Hallo allerseits!
Ich habe vor ein paar Tagen irgendwo, höchstwahrscheinlich bei goldseiten.de, gelesen, dass bei Fälligkeit von ca. 80% aller Rohstoff-Futures nicht Ware, sondern Geld an den Besitzer des Futures geliefert wird.
Leider hat mein Gehirn diese Aussage eben gerade erst richtig wahrgenommen, so dass ich inzwischen vergessen habe, wo ich das gelesen habe.
Nun beschäftigt mich die obige Frage (siehe Betreff).
Da ich noch kaum Ahnung von Terminbörsen und Futures habe, fehlen mir noch ein paar Puzzlesteine um mir darüber eine Meinung zu bilden. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen:
1. stimmt es, dass der Besitzer eines jeden Waren-Kontraktes sich am Fälligkeitstermin nach Belieben IMMER auch in cash ausbezahlen lassen kann, anstatt auf physischer Lieferung zu bestehen? -wer zahlt dem Käufer dann das Geld?
2. Wenn das (1.) so ist, wer übernimmt dann die Waren? -die Börse vermutlich...Aber was macht sie dann damit? -und was hat sie davon, außer Risiken (Käufersuche, Verfall verderblicher Waren, Lagerkosten)?
3. Ist es wirklich möglich, z.B. an der cbot oder der cme, Kontrakte für Waren zu "emittieren", die man (noch) gar nicht besitzt -in der Hoffnung, dass der Käufer bei Fälligkeit sowieso keine physische Lieferung, sondern cash verlangt?
Danke ersteinmal
Je nachdem, welche Antworten kommen, hätte ich dann vermutlich noch noch ein paar Fragen, die letztendlich in der Beantwortung der Eingangsfrage münden sollen:
Spiegeln die Futures-Kurse die realen Preise wieder, zu denen beispielsweise ein Fleisch-Verarbeiter Lebendrinder kauft, oder sind die Börsen bei einigen Rohstoffen nur noch Spielwiesen für Spekulanten, während sich die Verarbeiter lieber direkt an die Rohstoffproduzenten wenden, anstatt an den Börsen einzukaufen?