Lawinengefahr bei Silber?

  • In der Börsen-Zeitung wurde ich auf einen Artikel aufmerksam:
    "Jedem Gold-Liebhaber das passende Produkt"
    http://www.boersen-eitung.com/…tion/aktuell/bz051036.htm


    Weiter unten findet man jedoch ein klares Votum gegen Silberanlagen. Ich bin sicher, da wird einigen von Euch der Kamm anschwellen. Ihr dürft hier mächtig zurückschlagen...
    [Disclaimer: Der Artikel spiegelt NICHT meine Überzeugung wieder]


    Finger weg von Silberanlagen


    Noch ein Wort zum Silber, das am Freitag durch Erreichen eines Sechsjahreshochs bei 7,25 Dollar je Feinunze von sich reden macht. Bei dem Weißmetall warnen Marktkenner spätestens seit Überschreiten der Marke von 6,50 Dollar, dass das erreichte Niveau zu Gewinnmitnahmen einlade. Hauptursache der seit November andauernden Rally - seither ist der Silberpreis in der Spitze um 47 % gestiegen - sind Käufe durch Hedgefonds am Terminmarkt.


    Die Situation am Silbermarkt gleicht einem stark lawinengefährdeten Gebiet, meinen Analysten, die kleinste Erschütterung kann zu einer Lawine führen, die alles mit nach unten reißt. Privatanlegern kann man da nur raten: Finger weg von allen Anlageprodukten mit Silber als Basis - auch wenn einige preisbeeinflussende Faktoren wie die von Analysten vorausgesagte anhaltende Dollar-Schwäche und die feste Tendenz bei NE-Metallen weiter günstig für das Weißmetall erscheinen. Dass der Silberpreis im späten Freitagshandel bis auf 6,94 Dollar einbrach, unterstreicht die fragile Marktlage.
    Börsen-Zeitung, 13.3.2004


    Es grüßt
    Hessengold

    _________________________________________________________
    "Nothing to worry about as long as you own Gold and Silver"

  • Tja, was soll man dazu nun wieder sagen?! Ich lese kein einziges Argument - stattdessen wieder nur Hinweise auf die angeblichen Experten. Da liegt natürlich die Vermutung nahe, dass der steigende Silberpreis gewissen Leuten nicht gefällt - möglicherweise, weil diese selbst nicht mit dabei sind.


    Als Antizykliker und Silberinvestor kann man solche Artikel nur als Bestätigung der eigenen Meinung sehen: Silber steht erst am Anfang seiner Aufwärtsbewegung.


    Beim Kurs von bspw. 20 USD/oz wird Privatleuten wohl von der gleichen Stelle ein Investieren in Silber empfohlen - das werde ich dann als Alarmsignal werten.

  • [Blockierte Grafik: http://www.faz.net/IN/INtempla…img/head/h2_logo_desk.gif]



    Edelmetalle
    Hoher Preis dämpft bei Silberverarbeitern den Gewinn


    17. März 2004 In den vergangenen zwölf Monaten ist der Silberpreis um 61 Prozent geklettert. Das ist die stärkste Zwölf- Monats-Rallye seit dem Jahr 1980. Eine ganze Reihe von Gründen hat für den Preisanstieg gesorgt. Silber wird nicht nur von Juwelieren für die Schmuckherstellung nachgefragt, sondern für das Metall gibt es eine Vielzahl industrieller Anwendungen. Des weiteren haben spekulativ orientierte Investoren Silber und andere in Dollar notierte Metalle gekauft, um sich gegen den Rückgang des Dollarkurses abzusichern.


    Silber erreichte in der vergangenen Woche an der Comex der New York Mercantile Exchange ein Hoch von 7,29 Dollar je Unze. Das ist der höchste Preis seit Februar des Jahres 1998. Damals gab Berkshire Hathaway , die Holdinggesellschaft des legendären Investors Warren Buffett, bekannt, daß sie 130 Millionen Unzen Silber erworben habe. Das war ein Viertel der weltweiten Produktion zu der Zeit. Den bislang stärksten Preisanstieg gab es 1980, als der Silberpreis von sechs auf 50 Dollar je Unze hochschnellte. Der Grund dafür war, daß die Brüder Nelson Bunker Hunt und William Herbert Hunt Silber gehortet hatten.


