Währung mit Goldbindung sinnvoll?


  • Habe selten so dummes Zeugs gelesen.


    Klar: Gold verdirbt nicht.


    Auch Klar: der, den man sein Gold anvertraut, muss damit eine gute Rendite erwirtschaften können und völlig integer sein.


    Denn logisch: anders als um GELD wird um GOLD ein harter Leistungswettbewerb herrschen, weil es nicht beliebig inflationierbar ist.


    Projekte, die nur um Beschäftigung Arbeitsloser willen und Prestige durchgezogen werden, die werden mit GOLD nicht finanziert.


    Kapitalintensive Produktion wird daher von lohnintensiver Produktion verdrängt werden, denn es wird sich ein neues Gleichgewicht zu Gunsten der Lohnarbeit zwischen dem begrenzten Kapitalressourcen und den zur Zeit im Überfluss vorhandenen Humanressourcen bilden.


    Viel mehr Menschen werden Arbeit bekommen. Übertreibungen (wie z.B. bei Manager-Gehältern) werden mit GOLDGELD nicht mehr möglich sein.


    Das Geldgewerbe und die Verwaltungswirtschaft wird zu Gunsten von produktiven Tätigkeiten massiv zurückgedrängt werden.


    Am Ende wird mehr produziert und weniger verwaltet und verliehen werden.

  • @ highfly
    Danke für den Link. Ich finde schon interessant was da steht und meine Befürchtungen/Vermutungen die ich oben äußerte (Deflation...) wurden dort u. a. auch beschrieben.


    Ansonsten ist mein Eindruck es gibt oft zu starke Extrem-Positionen. Klar, wir und auch die USA haben zuviele Schulden gemacht aber ich weiß nicht wo wir jetzt und unsere Wirtschaft stehen würden und wie die Infrastruktur wäre wenn das alles erst gemacht worden wäre wenn man das Geld gehabt hätte...


    Und ja, trotzdem denke ich auch es war zuviel "des Guten" aber deshalb muß man doch nicht ins andere extrem fallen, vom baldigen totalem Zusammenbruch usw. ausgehen. Damit will ich nicht sagen, dass es keinen geben wird, im Gegenteil es wird wie bisher immer Rückschläge geben, aber danach fängt sich alles wieder, die Wirtschaft wächst wieder und neue Höhen werden erreicht. Ansonsten, wie ein Sprichwort so schön sagt, die Welt ist nicht schwarz, die Welt ist nicht weiß, sondern die Welt ist grau ;)

  • Hannich bzw die Freigeldanhänger allgemein tappen leider in dieselbe Falle, in die auch schon die Anhänger der Geldmengensteuerung getappt sind .


    Wie Reinhard Deutsch richtig schreibt:
    Sie gehen davon aus, dass in der Gleichung Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit = Output * Preis eine Kausalität dergestalte enthalten wäre, dass man durch die Manipulation einer der Variablen genau eine andere in eine bestimmte Richtung treiben könnte.

    Anders ausgedrückt: Man weiß: M*v = Y*p. Man versucht nun eine Variable rechts zu erhöhen, indem man eine links erhöht unter der Annahme, dass die anderen konstant bleiben.


    Die Freigeldanhänger sind der Meinung, sie könnten Y erhöhen, wenn sie dafür v erhöhen bzw. dafür sorgen, dass v nicht fällt. Sie setzen stillschweigend voraus, dass p dabei schon konstant bleiben würde.


    Die Anhänger der Geldmengensteuerunmg sind der Meinung, sie könnten Y erhöhen, indem sie M erhöhen. Sie bemerken immerhin, dass daduch auch p ansteigt. Dass p auch ansteigt ist eigentlich ein Übel. Aber sie definieren, dass es ok ist, wenn p ein bisschen ansteigt. Der Öffentlichkeit erzählen sie das Gegenteil. Sie sagen es liegt an den bösen Unternehmern, dass p ansteigt und man müsse daher eine Institution schaffen, die versucht, p künstlich niedrig zu halten. Dabei verheimlichen sie, dass diese Institution dafür verantwortlich ist, dass M ständig ansteigt und sich dies irgendwann auch auf p auswirkt.


