Newbie-Fragen (nachdem die Suche benutzt wurde :-) )

  • Hallo,
    in den letzten Tagen habe ich mich etwas durch Euer Forum gelesen und konnte auch einige Antworten und Anregungen finden.


    Ich habe Krugerrand geschenkt bekommen und bin mir noch nicht sicher was ich damit machen will. Fakt ist den Wert in Euro bei einem Verkauf würde ich eh nur aufs Konto legen und das Lagern zu hause ist mir zu unsicher, d.h. das Gold müsste im Jahr schon 20-30€ zur Deckung der Schließfachkosten machen. Natürlich weis ich das Gold keine Zinsen gibt, aber wenn man es dann irgendwann mal verkaufen würde, sollte es dann doch die Schließfachkosten der letzten Jahre wieder rein bringen. Ich sehe die Münzen nicht als Sammlerobjekt sondern Geldanlage.


    Nun habe ich aber noch einige Fragen:


    1. Scheinbar benutzt hier fast niemand ein Bankschließfach, wieso? Die Diebstahlsicherheit bzw. der Versicherungsschutz dagegen sollte meist besser als zu hause sein, die Bank hat erstmal keinen Zugriff auf das Fach und die Steuer bzw. der Staat ist wohl auch nicht hinter jedem hier im Forum her. Natürlich kann ich auch verstehen, wenn ein Münzsammler bestimmte Stücke zu hause lagert um sie sich immer ansehen zu können, aber sobald man mehr als einmal dieselbe Münze hat kann man doch eine zu hause zum anschauen haben und die restlichen im Bankschließfach.


    2. An- und Verkauf: Nach diesem Forum hier: Bei allen Banken in der Regel wenig annonym (außer bei der Commerz Bank in Frankfurt), beim Münzhändlern wie pro aurum aber bis 15000€ möglich. Was ist beim Kauf in Brüssel besser - billiger und annonymer? Wieviel Geld bzw. Gold darf man bei einer Fahrt im Auto haben? Ist zwar unwahrscheinlich vom Zoll rausgefischt zu werden, aber wenn es der Zufall will. Gibt es eine Bank die nicht unter Vorbehalt kauft, also direkt prüft und die Münzen nicht einschickt? Die Sparda schickt ein und lässt dann evtl. einschmelzen auf meine Kosten. Aber nur wenn die Münze nicht mehr ansehnlich ist, was das konkret ist weis natürlich niemand. Sind Echtheitszertifikate also sinnlos, weil sie niemand anerkennt?


    3. Wie berechnen sich der Marktwert von Krugerrand? Ich vermute u.a. aus dem Goldpreis aber wer legt den fest, hab bisjetzt nur auf Onvista unter Rohstoffe diese Seite gefunden http://rohstoffe.onvista.de/sn….html?ID_NOTATION=1326189
    Natürlich will der Verkäufer noch was verdienen und zahlt nicht den eigentlichen Wert.
    Zur Vollständigkeit: http://bullionpage.de/


    4. Transport durch Heros-Wertelogistik: Muss ich mir das so vorstellen die fahren bei mir vorm Haus in einem gepanzerter Wagen vor und zwei Leute denen man nachts nicht begegnen will klingeln bei mir; also alles andere als diskret?


    5. Bieten sich als Wertanlage und Vorsorge für schlechte Zeiten eher Münzen als Barren an, da diese handlicher und Fälschungssicherer sind? Angeblich haben Krugerrand, Känguruh, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, American Eagle, Britannia und China Gold Panda keinen oder fast keinen Sammlerwert, bieten sich diese Münze also als Goldanlage für einen Nicht-Sammler an?


    6. Wieso gibt es so wenig oder garkeine Platin- bzw. Palladiummünzen?


    7. Wieso werden Barren manchmal geprägt und manchmal gegossen? Das erste ist doch teurer in der Produktion und beursacht so unnötige Kosten.


    Vielen DANK für Eure Antworten! :)


    Grüße
    Magnum

  • Zu Frage 1:
    Hier ist ein Goldforum, weniger ein Münzensammler-Forum. Viele von uns sammeln Gold aus dem Sicherheitsgedanken heraus. Klar verbindet sich das auch gut mit dem Sammeln bestimmter Serien, Ausgaben usw. Aber trotzdem bei vielen der Horror gegenüber Fiat Money.
    Demzufolge auch die Abneigung gegen Bankschließfächer. Da bist du nämlich zwar Eigentümer, aber nicht Besitzer. Wenn die Bank mal schließt, egal warum, Währungskrise, Weltweiter Keuchhusten, ... dann kommst du nicht an deine Bestände heran, obwohl du Eigentümer bist. Dir fehlt dann die Verfügungsgewalt darüber.