    Silberverarbeiter auf der Suche nach Alternativen


    Einige Silberverarbeiter sehen sich angesichts des hohen Preises nun gezwungen, nach Alternativen zu suchen. So will Ames Goldsmith , die Produkte zur Abschirmung von Telefonen und Computer gegen elektromagnetische Strahlen herstellt, auf eine Ummantelung auf Kupfer-Basis ausweichen statt eines nur Silber zu verwenden. Die Kupferversion ist 75 Prozent billiger. Den Herstellern von Filmmaterialien wie Eastman Kodak macht der Silberpreis ebenfalls zu schaffen. Eastman Kodak erklärte bei einer Präsentation am 22. Januar, ein Silberpreis von 6,25 Dollar würde den Gewinn dieses Jahr um 30 bis 50 Millionen Dollar schmälern.


    Auch Produzenten von Schmuck und Silberwaren wie Tiffany und Lunt Silversmith bekommen den höheren Silberpreis zu spüren. Lunt erhöhte im vergangenen Monat die Preise für Silberbesteck um etwa zehn Prozent . "Wenn der Silberpreis weiter so nach oben geht, werde ich noch mehr Haare verlieren als ohnehin schon," sagt Präsident James Lunt. Das Unternehmen versucht, sich über Hedging gegen Veränderungen beim Silberpreis abzusichern.


    Silber wird in allen möglichen Produkten verwendet, von Farben über Batterien bis hin zu medizinischen Geräten. Hingegen geht bei Gold 85 Prozent der Nachfrage von der Schmuckbranche aus, bei Silber beträgt der Anteil nur 30 Prozent. "Gold hat nicht viele industrielle Anwendungsmöglichkeiten, Silber hat da sehr viel mehr Potenzial," erklärt Shanquan Li, der den Oppenheimer Gold & Special Minerals Fund verwaltet. Als sicherer Hafen gegen die Dollarschwäche ist Silber dadurch für Investoren interessanter als Gold.


    Silbermarkt stark von Spekulationen getrieben


    Hedgefonds und andere spekulative Investoren hielten den Zahlen der U.S. Commodity Futures Trading Commission zufolge per 9. März 58.686 Silber-Terminkontrakte. Das ist das höchste Volumen seit mindestens Juni des Jahres 1985. "Einige sehen Silber definitiv als Geldanlage und Absicherung gegen den Dollar-Rückgang," erläutert Dennis Wheeler, Vorstandsvorsitzender der Bergbaugesellschaft Coeur d'Alene Mines.


    Er rechnet damit, daß die Rally noch einige Jahre weitergeht. "Ein schwächerer Dollar, die Konjunkturerholung, die wachsenden Verwendungsmöglichkeiten für Silber, und nur begrenzt mögliche Steigerungen des Angebots sprechen dafür, daß Silber stark bleiben wird," prognostiziert er. Das weltweite Silberangebot wird kaum rasch steigen, denn es dauert fünf bis zehn Jahre, eine neue Mine zu finden und zu entwickeln, erläutert Ross Beaty, Vorstandsvorsitzender bei Pan American Silver Die Gesellschaft, an der Microsoft-Gründer Bill Gates mit 9,6 Prozent beteiligt ist, will die Produktion dieses Jahr um 50 Prozent steigern.


    Aber es gibt auch warnende Stimmen. "Zweifelsfrei haben Investment und Spekulationen den Preis über ein Niveau hinaus getrieben, daß durch Angebot und Nachfrage nicht mehr gerechtfertigt ist," sagt Paul Walker, Direktor bei dem Edelmetall- Analyseunternehmen GFMS Ltd. Des weiteren wird seiner Meinung nach der hohe Preise zu vermehrten Verkäufen von Altsilber führen. "Als die Gebrüder Hunt 1980 den Markt auspressten, haben die Leute Münzen, Schmuck und Silberwaren eingeschmolzen," berichtet er.


    Ronald Davies, der Ames Goldsmith mit gegründet hat und den Silbermarkt seit mehr als drei Jahrzehnten beobachtet, gibt sich ebenfalls vorsichtig. "Einige Leute sehen Silber als gutes Investment. Aber wenn man sich die Entwicklung über einen längeren Zeitraum ansieht, war Silber eines der schlechtesten Investments, die man sich vorstellen kann," sagt Davies: "Es ist in Ordnung für Warren Buffett, wenn er am Silbermarkt investiert. Er hat Unsummen von Geld. Aber wer als Durchschnittsanleger heutzutage am Silbermarkt investiert, sollte sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen."


