Die Rattenfänger - von Palladium-Land

  • http://www.value-stocks.com/mo…/article.php?storyid=5220


    hierzu ein paar anmerkungen:


    Zitat

    Wir hatten vor einer Woche darauf hingewiesen, dass an den Rohstoffmärkten noch mit einer Fortsetzung der Korrektur zu rechnen ist, vermutlich bis weit ins kommende Jahr hinein.


    Diese Meinung vertreten wir schon seit Juni und haben sie auch im aktuellen Heft nochmals dezidiert begründet (wenngleich unsere Begründung zugegebenermaßen nicht sehr „mainstreamig“ ist, Stichwort „stofflos versus stoffhaft“). Natürlich kennen wir nicht die Zukunft, aber wir deuten einfach die Zeichen, die sich an den Märkten ergeben. Das tun übrigens viele Marktbeobachter nicht, viele suchen sich einfach nur die passenden Argumente und Nachrichten zu ihrer bereits vorgefassten Meinung. Und dann kommen dabei eben diese schlechten Prognosen heraus, die wir jeden Tag irgendwo lesen können.


    1. klar hinterher hat immer jeder drauf hingewiesen :D
    2. ich würde eher sagen die preferenz von stoffhaltig gegenüber nicht stoffhaltig (papier) ist nicht wirklich mainstream. mainstream ist eher das gegenteil.
    3. die erste vorgefasste meinung ist: papier ist immer was wert weil der staat sagt, dass es so ist. die zweite vorgefasste meinung ist: ok papiergeld ging shconmal kaputt aber heute ist alles anders. heute gibt es die notenbanken :D


    nun zur potenziellen umkehr die auf dem chart gesehen wird (rote linie)


    im anhang als vergleich mal ein chart von 1993-1995 des XAU. und das schaut wie eine umkehr aus oder? schulter kopf schulter...aber was geschah? 1 jahr später notierte der XAU fast 50% höher. also nix mit umkehr.


    Zitat

    Gerade eben komme ich von einer USA-Reise zurück. Und als aufmerksamer und interessierter Mensch habe ich natürlich die Stimmung dort zu erhaschen versucht. In zahlreichen Gesprächen und beim Lesen amerikanischer Zeitungen verstärkte sich mein Eindruck von der Anlegerstimmung noch weiter: Nicht nur wir Europäer sehen vieles kritisch, nein, auch die Amerikaner sorgen sich um ihre Konjunktur, um die überzogenen Immobilienpreise und die überteuerten Aktienmärkte


    und was tun anleger und investoren die ihre eigenen (häuser)preise kritisch sehen? sie verkaufen. und was taten die hightech investoren nachdem im frühsommer 2000 die blase geplatzt war und der nemax schon von 9000 auf 6000 gefallen war? sie verkauften. viele wurden auch dazu gezwungen. eine gegenposition zu haben ist ja manchmal ganz gut. aber gegen den negativen trend zu setzen lohnt sich eher wenn die preise tief sind und nicht wnen sie hoch sind (häuser etc.)


    zum nachfolgenden palladium chart...ok es KÖNNTE sein dass sich da noch eine flagge ausbildet. aber man KÖNNTE darin auch ein W sehen oder? man sollte nicht schon irgendwo formationen herbeisehen wo sie sich noch gar nicht ausgebildet haben.


    kontron zu kaufen ist schon ziemlich mutig. nachdem die aktie in 3 wochen 25% gestiegen ist. aber wer nicht wagt der nicht gewinnt ;)

  • [quote]Original von HIghtekki


    1. klar hinterher hat immer jeder drauf hingewiesen :D
    2. ich würde eher sagen die preferenz von stoffhaltig gegenüber nicht stoffhaltig (papier) ist nicht wirklich mainstream. mainstream ist eher das gegenteil.....


    Soweit sehe ich das auch.


    Dennoch bin ich auf Wochensicht nicht sonderlich optimistisch für Gold.


    Und im Gegensatz zu GOLD halt eich die Rohstoffhausse wirklich bereits für großteils gelaufen. Eben weil die Preissteigerungen bei Industriemetallen großteils viel extremer sind.