    Oskar

  • zu Frage 5:


    Bei der Anlage größerer Mittel haben Barren den Vorteil, dass der Aufschlag gegenüber dem Goldpreis geringer ist. Ich persönlich kaufe allerdings eher Münzen. Insbesondere gängige Anlagemünzen (Maple Leaf, Eagle, Krügerrand etc.) ohne Sammleraufschlag (meistens 1 Unze, das ist die gängige Größe, dazu noch etwas Kleingold mit 1/2 und 1/4 Unze). Im Notfall sind diese Münzen leichter einzusetzen, weil sie in kleineren Stückelungen vorliegen (bei einem größeren Barren kann man ja schlecht etwas abfeilen) und einen höheren Bekanntheitsgrad haben. Der Aufschlag gegenüber dem reinen Goldpreis ist bei diesen Anlagemünzen (bis auf den Panda) auch relativ gering.

  • zu Frage 6:


    Platin und Palladium sind keine klassischen Münzmetalle. Ein Laie, dem man, zum Beispiel im Falle einer Hyperinflation, eine Platin-Münze anbieten würde, konnte den Wert noch geringer einschätzen als bei einer Goldmünze und Platin (trotz des deutlich höheren spezifischen Gewichtes) mit Silber verwechseln.


    Es ist schon schwierig genug Platin und Palladium zu erwerben, ein Verkauf bei Banken ist wahrscheinlich noch schwieriger. Dazu kommt, dass diese Industriemetalle der Mehrwertsteuer unterliegen.


    Es ist aber dennoch möglich entsprechende Münzen zu kaufen. So ist 2005 erstmalig eine relativ günstige Palladium-Münze (1 Unze) aus Canada (Marple Leaf) herausgekommen. Diese Münze ist sicherlich interessant um einfach mal dieses Metall in den Händen zu halten. Außerdem wird sie in größeren Auflagen geprägt und könnte somit eine Benchmark-Funktion für physisches Palladium wahrnehmen. Interessant ist hierbei auch, dass es dem ML nunmehr in Gold, Silber, Platin und Palladium gibt.


    Ein Gedanke der für diese beiden Metalle (und deren physischen Besitz) spricht, ist folgendes:


    Gold wird insbesondere in Form von Schmuck oder als Anlageinstrument gehalten. Dadurch ist der größte Teil des jemals geförderten Goldes heute noch vorhanden. Zum Beispiel auch in den Tresoren von Notenbanken, die damit die Begehrlichkeiten von Politikern wecken. Platin und Palladium wird aber zum großen Teil für Katalysatoren gebraucht. Dort kann es zwar wiedergewonnen werden, aber ein Teil wird als Feinstaub in die Umwelt geblasen. Es ist somit unwiederbringlich verloren.

  • zu Frage 2: (Echtheitszertifikate)


    Von Echtheitszertifikaten halte ich bei Anlagemünzen nichts. Im Grunde genommen sind Goldmünzen ohne Sammlerwert wegen des hohen spezifischen Gewichtes nicht so einfach zu fälschen. Wenn man sicher gehen will hilft eine Goldwaage, die man recht günstig über eBay bekommen kann und ein Lineal. Nach einiger Zeit kannst Du die gängigen Münzen auch gut erkennen.

  • Erstmal DANKE an Oskar und Rübezahl!


    Zitat

    Original von Oskar
    Zu Frage 1:
    Hier ist ein Goldforum, weniger ein Münzensammler-Forum. Viele von uns sammeln Gold aus dem Sicherheitsgedanken heraus. Klar verbindet sich das auch gut mit dem Sammeln bestimmter Serien, Ausgaben usw. Aber trotzdem bei vielen der Horror gegenüber Fiat Money.
    Demzufolge auch die Abneigung gegen Bankschließfächer. Da bist du nämlich zwar Eigentümer, aber nicht Besitzer. Wenn die Bank mal schließt, egal warum, Währungskrise, Weltweiter Keuchhusten, ... dann kommst du nicht an deine Bestände heran, obwohl du Eigentümer bist. Dir fehlt dann die Verfügungsgewalt darüber.


    Oskar


    Vielleicht liegt es an meiner Mittel-20-jährigen-Unerfahrenheit, aber bis in Deutschland die nächste große Bank pleite geht haben wir eine Wirtschaftskrise oder 3. Weltkrieg und dann ist wohl eh alles zu spät. Für mich überwiegt die Sicherheit im Bankschließfach im Vergleich zum Risiko das die Bank pleite geht. Es soll aber jeder so halten wie er mag und ich bin dankbar über eine neue Sicht der Dinge.


