Saccards Aktienmarkt Smalltalk

  • Vorsicht vor Puts, das ist alles noch viel zu ungewiss um zu puten. Jedenfalls nicht nach meinem persönlichen Geschmack.


    Heute muß ich vor Takefuji warnen. Bewertung ist nicht mehr so das Problem, ich habe sie zuletzt als eine vom Gewinn her ca. 5000-6000 Yen Aktie eingeschätzt, die überkapitalisiert ist, wodurch zusötzliche ca. 4000 Yen hätten ausgezahlt werden können (Wert also 9000-10000 Yen).


    Das ist aber alles vor dem Kreditdebakel. Die Zinsen wurden ja bekanntermaßen von 30 auf 20% begrenzt (30% ist nicht viel, wenn 10% gar nicht zurückzahlen..). Der Haken: vergangene zuviel gezahlte Zinsen müssen ebenfalls zurückgezahlt werden! Dafür wurden gigantische Rückstellungen getroffen, die m.E. viel zu hoch waren.


    Nachdem Takefuji heute aber die Rückstellungen um ca. 50% aufgestockt hat, vor allem aufgrund der Forderungen nach Zinsrückzahlungen, fällt mein Szenario komplett zusammen. 4000 Yen Rückstellungen pro Aktie haben sie und das brauchen sie auch.


    D.h. sämtliches cash das hätte ausgezahlt werden können ist nun weg. Der Wert von Takefuji beruht damit nur noch auf dem Gewinnpotential, das durch die Begrenzung von 30 auf 20% natürlich auch geringer ist (ca. 375 Yen pro Aktie). Ich werde das mal mit den neuen Zahlen genauer bewerten, KGV von ca. 11 ist aber keineswegs teuer..


    Wer in Deutschland Aktien hat, kann sie immer noch günstig verkaufen, da in Japan derzeit Goldene Woche ist, also nicht gehandelt wird (Meldung kam heute nach Börsenschluß Japan, war letzter Handelstag diese Woche).


    Nachdem die neuen Rückstellungen alleine über 1000 Yen pro Aktie ausmachen, könnten wir evtl. auch noch die 3500-3000 Yen sehen, was natürlich dann wieder eine neue Kaufchance wäre, wenn der Abschlag zum Fair Value groß genug ist.


    Gruß
    S.



  • Hallo Saccard!


    danke für Deine Info!


    Hatte die bislang nur auf Watchlist gesetzt.


    Das, was Du schreibst, bedeutet für mich, dass der Wert nach einem Szenario, das ich im letzten Jahr am 30.11.2006 schon mal angedeutet hatte, sehr interessant werden könnte. Evtl gegen Ende des Jahres oder nächstes Jahr wohl.


    http://www.goldseitenforum.de/…?postid=132681#post132681


    Zitat

    Wenn man allerdings auf einen kommenden Dämpfer bei der Weltwirtschaft via USA-Märkte setzt, sollte der Wert vielleicht nochmal etwas leiden.
    Ich denke, dass dies so wäre, da die Konsumlaune der Japaner auf lokalen Hochs läuft, und bei einer US Rezession synchron auch mittelfristig etwas leiden würde.
    (...)
    Bei anziehender Wirtschaft und "Konsumlaune in der Frühphase" ist das jedenfalls ein sehr spannender Wert!
    (...)



    Gruss,
    gutso

  • Gutso, der Wert ist JETZT interessant, nicht irgendwann später.


    Es sah doch vor dem ganzen Schlamassel so aus:
    5300 Yen cash/Buchwert, wenig Schulden
    Bei ca. 20% Eigenkapital vom verliehenen (kurzfristig!) kapital hätte man 4000 Yen auszahlen können.


    Letztes normales Jahr 2005 mit 488 Yen Gewinn.