    Dass Hannich das Gold hasst, ist klar. Er möchte wie alle Freigeldanhänger das Papiergeld, das heute von den Banken geschaffen wird und für das sich der Staat und die Unternehmen aufgrund der Zinsen immer mehr verschulden, durch eins ersetzen, das sich der Staat selbst schafft und daher auch keine zinsen zahlen müsse. Diese geld bleibe nur dann im Umlauf, wenn es bestimmte Anforderungen erfüllt z.B. sich kontinuierlich abwertet.


    Dieses Zwangsgeld funktioniert natürlich dann und nur dann, wenn neben der Anforderung, dass die nicht manipulierten Variablen konstant bleiben, sämtliche Konkurrenz unterdrückt wird. Die größten Konkurrenten sind zum einen der Boden (also z.B. Grundstücke) auf die jemand ausweichen könnte. Also muss man eine Bodenreform durchführen und sämtliche Landbesitzer enteignen.


    Der zweite Konkurrent ist das Gold. Da man an das Gold aber nicht so leicht ran kommt wie an den Boden (der ist ja im Grundbuch und das Gold nicht), ist es unzweckmäßig alles Gold mit Gewalt einzusammeln. Statt dessen wendet man denselben Trick an wie die Vertreter des Papiers: Gold verbal zu killen.


    Damit dis gelingt, muss es natürlich beim Publikum schlecht gemacht werden. Und genau dazu dient der oben verlinkte Artikel. Die Argumente sind zum Teil den Anhängern der Papiergeldsteuerung geklaut, werden dadurch aber auch nicht besser. Die Freigeldanhänger 'argumentieren' z.B. damit, dass Gold Deflation bedeuten würde und die wäre schlecht, siehe Wirtschaftskrise 1929-1932. Sie übersehen dabei, dass genau diese Krise nicht durch das Gold an sich ausgelöst wurde, sondern durch die Aufweichung des Goldstandards in den 1920ern bzw. durch die Papiergeldanhänger (die erst durch Verschuldung viel zu viel Geld erzeugt haben und dann sahen wie dieses sich wieder auflöste, was zu Preisverfall führte). Es wird klasissch Ursache und Wirkung verwechselt, hier sogar wie ich denke vorsätzlich.


    Die Ursache für ein Dilemma, das man zu verantworten hat, schiebt man allzu gern dem Feind in die Schuhe.


    Aber in einem gebe ich Hannich recht. Ein goldstandard ist doof. Es müsste ein Gold-Silber-Standard her :D


    Eine Anmerkung noch: die Goldanhänger sehen die Gleichung folgendermaßen:


    Sie unterscheiden zwischen 2 Szenarien: a) M bleibt gleich, b) M steigt leicht aber nach oben begrenzt an (z.b. 1-2% p.a., weil jedes Jahr neues Gold gefördert wird).


    zu a)
    sie wissen: M ist konstant. Daraus folgt, dass dann wenn v steigt, Y*p im selben Maße steigt. Das selbe gilt, wenn v fällt. Sie gehen weiter davon aus: Wenn p steigt, lohnt es sich auch Y ansteigen zu lassen und umgekehrt. Steigt p eine zeitlang, führt das dazu, dass p erst mal noch weiter steigt. Im selben Maß wie Y*p steigt, steigt auch v. Aber irgendwann gibt es so viel von Y, dass p anfängt zu fallen (ergibt sich aus Angebot und Nachfrage, Überproduktion). Fällt p, lohnt es sich weniger Y zu erhöhen bzw. es lohnt sich sogar es zu senken. Dann fällt auch erst mal p weiter. v fällt im selben Maß wie Y*p fällt. Irgendwann dreht sich das wieder um und es lohnt sich wieder Y anzuheben, da p niedrig ist (viele Güter sind knapp und billig). Der prozess geht von vorn los.
    Die Goldanhänger wissen nicht genau, wann p steigt und wann es fällt. Sie wissen auch nicht, wann Y steigt oder fällt. Sie maßen sich auch nicht an, p oder Y steuern zu können. Aber sie vertrauen darauf, dass Y und p immer abwechselnd ansteigen und wieder abfallen ohne dass sie etwas zutun müssten. Desweiteren wissen sie, dass Y langfristig steigt und p daher langfristig fällt. Sie sind aber der meinung dass das nicht dazu führt, dass langfrstig auch Y fällt, da der, der über die Erhöhung von Y entscheidet, in der regel nicht so langfristig denkt und es ihm auch egal ist, da sich p langfristig auf alle güter bezieht und somit neutral ist und weil es zwischdndurch ja immer wieder ansteigt.