    Und was die Inflation angeht: da ist noch einiges aufgestaut, das sich entläd. Selbst bei tendenziell ehr leicht rückläufigen Rohstoffpreisen.


    Charttechnisch ist die Analyse eines Zwischenhochs und einer sich anschließenden Korrektur schon OK. Jedoch ist die Charttechnik nur eine statistisch verlässliche, nicht aber eine funktional-mathematisch verlässliche Wissenschaft.


    Und dieser "Kleine Unterschied" sollte niemals außer Acht gelassen werden (meine Meinung).

  • Hallo HIghtekki,


    habe Deinen Sräd erst jetzt entdeckt.
    Danke für den Link. Oh weh.


    Ne bearishe Flagge bei Palladium in der Form zu prognostizieren ist, - mutig.
    Ich stelle es auch mal in den Palladium Sräd mit rein. Der Vollständigkeit halber. :rolleyes:


    Zitat

    Die Rattenfänger von Palladium-Land


    Sehen Sie sich mal den Chart von Palladium in Abb. 2 an: Schlimmer geht’s nimmer! Hier bahnt sich eine Flaggen-Formation gigantischen Ausmaßes an, aber eben im Abwärtstrend. D.h. es ist allein aufgrund des Chartbildes zu erwarten, dass hier das Tief aus dem Jahre 2003 unterboten werden wird (also unter 150 USD), mindestens. Im Extremfall sind auch deutlich tiefere Kurse denkbar. Palladium wurde ja lange Zeit als der super-heiße Tip gehandelt. Neueste Technologien für den Einsatz in Autos (Brennstoffzelle und dergleichen) wurden und werden hier immer wieder als zukünftige Nachfrager genannt. Palladium sollte irgendwann das chemisch verwandte aber sehr viel teurere Platin ersetzen. Von der Argumentation her war das sehr leicht rüber zu bringen. Aber letztendlich sieht es so aus, dass sich hier vielleicht die „Rattenfänger von Hameln“ betätigt haben. Mir sieht es nach einem kommenden Desaster bei Palladium aus!





    Aber wenigstens ist das Ergebnis eindeutig überprüfbar. :D


    Übrigens, noch was anders: der Biotech-Schrott steigt immer, wenn man gar nicht mehr weiss, was man noch kaufen soll.
    Weil alles längst aufgeblasen ist.
    War 2001 auch so. ;)



    Grüsse,
    gutso

  • platin SOLLTE nicht ersetzt werden, es wurde schon ersetzt. und zwar bis 2001. daher gab es damals ja auch den starken anstieg auf über 1000 $ je unze beim palladium. ob platin oder palladium verwendet wird kommt immer auf den preis an. platin ist ca. 1,5 mal so 'ergiebig' (bei katalysatoren) d.h. man braucht 1,5 mal so viel palladium wie platin um das selbe ergebnis zu bekommen. insofern wäre es eigentlich ok wenn platin ungefähr 1,5 mal so teuer wäre wie palladium. wäre es teurer dann würde es sich lohnen auf palladium umzustellen. 2001 trat natürlich das gegenteil auf da hier sogar das palladium wesentlich teurer war als platin...die umstellung geht nur nicht so schnell und die preisveränderungen treten daher verzögert auf.


    aktuell ist platin mehr als 3 mal so teuer wie palladium bzw. palladium kostet nur 28% von dem was platin kostet. der chart im anhang zeigt, dass dieses verhältnis historisch tief ist. bis wir wieder so eine 'blase' haben wie 2001 dauert es noch ein bisschen. wenn also palladium wirklich unter 150 fallen sollte dann geht das aus dieser sicht her nur wenn auch gleichzeitig platin stark einbricht. 800$ wären da das minimum. das ist natürlich theoretisch möglich. ich finde aber der autor macht es sich zu einfach wenn er sagt die substitutionen zwischen platin und palladium würden keine rolle spielen und seine flagge wäre wichtiger. ich denke die industrie die sich entscheiden muss welche der beiden metalle sie nachfragt kümmert sich weniger um die flaggen sondern eher darum wie sie kosten sparen kann.