    Text: Bloomberg


    www.faz.net

  • Zitat

    "Zweifelsfrei haben Investment und Spekulationen den Preis über ein Niveau hinaus getrieben, daß durch Angebot und Nachfrage nicht mehr gerechtfertigt ist,"


    ????????


    Ohne Worte.


    Seit mindestens 15 Jahren ist die Nachfrage weit höher als die Produktion. Durchschnittlich über 100 Millionen Unzen betrug jährlich das Produktionsdezizit. Und das wurde überwiegend durch Enthortung (vor allem der Zentralbankbestände) gedeckt. Da außer China keine Zentralbank mehr nennenswerte Restbestände besitzt, bleibt die Frage: wo soll in Zukunft das Silber herkommen, das nachgefragt wird?


    Mit einer verstärkten Produktion ist allenfalls ab einem Preis von 10 $ / Unze zu rechnen - und auch das wird nicht sehr viel bringen, da es nur wenige reine Silberminenbetreiber gibt, die dann ihre Produktion hochfahren.


    Kein Wort davon, daß an der einzigen Edelmetallbörse der Welt, die nennenswerte Mengen Silber handelt, der COMEX z.Zt. über 500 Millionen Unzen "leerverkauft" sind, d.h. von einigen wenigen Großmanipulateuren verkauft wurden, obwohl sie das Silber gar nicht besitzen.
    Sollte auch nur ein Teil der "longs" in einer Auslieferung des leerverkauften Silber bestehen, werden sich die "shorties" erst einmal mit der Ware eindecken müssen. Bloß: woher nehmen? Das wird teuer...

  • Ich seh das ähnlich wie Karl. Solange sich alle "Experten" kritisch äussern, ist Silber wohl keine schlechte Geldanlage. Aufpassen muss man, wenn sich nach einer starken Preiserhöhung plötzlich alle nur noch positiv zum Silber äussern und gar bemerken, wenn man nicht in Silber investiere, müsse man sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen... ;)


    Es kann natürlich gut sein, dass die Silberpreise noch einmal stark zurückkommen - ich hoffe es eigentlich sogar, das wäre m.E. eine gute Nachkaufgelegenheit, welche ich wohl ausnützen würde.

  • @ Schuldenblase


    Ganz Deiner Meinung.


    Zitat

    Da außer China keine Zentralbank mehr nennenswerte Restände besitzt


    In den letzten Jahren haben die Chinesen ziemlich viel Silber auf den Markt geworfen. Wer weiss, wie gross diese Bestände noch sind...

  • Die Artikel der FAZ und Börsenzeitung würde ich als lupenreine Volksverdummung bezeichnen.


    Wenn es ein "lawinengefährdetes Gebiet" gibt, dann das des fiat-money mit all seinen Spielwiesen (Aktienmärkte, Derivate, Anleihen...).


    ---------------------------------------------------


    Eine Unze Silber bleibt eine Unze Silber
    Eine Unze Gold bleibt eine Unze Gold


    Diese Währung wird überall auf der Welt seit tausenden von Jahren akzeptiert und wird es auch bleiben, wenn das ganze Illusionsgebäude des Papier- und Computergeldes längst in Trümmern liegt.

  • Was meint Ihr zu diesem Artikel hier von Kaplan? Leider nur in Englisch...


    With silver up some 46 cents during the reporting period, open interest rose by some 5%, a classical bullish signal. Obviously, the addition of positions by the long speculators forced prices higher, as the commercials accommodated their trades. Long specs now total 114, 528 contracts, or 572 MILLION ounces, against short specs at about 16,800 contracts, for a ratio of 6.8 to 1. I am not sure I have ever seen such a distinctly lopsided result.

    As such, as I have said before, all rests in the willingness of the large and small specs to maintain or add to their positions. Prices depend solely upon their resolve. If I had to guess which way we go, I would have to say higher. But, trust me, after watching this market for 30+years, this is going to end very badly, as it always has. The real question is whether it collapses from $7, $8, $10, or even higher? On the other hand, this market is very vulnerable as the ratio between longs and shorts is very ugly.

    One more thing, rising commercial shorts forcibly demonstrate that there is little or no demand in the physical trade, for the physical metal. Commercials are not speculators; they are simply hedging their commitments, keeping more or less a neutral position. Commercial shorts buy futures when someone buys from them, and that is not happening. Over the long term, one can reliably judge the nature of the physical marketplace, its supply and demand, by the short commercials, and for now, no one wants the physical commodity. It is all speculative demand for futures and derivatives that is fueling this rally. But, truth be told, the large spec funds could drive prices much higher in the short term.


