Inflation oder Deflation? Die Autopreise!

  • Nachtrag:


    Zitat

    Hmm, also sie könnten einfach die Kreditvergaberichtlinien lockern, damit die Leute wieder mehr Geld bekommen. Das dürfte sogar noch effektiver als Zinssenkungen sein. Oder/und die Regierung erhöht die Sozialleistungen und Bezüge für ihre Angestellten und Beamten (48% Staatsquote). Das würde sogar ohne die Zentralbanken inflationäre Effekte sehr schnell bewirken. Die Leute hätten plötzlich mehr Geld und würden es dann auch ausgeben und die Waren würden aber auf der anderen Seite ständig teurer. Das wäre dann die klassische Hyperinflation.


    So läßt sich keine Hyperinflation auslösen. Die würde nur dann kommen, wenn die EZB Staatsanleihen gegen Papiergeld eintauschen würde. Dafür müsste es zu einem Rentenmarkt einbruch kommen. Ein solcher Fall könnte durch die Abstufung Deutschlands im Rating erfolgen. Der oben beschriebene Weg würde, wenn nicht vollkommen Kreditfinanziert, lediglich die deflationäre Tendenzen abbremsen, der dann schnell verpuffen würde und anschließend würde die Deflation in verstärkter Form weiter gehen. Meine Meinung: Wir haben in D seit der Euroeinführung unter einem viel zu starken Euro/DM gelitten (Jetzt konsolidiert), dann gab es noch den Börsencrash den Euroland voll auf sich hat übergehen lassen und das löste eine Bankekrise aus, die sich jetzt langsam auflöst. In US sieht die Sache etwas anders aus. Dort hat das Schlimmste noch zu kommen und es wird uns mitreißen, es sei denn wir kriegen Schützenhilfe aus Asien (Auflösung des Yuan am Dollar). Trichet hat europäische Banken davor gewarnt Finanzierungen auf Eurobasis für amerikanische Banken zuzulassen.


    mfg,


    greenjg

  • @ greenjg,


    Bzgl. Wiener Philharmoniker. Es steht jedenfalls 100 Euro (1 Uz) drauf.
    Glaube aber nicht, daß Du das gute Stück dafür weg geben möchtest.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Zitat

    Original von liberty
    Hallo Kaufrausch,


    wir stimmen ja weitgehend miteinander überein.


    In der Tat! :)


    Zitat


    Vielleicht nur noch zwei Punkte:


    Genügend Lebensmittel und Heizstoffe im Haus sind natürlich extrem wichtig. Auch hier hoffe ich, daß ich vor der Masse mitbekomme, wann es kritisch wird und mich dann noch ausreichend eindecken kann. Dafür würde ich dann einen Teil meines Bargeldes verwenden.


    Das kann bestimmt nicht schaden. Bei mir bringen aber Heizstoffe nix, ich wohne zur Miete mit Zentralheizung. Zur Not verheize ich eben das Parkett. Das macht dann auch noch Licht. :D


    Zitat


    Ob eine Lockerung der Kreditvergaberichtlinie ein ausreichend geeignetes Instrument ist, wage ich zu bezweifeln. Voraussetzung ist ja trotzdem, daß die Unternehmen / Menschen Darlehen aufnehmen möchten. Wenn sie aber in einen "Angst-Sparmodus" verfallen, dann wird es nicht ausreichend Nachfrage nach Krediten geben. Die Erfahrung mußten die Japaner ja auch teilweise machen.


    Ok, dann bliebe immer noch folgendes Szenario:


    1. Staat vergibt massenhaft Schatzbriefe mit hohen Zinsen.
    2. Staat erhöht massiv die Gehälter und Sozialleistungen aus den Erträgen aus 1.


    Das wäre eine rein staatsgelenkte Inflation, was natürlich nur in Staaten mit hoher Staatsquote und hohen Sozialleistungen möglich ist. Aber das ist bei uns ja der Fall. Dazu brauchen sie wie gesagt nicht mal die Zentralbanken. Die Leute müssen nur glauben, dass sie ihr Geld aus den Schatzbriefen bekommen. Wenn man sich übrigens die derzeitige Lage so anguckt, dann ist das ja sogar schon seit Jahren so, dass der Staat auf diese Weise der Deflation entgegenwirkt. Er müsste es nur noch verstärken.


    Zitat


    Abschließend, ja es brodelt wirklich an allen Enden und Ecken. Paul Volcker hat ja prophezeit, daß es zwischen 2005 - 2010 mit 75%iger Wahrscheinlichkeit zu einem "großen finanziellen Unfall" kommt. Vielleicht ist es ja dieses Jahr schon soweit. Es bleibt auf jeden Fall spannend.