    zu b)
    ist ähnlich wie a) nur dass M leicht ansteigt. In dem Maße wie M ansteigt, fällt p langfristig weniger. Was nicht negativ ist, sondern sich neutral auswirkt.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    jetzt besser? ;)


    Ja, ja. Ich glaube aber, dass viele eine Problem damit haben sich in solche mathematisch begründeten Zusammenhänge reinzudenken.


    Und die Freigelddenker sind ja sowieso der Meinung, daß wirtschaftliche und finanzielle Gesetzmäßigkeiten für sie nicht gelten. Zusätzlich gehen die dann noch von einem nicht existierenden idealen Menschen aus. So ein Schmarrn.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Staaten verschulden sich gerne, um ihren Bürgern unangenehme Wahrheiten zu ersparen.


    Die unangenehmen Wahrheiten kommen meist als zweiter Schritt. Zuerst verschulden sie sich, um sich etwas zu leisten, was sie nicht bezahlen können. Da gibt es eigentlich nur 2 Gründe dafür, wenn mann mal die unterschiedlichen Länder in den unterschiedlichen Zeiten anschaut, entweder man wollte Krieg führen oder man wollte sich bei seiner Wahlklientel mit einem Geschenk bedanken. Da ist Verschulden kein Problem, weil es nicht um das eigene Geld geht, sondern mit der typischen Verantwortungslosigkeit eines Berufspolitikers gehandelt wird.


    Hat die Verschuldungswelle erst mal angefangen, fällt denen dann auf, daß es Geld nicht umsonst gibt. Dann bleibt nichts mehr übrig für die Rückzahlungen. Und natürlich ist dann auch kein Geld mehr da für notwendige Maßnahmen aller Art (z.B. in den Sozialsystemen). Deshalb neue Verschuldungen.


    Und irgendwann kommen dann die unangenehmen Wahtheiten, weil man den Deckel nicht mehr auf dem Topf halten kann.


    Pfui Spinne.

  • Also, Santalino, um auf Deine ursprüngliche Frage zurückzukommen:


    Bei konstanter (Gold-)Geldmenge und steigender Produktivität kommt es tatsächlich zu generellen Preisrückgängen (Deflation - wenn man das so nennen will und nicht nur ein Schrumpfen der Geldmenge).


    Deflation ist jedoch völlig unproblematisch. Das gesamte 19. Jahrhundert, in dem das Wirtschaftswachstum generell grösser war als im 20., war wegen des Goldstandardsystems von Deflation geprägt. D.h. die Kaufkraft des Geldes/Goldes ist durch den Fortschritt stetig gestiegen.


    Deflation ist gründsätzlich unproblematisch, sofern man damit einfach Preisrückänge meint.


    Den "problematischen" Teil, den man damit meint, ist eine schrumpfende Geldmenge, geprägt von Kreditliquidationen, Zwangsversteigerungen und Bankenkrise. Solche "deflationären Krisen" können jedoch nur entstehen, wenn zuvor kräftig inflationiert worden war - d.h. die Geldmenge würde künstlich aufgebläht und zahlreiche Investitionsprojekte begonnen, die sich mangels echter Nachfrage dann in der Krise als unprofitabel erwiesen. Gerade dies ist in einem echten Goldstandardsystem jedoch nicht möglich.


    Das von Keynsianischer Seite vorgebrachte Argument, Deflation führe zu einem Zusammenbruch des Konsums, weil die Leute auf noch tiefere Preise warten würden, ist purer Schwachsinn. Natürlich wird tendenziell mehr von einem Gut konsumiert, wenn es billiger ist. Beliebiges Warten in die Zukunft ist sinnlos, da das Leben begrenzt und der Konsum bzw. das Geld folglich einen Zeitwert haben.