    Quelle: Artikel


    Zusammengefasst auf Deutsch: Der Artikel ist zwar differenzierter als der obenstehende Faz-Artikel und der Autor kurzfristig durchaus positiv für Silber eingestellt - allerdings schreibt er die Rallye beim Silber nur der Spekulation zu, welche seiner Ansicht nach längerfristig ein böses Ende nähme. Dies begründet er damit, dass es 6* soviel Long-Positionen wie Short-Positionen am Markt gäbe (Anmerkung von mir: wie ist das möglich??) und dass physisch praktisch keine Nachfrage am Markt vorhanden sei. Nur die Spekulanten würden die Preise an den Futuresmärkten und mit Derivaten hinauftreiben...

  • Thom


    Schätze mal,die lassen bei der "Long-Short-Bilanz" einfach die Positionen der Commercials weg,dann mag das wohl hinkommen.... :)


    Wenn's einen innerlich nicht doch irgendwie nerven würde,könnte man sich über die seit Monaten
    stur im gleichen Tenor gehaltenen "Analysen" bzw. Zeitungsschmierereien ,richtig freuen!Ich seh das wie wohl alle hier:
    Solange solche Artikel veröffentlicht werden,gibt es kein besseres Investment als Silber!
    Ich denk aber schon,das die Crimex u.Dunstkreis ,bei ca. 7,50 rum noch eine letzte deftige
    Shortattacke starten werden.Ob das dann für Zukaufkurse um 6Taler herum reichen wird,muss man sehen,von mir aus....

  • Der Artikel unten (leider in Neudeutsch) fasst die aktuelle Situation finde ich ganz gut zusammen.


    Ich gehe von deutlich steigenden Silberpreisen aus, ganz einfach weil die industrielle Nachfrage ständig steigt, die Lagerbestände aufgebraucht sind, der Dollar schlapp macht und der Silberpreis seit Jahrzehnten nicht mal mit der Inflation Schritt gehalten hat.


    Aber eine Manipulation kann ich auch beim besten Willen nicht erkennen. Nach Butlers Maßstäben wäre jede Bank ein Manipulateur, denn sie verleiht Geld, dass sie nicht besitzt. Und jede Bank wäre zahlungsunfähig, wenn alle Sparer die Auslieferung ihrer Guthaben in Bargeld verlangen würden. Das System der Warenterminbörsen basiert auf Vertrauen (wie unser ganzes kapitalistisches System). Und Ted Butler versucht, dieses Vetrauen zu zerstören. Das ist mindestens so manipulativ und kriminell wie die Leerverkäufer beim Silber.


    Es ist für alle Beteiligten zu hoffen, dass die Situation ohne Schaden beendet werden könnte.





    Is Silver Scandal On the Horizon?
    Posted March 16, 2004
    By Kelly Patricia O Meara



    Investors claim silver sellers are manipulating the market using fraudulent tactics.


    One can only speculate, of course, about the outcome of the Enron debacle if investors and regulators had been clued by whistle-blowers into the enormity of the corporation's accounting shenanigans in the years before its implosion. Though it's too late for Enron employees and stockholders, thousands of investors believe a similar implosion is looming in the silver market with potentially catastrophic consequences. Rather than sit back and reap the financial benefits to be gained by what these investors believe will be a much higher price for the precious metal, this indignant army of investors and whistle-blowers has set out to alert federal regulators with the hope of averting another Enron-like disaster.


    It's fair to say that when the price of any investment sold as a certainty fails to rise to anticipated levels, accusations of unfair practices and manipulation are likely to arise. Some accusations have merit and some do not. In this instance, there is no mincing of words. Not only do a growing number of investors believe that the silver market has been manipulated to hold down the price of silver, they accuse regulators of the commodities markets of allowing a handful of traders who are "short" silver (betting the price will go down) to commit a fraud by selling paper claims for delivery of silver that the whistle-blowing investors say does not exist.


    For nearly two decades Ted Butler, an independent commodity analyst and investor in silver, has been a diligent critic and prolific letter writer to the regulators who oversee the commodities markets. It is respect for his remarkable understanding of the silver market that has encouraged thousands of small investors to barrage regulators and law enforcement with requests for an investigation of what they are convinced is a rigged market.


