suche nach einem guten begriff

  • hm ok ich hab grad noch etwas modifiziert. der titel könnten nun lauten:


    die auswirkung von netzeffekten auf asset-preise oder preise von assets o.ä.


    es gibt 2 stufen. die erste ist die auswirkung der netzeffekte auf die liquidität und die 2. die auswirkung der liquidität auf den preis. beispiel: wenn ich eine aktie habe, die ich sofort wieder los bekomme werde ich hierfür wohl tendenziell etwas mehr bezahlen als wenn ich 2 tage warten muss um einen käufer zu finden. ebenso werde ich z.b. eine palladiumunze eher kaufen, wenn ich weiß es gibt ebay und dort finde ich (meistens) jemand der mir fast den preis zahlt den ich selbst bezahlt habe (und nicht 25% abschlag beim händler).


    vll. gibts darüber schon irgendwelche studien?

  • Liquiditätsvergleich von Finanzanlagen unter verschiedenen Rahmenbedingungen


    So würde ich das Thema nennen.


    Denn: Liquide ist alles: für 100 EUR kann ich meine Wohnung direkt an einen Nachbarn verkaufen. Aber einen vernünftigen Preis zu erziehlen (z.B. aktuelle Herstellungskosten abzüglich Afas zzgl. Grundstückswert), das dauert oftmals Monate. Manchmal ist das sogar garnicht möglich.


    Andererseits kann ein Privatanleger Aktien und Anleihen mittlerer und großer Gesellschaften / Emittenten jederzeit binnen Minuten zum Börsenkurs verkaufen, ohne daß sich dieser signifikant ändert. Voraussetzung dabei ist, dass nicht viele andere Marktteilnehmer gerade dann auch verkaufen wollen (Börsencrash).


    Bankguthaben (Sichteinlagen) sind sofort und ohne Bewertungsrisiko verfügbar.


    Bargeld unterliegt keinem kurzfristigen Kurs- und Bewertungsrisiko, verliert jedoch langfristig durch Inflation an Kaufkraft (=Wert).


    Soweit der "Normalfall" Doch was ist, wenn:


    Banken pleite gehen


    Börsen, beispielsweise infolge von Anschlägen, längere Zeit geschlossen bleiben, wie beim Anschlag auf das WTC


    Banken geschlossen werden, weil es staatlich angeordnet wird (Argentinienkrise)


    Geld inflationiert wird (s. Rhodesien). Ist Bargeld dann noch Liquidität, wenn die Annahme verweigert bzw. bei einer Währungsumstellung die Konvertibilität eingeschränkt wird. Womit wird dann gezahlt? Devisen, Edelmetalle, Naturalien????


    Wertpapieremmitenten (z.B. Nickel-Futures) vertragsbrüchig werden.



    Viell Spass dabei.


    Situationen gibts wie Sand am Meer.


    Ein Tip: weil der Prüfer wohl ein ideologisch voreingenommener Dogmatiker und somit wenig objektiv ist, sollte man die Untersuchung auf belegbare Fakten (mit Quellenangabe) beschränken.


    Blos keine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.


    Beispiele, auch in D gibts genügend.

  • danke


    aber es geht vor allem um die angesprochenen netzeffekte, weil das ein schwerpunktthema des fachgebiets ist und die alle darauf stehen. also daher die verbindung zur 'liquidität' im sinne davon, dass mehr oder weniger permanent 'umsatz' vorhanden ist. klar eine aktie ist im grunde auch jederzeit 'liquide' wenn ich bereit bin sie für 20% abschlag zum letzten kurs loszuschlagen und es irgendwen gibt der das sieht und sich drüber freut und die gegenposition eingeht. der umsatz ist dadurch aber trotzdem extrem gering...
    das meine ich damit aber nicht. ok vll. sollte man für liquide noch was anderes finden was mehr richtung zahl der umgestezten stücke geht.


    nein werde ich nicht. eigene schlussfolgerungen sind da gefährlich vor allem wenn man was anderes schreibt als die gern hören würden.


    ps: wenn die netzeffekte hoch sind, heißt dass, dass der 'nutzen' des betreffenden objekts um so höher ist je mehr leute dieses objekt 'verwenden', 'handeln', 'kaufen', 'verkaufen' usw. ein fondsmanager z.b. kauft eine aktie nur dann wenn das sehr viele andere auch tun damit er sich relativ sicher sein kann, sie zum aktuellen kurs loszukriegen und nicht den kurs extrem beeinflusst. das geht aber nur wenn alle anderen marktteilehmer dieselbenerwartungen haben und daher auch kaufen und so den umsatz erzeugen...