    Viele Grüße


    liberty


    Ich vermute es kommt erst ~ 2010 dazu. Im Moment wäre es zu logisch und da die Welt eigentlich völlig unlogisch und verrückt ist ... :D


    Ernsthaft: Solange China das Spielchen mit den Dollars mitspielt, wird es wohl erstmal so weiter gehen. Kann aber gut sein, dass die EU vorher Insolvenz anmeldet. ;)


    Viele Grüße


    KR

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von greenjg
    Meine Meinung: Wir haben in D seit der Euroeinführung unter einem viel zu starken Euro/DM gelitten


    Ja, Deine Meinung will ich Dir nicht nehmen, aber würde man Meinungen verkaufen können, dann wäre das eine Sonderauflage zu ein paar Hundert Stück. Du, Hannich und ein paar andere. :D


    Zitat


    (Jetzt konsolidiert), dann gab es noch den Börsencrash den Euroland voll auf sich hat übergehen lassen und das löste eine Bankekrise aus, die sich jetzt langsam auflöst.


    Bankenkrise in Euroland? Sag mal, was für ein Kraut rauchst Du? Das muss gut sein! 8)


    Gruß, KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Hallo Kaufrausch,


    grennjg meint wahrscheinlich die Situation von vor drei, vier Jahren. Da standen ja in der Tat zumindest die deutschen Banken mit dem Rücken an der Wand (aber m.M. mehr wg. der Immobiliengeschichten als wg. dem Absturz der Aktienmärkte). Jetzt geht es natürlich schon wieder besser. Allerdings haben die Dresdner und die Hypovereinsbank ihre Selbständigkeit verloren.


    Die Versicherer waren ja auch ganz schön angeschlagen (wg. ihrer hohen Aktienquote). Da mußte der Gesetzgeber mit einer Änderung der Bilanzierung rettend eingreifen.


    Wg. der Vermeidung einer Deflation. Da denke ich wie Du. Direkte Maßnahmen würden eher helfen. Ein schön riesiges Konjunkturprogramm, Garantien für die Banken und angeschlagenen Unternehmen. Steuergutschriften für alle Bürger, etc. Da kann man sich von Japan einiges abschauen. Bis auf die Sache mit dem Hubschrauber haben die ja so ziemlich alles ausprobiert.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Hallo greenjg,


    Du suchst doch einen Einstiegszeitpunkt. Nach dem Silber so abschmiert (9,47 im Moment mit Tendenz nach unten) würde ich morgen oder übermorgen mal anfangen, mir Silber-Münzen oder Barren zu bestellen.


    Ich überlege mir auch, nachzukaufen.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Zitat

    Bankenkrise in Euroland? Sag mal, was für ein Kraut rauchst Du? Das muss gut sein!


    Genau da liegt aber das Problem.


    Seit ca. 4 Jahren fließen in der Realwirtschaft keine Kredite mehr. Die Kapitalvernichtung durch den Börsencrash mußten die Banken erst "abbauen". Siehe Bilanzen und GuV der letzten Jahre. Die EK -Decke der Banken war so dünn, da konnte man CDs draus pressen! Da die Kapitaldecke zu dünn war, floßen Kredite nur an Unternehmen die gleich das dreifache an Sicherheiten vorweisen konnten. In diesem Fall an Konzernen die damit M&As finanzieren. Schaumal wieviel Goodwillabschreibungen vorgenommen worden sind, dann weiß du wieviel Kapital vernichtet worden ist.


    Ich wage folgende These: Die HVB wurde übernommen, damit sie nicht in 1000 Stücke fliegt. Alleine der Immo-Schrottskandal, der meiner Meinung noch nicht seinen Höhepunkt erreicht hat, wird dem italienischen Bankenkonzern ordentlich zusetzten! Das Gerichtsurteil vom BGH hat gerade die Nichtigkeit der Dahrlehne bescheinigt! Boom! Weitere Immofonds werden wanken.


    Für eine Hyperinflation muß die breite Maße peilen, daß das Papiergeld nur zum Heizen gut ist!


    Und da wird auch keine Meldung in der Tagesschau reichen, wie: "Die Bundesanleihenemission ist wegen mangelnder Nachfrage eingestellt worden", sondern die Löhne der Bedienstete und Renten können nicht mehr bezahlt werden! Da fließt dann nichts mehr ... Ende ... vielleicht dann versteht der Eine oder Andere, daß es nicht mehr geht .... oder vielleicht wenn Schröder seine Zigarren in einer TV-Elefantenrunde, wie damals Gainsbourg, mit einem 100 € Schein anzündet! Vorher nicht!


    Brennholz brauchst du nicht, bei einer Hyperinflation. Du brauchst nur zur Bank gehen und 10 € in Bar wechseln ... Das sieht dann so aus:


    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/c/ca/Inflation-1923.jpg/180px-Inflation-1923.jpg]

  • Zitat

    Original von greenjg
    Seit ca. 4 Jahren fließen in der Realwirtschaft keine Kredite mehr.