    übrigens ist palladium ca. 2,2 mal so häufig in der erdkruste zu finden wie platin. im durchschnitt der letzten jahrzehnte war wie die grafik zeigt platin ca. 2,2 mal so teuer wie palladium. passt doch ;)

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    (...)
    ich finde aber der autor macht es sich zu einfach wenn er sagt die substitutionen zwischen platin und palladium würden keine rolle spielen und seine flagge wäre wichtiger.


    Hallo HIghtekki,


    das trifft es. Wenn schon so einen Klopper, dann muss etwas mehr drin stecken, als ein solchens Bildchen.


    Im Langzeitchart von Palladium kann man sehen, wie die Inflation langfristig einen Boden in die Preise rein zieht. Bei allen Edelmetallen!
    Um unter diese Langfristtrends zurückzufallen, müsste es schon einen Genickbruch beim Thema Verschuldung, M3-Urknall & Rohstoffkriege geben.


    Auf solche Punkte geht der Autor gar nciht erst ein.
    Also: oberflächlich.
    Das reduziert seine krasse Aussage auf die Möglichkeit eines Zufallstreffers.


    Ich würde sagen, er hat recht: Palladium könnte korrigieren.
    Aber eine riesige bearishe Flagge ist von allem, was man weiss, schlicht Unsinn.


    Zitat

    Original von HIghtekki
    ich denke die industrie die sich entscheiden muss welche der beiden metalle sie nachfragt kümmert sich weniger um die flaggen sondern eher darum wie sie kosten sparen kann.


    dito. Allerdings würden Ersatztechnologien, die ohne Palladium auskommen, das Metall in diesem Punkt uninteressanter machen.
    Dennoch aber nicht wertlos.


    Zitat

    Original von HIghtekki
    übrigens ist palladium ca. 2,2 mal so häufig in der erdkruste zu finden wie platin. im durchschnitt der letzten jahrzehnte war wie die grafik zeigt platin ca. 2,2 mal so teuer wie palladium. passt doch ;)


    Da habe ich andere Zahlen, denen nach Pd halb so häufig in der Erdkruste zu finden ist, wie Pt, - guck mal hier.
    Und hier.


    Zitat & Fazit meinerseits von da:


    Zitat

    Original von gutso
    Ich vertraue vorläufig mal der Uni Paderborn, die die selben Zahlen verwendet, wie ich oben in der Grafik und deren Definition von Häufigkeit, die sich auch auf die Erdkruste bezieht, mir hier am Sinnvollsten erscheint ... .



    Grüsse,
    gutso



    PPS: Hier die im Zitat erwähnte Grafik als Anhang

  • Palladium ist tatsächlich deutlich seltener in der Erdkruste als Platin. Was zeigt, dass die Seltenheit alleine noch kein Kriterium für den Preis ist.
    Wenn man allerdings die zahlreichen Pd-Anwendungen kennt - und hier meine ich nicht nur die Katalysatortechnik - so hat Pd gegenüber Pt ein deutliches Aufholpotenzial. Man schaue sich nur mal die ganze Pd-Chemie an - zahlreiche Reaktionen aus der (metall-)organischen Chemie funktionieren nur mit Palladium.
    Natürlich gibt es auch Anwendungen, wo nur Pt und nicht Pd eingesetzt werden kann, das soll nicht verschwiegen werden. Beide Metalle sind für Vieles unverzichtbar.

  • wie häufig es tatsächlich ist kann man gar nicht sagen weil egal wo man guckt jede seite was anderes sagt. mal ist es häufiger mal weniger häufig. das schwankt teilweise um den faktor 10. mal ist platin 3 mal so häufig wie palladium und mal ist palladium 5 mal häufig wie platin...

