Nur noch 15.000 t Gold bei den Zentralbanken?

  • Ich kann mich nicht erinnern, daß bei einem bekannten Presse-Medium wie dem Focus so offen über das Thema Gold und Notenbanken berichtet wurde.


    Es grüßt Euch
    Hessengold


    Aus Focus Money
    http://focus.msn.de/PF1D/PF1DN…1dna.htm?id=2383&mid=2379


    Niedriger Goldpreis politisch gewollt


    Nach dem Ende des Goldstandards im Jahre 1971 in den USA verloren die Notenbanken in den letzten Jahrzehnten das Interesse am zinslosen gelben Metall. Gibt es doch inzwischen genügend andere Instrumente, um den Geldwert stabil zu halten. Und so trugen sie in den Achtziger- und Neunzigerjahren durch rege Verkäufe ihr Scherflein zum Preisverfall bei.


    Im September 1999 gab es eine überraschende Kehrtwendung: Im so genannten „Washingtoner Agreement“ erklärten 15 Notenbanken, Gold bleibe „ein wichtiger Bestandteil der gesamten Weltwährungsreserven“ und einigten sich darauf, bis 2004 nur noch geringe Mengen des Edelmetalls zu verkaufen. Maximal 400 Tonnen pro Jahr dürfen die Notenbanken auf den Markt werfen. Das würde den Preis drücken. Doch Asiens Notenbanken wollen künftig ihre Überschüsse im Außenhandel stärker in Gold statt in Dollar investieren. Grund: Sie befürchten eine massive Abwertung des Greenback.


    Zentralbanken haben ein zwiespältiges Verhältnis zum Gold


    Einerseits brauchen die Notenbank Gold, um das Vertrauen in die Währung aufrechtzuerhalten. Doch in Tresoren gehortetes Gold ist nutzlos. Um mit ihren Goldreserven Zinsen zu erwirtschaften, verleihen sie seit Beginn der Neunzigerjahre Gold. Diese Goldleihe (Lease-Rate) ist so riskant wie jedes Termingeschäft: Bei steigenden Goldpreisen muss sich der Verleiher zu erhöhten Kursen wieder eindecken.


    Über den Umfang der Goldleihen halten sich die Zentralbanken sehr bedeckt, was immer wieder zu Verschwörungstheorien und Spekulationen führt. Eine Klage in den USA gegen Notenbankchef Alan Greenspan wegen der Manipulation des Goldpreises wurde jedoch zurückgewiesen.


    Goldbestand der Notenbanken (in Tonnen)


    USA 8149
    Deutschland 3445,8
    IWF 3217,3
    Frankreich 3024,6
    Italien 2451,8
    Schweiz 1957,2
    Niederlande 873,6
    EZB 766,9
    Japan 765,2
    Sonstige 8841,8
    Quelle: Wold Gold Council, HSBC Trinkaus&Burkhardt

    Offziell weisen die Notenbanken weltweit einen Goldbestand von 32 700 Tonnen aus. Wie viel davon über Goldleihe im Markt zirkuliert, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Die Zentralbänker befürchten wohl einen Goldpreisanstieg, wenn bekannt würde, wie viel Gold bereits in ihren Tresoren fehlt. Einige Experten schätzen, dass es 15 000 Tonnen sind.


    Wenn DAS stimmt, dann werden einige große Augen machen....
    8o
    Es ist jedoch keine Panik angesagt, denn wir werden es NIE erfahren.

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    "Nothing to worry about as long as you own Gold and Silver"

  • Es geht munter weiter. Man könnte meinen, der Autor bei Focus-Money stöbert in unserem Forum.
    Vielleicht ist das Them aber auch nur so evident, daß man gar nicht mehr daran vorbei schauen kann.


    Gestern habe ich bei der Commerzbank noch ein paar Unzen Gold nachgekauft. Die Dame am Schalter teilte mir mit, daß sie am Vortag 20 Unzen hätte verkaufen können, wenn Sie selbige vorrätig gehabt hätte.
    Es bleibt (wird) spannend.


    Es grüßt
    Hessengold


    Mitte der Neunzigerjahre öffnete US-Notenbankchef Alan Greenspan die Geldschleusen in den USA und ermöglichte dadurch den gewaltigen Boom an den Börsen. Die Banken vergaben kräftig Kredite und schöpften dadurch weiteres Geld. Das trieb zum Ende des vergangenen Jahrzehnts die Kurse der Aktien in immer lichtere Höhen. Zudem investierten die Unternehmen im Glauben an die New Economy massiv. Die Haushalte, die mit steigendem Wohlstand rechneten, senkten in den USA ihre Sparquote. „Übrig blieben nach dem Platzen der Börsenblase ein Überhang freier Kapazitäten und eine enorm hohe Verschuldung“, sagt Stefan Schilbe, Chefvolkswirt bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Allein in den USA addieren sich die Schulden auf 31 Billionen Dollar – das Dreifache des Bruttoinlandsprodukts. Ein Schuldenpegel, der zuvor nur während der Weltwirtschaftskrise Anfang der Dreißigerjahre erreicht wurde.


