Gold problemlos mitnehmen bei Wohnsitzverlegung, Auswandern, etc ?

  • Was ich eigentlich schon länger wissen wollte und hier im Forum noch nirgends finden konnte ist folgendes:


    Angenommen ich würde mich - aus welchen Gründen auch immer - (nur exemplarisch dafür seien hier angeführt: sehr gutes Job Angebot im Ausland, kein Interesse weiterhin im "eigenen" Land zu leben - Stichwort: Auswandern, Ehefrau/Freundin/Lebensgefährtin kommt aus einem anderen Land, schlechte Zeiten im eigenen Land etc) dazu entschließen, meinen Lebensmittelpunkt für immer in ein anderes Land zu verlegen - wie würde ich das mit meinem Gold, welches ich mir all die Jahre hindurch hier in Deutschland gekauft habe, bewerkstelligen?


    Dabei meine ich jetzt nicht einen Verschiebung des Lebensmittelpunktes innerhalb Deutschlands, oder nach Österreich sondern sagen wir nach Australien, Asien, Kanada oder Amerika (eben weiter weg!)


    Könnte ich dann einfach (neben meinen übrigen sieben Sachen) meine Goldmünzen einpacken und ins Flugzeug steigen oder bekäme ich womöglich irgendwo Probleme/Schwierigkeiten mit meinem Gold - zb bei Sicherheitskontrollen, Zoll, usw? - Eventuell dass es nicht gestattet ist, Gold in ein anderes Land (mein "Zielland") mitzunehmen (wie bei bestimmten Lebensmitteln), oder dass die Goldmitnahme nur in einer bestimmten Höhe erlaubt wäre oder ähnliches. ?(
    Solltet ihr da irgendwelche Probleme im Vorfeld erkennen, wäre es dann nicht klüger, das mühevoll erworbene Gold vor der Reise wieder zu Geld zu machen und dann im "neuen Land" erneut Gold kaufen?


    Noch einmal kurz zusammengefasst. Könnte ich in so einem Fall mein Gold (Barren, Münzen) bedenklos mitnehmen oder wie seht ihr das?
    Oder kann man das nicht so pauschal beantworten?


    Der eine oder andere von euch wird sich bestimmt schon die Frage gestellt haben! - Grüsse

  • Ich habe mich selber auch schon mit der Thematik beschäftigt. Je nach Land gibt es einfuhrbestimmungen, die man zu beachten hat. Daher ist eine pauschale Beantwortung nicht möglich und muß von Fall zu Fall geprüft werden. Außerdem ist man nie vor plötzlichen Gesetzesänderungen in Kriesenzeiten gefeit (Goldverbot, Veränderung von Einfuhrbestimmungen etc.) Um vor diesen Eventualitäten gerüstet zu sein, habe ich einen Teil meines Goldes in Platin, Palladium und Silber umgeschichtet, da diese Edelmetalle in der Geschichte bisher nie verboten wurden. Wobei sich bei Silber natürlich die frage des Transportes stellt (z.Bsp. 1 Krügerrand = 1,3 kg Silber).


    Ausgehend vom mom. Stand der Dinge, dürfte es keine größeren Probleme geben, seine Werte in ein anderes Land zu schaffen. Das größte Risiko sehe ich in plötzlichen Gesetzesänderungen.

  • Das ist natuerlich von Land zu Land verschieden. Auf den Botschaftsseiten des Ziellandes (die sind oft auch auf deutsch) findet man in der Regel die Einfuhrbestimmungen.
    Man kann allerdings davon ausgehen, dass man Devisen ab einer bestimmten Hoehe beim Zoll melden und je nach Land nachversteuern muss - und dann waere der ganze anonyme Kauf/Verwahrung umsonst gewesen.