    Wird Kapital ausgezahlt, so muß man natürlich für Fremdkapital Zinsen zahlen. Sagen wir 2% Zinsen und 1% Zinsen hatte man vorher für das Kapital bekommen, also 3% Differenz. 4000 * 3% = 120 Yen


    Also Wert der Aktie
    4000 Yen +
    DCF:
    488-120 = 368 Yen Gewinn
    368 / 1300 = 28% Kapitalrendite
    Wachstum nächste 5 Jahre: 0
    Wachstum dauerhaft Inflation = 2.5%


    Macht 6600 Yen nach DCF bei 7% Diskontrate (für Japan verwende ich eien geringere Rate wegen niedrigerer Inflation). + 4000 cashauszahlung = 10600.


    Aktuell:
    Das ganze bei ca. 22% Zinsen und 7% Kreditausfall, 40% Steuern.
    11000 Yen pro Aktie verliehen
    * 15% (22-7%) = 1650
    -155 Yen jetzige Zinszahlungen (2.8% Zinsen)
    -675 Fixkosten
    = 820
    -40% Steuern = ca. 490 (davon gehen noch 120 Yen ab wenn 4000 Yen ausgezahlt werden)


    Neu:
    Gesamte Consumer Credit Branche in Japan geht pleite bis auf Ausnahmen wie Takefuji und Promise -> Wachstum des Marktanteils oder Cherry-Picking sind möglich.
    4000 Yen werden nicht an Aktionäre sondern an die Konsumenten ausgezahlt. Das bessere Szenario ist nicht die Steigerung des Marktanteils sondern Cherry-Picking -> Ausfallrate sinkt auf 4%. Die Zinsen sind von 30 auf 20 begrenzt, d.h. die durchschnittlichen Zinsen sinken von 22% auf schätzungsweise 15%. Für die 4000 Yen neuer Kredit fallen zusätzlich 120 Yen Zinsen an.
    11000 Yen pro Aktie verliehen
    *11% (15%-4%) = 1210 Yen
    -275 Yen Zinszahlungen
    -675 Yen Fixkosten
    = 260
    - 0% Steuern (4000 Yen Sonderverlust , d.h. bei 0-Wachstum 15 Jahre keine Steuern).


    Die Kapitalrendite würde auf ca. 20% fallen, die 4000 Yen sind futsch.


    Damit neuer Wert nach DCF
    260 Yen Gewinn
    20% Kapitalrendite
    0% Wachstum 5 Jahre
    2.5% Inflation + Produktivitätssteigerung
    7% Diskontrate
    = 4500 Yen


    Dis Frage ist was nun passiert. Ca. 4100 war der Schlußkurs. Die neuen Rückstellungen sind über 1100 Yen. D.h. rein theoretisch könnte der Kurs schon sehr bald auf 3000 fallen, evtl. noch tiefer da man ja davon ausgegangen war, daß schon die alten Rückstellungen zu hoch waren, was sich nun als Fehler herausgestellt hat.


    Bei 3000 Yen hätte man dann aber wieder min 1/3 margin of safety und 7.7% Dividendenrendite. Die Duration wäre auch nur noch 14 Jahre (normalerweise ca. 23.5 Jahre, bei 10 jährigen Anleihen knapp 8 Jahre, daher auch "equity premium puzzle": Anleihen bringen 2% und Aktien 6%, da Sonderereignisse und crashs ja auch den 3-fachen Zeitraum zum Zuschlagen haben). Man wird also die 7% Diskontrate + ca. 2% wegen der kürzeren Duration und die Aufwertung auf 4500 Yen als Rendite haben.


    Wenn sie in den nächsten 5 Jahren 10% Wachstum generieren könnten, wären sie wiederum 7000-8000 Yen wert, m.E. ist aber eine vorherige Übernahme wahrscheinlicher, da Banken ins consumer credit Geschäft wollen.


    Langfristig ist Takefuji Gold wert, wenn sie nicht übernommen werden, alleine wegen der Kundendatenbanken. Wenn sie es geschickt anstellen, können sie den Markt zusammen mit Promise beherrschen.


    Ich würde derzeit jedenfalls über 3500 Yen keinesfalls kaufen.


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard!




    Unter 3000 Yen wäre schon arg niedrig, vor allem auch noch bei dem Eurokurs.


