Das Kapital

  • Zitat

    Original von mvd
    Lesenswerter Artikel.


    http://www.brandeins.de/home/i…&sid=su801461191585591118


    Gruß
    mvd


    Netter Artikel. Jedoch: der Autor irrt in einem wesentlichen Punkt:


    Es wird nicht zuwenig Kapital in die Produktion gesteckt, sondern viel zuviel. Und zwar Geld, das es real garnicht gibt, sondern das nur künstlich geschaffen wurde. Genau das ist der Grund dafür, weshalb Lohnarbeit mehr und mehr durch Automatenarbeit (wäre es Maschinenarbeit, so ginge es noch) ersetzt wird und weshalb sich Menschen für Hungerlöhne verkaufen müssen, weil sie ansonsten keinen Job bekommen - Automaten und ausländische Billiglöhner / Sklavenarbeiter wären ansonsten billiger.


    Weiterhin ist genau diese maßlose Geldschöpfung ursächlich für Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und Steuererhöhung, denn erstgenanntes verursacht zweitgenanntes und dieses wiederum letztgenanntes. Steuer- und Abgabenwucher führt zu Rückgängen beim Realeinkommen und diese verursachen weitere Arbeitslosigkeit, Angszsparen und somit einen immer schnelleren Anstieg der Staatsverschuldung bis hin zu Massenelend und Staatsbankrott.


    Würde nämlich nur wenig Kapital in den Wirtschaftskreislauf gesteckt, so müsste - bei gleicher Warenprodiktion fehlendes Kapital durch Lohnarbeit substituiert werden. Dies bedeutet: weniger Arbeitslosigkeit, geringere Steuer- und Abgabensätze, steigende Einkünfte aus Lohnarbeit und somit auch weniger Staatsverschuldung und weniger Wohlfahrt.


    Interessant ist, daß der Autor diejenigen, die ihr Kapital in Sachwerte und nich tin Produktivvermögen stecken als asozial bezeichnet.


    Da bin ich lieber asozial, als daß ich 60.000 EUR mitbringe, damit ich (wie das mein 70-jähriger Vater gerade macht) noch ein Jahr oder 6 Monate lang Bauunternehmer spielen darf und mich einer existenzrettenden Umstrukturierung entziehen kann - bevor der Laden dann endgültig den Bach runter geht.....


    und die wirtschaftliche Existenz von 7 Menschen ruhiniert. Altersarmut des Uneinsichtigen inklusive.


    Asoziale, das sind für mich diejenigen, die ungesecktes Geld produzieren und dies so billig bereitstellen, daß die für Werkschließungen und Jobverlagerungen ins Ausland notwendigen Geldmittel zur Verfügung stehen. Asoziale, das sind auch die, die die real erarbeiteten Geldvermögen der Sparer durch Jährliche Geldneuschöpfungen in Größenordnungen des drei bis neunfachen des realen Wirtschaftswachstums entwerten. Geld, das bei marktgerechten Zinsen schon seinen Weg finden würde....


    Ungedecktes Geld in Unternehmen stecken, bei denen die Risiken die Ertragschancen bei weitem überwiegen - oder mit ungedecktem Geld Realwerte erwerben, die kein Totalverlustrisiko, sondern die Chance auf Werterhalt oder geringe Renditen (Immobilien) bieten....


    Ich glaube, daß die Entscheidung klar ist.


    Ein Unternehmer, der muß vor allem eines können: Er muß Chancen und Risiken objektiv gegeneinander abwägen können und sein Kapital dort investieren, wo die Risiken im Vergleich zu den Chancen vergleichsweise gering sind. Ein Unternehmer darf eines niemals tun: Eulen nach Athen tragen. Ein Unternehmer dient dem Kunden, indem er ihm einen bestmöglichen Nutzen schafft, für den er adäquat vom Kunden belohnt wird. Kein guter Kundennutzen = kein Unternehmerlohn. So einfach ist das.


    Was nicht geht, das ist auch nicht drinn. Und das, was man erübrigen kann, das ist Ballast, der über Bord geworfen gehört. Im Interesse des Kunden und damit im Interesse des Unternehmens. Wer das nicht versteht, der scheitert.


    Und dort, wo es nichts zu holen gibt, darf man auch kein frisches Geld mehr reinstecken. Besser ist es dann, das Geld in risikoarme, Realwerte mit kleinen Renditen oder bis zur finalen Marktbereinigung in Edelmetalle = schuldnerfreies Geld zu stecken. Andernfalls hat man dann, wenn es drauf ankommt, kein Kapital für Unternehmungen mehr.


    Und so werden - durch Schaffung immer neuer Geldmengen, die in die Produktion dringen mehr und mehr negative Renditen der dort arbeitenden Gelder erzwungen. Weil durch Geldschöpfung künstlich Wettbewerber generiert werden, die es eigentlich garnicht geben würde, würde nicht immer neues Geld gedruckt.


    Und dann passiert genau das: Menschen, die bereit sind, Leistung zu bringen und Verantwortung (anderen, aber auch sich selbst gegenüber)
    zu übernehmen, die werden vom Unternehmertum ausgeschlossen. Menschen, die Chancen und Risiken falsch gegeneinander abwägen und zu "begeistert" sind, enden in der Insolvenz.


    Nicht sparen, Können und Leistungsbereitschaft / -fähigkeit entscheiden darüber, wer Unternehmer sein kann, sondern Unternehmensberater, die extrem risikobereiten, kreditaufnahmewilligen Personen Unternehmenskonzepte und Businesspläne fertigen, mit Hilfe derer dann neu geschöpftes Fiat-Geld beschafft werden kann. Und durch die so geschaffenen Überkapazitäten kommt es zu ruhinösem Wettbewerb. Und weil immer neues Geld in die Märkte gepumpt wird, wird der Druck immer größer.


    Wer kann schon gegen eine Notenpresse anarbeiten?.


    Das können nur alle gemeinsam, indem sie ihre Gelder in schuldnerfreie Realwerte stecken und so zu einer faktischen Nichtakzeptanz von FIAT-Money, der Ursache allen wirtschaftlichen Übels und aller Marktverzerrungen und Fehllenkungen von Kapital beitragen.

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