    Die damalige Konkurslösung – Massenpleiten von Unternehmen, riesige Kreditausfälle und Bankenzusammenbrüche – ist heute politisch undenkbar. Regierung und Notenbank würden den Geschäftsbanken mit frisch gedrucktem Papiergeld sofort unter die Arme greifen. Doch darin liegt das Problem für die Anleger. Dadurch wird laut Schilbe „die Schuldenlast durch Inationierung verringert“. Die zu erwartende Geldentwertung schmälert nicht nur Schulden, sondern auch Rücklagen. Eine Entwicklung, von der das Gold protiert. „In alten Zeiten waren Gold und Geld noch identisch, heute stehen sie sich als Antagonisten gegenüber“,
    sagt Analyst Markus Stahl von der Baden-Württembergischen Bank. Wird zu viel Papiergeld gedruckt und über Kredite geschaffen, verliert es an Wert gegenüber dem nicht beliebig vermehrbaren Edelmetall. „Gold ist ein Gradmesser für die Qualität des auf Kreditschöpfung beruhenden Geldes“, erklärt Stahl.

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    "Nothing to worry about as long as you own Gold and Silver"

  • Zitat

    Original von Hessengold
    Ich kann mich nicht erinnern, daß bei einem bekannten Presse-Medium wie dem Focus so offen über das Thema Gold und Notenbanken berichtet wurde.


    Zu dem Thema ist mir als regelmäßiger Focus-money Leser aufgefallen, dass die letzten Monate übermäßig viele Anlageempfehlungen pro Gold ausgesprochen worden sind.
    Z.B. ein ausführlicher Bericht über das Zwillingsdefizit der USA, FED-Politik oder auch konkrete Anlageempfehlungen wie Zertifikate/Aktien...


    Es wachen immer mehr Menschen auf... ;)

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Hessengold


    Dein hier geposteter Beitrag von Focus Money trifft voll ins Schwarze!


    Zitat

    "Eine Klage in den USA gegen Notenbankchef Alan Greenspan wegen der Manipulation des Goldpreises wurde jedoch zurückgewiesen."


    Dazu sollten die Leser hier noch die mehr als fragwürdige Begründung kennen, mit der die Richter diese Klage von GATA's Reg Howe gegen das Gold Kartell, inklusive FED unter A. Greenspan abgewiesen haben.


    Die Richter sprachen GATAS Reg Howe ganz einfach die Klage Berechtigung ab, mit der unglaublichen Begründung, dass Reg Howe nicht direkt Geschädigter sei!


    Howe Anklageschrift und ("Skandal") Urteil nachzulesen unter:


    http://www.GATA.org

  • das mit dem bedeckt halten kann ich nur bestätigen. im letzten jahr stellte ich an die österreichische nationalbank (lebe in wien) genau diese frage, heißt wieviel von dem offiziellen bestand des österr. goldvorrates physich in ö lagert bzw. wieviel gold mittels lease abgegeben wurde.


    die antwort war eben bedeckt. leider habe ich mir diese mail nicht aufgehoben, kann also den genauen grund nicht mehr nennen und möchte auch nicht spekulieren. die antwort - wenn ich mich richtig erinnere - kam auf jeden fall erst einige tage nach meinem fragemail.


    ich denke mir, wenn kein gold verliehen sein würde, müsste ich mich auch nicht bedeckt halten. aber genaues wissen wohl nur wenige.


    erwin


  • ALTSCHULDEN


    Erdbeerfarmer verklagt Deutschland wegen Goldanleihen
    Der Erdbeerfarmer Ronnie Fulwood hat die Bundesrepublik vor einem Bezirksgericht in Florida auf die Rückzahlung von 383,5 Millionen Dollar verklagt. Er will für das Geld 750 so genannte Goldbonds einlösen, die einst die Reichsregierung in den zwanziger Jahren emittiert hat und die noch immer nicht zurückgezahlt worden sind.

    DPA
    Goldbarren der Bundesbank: US-Farmer will Altschulden aus der Weimarer Republik beglichen haben
    Hamburg - Demnächst will Fulwood mit weiteren US-Anlegern vor einen Federal Court, ein amerikanisches Bundesgericht, ziehen, wie der SPIEGEL berichtet. Der Erdbeerfarmer ist nur der erste, aber längst nicht der einzige Besitzer solcher Anleihen, der seine Papiere nun einlösen will. US-Anwälte und allerlei Spekulanten wittern bereits ein Riesengeschäft


    Nicht nur das Deutsche Reich, auch Kommunen und Unternehmen haben vor mehr als 70 Jahren Anleihen mit einem heutigen Wert von bis zu 500 Milliarden Euro ausgegeben, die nie zurückgezahlt worden sind. Das Londoner Schuldenabkommen, mit dem 1953 die deutschen Altschulden bereinigt wurde, dürfe für diese Anleihen keine Anwendung erfahren, argumentieren die Anwälte.