    Aber ... ich sehe da halt längerfristig die Sache mit einer Rezession den USA innerhalb der nächsten Quartale auf Japan zukommen. ...
    Wenn dann der Konsum dort stärker zu stagnieren beginnt, oder rückläufig werden sollte ...


    (Allerdings: das mit der Übernahmefantasie macht auch wieder Sinn.
    Dann sieht man es aber mehr als Zock ... .)



    Grüsse,
    gutso

  • Übernahme wäre deswegen schlecht, weil dann ja der faire Wert nie mehr erreicht würde. Also z.B. wenn es auf 3000 Yen runter gehen soltle und dann eine Übernahem bei 3500 käme wäre man so ziemlich in den Hintern gekniffen. Bei über 50% Auslandsinvestoren ist die Gefahr sogar relativ groß.


    Yen Kurs ist kein Argument, es gibt anderes in Japan. Wer 98 in Erinnerung hat, weiß daß sich der Yen aktuell mehr verdoppeln kann (sagen wir in den nächsten 2 Jahren). Sollte es in die andere Richtung gehen, Überbewertung, ist auch eine Verdreifachung, dann mit Sicht auf vielleicht 5 Jahre.


    Alternativ kann es nur zur Hyperinflation in Japan kommen, unwahrscheinlich, oder die Japaner sprengen mit Billigexporten die Weltwirtschaft. 25% Preisnachlass können die auf ihre Exportprodukte wie Autos noch locker geben.


    Eigentlich sehe ich das ganze wie den Goldmarkt 1999-2001. Gold massiv unterbewertet, für carry trades genutzt, darauf aufbauend billige Minen kaufen. Nun ist der Yen das neue Gold und die Minen sind unterbewertete domestische japanische Firmen, die von einer Rezession wenig hart getroffen werden.


    Nach CPI Zahlen war Gold 1980 $200 wert, heute $500. Über 20% Schwankungsbreite reden wir nicht. Eine Blase wie der Anstieg auf 800 (heute also $2000+) wäre die Ausnahme und ist eher unwahrscheinlich. Andererseits gäbe es bei 15% Inflation keine Alternative zu Gold. Aktien sind dann wertlos (Inflation höher als Kapitalrendite, d.h. nicht mal Wachstum mit der Inflation ist möglich). Auch interessant die niedrigen Dividenden bei Aktien, die momentan ein Wachstum von 10% generieren müßten. Wenn dieses Wachstum ausbleibt.. egal ob durch Fehlinvestitionen oder schwarze Löcher, ist die Duration mit einem Mal von ca. 24 Jahren auf 40-50 Jahre angewachsen. Wie soll etwas, dessen Duration bis nach 2050 geht, vor einer Rentenkrise im Jahre 2030 Schutz bieten? Deswegen mag ich heute auch die Minen nicht mehr, 2001 gab es noch haufenweise die billigen Dividendenzahler, heute ist nichts mehr mit Dividenden. Also lieber Gold als Minen. Interessant sind höchstens die Südafrikaner und Australier, aber Australier gibt es ja nicht mehr. Trotzdem wird sich der Rand nicht ewig unter 10 halten können (bei der Inflation), sollte also schon bald wieder über 10 gehen und dann jährlich 10% verlieren, dann wäre eine Gold Fields auch mal wieder was.


    Gruß
    S.

  • "......Deswegen mag ich heute auch die Minen nicht mehr, 2001 gab es noch haufenweise die billigen Dividendenzahler, heute ist nichts mehr mit Dividenden.


    Also lieber Gold als Minen.


    Interessant sind höchstens die Südafrikaner und Australier, aber Australier gibt es ja nicht mehr.


    Trotzdem wird sich der Rand nicht ewig unter 10 halten können (bei der Inflation), sollte also schon bald wieder über 10 gehen und dann jährlich 10% verlieren, dann wäre eine Gold Fields auch mal wieder was."


    Deiner Linie bleibst Du treu.

    Nur Minen solange und soweit Dividendenzahler; also zumindestens Produzent.

    Hab´ich die Jahre 2001 bis 2004 genauso gesehen.