    pps: nein wenn der euro verweigert wird, ist er nicht mehr 'liquide' weil ich ihn nicht sofort wieder los kriege. in diesem fall wäre die wirkung der netzeffekte sehr beschränkt. eine andere währung wie z.b. gold hätte in diesem fall eine chance den platz einzunehmen. solang der euro noch angenommen wird, ist der sog. 'lock-in-effekt' so stark, dass er sich gegen die konkurrenz durchsetzt. auch gegen gold (mit ausnahme kleiner mengen) eben weil es nicht sinnvoll ist kurzfristig euro in gold zu tauschen um damit zu zahlenwenn ich auch euro nehmen kann...die nachteile der abwertung sind sehr kurzfristig kaum/nicht relevant bzw. der ausfall extrem unwahrscheinlich.


    ...


    ich denke übrigens nicht unbedingt dass er nicht an neuen denkweisen interessiert wäre und sich nicht überzeugen ließe...er meinte halt meistens das hätten sie so gelernt...manche leute haben vll. einfach keine zeit/lust sich mit anderem zu beschäftigen als das was sie aktuell grade (für ihre abeiten o.ä.) benötigen wenn sie dann z.b. auf einem anderen gebiet tätig sind. aber das wäre mir zu gewagt.

  • Hallo HIghtekki,


    zu dem gesuchten Begriff möchte ich mich nicht äussern, da fachfremder Bereich. :D
    Aber ich finde Eure Lösungen recht gut, für mich bereichernd das alles zu lesen.


    Aber ich denke, dass Dir längerfristig - zum Bereich "Wirkung von Netzeffekten auf entwicklungsbestimmende Faktoren eines Systems" o.ä., - die Systemtheorie gut weiter helfen würde.
    Wenn Positiveffekte & Liquidität im Markt so wichtig sind, lässt sich auch verstehen, weshalb "man" unbedingt in den "M-Dax", "S-Dax" usw. "rein" will.
    Aber, die Frage stellt sich, zumindest manchem hier, sicher auch:
    Geschieht die Höherstellung in der Liquiditätsleiter immer nur aufgrund von unmittelbarem, direktem Nutzen eines konkreten Assets, oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle?
    Wenn nein, was ist dann jeweils dieser direkte Nutzen, welche Varianten gibt es?
    Wenn ja, lässt sich anderen Eigenschaften stattdessen ein indirekter Nutzen nachweisen?
    Vielleicht nicht in jeder Marktphase gleich stellen sich diese Fragen, ich vermute, besonders in Extremphasen von Märkten (Hausse / Baisse Wendepunkte). Dann sollten sie allerdings bisweilen überraschende Erkenntnisse mit sich bringen. (s.u.)


    Jedenfalls kann man so bezüglich der "Netzeffekte in ihrer Wirkung auf systembestimmende Faktoren" etwas weiter ausholen:


    Niklas Luhmann, aus der soziologischen Systemtheorie, wäre da ein spannender Konterpart.


    Und, es gibt eine weitere Richtung, die spannende Bezüge erkennen lässt. Die französische Philosophie & Soziologie um Pierre Bourdieu!


    Auch wenn es schon etwas älter ist, - Pierre Bourdieus vorzügliches Buch "Die feinen Unterschiede", könnte längerfristig eine nette Begleitmusik zu Deinem Thema Netzeffekte in der Ökonomie spielen. ...
    Er versuchte darin auf seine Weise zu durchleuchten, wie in der Gesellschaft aus Bewertungen früher oder später Schichten abgrenzende Werte entstehen, u.a. auch, wie innerhalb der Gesellschaft "Themen der herrschenden Geschmäcker" enstehen und befördert werden, bis sie irgendwann einmal "Mainstream" geworden sind, und als Merkmal der "feinen Unterschiede" nicht mehr taugen (Beispiel in dem Buch, u.a. "chinesisches Essen").


    Nicht zuletzt bei einem Thema, wie dem, dass man Märkte sich auch im Spiel von "Moden" und nicht nur in Abhängigkeit von unmittelbarem Nutzen entwickeln sieht (ist halt eine Betrachtungsfrage!), könnte man diese Perspektiven gut gebrauchen & sich Teile davon zu Eigen machen.


