Null Rendite – Nationalbank soll ihr Gold verkaufen

  • Interessant ist die Argumentation, die impliziert, daß Nationalbanken Renditen erwirtschaften müssen.


    Sie müssen das garnicht tun.


    Deren Aufgabe ist die Versorgung der Volkswirtschaft mit wertstabilem Geld. Und sonst nichts.


    Damit Bürger für spätere Anschaffungen sparen können, Banken Spargelder verleihen können und Private und Unternehmer sich Gelder zu niedrigen Zinsen leihen können und es so zu stabilen wirtschaftlichen Verhältnissen und möglichst viel Wohlstand für möglichst viele Bürger kommt.



    Weiterhin ist es Aufgabe der Zentral- und Nationalbanken die Rahmenbedingungen dafpr zu schaffen und aufrechtzuerhalten, daß GELD überhaupt als Gegenwert für Waren akzeptiert wird. Und hier kommt nun GOLD ins Spiel:


    Dazu ist es erforderlich im Bedarfsfall Geld beispielsweise dadurch zu verknappen, daß man - beispielsweise im unbegründeten, nationalen Panikfall Ruhe und Ordnung beim Geldwesen dadurch herstellen kann, daß man öffentlich und für jedermann einen Kurs festsetzt, zudem JEDER alle seine Banknoten in GOLD tauschen kann. Denn damit würde -auch im Fall einer unbegründeten Massenpanik - Geldüberhang beseitigt und Geld wertvoll und wieder akzeptiert. Oder andersrum: Die Bürger müssen darauf vertrauen, daß die Zentralbank so oder so ähnlich den Geldwert verteidigen kann und das auch tun wird. Tun sie es nicht, dann würden sie Geld auch nicht als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel akzeptieren.


    Die Tatsache, daß Notenbanken Gold verkaufen lässt vermuten, daß diese genau wissen, daß eine unbegründete Massenpanik in Zusammenhang mit dem Geldwert bei den jetzigen Währungen niemals stattfinden wird.


    Und wenn eine unbegründete Massenpanik völlig siche rauszuschließen ist, dann doch nur deswegen, weil es schon genügend stichhaltige Gründe für ein Misstrauen in alle derzeitigen Währungen gibt, welche man im Fall einer Panik auch garnichtmehr wirksam entkräften könnte.


    Das genau ist für mich die Logik, die sich hinter den ZENTRALBANKGOLDVERKÄUFEN verbirgt.

  • @sinnsucher


    Ganz verstehen kann ich ja das Gerede mit dem Nach-Unten-Manipulierten Goldpreis nicht. Warum sollten die Staatsbanken das tun? Um die eigenen Goldbestände möglichst niedrig bewertet in den Büchern zu haben?
    Jede "normale" Bank und jeder Mittelständler reißt sich den A... am Ultimo auf um per Windowdressing noch schnell mehr Substanz vorzutäuschen...


    Nur um den Leuten eine "wertvolle" Papierwährung vorzugaukeln? Ein bisschen schwach - Wer packt schon Goldmünzen in den Warenkorb?
    Da wäre es billiger und einfacher den Bierpreis auf der Wies´n zu manipulieren :)


    Von der Geschichte der "heruntermanipulierten Preise" profitiert doch letztendlich nur Jemand der etwas verkaufen möchte und an Umsatz interessiert ist - und der damit dem Käufer das Feeling vermitteln möchte "ein einmaliges Schnäppchen" zu machen.


    Über den Goldpreis der Zukunft kann man nichts seriöses sagen - eben weil die Zentralbanken den Preis in der Hand haben. Einigermaßen "sicher" sind nur die Kosten der Förderung - und selbst da sollte man wohl nur jene kostengünstigsten Minengesellschafte berücksichtigen die den aktuellen industriellen Verbrauch gerade abdecken könnten.
    Damit lägen wir wohl Größenordnung 300-400$ pro Unze...


    Sobald der Preis in diesen Bereich "zurückstößt" ist Gold ein garantiert sicherer und guter Deal. Ob er so weit zurück fällt weis natürlich kein Mensch im Vorhinein. Damit hat Jeder ein Problem der "unbedingt" und "ausgerechnet" in Gold investieren möchte und nicht warten kann/will.


    Momentan ist die Situation ja entsprannt - es geht gerade etwas runter - da kann man leicht das Motto *erstmal Warten* ausgeben und sehen wo die Reise endet.


    Und damit wäre man ganz nüchtern bei den aktuellen Marktpreisen angekommen. Der einzigen Sache die - Manipulation hin oder her - tatsächlich sicher ist.

  • Zitat

    Die Tatsache, daß Notenbanken Gold verkaufen lässt vermuten, daß diese genau wissen, daß eine unbegründete Massenpanik in Zusammenhang mit dem Geldwert bei den jetzigen Währungen niemals stattfinden wird.