    Heute tuen mir die 2 mio AU_Unzen/p. a. Produzenten = z. B. Barrick eher leid.
    Das ist eine Hase und Igel Spiel. Die grossen Produzenten bluten aus.


    Dann lieber die Verpennten, die zu bloed sind eine Mine in Gang zu setzen. Aber Reserven im Boden haben und bei aller Vorsicht auch noch Resourcen.

    Die gibt´s in Australien. Haben zwar "nur" 1 Mio Unzen Resourcen.
    Dafür auch nur eine MKP von 10 Mio $.

    Etwas Aehnliches gilt fuer Tansania und Neu Guinea.



    Anscheinend sind wir für die Majors d´accord.

    Unerschiedlich sehen wir die Versehrten_Liga.




    A la Bonheur

    Gogh

  • Zitat

    Original von gogh
    (...)

    Dann lieber die Verpennten, die zu bloed sind eine Mine in Gang zu setzen. Aber Reserven im Boden haben und bei aller Vorsicht auch noch Resourcen.
    (...)


    Hallo gogh,


    so unterschieden sind wir nicht in der Auswahl.
    Das selbe mache ich beim Silber.



    Gruss,
    gutso


    PPS: Bei allem Mainstream, ich teile Saccards derzeit geworfenes Auge auf Gold Fields ... .
    Eines sollte da immer ruhen ... .

  • Gogh hat nicht ganz unrecht, bei den Explorern ist 'ne Menge zu holen, es ist nur nicht mein Gebiet. Wer sich da auskennt..


    Mittel- bis langfristig bin ich für die majors absolut positiv, weil die als einzige noch Minen bauen können. Explorer werden in Zukunft die Milliardenbeträge niocht mehr zustande bringen.


    Bis dahin wird aber noch etwas Zeit verstreichen und bisher waren die Minen immer ein Gebiet wo die small caps dominiert haben. Eines Tages wird mit Sicherheit ein Superfund kommen, einer der ein ganz neues Gebiet eröffnen wird. Mit einem kleinen Wert, der sich dann verzehnfachen oder verhundertfachen wird.


    Australien war für sowas schon immer ganz gut, vor allem wurde da bisher noch nicht tief gebohrt. Geologisch unglaubliches Potential.


    Gruß
    S.

  • ............Da man die Strenge gegen die Christen jetzt für unnötig hält und


    die wenig übriggebliebenen so einfältig sind, so werden diese mit der


    Todesstrafe verschont und müssen nur ihr Leben in dieser zeitlichen


    Hölle bei ganz schlechter Kost und bloßem Wasser zum Getränk


    zubringen.
    ...............


    lest die historischen Reiseberichte der Entdecker

    Eine Goldgrube


    Gogh

  • .....Unter die Einwohner von Nagasaki könnte man auch fast die Hunde


    rechnen, die wie ordentliche Bürger der Stadt angesehen werden,


    doch nicht mit solcher Strenge wie in anderen, besonders den


    kaiserlichen Orten.............



    Ca. um 1690 geschrieben

  • 1820 ist vor 1867 und somit ein ganz anderer Staat, eine ganz andere Kultur. Der Shogun hat lange abgedankt und Japan ist auf die Idee gekommen, daß alles japanische minderwertig war und man schleunigst zum Westen aufschließen mußte. Eine Fähigkeit zur Introspektion, die wohl kein anderes Volk hat und die keine andere Nation gerettet hat.


    Immer wenn Nationen an ihren Traditionen stur festhalten, ist über kurz oder lang das Ende vorherzusehen.


    Bei Takefuji bleibt der erwartete Kurssturz aus, was eigentlich schon erstaunt in anbetracht der überraschenden Reserveausweitungen, andererseits aber darauf schließen läßt, daß wohl ausländische institutionelle Investoren hier heftig engagiert sind. Nach dem Wegfall des margin of safety nicht mehr nach meinem Geschmack und somit habe ich mich ohne Probleme von meinen japanischen Positionen trennen können.


    Sega Sammy und Sankyo sind viel billiger, wobei Sankyo nur Quartalsberichte auf Englisch veröffentlicht und Sega Sammy bereits wieder etwas zugelegt hat.


