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Zinsängste treiben Anleger aus dem Forint
von Yasmin Osman, Frankfurt
Die Währungen mehrerer Hochzinsländer wie Ungarn, Island oder Polen sind erneut unter Druck geraten. Auslöser ist der schwindende Zinsvorteil von Anlagen in Forint, Krona und Zloty im Vergleich zu europäischen und US-Anlagen.
Zudem zeichnet sich auch in Japan eine Abkehr von der lange währenden Nullzinspolitik ab. Viele Anleger hatten Kredite in Yen aufgenommen und damit den Kauf hoch rentierlicher Anlagen finanziert.
"Diese Carry Trades werden jetzt zunehmend aufgelöst", sagte Klaus Näfken, Devisenhändler der BHF-Bank. "Eine Abwertung von Währungen wie Neuseeland-Dollar oder Forint können die Zinsvorteile ganz schnell ruinieren." Die ungarische Währung fiel bis auf 264,2 Forint je Euro, den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Daneben belasten fundamentale Faktoren wie das Haushaltsloch. Auch die Island-Krone geriet unter Abgabedruck. Anleger befürchten, dass sich die Wirtschaft der Insel überhitzt. Die Krone verlor bis zu 2,5 Prozent auf 86 Kronen je Euro. Seit Jahresbeginn hat die Krone um 12,4 Prozent abgewertet.
Der Euro erhielt vorübergehend Unterstützung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Land überlegt, bis zu 10 Prozent der Währungsreserven von Dollar in Euro zu konvertieren. Entscheidend sei dabei die mögliche Signalwirkung für die Reservehaltungen anderer OPEC-Staaten, schreibt Armin Mekelburg von der HypoVereinsbank. Der Euro lag gegen 20 Uhr MEZ bei 1,1941 nach 1,1910 $. Der Bund-Future verlor sieben Stellen auf 117,68 Punkte.
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