Echtheitszertifikat

  • Immer wieder (MDM etc.) werden "Echtheitszertifikate" zu diversen Münzen angeboten, doch was sagt dieses denn eigentlich aus?


    Da die Münzen ja nicht mit einer Seriennummer oder einem anderen individuellen Merkmal versehen sind, kann doch niemand dafür garantieren, dass das "Echtheitszertifikat" zu der beiligenden Münze gehört?


    Hat das Zertifikat denn dann überhaupt einen Wert?

  • Zertifikate find ich bei Medaillen sehr hilfreich, wenn das Feingehalt nicht auf der Medaille selbst angegeben ist. Eine 20g Silbermedaille wird kein Mensch faelschen, aber es macht schon einen Unterschied, ob es 999er oder nur 925er Silber ist.

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Zertifikate find ich bei Medaillen sehr hilfreich, wenn das Feingehalt nicht auf der Medaille selbst angegeben ist. Eine 20g Silbermedaille wird kein Mensch faelschen, aber es macht schon einen Unterschied, ob es 999er oder nur 925er Silber ist.


    Und wer sagt, dass das Zertifikat zu dieser Medaille gehört und nicht zu einer anderen mit gleichem Motiv und anderem Feingehalt?

  • Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeine mistige Billigmedaille in zig verschiedenen Feingehalten, die auch noch eng beeinander liegen (500er Silber kann ich von 999er schon unterscheiden), gepraegt werden und der Verkaeufer der geringwertigen Medaillen auch noch die Zertifikate fuer die hoeherwertigen Medaillen hat? Vor allem, wie wird er dann letztere los? Kannst ja mal bei eBay gucken, wieviel Silbermedaillen ohne Feingehaltsangabe oder Zertifikat einbringen. In der Regel naemlich gar nichts. Medaillen, bei denen die Angaben vorhanden sind, koennen aber durchaus knapp unter Silberwert verkauft werden.

  • Mir persönlich sind solche Echtheitszertifikate insbesondere bei den deutschen Gold-Euros unangenehm aufgefallen. Es gibt ja Sammler, die einen ausgesprochenen Wert darauf legen, dass dieses Echtheitszertifikat und die Originalverpackung (die ich sonst einfach wegwerfen würde) mitverkauft wird. Daher: Ich gebe euch recht: die Zertifikate sind nicht besonders aussagefähig und insbesondere bei Anlagemünzen leichter zu fälschen als die Münze selber, ich würde sie aber im Hinblick auf einen späteren Verkauf aufheben . Diese Einschätzung gilt aber insbesondere für die gängigen Münzen. Bei wirklich historischen Stücken (zum Beispiel antiken Münzen) könnte sich etwas anderes ergeben.

  • Die richtigen Echtheitszertifikate (englische Abkürzung CoA) sind nummeriert, oft mehrfarbig und oft mit Prägungen im Papier. Sie werden von der Prägestätte (Mint) ausgestellt und falls es sich um gesetzliche Zahlungsmittel handelt, sind Sie vom Zentralbankvorsitzenden unterschrieben. Das hat den Vorteil, daß du sie zollfrei einführen kannst, wenn Du mit dem CoA beweisen kannst, daß es sich um gesetzliche Zahlungsmittel handelt und nicht um Sammler- oder Anlagemünzen.


    Jetzt kommt das Problem: Den Begriff Echtheitszertifikat kann jeder verwenden. Alle größeren Münzhändler drucken ihre eigenen Zertifikate um den Wert ihrer Münzen vermeintlich zu erhöhen.
    Dabei handelt es sich aber nur um ein Stück Papier mit Informationen zur Münze, insbesondere Auflagen werden dabei oft geschönt dargestellt, indem z.B. nur die Auflage im Heimatland angegeben wird und nicht die weltweite Auflage.

  • Echtheitszertifikate ohne Abbildung des zertifizierten Stückes und ohne Anführung der individuellen Echtheissmerkmale der zertifizierten Münze haben keinen Wert, weil man die Münuzen ja untereinander austauschen kann.


    Große Goldmünzen waren früher öfters offiziell und individuell mit Zahlenpunzen numeriert. Dann kann der Fall anders aussehen, wenn auch das Zertifikat die selbe Nummer hat.


    Fortgeschrittewne / versierte Münzensammler erkennen Echtheits-Zertifikate meist nur dann an, wenn diese von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen individuell angefertigt wurden und dieser Sachverständige auf dem jeweiligen Sammelgebiet besondere Kenntnisse und einen guten Ruf besitzt.

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