    Daher kommt auch der Zins. Wer den Zins abschaffen will, kann auch gleich versuchen, die Zeit abzuschaffen.


    Im Techsektor haben wir seit Jahrzehnten Deflation bzw. ständig fallende Preise für immer bessere Produkte. Du willst doch nicht behaupten, die Leute würden keine Handys und Computer kaufen, weil die morgen noch billiger sein werden? Im Gegenteil, gerade weil diese Dinge immer billiger geworden sind, haben heute mehr Leute ein Handy und einen Computer als je zuvor!

  • Zitat

    Original von Andvari
    Im Techsektor haben wir seit Jahrzehnten Deflation bzw. ständig fallende Preise für immer bessere Produkte. Du willst doch nicht behaupten, die Leute würden keine Handys und Computer kaufen, weil die morgen noch billiger sein werden? Im Gegenteil, gerade weil diese Dinge immer billiger geworden sind, haben heute mehr Leute ein Handy und einen Computer als je zuvor!


    Einfaches spitzenmäßiges Argument. Warum hab' ich das noch nie gelesen?

  • Zitat

    Original von Oskar


    Einfaches spitzenmäßiges Argument. Warum hab' ich das noch nie gelesen?


    um es auf den Punkt zu bringen: Wenn die Leute ihren Konsum einschränken, dann nicht weil sie fallende Preise erwarten und nicht kaufen WOLLEN, sondern weil sie nicht kaufen KÖNNEN (Geldknappheit wegen zu hoher Schulden, fallender Löhne etc.).
    Man muss auch noch bedenken, dass es schon allein deshalb nichts bringt, ein oder drei oder fünf Jahre zu warten, bis man sich etwas leistet, da man in einer Zeit des allgemeinen Preisrückgangs auch mit fallenden Löhnen rechnen muss. Es ist dann zu erwarten, dass man mit dem Lohn auch nicht mehr kaufen kann. Und wer jetzt behauptet die Löhne würden ja vll. gar nicht fallen und man hätte trotzdem real mehr Lohn, dem sei gesagt, dass auch im 20. Jh. über lange Jahre der Lohn real gestiegen ist und trotzdem haben die Leute konsumiert.


    Man sollte nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Mehrheit der Leute langfristig denkt und lieber spart. Die Mehrheit denkt extrem kurzfristig und gibt das Geld lieber sofort aus vor allem Politiker. Denn Spaß und Konsum sind wichtig, so wichtig, dass dafür Konten überzogen werden. Ich denke kaum, dass so Leute bei leichtem Preisrückgang plötzlich auf ihren Konsum versichten WOLLEN wenn sie es nicht MÜSSEN.

  • Eine Golddeckung ist nicht unbedingt nötig.


    Wichtig ist nur, daß die Währung durch Güter, Bodenschätze und andere Werte gedeckt ist. Natürlich kann dazu auch Gold dazuzählen, muß es aber nicht.


    Wenn jedoch in den USA in einem Jahr die Geldmenge um 15% steigt und zugleich das Wirtschaftswachstum nur um 5%, der Außenhandel sogar schwere Verluste verzeichnet, dann ist die Währung in Gefahr.

  • Zitat

    Original von Mark
    Eine Golddeckung ist nicht unbedingt nötig.


    Wichtig ist nur, daß die Währung durch Güter, Bodenschätze und andere Werte gedeckt ist. Natürlich kann dazu auch Gold dazuzählen, muß es aber nicht.


    Sehe ich nicht so. Die Deckung einer Währung muss etwas Echtes, Physisches, Nachzählbares, in einem Keller Stapelbares sein. Jeder Bürger muss (wie das ja auch mal in der Vergangenheit war) das Recht haben, sein Papiergeld gegen diese echte Deckung wieder einzutauschen.


    Alles andere ist Quatsch und reine Augenauswischerei. Güter oder Bodenschätze. Da macht man eine Neubewertung und schon stimmt wieder. Oder man definiert Reserven und Ressourcen so passend, dass eine Lagerstätte blitzartig wieder mehr wert ist. Wie sollte das mit den Bodenschätzen überhaupt funktionieren. Wenn dann der Staat die Förderrechte verkauft, was denn dann?