  • die wenigsten Länder haben wohl so freie Bestimmungen wie wir: Keine MWst auf Au, und keine Vermögens/Gewinnsteuer. (Die Gewinnversteuerung wird wohl auch bei uns kommen, aber wohl schwer einzutreiben sein, bzw. lange Übergangszeiten beeinhalten - Gewinne vor Einführung des Gesetztes steuerpflchtig zu machen, könnte ein Thema für Karlsruhe werden)


    Nach Geldwäschegesetz sind überall bei der Einfuhr Werte ab ca. 15.000 Euro zu deklarieren und auch wenn es legales Geld ist und kein Schwarzgeld, dann weiss der jeweilige Fiscus zukünftig, welche Werte man besitzt, welche Gewinne man erzielt hat, wenn man Gold verkauft hat, und wo man bei Einführung einer "Reichensteuer" zugreifen kann. Ausserdem dürfte nicht jedes Land Null Zoll/Einfuhrumsatzsteuer verlangen.


    Und eine Illusion ist es, dass Südamerikanische Länder, oder gar USA, Australien beim Ideenreichtum der staatlichen Geldeintreiber zimperlicher sind. In Euroland darf man von Portugal bis Estland, von Norwegen bis Griechenland (die Schweiz bitte meiden), alles legal und unverzollt (also keine Mehrwertsteuer beim Eu Internen Grenzübertritt) mit sich führen. Mein Rat wäre da nur: das Bankfach schön hierlassen ... (und das Depot würde ich auch hierlassen, online Banking machts möglich, nur Geld zum Erwerb einer Immobilie sollte man mitnehmen - natürlich offiziell transferieren, Immobilien sind natürlich in jedem Land für den Fiscus "öffentlich"

  • Ich habe irgendwie befürchtet, dass das ganze Unterfangen nicht so einfach wäre (im Fall des Falles ! - der ja nicht utopisch ist und mit dem man sich auch einmal befassen sollte finde ich!!)


    Mit der vorher bedacht aufgebauten Anonymität wäre es vermutlich bei so einem Vorhaben vorbei, womöglich müsste man sein legal erworbenes Gold am Flughafen noch verzollen, etwas abgeben oder dort lassen, würde registriert werden usw? Nicht gerade ein angenehmer Gedanke!


    So schön dieses Edelmetall auch ist, soo leicht transportierbar (wie man auf manchen Seiten liest) kommt es mir nun doch nicht vor :rolleyes:

  • Metalle sind auf jeden Fall potentiell leichter anonym zu transportieren als Geld. Ueberweisungen sind sowieso rueckverfolgbar. Und ein Paket 500 EUR Scheine duerfte ein aehnliches Volumen haben wie das gleichwertige Gold, laesst sich aber nicht so gut verstecken. Ne Goldmuenze kannst du dir zur Not als Abnutzungsschutz unten an den Krueckstock nageln oder in Form giessen und als Kuehlkoerper fuer das Getriebe unten ans Auto schrauben. Scheine sind da empfindlicher und rascheln auch noch so verraeterisch. Wechselprobleme hast du auch nicht, denn bei nem Koffer voll Euroscheinen wirst du in Timbuktu mit Sicherheit schief angesehen.

  • Was mir noch eingefallen ist ......


    Wäre es vielleicht in diesem Zusammenhang eine Lösung, sich selbst das Gold ins "neue Zielland" zu schicken? (abgesehen einmal von der nicht zu unterschätzdenden Gefahr des Verlustes dabei)


    Dem Flughafen würde man damit jedenfalls entkommen.


    Was meint ihr?

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Wenn der Zoll gruendlich ist, oeffnet er jedes Paket. Mal ganz abgesehen von der fehlenden Versicherung. Beim aktuellen Goldkurs kannst du nicht einmal eine einzige Unze versichert versenden.


    Ausgehende Pakete werden doch vom Zoll nicht geöffnet, oder?
    Erst im Zielland kann das passieren, dann sollte man halt drauf achten, das Gold Zollfrei eingeführt werden darf.