    Wow! Gewagte Aussage mesodor! Aber ich möchte feststellen, daß eine "Massenpanik" wohl kaum jemals "unbegründet" sein kann. Wenn Heli-Ben morgen ein Furz plagt, dann kann das in der jetzigen Situation schon zu einer Massenpanki führen und man "könnte" das "unbegründet" nennen. Jedoch sind die Mehrzahl der Investoren im Augenblick etwas mehr als "verunsichert" - nicht nur wir "Goldbugs" ahnen, dass da etwas kommen wird. Und das ist wohl Grund genug, eine Panik zu rechtfertigen. Ausserdem, wenn die ZBs schon so clever wären, dass sie so etwas wissen könnten, dann müßte ich mich fragen, warum sie nicht gewusst haben, daß "Money out of thin air" unweigerlich zum Zusammenbruch des Systems führen wird. Die ZBs - und allen voran die FED - sind in einer derart verfahrenen Situation aus der es keinen Ausweg geben kann! Die FED hat beispielsweise nur die Wahl, ob sie den Dollar oder die Wirtschaft retten will. Der Eine kann ohne den Anderen nicht, also es ist eigentlich egal was sie machen, das ganze "Dingens" kommt runter. Sie werden jenen Weg gehen, der die "Mächtigen" am längsten am Trog belässt, ohne irgendeine Rücksicht auf das Volk zu nehmen.

  • Zitat

    Über den Goldpreis der Zukunft kann man nichts seriöses sagen - eben weil die Zentralbanken den Preis in der Hand haben. Einigermaßen "sicher" sind nur die Kosten der Förderung - und selbst da sollte man wohl nur jene kostengünstigsten Minengesellschafte berücksichtigen die den aktuellen industriellen Verbrauch gerade abdecken könnten.
    Damit lägen wir wohl Größenordnung 300-400$ pro Unze...


    die immer wieder kolportierten "Produktionspreise" von Minen sind aber nur eine Seite der Medaille. In diesen Zahlen, die da so leichtfertig genannt werden, um das "untere" Limit des Goldpreises darzustellen, sind eine Vielzahl von Faktoren nicht berücksichtigt!
    Ich nenne hier nur ein paar davon: Wassereinbruch, Einsturz, Verstaatlichung, Fehleinschätzung der Reserven, Streiks & Boykotte, Preismanipulationen, etc., etc. etc.
    All diese Risken tragen dazu bei, dass sich Investoren NICHT auf "Schönwetter-Produktionskosten" einlassen, sondern für das eingegangene Risiko, aus verständlichen Gründen, eine Entschädigung haben wollen. Damit werden Minen für Investoren, erst ab einem Goldpreis von deutlich >500 interessant.
    Aber der wohl entscheidenste Faktor, der hier nicht in diese Zahlen einfließt, ist die Tatsache, daß die Goldvorkommen, aus heutiger Sicht, in 20 Jahren ausgebeutet sein werden. Wow - Wow - Wow! Schon alleine deshalb müßte Gold das dreifache heute schon kosten! Natürlich wird man neue Vorkommen finden, natürlich werden neue Verfahren entwickelt werden um noch mehr aus bestehenden Vorkommen zu erlösen, aber der Abbbau wird immer teurer und teurer.

  • Zitat

    Original von Cra$h
    @sinnsucher


    Ganz verstehen kann ich ja das Gerede mit dem Nach-Unten-Manipulierten Goldpreis nicht. Warum sollten die Staatsbanken das tun? Um die eigenen Goldbestände möglichst niedrig bewertet in den Büchern zu haben?
    Jede "normale" Bank und jeder Mittelständler reißt sich den A... am Ultimo auf um per Windowdressing noch schnell mehr Substanz vorzutäuschen...


    ?(
    Die Staatsbanken bestechen sich nicht selber.
    Die Drahtzieher kämen sicherlich von außerhalb. Von Ländern, die Gold kaufen wollen. Billig Gold kaufen wollen.
    Ländern wie China oder Russland ist es "heute" egal, wie hoch ihre Goldbestände in ihren Büchern bewertet sind.

  • Die Verwirrung über geplante Goldverkäufe der Schweiz kommen sicherlich daher, weil alle meinen deren Volksvertreter seien alle patriotisch, wollen nur das Beste für ihr Land und versuchen so logisch wie möglich zu handeln.
    Bestechung? Korruption?
    Was ist das?

  • Zitat

    Original von nodollar
    "Produktionspreise" von Minen sind aber nur eine Seite der Medaille. In diesen Zahlen, die da ...genannt werden, um das "untere" Limit des Goldpreises darzustellen, sind eine Vielzahl von Faktoren nicht berücksichtigt!