    According to Butler: "The problem is that the silver market has not behaved according to the laws of supply and demand, which holds that if you have more consumption of a commodity than you have production - consuming more than you produce - the price has to rise, and has to rise sharply, to correct that condition. Based on the reports of all accepted statistical services which analyze silver, this condition has been present in the silver market for nearly 15 years, yet the price of silver hasn't risen accordingly."


    As Butler puts it: "This causes a reasonable person to ask why the price hasn't risen. My answer is that this kind of action can only take place if the market is for some reason not free to re- spond to the iron law of supply and demand. You cannot have a free market in which consumption is more than production without the price increasing. That is the core principle of the marketplace. It is the essential law on which our capitalist economic system is based, the law of supply and demand, and it doesn't get any simpler than that. If the price of silver appears to be immune to the law of supply and demand, there is something wrong."


    The situation in the silver market, Butler continues, "doesn't exist in any other commodity traded, and the bottom line is that we've used up 95 [percent] to 99 percent of a 5,000-year accumulation of silver and are about to hit the wall. The fact is, we no longer can depend upon inventory to supplement the market. The world known silver inventory now stands at about 150 million ounces, the majority of which is stored in the [New York Mercantile Exchange] COMEX warehouses in New York. The world annual production - that is, all the silver produced [mined] from the earth in any given year - now is around 600 million ounces per year. Silver supplied from recycling on a regular basis amounts to another 150 million to 200 million ounces. But current consumption of silver is around 900 million ounces, leaving a deficit of 100 million more ounces of silver being consumed than is produced."


    The problem gets worse when you consider that the Commitments of Traders Report (COT) for Jan. 27 reveals that commercial traders have increased their net positions in COMEX silver futures and call options to 470 million ounces. And, according to the COT, just "eight or less" traders have sold 330 million ounces of silver - a total net "short" position "three times the size of total world known silver inventories."


    Butler puts it simply: "The 'short' traders have sold silver that they do not have and cannot get unless these 'eight or less' traders have some way of obtaining for delivery all of the world's silver production for the next couple of years. That seems more than a little far-fetched. In 2003 the silver deficit was 87 million ounces, and there have been deficits for the last 15 years. To meet this obligation, silver has been taken from inventory, but now the inventory has dwindled to the point that the sales of silver far exceed even what is in known world inventory."


    What will happen, asks Butler, "if the buyers of this silver ['longs' who expect the price to go up] decide to take delivery of their silver contracts, which they have every right to do? What if these buyers of silver say 'Hey, I think I'd like to have my silver?' The reason the seller 'shorts' haven't had to turn over the silver is because the buyer 'longs' haven't demanded delivery. But you know, there's an old saying, 'He who sells what isn't hisn, buys it back or goes to prison.' So the sellers can either scrape up the silver from who knows where or buy it back at extraordinary cost. But at that point the cat is out of the bag. Based on the official numbers of known silver, it just isn't possible to deliver the silver that has been sold. This situation inevitably has to end in default, which is the worst thing that can happen in a market, unless action is taken now. And that's why I, and many other silver investors, have been writing to regulators who oversee these markets, asking them to investigate."


    In a September 2002 communication between Butler and former New York Mercantile Exchange (NYMEX) executive vice president Neal Wolkoff, Butler further simplified the matter, even agreeing to end the dialogue if the NYMEX official will verify that the "eight or less" traders can prove that they have the 330 million ounces of silver for which they had sold paper claims into the market separate from the COMEX warehouse inventories.


    Citing data from well-known market services, including Gold Fields Mineral Services and the Silver Institute, Wolkoff concluded: "I have found no evidence to support a finding, or even a reasonable belief, that the silver market is being manipulated." But the NYMEX official did not respond to Butler's challenge to show that the "eight or less" traders had the physical silver for which they had sold claims on the market.


    Beyond Butler's steady communications with the commodities regulators, increased pressure is being applied by investors who not only believe that Butler is correct but that the numbers speak for themselves. In fact, silver investors feel so strongly about what has been transpiring for more than a decade in the silver market that nearly 3,000 of them have signed a formal request to Eliot Spitzer, the hard-nosed attorney general of New York state, urging him to look into the matter and to "ask the COMEX what safeguards they have in place to ensure that big short position holders can fulfill their responsibility to deliver real silver." The investors say that if any COMEX contracts are broken for "insufficient silver" they hope and expect that Spitzer "will prosecute the silver 'short' check writers to the fullest criminal extent of the law."