    Wo soll denn am Flughafen etwas auffallen das man Gold dabei hat?
    An der Sicherheitskontrolle? Glaube ich nicht, ein paar Münzen ins Handgepäck und das wird sicherlich keinen stören.

  • Naja zB bei der Zollkontrolle (immer kurz vor dem Ausgang) - da hätte ich irgendwie ein ungutes Gefühl wenn ich plötzlich mit meinem ganzen Gold Richtung Ausgang marschieren will und mich die Herrn dann zur Zollkontrolle winken würden (Taschen, Gepräck, Rucksack, Koffer untersuchen) - ganz ohne etwas verbrochen zu haben, eben so aus dem Bauch heraus ein ungutes Gefühl!


    Und ich rede hier ja nicht von ein paar Goldmünzen, die ich eben mal in meiner Jackentasche dabei habe...sondern eher von dem gesamten Goldschatz, den man über die Jahre sich angeeignet hat und den man nun mitnehmen möchte!


    Wenn jemand einen guten Einfall hat einfach posten.


    Ich finde die Idee mit dem sich-selbst-schicken nicht schlecht, klar, ein derartiges "Goldpacket" ist wahrscheinlich nicht mehr versichert, aber wieviele große (!) Pakete kommen denn letztlich nicht beim Empfänger an - denke es sind nicht besonders viele die "verloren gehen".


    Und der Zoll - also ich kann mir kaum vorstellen, dass er so viel Zeit hat, JEDES einzelne Paket zu öffnen, er wird eben Stichproben vornehmen aber sicherlich nicht jedes einzelne Paket öffnen - das ist schlicht unmöglich.


    Risiko ist dabei, aber man kann sich sein Gold ja auch in ein, zwei, drei Mal zeitlich versetzt schicken um das Risiko eines "Abhandenkommens" welcher Art auch immer zu minimieren.

  • Zitat

    Original von Mistral
    Naja zB bei der Zollkontrolle (immer kurz vor dem Ausgang) - da hätte ich irgendwie ein ungutes Gefühl wenn ich plötzlich mit meinem ganzen Gold Richtung Ausgang marschieren will und mich die Herrn dann zur Zollkontrolle winken würden (Taschen, Gepräck, Rucksack, Koffer untersuchen) - ganz ohne etwas verbrochen zu haben, eben so aus dem Bauch heraus ein ungutes Gefühl!


    Du meinst den Ausgang am Ankunftsflughafen, richtig?
    Ich hatte mein Posting auf den Abflughafen bezogen, da ist keine Zollkontrolle bei Abflug.


    Im Zielland kann man doch (sofern die zollfreie Einfuhr erlaubt ist) die Münzen normal deklarieren. Die werden dann wahrscheinlichen ne Blick drauf werden und du darfst weiter.

  • Beim Abflug schauen die nur, ob nichts explosives in den Flieger kommt. Einen kleinen Goldbarren wollen die vielleicht sehen ... und weiter nichts unternehmen. 10kg würde aber sicher auch zu einer Aktennotiz und ggfs Amtshilfe mit dem Zoll des Ziel-Landes führen .. ich bleibe dabei: alles schön da lassen, wo es ist, auch wenn man wirklich auswandern will.

  • liberaler als bei uns .. dann such mal schön !
    (und die EU Verträge sind auch ein genialer Schutz gegen durchgeknallte Politiker in einzelnen Staaten)


    Apropos: die meisten Länder sind nicht so blöd wie wir, und nehmen jeden Einwanderer .. wenn du nicht zufällig jung und bestens ausgebildet bist, dann gibt es nur eine Möglichkeit, z.B. ein Visum für Australien zu bekommen:


    Geld mitbringen (nachweislich um Arbeitsplätze zu schaffen oder um seinen Lebensunterhalt / Rente bestreiten zu können) ...und damit hat sich das dann Thema nicht deklarierter Besitztümer erübrigt.