    Sehe ich im Grundsatz genau wie Du - Jenseits des Tageskurs begibt man sich zwangsläufig auf den Boden der Spekulation. Insbesondere dann, wenn der Markt nicht einmal unmittelbar von der "Hand in den Mund lebt" - sondern mit einer viele Jahresproduktionen betragende "Lagerhaltung" konfrontiert ist.


    Es ging mir letztendlich nur darum aufzuzeigen daß man wohl bei jedem Investitionsgut auf den richtigen Augenblick warten können muß - bzw. noch besser: In der Lage sein sollte bei jedem in Frage kommenden Investitionsgut zu erkennen wan der Augenblick gekommen ist.


    Wenn das bei Gold mit "Kaufen, schlafen gehen und reich aufwachen" getan wäre - wäre die Sache ja einfach. Auf lange Zeit mag das sogar zutreffen - nur manchmal ist lange Zeit eben schon zu lange...
    [Blockierte Grafik: http://board.mofapower.de/images/style_4/smilies/new-03.gif]

  • Zitat

    Original von Ssucher
    Die Verwirrung über geplante Goldverkäufe der Schweiz kommen sicherlich daher, weil alle meinen deren Volksvertreter seien alle patriotisch, wollen nur das Beste für ihr Land und versuchen so logisch wie möglich zu handeln.
    Bestechung? Korruption?
    Was ist das?


    Ich würde mal ganz salopp sagen: Die Schweiz lebt davon das Geld zu verleihen das Ausländer dort hin gekarrt haben. Gehen die Kredite den Bach runter dann hat die Schweiz ein sehr spezifisches "Ausländerproblem" - nämlich daß die Ausländer ihre Kohle wieder haben wollen... und da darf man sich keine winzige Blöße geben... sonst...
    Ich würde mal ganz böse sagen: Die Schweiz bekommt gerade ein Problem... und will man Probleme abwehren - dann kostet das...
    Und bezahlt wird dann wohl mit dem Verkauf von Gold.

  • Zitat

    Die Staatsbanken bestechen sich nicht selber.
    Die Drahtzieher kämen sicherlich von außerhalb. Von Ländern, die Gold kaufen wollen. Billig Gold kaufen wollen.
    Ländern wie China oder Russland ist es "heute" egal, wie hoch ihre Goldbestände in ihren Büchern bewertet sind.


    Natürlich betrügen sich die Staatsbanken nicht selber, aber sie betrügen das Volk. Würden sie das böse, böse Gold im Preis nicht unten halten, würde schlagartig das Vertrauen in die Fiat-Währungen weg sein, der Goldpreis würde explodieren und die Fiat-Währungen würden zusammenbrechen. Damit wären nicht nur die Politiker weg sondern auch die Zentralbanken in der heutigen Form. Warum gerade wurden 109 Tonnen Zentralbanken-Gold verkauft, just zum Zeitpunkt als Gold $720 überstieg? Klar die Asiaten, Russen und Araber klopfen sich auf die Schenkel und kaufen, interessanterweise sehr bedächtig, um den Goldpreis nicht zu sehr steigen zu lassen, denn sie wollen ja noch mehr kaufen. Und das könnte so weitergehen, bis die "willigen" ZBs des Westens alles Gold verkauft haben und die Genannten alles Gold gekauft haben. Dann brechen die Fiat-Währungen zusammen und die Asiaten kommen mit dem goldgedeckten ACU, den der Westen dann nur mehr als Weltleitwährung akzeptieren kann, weil sie einem ACU nichts entgegenzusetzten hätten. Die Politiker & Betreiber der ZBs haben dann schon längst ihre Schäfchen im Trockenen und wir, das Volk, sind wieder mal angeschissen - so wie immer halt.

  • [quote]Original von nodollar
    Natürlich betrügen sich die Staatsbanken nicht selber, aber sie betrügen das Volk. Würden sie das böse, böse Gold im Preis nicht unten halten, würde schlagartig das Vertrauen in die Fiat-Währungen weg sein, der Goldpreis würde explodieren und die Fiat-Währungen würden zusammenbrechen.



    nodollar


    FuW hat eine Umfrage gemacht bei der die Leute nach ihrem Anlageverhalten in Edelmetalle gefragt.38% antworteten mit " nicht intressiert".


    Wir lassen uns ja betrügen! X(


    Mit genügend Goldkäufer (nicht digital) währe das Problem Nationalbank gelöst.



    mexx


  • dann sind aber immerhin 62% interessiert das is ja nicht wenig oder?


    ich hab auch ne umfrage auf der vereins-HP gemacht und demnach besitzen bereits ca. 50% physisches gold.

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