  • Zitat

    Original von Oskar


    Sehe ich nicht so. Die Deckung einer Währung muss etwas Echtes, Physisches, Nachzählbares, in einem Keller Stapelbares sein. Jeder Bürger muss (wie das ja auch mal in der Vergangenheit war) das Recht haben, sein Papiergeld gegen diese echte Deckung wieder einzutauschen.


    Alles andere ist Quatsch und reine Augenauswischerei. Güter oder Bodenschätze. Da macht man eine Neubewertung und schon stimmt wieder. Oder man definiert Reserven und Ressourcen so passend, dass eine Lagerstätte blitzartig wieder mehr wert ist. Wie sollte das mit den Bodenschätzen überhaupt funktionieren. Wenn dann der Staat die Förderrechte verkauft, was denn dann?


    Es geht nicht um noch nicht geförderte Bodenschätze.
    Es geht um Güter und Rohstoffe, die auf dem Markt gehandelt werden.


    Die Geldmenge sollte nicht stärker zunehmen als die Menge an Gütern und Rohstoffen auf dem Markt.


    Gold ist auch nur ein Rohstoff wie jeder andere.


    Letztendlich geht es um Angebot und Nachfrage auf dem Markt. Man tauscht Geld gegen Güter und Rohstoffe.


    Wenn zu viel Geld auf dem Markt ist (oder zu wenige Güter bzw. Rohstoffe), kommt es zur Inflation.


    Wenn zu wenig Geld auf dem Markt ist (oder zu viele Rohstoffe bzw. Güter), dann zur Deflation.


    Das Verhältnis zwischen Geld und Gütern bzw. Rohstoffen sollte auf dem Markt recht konstant sein.


    Übrigens:
    Geld ist auch nur ein Handelsobjekt.
    Du kannst auch Handel ohne Geld treiben, nämlich Tauschhandel. dasmacht z.B. China in Afrika. Getauscht werden Maschinen, Bauleistungen und Geräte gegen Rohstoffe.
    Du könntest auch Gold als Tauschobjekt benutzen: ein neuer TFT-Monitor für 1/2 Unze Gold.


    Der wichtigste Grund, wieso man Geld benutzt, ist, daß man die Geldmenge schnell anpassen kann.
    Was passiert, wenn z.B. die Produktion an Gütern um 20% in einem Jahr steigt. Die Gütermenge nimmt zu, Du kannst aber nicht 20% mehr Gold auf den Markt bringen, da es einfach so viel Gold nicht gibt.
    Folge: DEFLATION.
    So war es übrigens auch im Mittelalter: es gab lange Phasen der Deflation.
    Dadurch fällt die Kaufmotivation... wieso heute kaufen, wenn es morgen billiger ist?
    Dadurch gehen Arbeitsplätze verloren, Unternehmen können weniger Absatz generieren und die Wirtschaft gerät in eine Krise.


    Geld ist eigentlich ganz vernünftig.
    Das Problem ist, daß die Politik starken Einfluß auf die Zentralbanken ausübt. Dadurch wird oft die Geldmenge stärker erhöht als es sinnvoll ist. Das Problem liegt aber nicht beim geld sondern bei der Politik und der Kurzsichtigkeit der Politiker.


  • Die ganze Antwort Quatsch. Zuerst mal verstehen was Geld ist. Du verwechselst Geld mit Papiergeld (Fiat Money). Für Geld gibt es Definitionen. Die 3 Aufgaben von Geld usw.


    Dieser ganze Gedlmengenerhöhungskäse stammt von den Vertretern der Fiat-Money-Kultur.


    Sinnvollerweise bitte mal Mises lesen. Dann wird alles klarer. Oder mal in den threats lesen, in denen das alles bis zum Erbrechen schon durchgekaut wurde.

  • Mark,


    der entscheidende Unterschied .. liegt nicht nur in der Geldmenge und Geschwindigkeit .. sondern auch in der Art und Weise wie die Parteien sich gegenseitig refinanzieren.