    Auch die Schweiz möchte keine Bürger, die ihre Häuser bar bezahlen, die hätten schon gerne deklarierte Guthaben bei den einheimischen Banken, und Steuereinnahmen sind dort auch willkommen, auch wenn man als Millardär über die Höhe (in Prozenten) handeln kann.

  • "Du meinst den Ausgang am Ankunftsflughafen, richtig?"



    Richtig, Alchemist.


    Ich wurde da schon öfters "rausgefischt" (ohne Gold dabei zu haben wohlgemerkt) und gebeten, meine Gepäckstücke zu öffnen damit die Herrn vom Zoll einen Blick darauf werfen können. Hatte schließlich nichts zu verbergen und kam der Aufforderung natürlich nach, aber ist trotzdem ein komisches Gefühl......



  • Ok, das ist mir neu, das auch beim Abflug kontrolliert wird. Mir ist das bisher noch nicht passiert, obwohl ich nicht selten mit dem Flieger unterwegs bin.
    Ich musste lediglich mal meinen Koffer öffnen als ich in die USA geflogen bin. Da haben die aber nach Sprengstoff geschaut, und nicht nach Geld etc.

  • Zitat

    Original von Mistral
    Nicht beim Abflug, bei der Ankunft nach der Landung im "Zielland".


    Ja, richtig. Da hatte ich wohl nicht richtig gelesen.
    Da sieht das ganze natürlich anders aus, aber da kann mans doch deklarieren, dann hat man keine Probleme.

  • Ich werde Euch einmal meine Erfahrungen mit dem deutsche Zoll mitteilen.
    Hat nicht unbedingt mit dem Thema zu tun, mich aber beeindruckt.
    Ich erwartete eine Paketsendung aus der Schweiz. Die kam dann auch. Wurde mir zwar nicht direkt ins Haus geliefert, aber auf dem mir zugesendeten Schein stand die Abholadresse. Es handelte sich um ein Zollamt am Schalter für Diplomatensendungen, war auch so durch unsere Behörden deklariert.
    Bevor ich auf die Frage antworten konnte, was sich in dem Paket befände, präsentierte mir der Beamte den Inhalt. Erwartung und Inhalt passten natürlich. Zollgebühren sollte ich ebenfalls zahlen. Diese waren so hoch, dass ich die Entgegennahme ablehnte. Daraufhin wurde mir die Gebühr (Zoll) erlassen und ich trat mit meinem Paket den Heimweg an. Unvorstellbar tollerant!

  • Seit heute, 15.6.2007 ist eine neue EU-Verordnung in Kraft getreten:


    Artikel Bargeld-Kontrollen bei Reisen ins Ausland



    Die EU-Verordnung 1889/2005 im Wortlaut:
    http://eur-lex.europa.eu/LexUr…=CELEX::32005R1889:EN:NOT
    (Anmerkung: oben Sprache DE auswählen. Der Link läßt sich mit : DE nicht eingeben, da wird immer ein :D draus)


    Formular


    Manche Felder sind da etwas klein geraten für meine nächste Weltreise:
    Pkt. 11a, 12a - Ich werde von 20 Ländern jeweils ein, zwei Banknoten und Münzen mitnehmen
    Pkt 14 - nicht annähernd möglich all die Leute, die ich da kennen lernen werde jetzt schon zu benennen
    Pkt 16 - da werd ich wohl alle ankreuzen :)
    Pkt 17b - das Platzangebot ist ein Scherz!!! wo soll ich da meine 20 Länder hinschreiben???
    Pkt 18 - Land? ich mach eine Weltreise!! also ja, nein 2, nein 4, ja, ja ja, nein 1, nein 43 oder doch 44.......???


    Das ist ja die totale Überwachung - fährt man mal kurz ins Puff über der Grenze, hat ein bissl Geld dabei und muß schon alle Namen der Damen im Formular angeben - Sauerei!!! ?(


    Also aufpassen - nur mehr 99 große Philharmoniker (99x100=9900 Euro) transportieren, damit man unter 10000 Euro bleibt! ;):D

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