    Außerhalb Japans sind die Alternativen zu Takefuji begrenzt wenn man die Währungsrelationen einbezieht, vielleicht wäre Pfizer die beste Alternative dank der auch nicht schlechten Dividendenrendite.


    Gruß
    S.

  • Hatte ploetzlich gemerkt Engelber Kaempfer 1690 mit

    Heinrich von Lengsdorff 1820 verwechselt zu haben.


    Macht aber nichts, weil in der Tat 1867 erst was Neues brachte.


    M. E. hat Japan durch die Oeffnung 2. Hälfte 19. Jhrdt. verloren.


    Wir werden hier in D durch die Globalisierung auch verlieren;

    ist jedenfalls meine Meinung.


    Japanische Aktien, vor allem mit "domestic" Aktivitäten,

    wuerd´ich nie kaufen.

    In einer Krise wird Japan ganz exotisch, naemlich traditionell reagieren.

    Aktiengesellschaften, wie wir das verstehen, gehen Japan im

    Grunde gegen den Strich.


    Hoechstens sowas wie SIEMENS, als artifizielle Form

    organisierten Wirtschaftsverbrechens imponiert Nippon.



    [Blockierte Grafik: http://news.xinhuanet.com/english/2007-05/08/xinsrc_45205040811061091878542.jpg]






    Gruss

    gogh

  • Verloren haben sie mit Sicherheit nichts, denn sie mußten ja öffnen. Sonst wäre Japan heute ein zweites Korea. Aber selbst das ist ja nicht mehr so schlimm nachdem Korea (und Taiwan) als einzige "Emerging Markets" den Aufstieg geschafft haben.
    Alle Alternativen wären für Japan schlechter ausgefallen.


    Japan hat heute 140 Jahre der Stabilität vorzuweisen, Deutschland gerade mal 58. Offiziell hat es ja keinen Bruch gegeben nach 45.


    Warten wir es ab, langfristig ist Japan das Land, das die meiste Stabilität verspricht. Ganz simpel: langfristig stabile Länder waren immer geographisch abgeschlossen. Schweden, Italien, Großbritannien, USA, Australien, Japan. In jedem anderen Land ziehen über kurz oder lang die Horden umher. Australien wird in Zukunft mit großen Umweltproblemen zu kämpfen haben, was über kurz oder lang die Währung krachen läßt. Italien hat den Schlendrian, aber dennoch eine gewisse Stabilität, was man auch daran sieht, daß nach dem Zweiten Weltkrieg keine Währungsreform erfolgte (die ach so tolle Mark hat inklusive aller Währungsreformen langfristig die höchste Inflationsrate im 20. Jhd). Verbleiben Japan, Großbritannien, USA und Schweden. Von diesen Ländern ist Japan das einzige, in dem keine demographische Zeitbombe tickt. Demographische Zeitbombe = unterschiedliches Bevölkerungswachstum verschiedener ethnischen Minderheiten. Beispiel für bereits hochgegangene demographische Bomben: Libanon, Bosnien, Kosovo, Palästinensergebiete (vermutl. irgendwann auch Israel mit Isrealis vs. Orthodoxe), Südafrika (man kennt das Land schon gar nicht mehr ohne die angeblich schwarze Mehrheit, das sah früher anders aus).


    In Deutschland verschließt man sich den Realitäten. 20% mit Migrationshintergrund ist nichts neues, hat es immer gegeben. Neu sind aber die orientalischen Minderheiten mit einer min. Verdreifachung je Generation (Ehefrau aus Heimatland importiert, drei Kinder). Es ist absehbar, daß in einigen Jahrzehnten diese Bevölkerungsteile die Mehrheit stellen werden. Wer aber glaubt, wirtschaftliche, politische und institutionelle Macht mit der Mehrheit der Bevölkerung ungeteilt lassen zu können, beschwört einen Bürgerkrieg herauf (wieviele Bundeskanzler, Präsidenten, Verfassungsrichter, Konzernchefs türkischer Abstammung hat es denn bislang gegeben?).