    Finanziert werden Investitionen im Goldstandard im wesentlichen durch Eigenkapital ... im FIAT-System durch den Hang zu Inflation eher durch Kredite. Siehe Bilanzen der Unternehmen.


    Der grösste Vorteil: der Goldstandard zwingt die Parteien zu Disziplin und Vernunft und bietet die Möglichkeit einer hoheren "Preisauflösung", da monätere Inflation ausgeschlossen ist.


    Deflation ist sehr gut .. sogar sehr sehr gut ... es ist nur dann nicht gut .. wenn man auf zuviel Schulden sitzt ... vor allen Dingen auf faule Schulden!


    Der Goldstandard setzt aber freie Märkte voraus ... denn wenn die Produktivität stärker steigt als der Marktzins ... dann müssen die Löhne möglicherweise nominal fallen .. können aber real steigen ...


    Dafür müsste aber das Volk wissen was Wohlstand ist. Viele assozieren Wohlstand mit Geld ... Fiatgeld ist aber nur ein Wechsel ... dessen Wert sich an der Wirtschaftsleistung bemisst.


    mfg,


    greenjg

  • ich frage mich auch wieso sich das Gerücht nach wie vor so hartnäckig hält, es wäre unbedingt notwendig, die Geldmenge zu steuern...anscheinend haben die Lehren von einem Herrn Keynes doch extrem viel Beachtung in den Bildungsstätten gefunden und wurden (uns) schon von Kinde auf eingetrichert.


    Eigentlich ist es ja nicht wirklich die Geldmenge die versucht wird zu steuern, sondern die Preisentwicklung. Es wird hier Preisstabilität angestrebt. Mal davon abgesehen, dass wir seit 100 Jahren keine Preisstabilität mehr haben, ist es ein Irrglaube zu meinen, man könne die Preise direkt durch die Geldmenge beeinflussen. Der Denkfehler liegt darin, dass angenommen wird, es gäbe innerhalb der Gleichung M*v = Y*p irgendwo eine Kausalität, d.h. man meint wenn M steigt, steigt z.B. im gleichen Maße p und/oder Y. Wenn p im gleichen Maße wie M steigen sollte, würde das voraussetzen, dass entweder sowohl Y als auch v konstant blieben oder aber dass beide gleich stark steigen oder fallen. Dafür gibt es aber keine Hinweise, dass das immer so ist.


    Angenommen v würde konstant bleiben, dann ist es natürlich so, dass Y*p sich genauso verhält wie M. Aber fraglich ist das Verhältnis von Y und p selbst. Das kann durch M nicht direkt beeinflusst werden. Am besten wäre es natürlich ein steigendes M würde nur zu einem steigenden Y und zu einem konstant bleibenden p führen. Aus der Meinung, dass das so wäre, wird im Allgemeinen dann die These abgeleitet es wäre nötig M zu steigern, damit auch Y steigt. Aber dabei wird wiederum stillschwiegend angenommen, dass sowohl v als auch p konstant bleiben. Tun sie das? Nein natürlich nicht.


    Wenn die Preise mal zu stark steigen, wird dann M irgendwie zu drosseln versucht. In diesem Fall wird plötzlich angenommen Y wäre konstant. Denn dann würde eine weniger stark steigende oder fallende Geldmenge M zu einem weniger stark steigenden p führen. Aber Y ist natürlich ebenfalls nicht konstant.


    So kommt es also, dass M mal mehr und mal weniger steigt, aber per saldo jedes Jahr steigt und dementsprechend auch Y*p steigt. Aber manchmal steigt nur p, manchmal steigt auch Y ein bisschen aber irgendwie machen p und Y doch was sie wollen. Trotzdem wird uns immer weis gemacht man könne ja schon gut steuern und die Notenbank hätte alles im Griff. Natürlich kann auch ein fallendes v dazu führen, dass trotz steigender Geldmenge sowohl p als auch Y nur leicht steigen oder sogar fallen (siehe z.B. Japan).


    So viel zur Steuerung.