    Spitzer did not return Insight's calls requesting an interview to discuss these matters, but a source at the Commodities Futures Trading Commission (CFTC), the congressionally mandated commodities regulatory body, tells Insight that the commission is well aware of Butler, growing investor anger and the current letter-writing campaign. "Through the years," says the CFTC source, "we've considered the allegations and examined the merits of them as we are doing in this recent case. As of now, we don't think there is much merit. We take the letters seriously, but we just don't see that there is a manipulation on the 'short' side."


    Asked if the CFTC can confirm that the shorts actually have the silver they have sold into the market, the source explained, "Well, obviously we can't say with certainty about every short having silver on every contract. The hypothetical [that longs would request their silver] has never happened, so the amount of deliveries are always a small number relative to the size of the amount of positions traded."


    Has the CFTC gone to the "eight or less" and said, "Hey, you've sold 330 million ounces of silver. Do you have the silver to back it up?"


    "I'm not going to get into specifically what we've done," the source says, "but we're comfortable that the shorts are not manipulating the market, and at some future date, if there is demand in the market that exceeds the amount of silver that's available for delivery or in the cash market, then prices will react as they do in any market." That is, there will be one enormous spike in the price of silver.


    It appears that much of the CFTC's faith that the market is not being manipulated to keep down the price of silver comes from the fact that to date those who have wanted delivery of silver could get it. "I'm not saying that one man's writing [Ted Butler] isn't credible," the CFTC source claims. "I'm saying that the same accusation has been made over 15 years that there is a shortage that requires higher prices, but over that 15 years there has been enough silver to meet consumption demand for every single year. So presumably the claim did not have much behind it."


    Chris Bowen, general counsel and chief administrative officer of NYMEX assures Insight there is no problem. "We have received some letters and e-mails on this matter, and we've received over the course of years, probably from the same individuals, claims about markets focused on silver. As we do whenever we receive complaints, we look at them, review them, and we've found that there has never been an issue. We always look at the market information and at the arguments that they make and see if they make any sense."


    The following dialogue with the NYMEX counsel about whether the amount of silver sold into the market is supported by physical silver seems murky at best.


    Insight: "Has anyone at the NYMEX gone to the 'eight or less' traders and said 'Hey, let's see the silver?'"


    Bowen: "As part of our surveillance procedures, we have information about the positions of all large traders in the market. So in that circumstance we have the ability to monitor for any potential situation. In the past we've never found it to be an issue."


    Insight: "In the past there was a much larger inventory. Are you looking into whether the 'eight or less' largest commercial traders have the silver to back up their short position?"


    Bowen: "We have information for the positions of all the large traders in the market."


    Insight: "Do you have information about the amount of silver that they have?"


    Bowen: "Correct."


    Correct that the commercial shorts have the appropriate amount of silver, or correct that the NYMEX has information about the amount of silver they have or do not have?


    It is precisely this kind of ambiguity or evasion that has fueled the fire among the thousands of individual silver investors calling for an investigation.


    Bill Murphy, chairman of the Gold Anti-Trust Action Committee (GATA), a nonprofit organization that researches and studies the gold market, long has held that the gold market has been manipulated by a few of the large banks and government entities. Now Murphy has thrown the full weight of his organization behind the accusations raised by Butler and other silver investors. "Look," says Murphy, "the GATA army mobilized to support this effort because of information that we're getting that large investors are going to the COMEX for silver supply because they can't locate it elsewhere in the world in any size. And that's why we're helping Butler expose this fraud. If we're right, they'll be hitting the wall in silver within the next couple of months because they don't have the silver to continue these games. Of course, all these big shorts have to do is buy back the contracts, but they aren't going to do it. Greed has a full-throttle hold on them. Greed and arrogance like that of the boys at Enron. You know, they just kept on with the game."


    Murphy drives home his point: "What we're saying to the regulators is, don't wait until a disaster happens. Don't sit there and protect these big shorts because they seem incomparably rich and powerful. Don't let them keep selling silver contracts that they can't possibly fill. When you have a few people with huge positions and the basis of that position is the claim that they have the silver to deliver, they should be required to prove that they aren't selling hot air. Look, we're investors, and yes we have a vested interest, but we know what we're talking about and the numbers support what we're saying. If we're right, and we believe we are, I think we're going to see some real fireworks beginning in March. And even if it's just coincidence, since GATA got involved in asking these questions, silver has risen nearly 70 cents."