    Keine? Nich mal einige wenige? Gar kein einziger Kredit?


    Zitat


    Die Kapitalvernichtung durch den Börsencrash mußten die Banken erst "abbauen". Siehe Bilanzen und GuV der letzten Jahre. Die EK -Decke der Banken war so dünn, da konnte man CDs draus pressen! Da die Kapitaldecke zu dünn war, floßen Kredite nur an Unternehmen die gleich das dreifache an Sicherheiten vorweisen konnten. In diesem Fall an Konzernen die damit M&As finanzieren. Schaumal wieviel Goodwillabschreibungen vorgenommen worden sind, dann weiß du wieviel Kapital vernichtet worden ist.


    Naja, es ist kein Kapital vernichtet worden, sondern Kredite wurden durch Insolvenz nicht mehr zurückgezahlt. Da sehe ich aber immer noch keine Bankenkrise. Die haben das doch ganz gut überstanden.


    Zitat


    Ich wage folgende These: Die HVB wurde übernommen, damit sie nicht in 1000 Stücke fliegt. Alleine der Immo-Schrottskandal, der meiner Meinung noch nicht seinen Höhepunkt erreicht hat, wird dem italienischen Bankenkonzern ordentlich zusetzten! Das Gerichtsurteil vom BGH hat gerade die Nichtigkeit der Dahrlehne bescheinigt! Boom! Weitere Immofonds werden wanken.


    Also bei den Problemen, die die Banken haben und die zu immer neuen Fusionen führen, da sehe ich eher die Ursache in den Immobiliengeschäften dieser Banken und dass es sowieso viel zu viele Banken gibt. Das ist wohl eher eine Marktbereinigung. Eine Krise wäre es für mich, wenn die Banken plötzlich reihenweise schließen würden, man bekäme kein Geld mehr usw. ...



    Ja, da sind wir einer Meinung!


    Grüße


    vom KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Hallo liberty,


    dieser Link hier ist ja recht aktuell:


    http://www.goldseiten.de/modul…visit.php?cid=1&lid=24017


    Ich sehe das genauso. Warum sollte Gold in einer Deflation eine schlechte Anlage sein? Man hat damit genauso etwas in der Hand (bei Münzen oder Barren) wie mit Scheingeld. Solange man sein Geld nicht im Schließfach hat, ist es egal, ob die Banken offen haben. Daher und Du siehst es ja auch so, halte ich auch kleine Mengen Bargeld für sinnvoll. Aber eben nicht als Vermögensanlage. Nur für einen kurzen Zeitraum, falls man mal 1 Monat kein Bargeld bekommt.


    Viele Grüße


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • @ Kaufrausch,


    überhaupt keinen Disens. Vielleicht mag der Nominalwert von Gold in einer starken Deflation, sinken, die Kaufkraft wird aber auch steigen.
    Cash betrachte ich deshalb nicht als Investment, sondern als Behelf für eine eventuelle, vorübergehende Periode der Deflation.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles


  • Bis die Gelddruckmaschinen warmgelaufen sind und das Papier und die Druckerfarbe in Mengen bereitsteht. Haben wir hier einen Drucker, der sich mit sowas auskennt? :D


    liberty:


    ja, dann sind wir tatsächlich da einer Meinung. :)


    Gruetzi retour


    KR :D

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    2 Mal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • greenjg,


    ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich bin mir ja noch nicht mal sicher, ob es nicht direkt in die Inflation bzw. Hyperinflation geht.

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Was mich wundert, ist daß unser jetztiger Finanzminister von einer möglichen Währungskrise sprach, die aus der jetztigen Finanzkrise komen könnte.


    Dafür hat er Prügel von der Presse kassiert. Siehe Kolumne in ftd.


    Scheinbar nimmt keiner die Situation wahr!


    Der Finanzminister kann sich vor der Kamera stellen und sagen: Der Staat ist Bankrott ... das würde keinem jucken ... Weiter so ist angesagt!


    mfg,


    greenjg

  • Danke für den Link.
    Der Kolumnist sprocht von der Arroganz und Unwissenheit Steinbrücks.
    Vielleicht hat Steinbrück die Gefahr erkannt und warnt, so gut er kann. Ganz sicher hat Steinbrück nicht Angst vor einer Abwertung des Euro gg. Dollar, wie der Kolumnist vermutet.

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Der Kolumnist ist ein Narr! Seine Kolumnen sind echt zweitklassig. Da gibt es von der FTD weit aus bessere beispielsweise vom Chefökonom der FTD Thomas Frinke.


    Steinbrück ist der erst Finanzminister, der eine echte ökonomische Ausbildung hat. Die Anderen waren alle Rechtsanwälte und Physiker.

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