    Was wäre nun, wenn die Geld/Goldmenge also in diesem Fall M konstant wäre? Würde dann Y auch konstant bleiben? Nein, nicht notwendigerweise, denn v könnte steigen und p könnte fallen oder beides. Würde p zwangsläufig fallen? Nein, denn v könnte steigen und somit sogar ein steigendes Y bei relativ konstantem p hervorrufen. Natürlich könnte v auch fallen und dann würde entweder p fallen oder Y oder beides. Aber damit das was mit der Goldmenge zu tun hätte, müsste es eine Kausalität zwischen M und v geben.


    Klar in gewisser Weise gibt es die, z.B. bei einer Hyperinflation. In diesem Fall steigt M so stark an, dass die Leute das Geld möglichst schnell los werden wollen und in diesem Fall würde dann sogar v steigen. Natürlich nicht Y sondern vor allem p.


    Aber es ist nicht festgelegt, wie sich genau M auf v auswirkt. Jetzt könnte jemand sagen wenn Y steigt fällt p. Aber das würde voraussetzen, dass v konstant bleibt. Auch wenn M das tut, muss v das nicht notwendigerweise auch tun.


    Wie sich v entwickelt hängt in erster Linie davon ab, ob die Leute lieber ihr Gold horten oder es lieber investieren bzw. ausleihen. Das hat aber weniger was mit der gesamten Menge zu tun sondern eher damit, wie ihre Erwartungen bezüglich Y sind und wie aktuell das Zinsniveau ist.


    steigt Y und steigt gleichzeitig p, so lohnt es sich zu investieren und in diesem fall sollte v bei konstantem M steigen. Investitionen lohnen vor allem dann, wenn die erwartete Rendite oberhalb des aktuellen Zinsniveaus liegt.


    Was passiert nun wenn immer mehr investiert wird?
    Es wird Leute geben, die mehr investieren wollen als sie verdient haben und andere die mehr verdienen als sie wieder investieren wollen. In diesem Fall ist es sinnvoll, dass die, die viel verdient haben, das Geld denen leihen, die weniger verdient haben aber mehr investieren wollen z.B. weil sie noch klein sind und expandieren wollen.


    Es kann dann aufgrund der allgemeinen Gier aber dazu kommen, dass insgesamt mehr investiert werden soll als vorher verdient wurde und in diesem Fall steigt die Nachfrage nach Kredit so weit, dass das zu steigenden Zinsen führt. Diese wiederum führen dann dazu, dass die Investitionen, die nun unterhalb des Zinses liegen, nicht mehr getätigt werden und so eine gewisse Mremsung eintritt. Zudem führt die Tatsache, dass 'zu viel' investiert und produziert wird dazu, dass allgemein die Preise stagnieren oder dann sogar fallen.


    Das dreht den ganzen Prozess um. Falende Preise führen i.d.R. dazu, dass es sich weniger lohnt was herzustellen, da die Erlöse im Vergleich zu den Kosten eher fallen. Also fällt nicht nur p sondern dann auch Y. Im gleichen Maß wie aber Y*p fällt fällt auch v. Es wird also wieder mehr gehortet. In diesem Fall würden auch die Zinsen wieder fallen und zwar so lange, bis sie so niedrig sind, dass sich doch wieder mehr Investitionen lohnen würden. Zudem führen fallende Preise und eine fallende Produktion dazu, dass die Attraktivität neue zu investieren irgendwann wieder zunimmt, da Güter billig eingekauft werden und zudem allgemein knapper geworden sind. In diesem Fall würde der ganze Prozess von vorn los gehen.


    Was die Kredite angeht: Wenn das Top ereicht ist und es sich abzeichnet, dass der Abschwung kommt, werden erstens weniger neue Kredite aufgenommen und zweitens lohnt es sich sie zurückzuzahlen oder sie fallen im Zuge des Rückgangs aus. Insofern werden auch zu viele Kredite bzw. Schulden wieder korrigiert.


    Das war nun, wie es sein sollte. Und nun, wie es heute ist:


    Es gibt eine Notenbank sowie Geschäftsbanken. Die Notenbank nimmt sich heraus auf die kurzen Zinsen Einfluss zu nehmen, indem sie sie hebt und senkt. Da heute im Allgemeinen Konjunkturzyklen als negativ angesehen werden, wird der 'ewige Aufschwung' angestrebt. Wie wird da vorgegangen?