    Die USA haben immerhin den Vorteil/Nachteil?, christlich bleiben zu können.


    Gruß
    S.

  • Da wird viel Substanz vorgestellt.

    Kann nur punktuell antworten.

    Um eine Struktur in die Antwort zu kriegen.

    Es soll etwas mit Rohstoffaktien_Bezug gesagt werden.


    Japan ist heute nachrangig hinter China.

    China boomt heute, weil es nachholt.

    China wird scheinbar aufholen und dabei

    seine 4000 Jahre alte Kultur verlieren.


    Japan war kulturell Stieftochter Chinas und hat die


    "Demokratisierung" schon hinter sich.

    Japan aefft den Westen nach und hat die eigene Substanz verloren.

    Sarkastisch gesprochen: Japan importiert demnaechst HARTZ IV.




    Deutschland geht nicht an Orientalen wie Anatolischen Kleinbauern

    zugrunde, selbst wenn diese in grosser Zahl anwesend sind.

    Der Niedergang ist selbstgemacht und selbstverschuldet.

    Werde hier nicht schnaubend ein Suendenregister generieren.


    Individuell kann man seinen Reibach machen.

    Ist ja auch was. Und irgendwie sogar Notwehr.


    Gruss


    Gogh

  • Heute neue Zahlen (4Q) und Projektion 2008 von Sega Sammy.


    Die Zahlen haben die Projektion weit verfehlt, 46 Mrd. statt 60 Mrd. Gewinn. Seltsamerweise ist die Differenz zur Projektion bei Sega (9 Mrd.) und auf Holding Ebene (4.5 Mrd.) verloren gegangen. Aber auch Pachinko und Pachislot haben im 4 Quartal kaum noch Gewinn gebracht (knapp 40% weniger Umsatz in Einheiten als in den ersten 9 Monaten).


    Die Zahlen habe ich durchgerechnet, kommt so auch nach Bereinigung (Capex, Depreciation usw.) hin. Je Aktie 184 Yen Gewinn. Investiertes Kapital 890 Yen, also Rendite von nur 20% (ein wirklich weit unterdurchschnittliches Jahr). Net cash liegt nun bei 745 nachdem ich einige Posten nicht mehr inkludiere (ca. 80 Yen Differenz) und Sega Sammy umfangreiche Investitionen tätigt (neues Land gekauft, Sanrio = "Hello Kitty" Aktienkauf).


    Sehr interessant wird es bei der Projektion 2008. Man geht von 26% Umsatzwachstum aus, erwartet aber einen weiteren Einbruch des Gewinns um 20%. Wenn es so käme, wäre es wohl das Aus für diverse Pachislot Konkurrenten, zumindest dort nur Verluste.


    Wir erinnern uns: Ab Juli tritt Reg 5 bei Pachislot in Kraft, d.h. ALLE Pachislot geräte müssen ausgetauscht werden außer den vorher schon aufgestellten Reg 5 Geräten, was aber niemand macht, da die alten Geräte höhere Jackpots haben. Somit war klar, warum der vorgezogene Boom bei den alten Geräten im letzten Jahr kam und warum der Absatz der neuen Geräte so schlecht läuft. Auch wie es weitergeht ist klar: bis Juli weiterhin Flaute. Auch bei Pachinko, die Parlors müssen sparen. Im Juli dann die große Umstellung bei Pachislot, die erstmal die finanziellen Reserven der Parlors verschlingt. Also wird bei Pachinko gespart, denn die werden ja alle 9 Monate ausgetauscht, müssen aber nicht ausgetauscht werden. D.h. Flaute einige Monate nach der Umstellung bei Pachislot und langsame Normalisierung bei Pachinko.


    Umgerechnet auf Pachinko/Pachislot beträgt das Umsatzplus (und nur dort wird es ja stattfinden) ca. 60%. Bei einer Normalisierung von Pachinko (derzeit nur irgendwas bei 3% Marktanteil wobei die Produktionskapazität für 7-8% sprechen würde) kann Sammy den Umsatz sogar noch weiter erhöhen. Nach knapp 30% Marktanteil bei 45% Anteil an den Produktionskapazitäten ist auch klar, daß eine hohe Konzentration von Bestellungen in einem kurzen Zeitraum fast schon automatisch 50% Umsatzplus in Einheiten für Sammy bedeutet. Durch die finanzielle Belastung der Parlors wird aber auch Sammy großzügig mit "innovativen" Finanzierungsangeboten sein müssen = weniger Gewinn als möglich wäre.


