollte ich die Optionsscheine über die Börsen (Frankfurt, Stuttgart) oder besser direkt über die Vontobel Bank erwerben? Bin bei Flatex, da werden alle drei Möglichkeiten angezeigt.


    2) Angenommen, Bußler behält recht und die Scheine steigen durch den eintretenden Rücksetzer im Wert, werden die Optionsscheine zumindest von der Vontobel Bank über Flatex vor dem Bewertungstag 18.09.2020 garantiert zurückgekauft?


    Ich besaß vor ein paar Jahren mal Put Optionsscheine auf den DAX, die aber aufgrund steigender Kurse dem Strike zum Opfer fielen. Daher stellte sich damals für mich nicht die Frage mit dem Verkauf der Optionsscheine.


    Im Voraus Dank für Eure Antworten.


    Gruß
    Hardy

  • Die Emittentenbanken verpflichten sich als sogenannte Marketmaker, für ihre emittierten Produkte an den Börsen einen liquiden Handel zu gewährleisten. Falls der Direkthandel mit der Bank nicht funktioniert, was oft bei Volatilen Entwicklungen der Fall ist, hat bisher der Börsenhandel stets geklappt. So zumindest meine Erfahrung. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass diese Scheine Inhaberschuldverschreibungen sind undan sollte wissen, dass die Emittenten diese Scheine nur Vordergründig als Bank XY mit vermeintlichen hohen Bilanzvolumina ausgeben. Meist wird eine GmbH oder ähnliche Sondergesellschaften ausserhalb der eigentlichen Bank gegründet, die dann diesen Derivatehandel abwickelt und ein niedriges Haftungskapital aufweisen. Wenn's hart auf hart kommt, kann also ein Schein weit im Geld sein und der Emittent sagen: sorry wir können den Wettgewinn nicht auszahlen, wir sind Pleite. Für kurzfristige Absicherungen unter der Annahme eines "normal" ablaufenden Szenarios funktioniert das in der Regel. Beim GAU hat man allerdings Probleme. Bei wem der Erwerb der Scheine stattfindet, also Börse oder Direkthandel, ist für den Verkauf unerheblich.

  • Hallo Bargold,


    vielen Dank für Deine ausführlichen Informationen. Ein Risiko hinsichtlich des Verkaufs der Optionsscheine bleibt also, das lässt mich grübeln. Ich werde die Optionsscheine wahrscheinlich trotzdem erwerben, einen Totalverlust von 3-5 k könnte ich notfalls zähneknirschend verschmerzen. Die Chance auf den Gewinn beim prognostizierten Rücksetzer reizt mich zu sehr.


    Grundsätzlich kommt der von Herrn Bußler vorhergesagte Rücksetzer im August zur Unzeit, da die Bohrergebnisse vieler Minenunternehmen demnächst anstehen. Wer will da schon seinen Depotwert vorab reduzieren?


    Wir werden sehen,


    Gruß
    Hardy

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