    Ein 'Problem' ist, wie wir gesehen haben der Zins. Er führt irgendwann dazu, dass Investitionen nicht mehr getätigt werden, weil es teurer wird sich zu verschulden. Was muss man in diesem Fall also machen? Ganz einfach: In diesem Fall den Zins künstlich nach unten zwingen. Also die Zinsen senken. EIGENLICH sollte das dazu führen, dass zwar eine hohe Nachfrage nach Krediten herrscht, nicht jedoch ein hohes Angebot (das sinkt automatisch wenn die Zinsen zu tief sind). Also besteht die Lösung darin, nicht auf das Geld anderer Leute (Sparer etc.) angewiesen zu sein (die es ja bei zu niedrigen Zinsen nicht verleihen würden) sondern ganz einfach das Geld selbst zu erzeugen und dann zu relativ niedrigen Zinsen zu verleihen. Egal wie viel die Sparer zur Bank tragen. Damit hält man die Verschuldung hoch und kann scheinbar die Zyklen verhindern oder eindämmen. Das ganze hat gleichzeitig zum einen den Effekt, dass sich die Geldmenge ständig erhöht, was ab einer bestimmten Rate eigentlich fallende Preise (wegen der Überproduktion) in leicht steigende Preise verwandelt (was als positiv angesehen wird) und zweitens eröffnet es den Banken Zinsen auf Geld zu kassieren, das es vorher gar nicht gab und so auch in Zeiten mit eigentlich niedriger Kreditnachfrage gut zu verdienen. Natürlich nutzt es auch dem Staat, da dieser sich jetzt beliebig verschulden, seine Klientel bedienen und die Anforderungen eines Herrn Keynes was die Stimulierung der Konjunktu angeht, erfüllen kann.


    Heile Welt also und alle sind zufrieden...scheinbar...wenn da nicht die permanente Geldentwertung wäre und der ständige 'Deflationsdruck' der lediglich durch eine immer weiter steigende Geldmenge versucht wird im Zaum zu halten. das geht auch eine gewisse Weile aber irgendwann machen sich dann doch die Schulden bemerkbar, die dann ihren Tribut fordern und doch das eintreten lassen, was all die Jahre künstlich verhindert wurde. Nämlich den Abschwung. Und der wird um so heftiger, je länger diese Verhinderung statt fand.


    Die Depression ab 1929 trat genau aus demselben Grund auf. Man hatte die Geldmenge extrem ausgeweitet und das wurde dann korrigiert (mit dem Gold hatte das nur insofern was zu tun dass das Gold die Korrektur vorangetrieben hat aber Schuld war nicht das Gold sondern die vorher steigende Geldmenge. Das ist so wie wenn man ein Kartenhaus baut und dieses irgendwann einkracht. Schuld ist da nicht primär die Gravitation sondern die Tatsache, dass es zu hoch gebaut wurde, denn vor dem Bau war bekannt, wie die Gravitation sich auswirkt).


    Der Boom hatte von 1921 bis 1929 gedauert.
    Heute dauert der Boom schon mehrere jahrzehnte. Wie das ende kann man sich vorstellen. Um nochmal zum Kartenhaus zu kommen. Der Unterschied besteht heute darin, dass Uhu verwendet wird um den Turm höher bauen zu können. Aber auch dieses Kartenhaus bricht irgendwann unter seinem Gewicht zusammen. Nur wird das Getöse dann größer sein.


    Und nun noch eine Erklärung zum Kartenhaus und wieso es irgendwann bricht: Die Karten werden von den Marktteilnehmern eingebracht. Das geht solange wie genügend Karten im Haus sind. Aber sobald ein paar Leute ihre Karten raus ziehen oder das Haus zu hoch ist, wird es wackelig. Das führt nun dazu, dass die Leute ängstlich werden und einige versuchen schnell ihre Karten wieder rauszuziehen. Je mehr das aber tun, desto mehr wackelt der Turm und irgendwann bricht er dann zusammen.

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