    So ist auch die vorsichtige Projektion zu sehen, noch ist nicht absehbar wie es sich entwickeln wird, da 1.5 Monate praktisch gar nichts gelaufen ist. D.h. weiterhin vorsichtiges agieren bei Sammy.


    Zugleich könnte sich auch eine Kaufchance bei Sankyo auftun: min. das 1 Quartal dürfte ganz mies werden und auch für das 4. Quartal (Zahlen noch nicht draußen) waren die Prognosen relativ hoch verglichen mit Sammys Pachinko Performance.


    DCF-Wert von Sega Sammy ist jedenfalls selbst mit den schlechtesten Annahmen (184 Yen bereinigter Gewinn, 21% Kapitalrendite, 7% Abzinsrate, 2.5% Inflation + Realwachstum, nur 10% Wachstum) bei 5000 Yen wozu noch 745 Yen cash addiert werden müssen. Nullwachstum relativ zur Wirtschaft (auf Basis "depressed level" earnings) hieße 3600 Yen wert (wieder ohne die 745 Yen cash). Margin of safety ist also immer noch intakt.


    Kurzfristig könnte es natürlich aufgrund der negativen Überraschung abwärts gehen.


    Interessant auch die Kapitalrenditen der einzelnen Bereiche. Sammy weist für einzelne Sparten leider nur die Assets aus, so daß wir nicht ganz mit ROIC vergleichen können. Aber 70 Mrd. Yen Vorsteuergewinn mit 120 Mrd. assets ist nun wirklich nicht schlecht, auch wenn Sammy inzwischen 43.5% Steuern bezahlt. Findet nun das zukünfte Wachstum weiterhin bei Pachinko/Pachislot statt, so haben wir mit unseren 21% Kapitalrendite im Durchschnitt der gesamten Gesellschaft einen zu niedrigen Wert ermittelt. Auch Segas Arcademaschinen könnten im übrigen eine kleine Perle sein mit natürlich viel geringerer Kapitalrendite. Insbesondere im Hinblick auf Netzwerktechnologien und zukünftiger Herstellung von Maschinen für den Casinobereich. Segas Amusement Halls oder wie man den Bereich nennen will ist natürlich Schrott, aber Schrott der erst die feste Marktposition der Arcademaschinen und z.T. Sammys Maschinen sichert (ähnlich wie Merkur Spielotheken / Gauselmann in Deutschland).


    Vom Gewinn her ist m.E. dieses Jahr alles drin. Von 0 bis 80 Mrd. Yen netto.


    Gruß
    S.

  • Limit Down natürlich. Sega Sammy jetzt mit bereinigtem KGV von 9.6, Sega herausgerechnet 6.


    Sankyo degegen KGV 4.7 ausgehend von der Prognose, die natürlich auch nochmal unterboten werden könnte.


    Bei 4700 Yen Aktienkurs und über 3000 Yen in Cash und Anleihen werden langsam auch Aktienrückkäufe interessant.


    Aber erst mal sehen wie es bei Sega Sammy weitergeht. Erstmal noch über den 2480 aus November geschlossen wobei heute der Umsatz viel zu niedrig ist, weil eben zuwenig Kauforders vorhanden waren, d.h. morgen erstmal weiter runter.


    Gruß
    S.

  • Andvari, derzeit kaufe ich keine Minen, ich liquidiere derzeit alle meine Positionen und konzentriere mal wieder. Was die letzten Jahre abging war einfach zu viel und m.E. ist die Gefahr, daß es bald richtig knallt sehr hoch. Vor allem das Hochpushen von Zyklikern (Caterpillar, Komatsu, Kawasaki Heavy Industries, Daimler) auf z.T. KGVs von 20 ist Wahnsinn (normal ist ca. 7-10 am top der Konjunktur). Wenn sich solche Werte bei KGV7-10 normalerweise in der nächsten Schwächeperiode halbieren, was wird dann bei KGV 20 passieren?