    Zitat

    Original von Rübezahl
    zu Frage 2: (Echtheitszertifikate)


    Von Echtheitszertifikaten halte ich bei Anlagemünzen nichts. Im Grunde genommen sind Goldmünzen ohne Sammlerwert wegen des hohen spezifischen Gewichtes nicht so einfach zu fälschen. Wenn man sicher gehen will hilft eine Goldwaage, die man recht günstig über eBay bekommen kann und ein Lineal. Nach einiger Zeit kannst Du die gängigen Münzen auch gut erkennen.


    Theoretisch ist doch auch denkbar das Münzen in der Mitte anderes Metall und genau so groß sind und so viel wiegen wie die Originale, oder ist dies zu aufwendig und lohnt sich nur bei der Barrenfälschung. Also recht als Echtheitsprüfung die das Messen der Maße und das Bestimmen des Münzgewichts aus (im Fall von Krugerrand, Känguruh, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, American Eagle, Britannia und China Gold Panda)?


    Zitat

    Original von Rübezahl
    zu Frage 6:


    Platin und Palladium sind keine klassischen Münzmetalle. Ein Laie, dem man, zum Beispiel im Falle einer Hyperinflation, eine Platin-Münze anbieten würde, konnte den Wert noch geringer einschätzen als bei einer Goldmünze und Platin (trotz des deutlich höheren spezifischen Gewichtes) mit Silber verwechseln.


    Das stimmt, ich beschränke mich weiterhin auf Gold und Silbermünzen, die viele Leute kennen.


    Zum Schluss noch eine weitere Frage: Wieviel Prozent Eures Vermögens habt Ihr in Edelmetalle angelegt?


    Ich hab etwa 15%.


    => Cooles Forum - Macht weiter so! 8)


    Magnum

  • Hallo Magnum,


    zu Frage 1:


    Ich habe mein Gold und Silber in einem Bankschließfach. Das liegt daran, daß ich es gerne versichert haben möchte und das zu Hause nur mit einem teuren Tresor mit Verankerung möglich ist. Und natürlich kostet die Hausrat dann auch mehr.
    Bei meiner normalen Hausrat ist Silber z.B. nicht mit drin und Gold nur bis zu einem kleinen Betrag.
    Das Schließfach ist sehr bequem für mich und mit ab 5 Euro im Monat auch günstig.
    Sollte ich mal Staatsfeind Nummer 1 werden, kann ich das immer noch ändern. Und ich halte es als Optimist auch für unwahrscheinlich, daß die Banken einfach so schließen.


    Frage 4: Ich habe neulich eine Sammelbestellung mit Freunden bei proaurum gemacht, weil ich mal sehen wollte, wie professionell die sind.
    Den Wagen habe ich leider nicht gesehen, aber laut Webseite fahren die durchaus auch mit gepanzerten VW Passats durch die Gegend, was wahrscheinlich nicht so auffällig ist.
    Es hat bei mir geklingelt, dann war da ein Männ in bläulicher Uniform, der mir das "Safebag" (einfach nur in weißer Plastikfolie eingeschweißt) unter die Nase gehalten hat mit der Frage, ob ich der Empfänger sei. Keine Ausweiskontrolle oder ähnliches. Dann habe ich unterschrieben, und er ist abgezogen. Das Ganze war nicht mehr und nicht weniger professionell als beispielsweise Hermes Versand oder die Post. Bei hohen Summen ist es natürlich ratsam.


    Frage 5: Beobachte mal eine Weile, was die Münzen so bei Ebay bringen. Das ist sehr interessant. Goldbarren laufen meines Erachtens gut, außerdem sehr gut Känguruhs und Pandas. Alles, was mehr wiegt als eine Unze, bringt relativ weniger ein, weil es offenbar weniger zahlungskräftige Interessenten gibt. Deswegen würde ich mir z.B. keinen 50-Gramm-Barren zulegen.



    Grüße von
    Sebi

    • Offizieller Beitrag


    Habe meine Antworten, da einfacher, in Breitschrift Deinem Posting beigefügt...

  • Zitat

    Theoretisch ist doch auch denkbar das Münzen in der Mitte anderes Metall und genau so groß sind und so viel wiegen wie die Originale, oder ist dies zu aufwendig und lohnt sich nur bei der Barrenfälschung. Also recht als Echtheitsprüfung die das Messen der Maße und das Bestimmen des Münzgewichts aus (im Fall von Krugerrand, Känguruh, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, American Eagle, Britannia und China Gold Panda)?



    Magnum


    Hallo Magnum,


    in dem folgenden Tread wurde das Thema mal diskutiert. Danach scheint eine Fälschung von Gold-Anlagemünzen recht aufwändig zu sein:


    http://www.goldseiten-forum.de…2554&sid=&hilight=Wolfram


    Viele Grüße!
    Rübezahl

Schriftgröße:  A A A A A