    Despite murky assurances by the regulators, Butler concurs with Murphy that big changes in the silver market are coming. "There's no great conspiracy," he explains, "it's just pure greed. You don't have to be Albert Einstein to figure out that if you sell something that doesn't exist, there will be a problem when delivery is demanded. These shorts have raked in tens if not hundreds of billions of dollars by keeping the price at depressed levels. This is a big issue, and when silver goes up, it's going to be a huge scandal. As soon as the inventory is gone the price will spike. A sudden, shocking wake-up call is going to be thrust upon us. It's like we're on the Titanic. We've hit the iceberg and the regulators are yelling, 'Hey, there's no problem until this unsinkable ship goes down.'"


    Although the numbers appear to support the dire warnings being made by these small investors, there's no telling what hidden information might exist to have convinced regulators that life jackets are not yet necessary. All that is certain, say critics, is that unlike the Enron debacle, the regulators won't be able to claim that they weren't warned about icebergs.


    Kelly Patricia O'Meara is an investigative reporter for Insight.

  • Zum Insight-Artikel: Es wird immer geschrieben "was wäre, wenn alle Long-Contract-Halter auf die Auslieferung des Silbers bestehen würden". Das Problem liegt genau in diesem "wenn". Falls es sich bei den meisten Longs um kurzfristig orientierte Spekulanten handelt, werden diese wohl nie die physische Auslieferung verlangen und vorher ihr Papiersilber verkaufen, um gegebenenfalls in andere Kontrakte zu wechseln. Solange der Longhalter sein Geld gemäss dem Kurs kriegt, ist er zufrieden und denkt wohl kaum daran, die gebührenreiche Auslieferung zu verlangen.

  • Thom


    Genau so sehe ich das. Das physische Interesse an Silber ist nicht so riesig, allerdings ist die Nachfrage nach physischem Silber konstant und UNELASTISCH. Dass heißt, dort wo Silber in der Medizin, in der Elektrotechnik und in der Chemie zum Einsatz kommt, ist der preisliche Anteil des Silbers am Endprodukt so gering, dass die Hersteller den doppelten und dreifachen Preis bezahlen können, ohne dass das Auswirkungen auf den Absatz hätte oder dass nach Substituten gesucht würde.


    Für mich ist die Situation beim Silber einfach. Durch die Hunts ist soviel Silber buchstäblich aus allen Ecken gekratzt worden, dass der Markt für physisches Silber für viele Jahre gesättigt war. Außerdem ist der Anstieg und vor allem der anschliessende Fall der Preise unter recht merkwürdigen Umständen vonstatten gegangen, weswegen sich alle konservativen Anleger vom Silber ferngehalten haben. Die Shorties haben dies rechtzeitig erkannt und auf anhaltend niedrige Preise gesetzt, was auch völlig richtig war.


    Ich gehe davon aus, dass Warren Buffet wie immer seine Hausaufgaben gemacht hat und nehme deshalb an, dass Mitte der 90er Jahre der Punkt erreicht war, andem der Silbermarkt wieder im Lot war und das Buffet daraufhin seinen Bestand gekauft hat, weil er langfristig von steigenden Silberpreisen überzeugt war. Dass der Silberpreis weitere sechs Jahre auf dem niedrigen Niveau verharrte, kann an der erfolgreichen Lobbyarbeit der Shorties gelegen haben, die den Leuten den Floh von der silberlosen Digitalfotografie ins Ohr gesetzt haben. Es kann auch einfach das Absinken der Lagervorräte auf ein Niveau sein, dass auch Warren Buffet nicht für möglich gehalten hat.


    Wie auch immer, meines Wissens hat Warren Buffet in den letzten Jahren nie etwas über eine Manipulation des Silbermarktes gesagt. Und er ist wahrlich jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt und Missstände anprangert, wenn es welche anzuprangern gibt. Und AIG ist einer der größten Konkurrenten von Berkshire Hathaway, von daher hätte Buffet ein weiteres Interesse daran, unlautere Machenschaften von AIG aufzudecken, wenn es diese gäbe.


    FAZIT: Solange Buffet, Gates und Soros in Silber investiert sind und nicht von Manipulation sprechen, gebe ich auf die Hetzkampagnen von Ted Butler nichts. Er hat halt nicht erkannt, dass die Shortposition über viele Jahre sehr berechtigt war.