    Ich vermute, das Deutsche Gold dürfte bei einem Erfolg der Klagen (warum sollten sie nicht erfolgreich sein??) endgültig weg sein.
    Da es vermutlich zu über 90% in den USA lagert.
    Übrigens: der Gegenwert der 3500 Tonnen, die Deutschland (angeblich) noch besitzt, entspricht derzeit einem Gegenwert von knapp 40 Milliarden Teuronen oder 50 Milliarden Dollar.
    Das reicht also rechnerisch gerade aus, um 10% der Forderungen der Kläger zu befriedigen.
    Kommt es hart auf hart, dann ist Deutschland nicht nur seinen gesamten Goldschatz an die Amis los, sondern es können auch noch deutsche Vermögenswerte in Höhe von 450 Millarden Dollar in den USA beschlagnahmt werden.

  • Im letzen Spiegel gibt es mehr Infos zu dem Thema. Allerdings steht da auch viel kritisches hinsichtlich der Erfolgsaussichten einer solchen Klage. Man kann mittlerweile sogar "Unternehmensanteile" von Firmen erwerben, deren ausschl. Geschäftstätigkeit in dieser Klage gegen D liegt. Ich denke viel heiße Luft um nichts.

  • Dein Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem in allen Ehren, ich sehe das kritischer.


    Aus der heissen Luft kann für das deutsche Gold durchaus ein Fegefeuer werden...

  • Hier ein Beitrag aus http://www.silberinfo.de zu diesem Thema, der das Problem sehr gut darstellt:
    (habe den Beitrag von "Rhodium" original zitiert, allerdings um ca. 27 Rechtschreibfehler bereingt, er möge mir verzeihen. Hatte Rhodium auch am ersten "Silber-Brief" von http://www.silberinfo.de mitgeschrieben? Das würde einiges erklären...)

    Woher soll Hans Eichel 500 Milliarden nehmen?


    Der Spiegel berichtet vom 29. November, daß amerikanische Investoren eine Klage gegen die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches vorbereiten.


    Es geht um Anleihen aus der Zwischenkiegszeit, die bis heute nicht zurückgezahlt wurden.
    Das Fatale daran ist, daß es sich um Goldanleihen handelt, deren Verzinsung und Rückzahlung an den Goldpreis gebunden war, der damals nur einen Bruchteil des heutigen Preises ausmacht. Eine 1000 Dollar Anleihe aus den zwanziger Jahren ist heute samt Zinseszins840 000 Dollar wert!!!


    Theoretisch könnte auf Eichel eine Gesamtforderung von maximal 500 Milliarden Dollar zukommen- die Bundesrepublik wäre pleite!


    Selbstverständlich will die Regierung nicht zahlen, kann aber nicht verhindern,daß sich demnächst amerikanische Gerichte mit der Sache befassen. Ein Jurist hält die Meinung des Spiegel für falsch, wonach ein amerikanisches Urteil grundsätzlich auch in Deutschland vollstreckbar wäre.
    DIe Amerikaner könnten sich aber, so meint der Anwalt, an deutsche Vermögenswerte halten, die in den USA liegen. Sofort denkt man an die deutschen Goldreserven, die immer noch in NY lagern.
    Also sollte man doch sein Gold schnellstens ins eigene Land bringen!!
    Bisher wurde allgemein angenommen, mit dem Londoner Schuldenabkommen vom 27.Feb.1953 sei das Kapitel der deutschen Auslandsschulden aus der Zeit von 1919-1939 endgültig abgeschlossen.Das Abkommen hatte damals der Bankere Abs im Auftrag von Adenauer ausgehandelt.


    Auch der Vertrags-Ploetz sprach in der Ausgabe von 1959 auf Seite 427 von einer " Gesamtreglung der deutschen Auslandsschulden seit dem Ersten Weltkrieg". Das soll nun offenbar nicht für diejenigen Gläubiger gelten, die das Londoner Abkommen damals nicht akzeptiert haben.


    Richtig ist, daß die deutschen Schulden, die während des Ersten Weltkrieges entstanden, grundsätzlich noch offen sind. Sie fallen nicht unter das Londoner Abkommen. Die Schulden aus dem Ersten Weltkrieg sollten gesondert geregelt werden. Die Schulden aus dem Zweiten Weltkrieg wurden in London " bis zur endgültigen Regelung der Reparationsfrage" zurückgestellt werden. Siehe 2.Bundesgestzblatt 153/2,340


    Übrigens demonstriert der Fall , daß Goldanleihen eine hervorragende Anlage für den Gläubiger und eine ruinöses Geschäft für den Schuldner sind.


    Das ist auch der Grund dafür, daß Regierungen keine Goldanleihen mehr ausgegeben. Sie emittieren ihre Schuldscheine lieber in Papier, das beliebig vermehrbar ist.


    Frankreich kann ein Lied davon singen mit der Rückzahlung von Goldanleihen, sie wurden zwar honoriert, kamen aber Paris sehr teuer zu stehen.


    Gold und Silber strong buy!!


    good luck


    Rhodium

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