    Hilfreich könnte so etwas sein, wenn man Märkte daraufhin beschreiben will, wie sie in der Gesellschaft wahrgenommen werden, - bzw. auch, wie sich die Wahrnehmung von Märkten durch bestimmte Gesellschaftsschichten evtl. bestimmten Stadien eines "ganz bestimmten Entwicklungszustandes dieses Marktes" zuordnen liesse.
    In Märkten, die sich aus durchschnittlichen Angebots- & Nachfragesituationen in Hypes hinein bewegen wäre so etwas bestimmt ein hilfreiches Tool.
    Aber auch in Zeiten erst zart beginnender Bullenmärkte (Rohstoffe & Edelmetalle vor ein paar Jahren) könnte man diese Beschreibungsperspektiven beschreibend benutzen, weil wiederum bestimmte Gruppen von Akteuren sich um den "neuen" oder jungen Bullen-Markt scharen werden. Zumindest kann man dies erwarten. ;)


    Ergänzung meinerseits noch: Eine dann evtl. zu differenzierende, "dreifache hybride Eigenschaft" von Assets fiele mir diesbezüglich sofort auf, nämlich dass 1. ein Asset Teil einer Mode ist, dass es 2. direkt nützlich ist & dass 3. ein direkter Nutzen für den Akteur schon allein darin bestehen könnte, dass es Teil einer Mode ist.
    (Interessant, in diesm Lichte besehen ist, z.B., Cortal Consors Werbespruch 1999: "Studieren Sie was Vernünftiges, studieren Sie Aktienkurse!" - Aktien als Etikett von Pfiffigkeit, Merkmal eines Erfolgstypus ... .)


    Hoffe, dass ich Dir ein paar Anregungen geben konnte.
    Guck mal in den Bourdieu rein, ich glaube da hättest Du viel zu lachen. ...



    Grüsse,
    gutso


    PPS: Also gut, ein Titel fiele mir ein, aber er ist parteiisch.


    From Paper to Liquidioty :D


    Also, "Liquidiot" finde ich als Schimpfwort einfach toll ... . Darf man sowas mal sagen?

  • Quelle dazu ist DA ...


    ...


    Man bemerke vor allem das Bild auf der Seite LINKS ... .
    Und das in DEM Zusammenhang ... .


    Na, HIghtekki, jetzt müssten es doch eigentlich auch Deine Assis & Mitstudis schlucken, dass Gold einfach mehr Liquidität bedeutet, als Fiat Money ... . Wenn sogar die Banken das wissen ... . :D


    Grüsse,
    gutso


  • Das ist ja ein Klassiker der Bankkunst. :D 8) :D

  • Zitat

    Original von Osterhase
    (...)
    Das ist ja ein Klassiker der Bankkunst. :D 8) :D


    Ja, & man bemerke dabei besonders jene vom rauhen Alltag grau gewordenen Hände (PhotoShop, Corel, PhotoPaint, usw.) und dann - plötzlich -, mittendrin -, das Hoffnung spendende, gelbe Glück ... ! ... :]

  • lautete ein Artikel in der Rheinischen Post vom 26.08.2006, Seite C1.


    Kommunen, öffentliche Wohnungsbaugesellschaften, Konzerne usw. verkaufen ihre Wohnungen (Schwerpunkt NRW) per Tausender-Paket.


    An "Investoren" aus den USA und GB.


    NRW will sogar die LEG mit einem Bestand von 100.000 Wohnungen verkaufen.


    Na, da wollte ich mal meinen Jüngsten (9 Jahre) testen und fragte ihm: Da gibt es Leute aus England und Amerika, die kaufen in Deutschland Wohnungen. Aber nicht einzelne Wohnungen, sondern nur große Posten von 1.000 Wohnungen bis 100.000 Wohnungen. Alles auf einen Schlag. Kannst Du Dir vorstellen, daß sich jemand so viel Geld leihen kann oder mal so rum gefragt: wie können solche Geldmengen überhaupt gespart und verliehen werden?


    Kurze und bündige Antwort meines Sohnes: Das geht nur, wenn man das Geld dafür druckt.


    Wie bereits gesagt: er ist erst neun Jahre und hat das Spiel bereits durchschaut.


    Ohne M3, ohne Analysen und ohne Statistiken.


    Solche Geschäfte und Größenordnungen sind nicht mit erarbeitetem Vermögen realisierbar. Wie auch? Wer lässt sein erarbeitetes Vermögen freiwillig zu einem Zinssatz arbeiten, der geringer ist, als der Mietzins? Der muss doch mit dem Klammersack gepudert sein?


    Manchmal reicht die Druckerpresse als Liquiditätsinstrument völlig aus.

  • auch hier in Berlin läuft im Immobilienbereich der "Pakethandel" am besten.
    Pakete kaufen fast ausschließlich ausländische Investoren, manchmal mehrere Blocks in einem Abwasch.


    Ich kenne mehrere Makler die "am Markt" sind und haben mir das bestätigt.
    Einzelne Eigentumswohnungen laufen in der Zwangsversteigerung ganz gut aber der Trend liegt weit über 1 Mio (meist 2-20Mio und mehr) im paketweisen verhökern von billigen Wohnungen die vermietet sind !


    Gruß Osterhase

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