  • Trotzdem könnte es m.E. kurzfristig durchaus noch heftige Rückschläge geben, wenn es stimmt, dass im Augenblick keine rechte physische Nachfrage vorhanden ist. Ich bin aber nicht sicher, ob ich dem wirklich Glauben schenken soll.

  • Natürlich ist die normale physische Nachfrage da. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sich die Unternehmen, die auf Silber für den laufenden Geschäftsbetrieb angewiesen sind, lieber mal ne Unze mehr auf Lager nehmen. Die lesen schliesslich auch Zeitung.


    Was halt (Gott sei Dank!) nicht passiert ist, dass sich reine Spekulanten das Silber ausliefern lassen nach dem Motto "ich wollte nur mal schauen, ob es tatsächlich da ist". Und ich würde es begrüßen, wenn Butler und GATA endlich aufhören würden, eine Krise herbeizureden. Ich will kein Krisengewinnler werden, sondern ganz normal von einer Kapitalmarktbewegung profitieren.


    Mein Dollar-Put ist heute um 50% gestiegen, ich glaube, ich habe ein wenig zu viel abgesichert :]

  • Ob es eine Verschwörung gibt oder nicht - mit Krisengewinnlerei hat das ohnehin nichts zu tun. Es wäre durchaus legitim, gegen solche Manipulationen zu arbeiten und sogar daraus einen Gewinn zu ziehen - niemand ist gezwungen, die Märkte zu manipulieren (falls das gemacht wird, dann schliesslich auch aus Gewinninteresse). Wenn etwas nicht legitim wäre, dann die Manipulation selbst...

  • Du schreibst, das Interesse an physischem Silber sei gering. Doch Du solltest m.E. bedenken, dass es zwar im Prinzip die sechs folgenden Möglichkeiten gibt, um in Silber zu investieren:
    - Aktien
    - Optionen/Optionsscheine
    - Futures
    - Fonds
    - Zertifikate
    - physisches Silber


    Aber die vier erstgenannten haben einen gemeinsamen - und m.E. gravierenden - Nachteil: Je höher der Silberpreis steigt, desto kleiner wird die Hebelwirkung, wobei die Rückschlagsgefahr aufgrund der vorherigen Kurssteigerungen dann in Konsolidierungsphasen um so größer ist. Das Chance-/Risiko-Verhältnis bei den vier erstgenannten wird also mit steigendem Silberpreis um so schlechter.


    Der Umkehrschluss: Mit steigendem Silberpreis dürften Anlagen in Zertifikaten und physischem Silber umso attraktiver werden. Und wer anonym kaufen oder das Ausfallrisiko der Banken meiden möchte ..... dem bleibt nur noch physisches Silber.


    Du siehst es ja auch hier im Forum: Der ein oder andere plant bereits jetzt, sich mit steigenden Edelmetallpreisen peu a peu aus den Minenaktien zu verabschieden und direkt in Metallen zu investieren. (M.E. handelt es sich bei diesen "ein oder anderen" um recht vernünftige Leute.)

  • Thom


    Es ist wohl philosophisch, wenn man fragt, ob es manipulativer ist, wenn man Silber verkauft, dass man nicht hat oder wenn man sich Silber physisch ausliefern läßt, dass man nicht braucht.


    Für funktionierende Märkte braucht man beide Lager, die Longs und die Shorties. Der Neue Markt war ein gutes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn eine von beiden Seiten nicht funktioniert.


    Wenn es Ted Butler mit seinen Aufrufen nicht gelingt, eine Panik auszulösen, dann mache ich mir um Silber keine Sorgen. Es ist genug da, um die physische Nachfrage zu decken, wenn auch nicht auf dem aktuellen Preisniveau. Aber sobald Silber so teuer wird, dass es sich lohnt, altmodischen Silberschmuck, Münzen und Medaillen einschmelzen zu lassen, wird das Angebot deutlich steigen und dann können die Shorties ihre Position locker eindecken. Und da deren Break-Even wie gesagt irgendwo um die 15$ herum liegt, ist noch viel Luft nach oben, bis man sich um das Wohl der Shorties Gedanken machen muss.


    Aktuell mache ich mir jedenfalls mehr Sorgen um meine Gewinne. Was erwartet ihr vom Fälligkeitstermin heute? Geht's weiter aufwärts, oder starten die Shorties einen Gegenangriff?

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