    Ich behalte nur eine einzige Aktie: Johnson & Johnson. Satellitenpositionen wie MMM, ENR, PFE sind schon rausgeflogen.


    Ansonsten gibt es nur zwei Anlageformen: Yen und domestische jap. Firmen, nämlich Pachinko und Pachislot. Dieses Jahr kracht es so richtig in der Industrie was aber gleichzeitig die Chance für Hersteller wie Sega Sammy ist mit dem eisernen Kehrbesen die Konkurrenz wegzufegen indem man Preise senkt. Es wird sich entscheiden, wer zukünftig in dieser Industrie den Ton angeben wird. Vereinigt man Pachinko und Pachislot so sind die Player Sega Sammy mit ca. 17%, Sanyo mit ca. 13% und Sankyo mit ca. 13%. Sega Sammy ist der größte Hersteller und ist zudem in andere Geschäftsbereiche diversifiziert. Sankyo ist Nr. 2 in Pachinko und wegen Pachislot auf gleicher Augenhöhe mit Sanyo. Sicher ist, daß Sega Sammy seien Position deutlich ausbauen wird auf über 40% Marktanteil im Pachislot Geschäft. Unsicher ist aber, ob Pachislot in Zukunft weiterhin so stark bleibt oder ob es wegen der neuen Regulierungen nicht in Popularität einbüßt. D.h. Sega Sammy kämpft über den Preis auch um Erhalt von Pachislot als Markt. Gelingt es, den Markt abzusichern, so wird m.E. Pachislot in Zukunft populärer werden können als Pachinko was automatisch Sega Sammy zur Nr. 1 und Sankyo zur Nr. 2 machen wird. Ansonsten wird wohl Sanyo zur Nr. 1. Es wird hier um viel gespielt, wer nun wirklich Sieger werden wird ist hauptsächlich Glück. Ob der Sieger aber Sieger bleibt ist kein Glück. Bei den irrsinnig hohen Kapitalrenditen und Margen vom Umsatz vor Steuern von 30-40% sind diese Geschäfte einfach Perlen, unglaublich wie die verschleudert werden. Das neue geschäftsjahr wird bei Sankyo schlecht verlaufen, zumindest die Prognose. Aber selbst mit 200 Yen Gewinn wäre das KGV unter 9. Geht es nun tief genug runter beabsichtige ich Sankyo zu meinem größten Depotposten zu machen.


    Interessant ist das ganze wegen der irrsinnigen Unterbewertung des Yen, die noch einmal zusätzlich eine Verdoppelung ermöglicht. Und wer weiß, vielleicht wird ja auch einmal in die andere Richtung übertrieben?


    Warren Buffett kauft jedenfalsl nur noch eine Währung. Damit handelt es sich mit Sicherheit um den Yen. Und Warren Buffett spekuliert nur auf eine Yen-Aufwertung gegenüber US$, nicht gegenüber dem teureren Euro.


    Die Chancen in Japan sind einfach so gut geworden, daß der Goldbereich keine Alternative mehr ist. Einzelne Minen mögen billig sein, Rückenwind durch einen unterbewerteten Goldpreis haben sie nicht mehr.


    Mal sehen wie es mit Sega Sammy weitergeht nachdem heute kaum gehandelt wurde wegen limit down. Vielleicht sind wir schon morgen bei 2095 Yen, so langsam kommen also die sehr guten Kaufkurse.


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard,


    bei einer Steigerung des Yen von nur 4,75% pro Jahr gegenüber dem Dollar müßte der Yen Carry Trade versiegen. Dann dürften zig hunderte Milliarden US$ (als Hebel eingesetzt) von Hedge Fonds und Private Equity Fonds notleidend werden. Wird es in Japan nicht eine Yen Liquiditätsblase geben, wenn plötzlich so ernorme Summen zurückfliessen?

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