Finanzkrise - einfach erklärt ; Walter K. Eichelburg


  • Das mit dem wertbeständigem Wertaufbewahrungsmittel wage ich sehr zu bezweifeln. In schlechten zeiten wird wenig produziert und es werden auch weniger Industriemetale nachgefragt.


    Im Krisenfall werden ganze Metallager gegen Quittung vom Staat requiriert. Und schon hat man wieder PAPIER.


    Im Krisenfall sind Sachwerte, Nahrungsmittel und Bargeld Trumpf. Und zwar solche, die unbedingt benötigt werden und leicht zu transportieren sind. Für Quittungen und Notgeld gibt es dann nichts wirklich wichtiges.

  • @mesodor
    > Im Krisenfall sind Sachwerte, Nahrungsmittel und Bargeld
    > Trumpf. Und zwar solche, die unbedingt benötigt werden
    > und leicht zu transportieren sind. Für Quittungen und Notgeld
    > gibt es dann nichts wirklich wichtiges.


    Bestes Tauschmittel im Krisenfall: Schnapps und Zigaretten. Dafür bekommst Du alles!


    Schnapps hat dann auch noch den Vorteil, dass er sich ewig lange aufbewahren läßt. Wer sagt schon bei einem 18 jährigen Whiskey "Nein"? :D Gut ist zwar nicht im Fass gelagert aber egal - spielt in der Krise keine Rolle. :D


  • Melde mich mal wieder als "Praktiker" zurück und zur Sache... :)


    Also so ganz kann ich nicht zustimmen - Richtig ist gewiß daß Du vieles für Alc und Kippen bekommst - aber das sind vor allem kleinere Gebrauchtwaren und einfachere Dienstleistungen (z.B. "Bestechung" - da hier ein kleines Sachgeschenk auch weniger verfänglich ist als der entsprechende Geldbetrag) .
    Teuere Sachen bekommst Du nur sehr bedingt gegen diese Zahlungsmittel - bzw. nur über einen Zwischenhändler ("Schieber") der Abnehmer für die entsprechenden Mengen an der Hand hat.


    Im nicht-deutschen Osteuropa der Nachwendezeit sah es so aus, daß man gegen "Weichgeld" verkaufte - aber dieses "Weichgeld" schnellstmöglich in harte Valuten umwechselte.
    Als Händer verfügte man über die entsprechenden Kontakte die mühelos auch einen ganzen Kofferraum "Weichgeld" in ein paar Tsd. Mark und Dollar wechseln konnten.
    Die Kunden der Waren verfügte meist nicht über die entsprechenden verlässlichen und günstigen Kontakte - zumal der direkte Verkauf gegen Valuten ja meist verboten war.
    Auch als Händler schreckte man folglich davor zurück direkt Valuten von einem Unbekannten anzunehmen. (Wenn man sich bei so einem Deal erwischen läßt ist ersmal die beteiligte Kohle weg - die beteiligte Ware weg - und dann hätte man auch noch extra dafür bezahlen müssen daß der beteiligte Polizist und alle seine Kollegen mal 10 Minuten lang nicht aufpassen... )
    Dieses Risiko übernahmen allenfalls kleinere Geldwechsler - aber dann auch zu einem entsprechend "schlechten" Kurs mit einkalkuliertem Risikoaufschlag. (Die steckten den Bullen halt ab und zu eine Packung Kippen zu - und gut war´s - aber die wechselten allenfalls für Touristen ein bißchen Taschengeld...) )


    Ansonsten gilt: Was gefragt ist - das ist entsprechend teuer. Nahrungsmittel waren jedoch stets billig - zumindest die Grundnahrungsmittel und Saisonware. Vieles war zwar knapp - aber es entwickelte sich trotzdem kein Schwarzmarkt. Im grunde gab es zwei Alterntiven: Entweder man fuhr am Wochenende zu Bekannten oder Verwandten auf´s Land oder wurde von diesen besucht - oder man stand entsprechend in der Schlange an. Der zu bezahlende Preis bestand also aus Zeit die man so oder so aufwenden mußte.


    Bei Sachwerten waren eher Ersatzteile/Verschleisteile sehr gefragt - im Übrigen wirtschafteten die Leute in der Krise rücksichtslos auf Verschleis. Daß sich dies mit Blick auf Deutschland nach einem Bombenkrieg/Flucht und Vertreibung vollkommen anders darstellte - hat auch andere Ursachen.


    Wirklich interessant war tatsächlich Bargeld - und am Besten sind die heute gefahren die damals schon früh erkannten daß man sein Erspartes am besten in westliche Valuten wechselt.
    Silber funktionierte überhaupt nicht (ich habe mir aus Spaß an der Freud´schöne Silbermünzen weit unter Metallwert gegen "WEichgeld" zusammengekauft) - Gold habe ich (außer in den Zähnen der Leute) gar nicht auf den Märkten gesehen - und dort wurde einem wirklich alles angeboten!
    Ich hatte sogar mal ein paar Gläser mit 5-10 kh Niobium in der Hand die jemand bei einem Stahlwerk "abgezweigt" hatte. Habe ich übrigends trotz eines verlockenden Preises nicht gekauft - war mir viel zu heiß!


    Also Sachwerte ist Richtig - Autoreifen, Lichtmaschinen, Gasdruckregler...
    oder Investitionsgüter "für den kleinen Mann" wie Schweißgeräte, gutes Werkzeug, Lieferwagen, Spritzpistolen, Drehmaschinen usw.
    Gerfragt war ansonsten nur Importware aus dem Westen - und auch hier mit einem hohen Anteil im Bereich Investitionsgüter für den kleinen Betrieb.
    Klar - Jemand der ohne Job dasteht - kauft sich eher eine alte Karre um damit Taxi zu fahren als einen Farbfernseher um sich die WM anzusehen.

  • Man kann doch nicht eine kommende Finanzkrise mit der Situation in Osteuropa kurz nach der Wende vergleichen. Wenn die öffentliche Versorgung knapp wird, dann doch nur für eine sehe sehr kurze Zeit von vielleicht max. 1...2 Wochen, da die Leute Hamsterkäufe tätigen werden. Denn es wird ja nur das Papierfinanzsystem vernichtet, nicht die Infrastruktur, wie im Kriegsfall. Deshalb werden Tauschmittel, wie Schnaps nicht notwendig sein. Seinen täglichen Bedarf kann man doch trotzdem mit dem Inflationsgeld tätigen. Gold und Silber wird man, denke ich, nur gegen einen großen Abschlag los werden, da kaum einer in der Bevölkerung welches hat. Eine Außnahme bilden da vielleicht die silbernen 10er.

  • […]

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