  • Inwiefern ist es ueberhaupt wichtig, wieviele Atome eines spezifischen Elements sich auf eine Tonne Erdkruste verteilen? Die durchschnittliche Atomanzahl pro Tonne Erdkruste wird niemals, niemals wirtschaftlich gefoerdert werden koennen. Zumal derzeit sowieso nur der obere Rand der Erdkruste ausgebeutet werden kann. Wichtiger ist vielmehr, wie gross die wirtschaftlich ausbeutbaren Lagerstaetten sind - und da kann dann auch mal ein Element, dass in der Erdkruste seltener vorkommt, in groesserer Menge zu foerdern sein als ein Element, dass haeufiger vorkommt.

  • Zitat

    Original von bob
    Palladium ist tatsächlich deutlich seltener in der Erdkruste als Platin. Was zeigt, dass die Seltenheit alleine noch kein Kriterium für den Preis ist.


    Das sehe ich auch so.
    Es gibt noch ein paar Beispiele, lassen wir sie ausser acht, oder? :D


    Zitat


    Wenn man allerdings die zahlreichen Pd-Anwendungen kennt - und hier meine ich nicht nur die Katalysatortechnik - so hat Pd gegenüber Pt ein deutliches Aufholpotenzial. Man schaue sich nur mal die ganze Pd-Chemie an - zahlreiche Reaktionen aus der (metall-)organischen Chemie funktionieren nur mit Palladium.


    Das ist ein ganz wichtiger Punkt: denn vielfach wird die gegenüber Platin höhere Reaktionsfähigkeit von Palladium als Nachteil angesprochen, es sei "unedler" & allein deshalb "weniger wert". Ein unsinn freilich.
    Über die Reaktionsfähigkeit von Brausetabletten in Wasser hat sich auch noch keiner beschwert. 8)


    Zitat


    Natürlich gibt es auch Anwendungen, wo nur Pt und nicht Pd eingesetzt werden kann, das soll nicht verschwiegen werden. Beide Metalle sind für Vieles unverzichtbar.


    Dito.



    Grüsse,
    gutso

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    wie häufig es tatsächlich ist kann man gar nicht sagen weil egal wo man guckt jede seite was anderes sagt. mal ist es häufiger mal weniger häufig. das schwankt teilweise um den faktor 10. mal ist platin 3 mal so häufig wie palladium und mal ist palladium 5 mal häufig wie platin...


    Hallo Hightekki,


    normal bin ich da nicht so: aber so eine Aussage kommt besser mit Quellenangaben & genauerer Erläuterung, wie die Definitionen der Leute, die sowas schreiben, aussehen.
    Ich hab meine Quellen übrigens angegeben. Da stehen auch die Erläuterungen.



    Grüsse,
    gutso

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Inwiefern ist es ueberhaupt wichtig, wieviele Atome eines spezifischen Elements sich auf eine Tonne Erdkruste verteilen?


    Wenn ein Metall so häufig vorkommt, wie Kupfer (Edelmetall in chemischer Sicht), würde ich - wenn es halbwegs so gebräuchlich & bekannt ist, wie andere Edelmetalle, nicht mehr oder genauso viel bezahlen wollen.
    Natürlich könnte es auch Ausnahmen geben.
    Aber vergleiche mal die - gängigen (!) Edelmetalle hinsichtlich ihrer Häufigkeiten & dann hinsichtlich ihres Preises.


    Wie hoch ist dann die Korrelation der beiden Rankings? 8)


    10% ?
    20%?
    80%?
    100% -neee 100% nicht ...


    Zitat


    Die durchschnittliche Atomanzahl pro Tonne Erdkruste wird niemals, niemals wirtschaftlich gefoerdert werden koennen. Zumal derzeit sowieso nur der obere Rand der Erdkruste ausgebeutet werden kann. Wichtiger ist vielmehr, wie gross die wirtschaftlich ausbeutbaren Lagerstaetten sind - und da kann dann auch mal ein Element, dass in der Erdkruste seltener vorkommt, in groesserer Menge zu foerdern sein als ein Element, dass haeufiger vorkommt.



    Gute Idee! ...
    - Und diskutierbare Beispiele?



    Grüsse,
    gutso

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