Hedgefonds

  • Hallo,


    jetzt wissen wir es. Wenn die Hedgefonds Kasse machen dann fällt alles, auch Gold, oder besser gesagt besonders Gold, weil der Goldmarkt eine beliebte Spielwiese für Hedgefonds ist.


    Habe auch nachgedacht ob nicht ein Hedgefonds besser ist als die ganze Quelerei mit Gold und Aktien. Die sind in allen Märkten drin und haben inzwischen eine marktbestimmende Grösse erreicht, sodass sie sogar den Kraftstoffpreis bestimmen den man an der Tankstelle bezahlt.


    Wie seht Ihr das ?


    Gruss
    yoyo

  • die preisdrückungsversuche sollen große fondsgesellschaften & hedgefunds dazu ermuntern, aus Gold auszusteigen und somit einen abwärtstrend im domino-effekt auszulösen. hoffentlich halten die Verwalter was von Gold und sehen wie wir dass es nur ein Beeinflussungsversuch ist und auf nichts fundamentalem basiert - genauso wie der Anstieg des Dollars über die 90er Marke - reinstes erbärmliches Erzwingen ohne wahre bullische tendenzen.

  • bin der gleichen Meinung, aber wenn der Druck zu gross wird, dann fallen alle Dämme, denn viele Hedgefondsmanager brauchen nicht mehr auf dem Knopf zu drücken, das machen Computer heute sehr schnell ohne fundamentale Gründe zu berücksichtigen.

  • Die Märkte werden immer mehr von den Hedge-Fonds beherscht,bei den Edelmetallmärkten haben sie auch ein leichtes Spiel da diese Märkte sehr dünn sind insbesondere beim Palladiumund Silber.Habe auch schon überlegt ob man sich nur noch mit den Hedge-Fonds befassen soll, aber wiederum ist das ja auch nur Papier, ziehe physische Ware diesem Gebilde vor.Was ist wenn dort eine große Schieflage aufkommt wie beim LTCM vor Jahren?Diese Konstruktion ist meines erachtens nicht ungefährlich.
    mfg hpoth

  • In der Welt (22.5.2004, S,.19) gab es einen ausführlichen Artikel über Hedgefonds (Kurzzusammenfassung):


    Hedgefonds-Blase droht zu platzen

    Wertpapier-Kauf auf Pump nimmt inzwischen Besorgnis erregende Ausmaße an


      - In Deutschland sind die 1. Hedgefond vo einigen Wochen auf den Markt gekommen.
      - Immer mehr Scharlatane drängen sich auf dem (amerikanischen) Markt und zocken unbedarfte amerikanische Privatanleger ab. Inzwischen schwappt eine Welle von Betrugs- und Schadensersatzprozessen über die Branche.
      - Nutznießer: Manager von Hedgefonds und die führenden Brokerhäuser
      - Hedgefonds machen lt. Schätzung des Researchhauses Sanford Bernstein 12 % der gesamten Brokergebühren aus, obwohl sie nur 3,6 % des weltweit angelegten Aktien- und Anleihekapitals verwalten.
      - Hedgefonds werden von den Brokern bevorzugt behandelt ( Stellung von Büroräumen, Akquisition neuer Kunden)


      Ergebnisse des Berichts "Wertpapierhandel auf Pump" der Hedgefondberatungsgesellschaft Greenwich Associates: Von 36 befragten Hedgefonds in den USA und Europa hat jeder dritte in den vergangenen 12 Monaten mehr kreditfinanzierte Wertpapierkäufe getätigt als noch 1 Jahr vorher !


      Bei der Pleite des Risikofonds Long Term Capital Management schnürten damals private Banken ein Rettungspaket über 4 Mrd. Dollar. 90 % des zumeist auf Kredit finanzierten Kapitals ging verloren.


      Es gibt derzeit keine Registrierungspflicht. Von daher weiß niemand, wie viele Risikofonds es gibt. Nach Berechnungen der Gesellschaft Hedge Fund Research verzehnfachte sich ihre Zahl seit 1990. Heute würden 6300 Hedgefonds ein Vermögen von 800 Mrd. Dollar verwalten. 900 sollen jünger als 1 Jahr sein. Im letzten Jahr wurden allein 600 wieder geschlossen.


      Die Klientel der Hedgefonds veränderte sich. Früher wurden die Superreichen angesprochen, nun wollen auch immer mehr Kleinanleger beim Geldanlagepoker mitspielen.


      Inzwischen finanzieren die Risikofonds sogar die Altervorsorge der Amerikaner. Vor kurzem hat Calpers, mit einem Vermögen von 165 Mrd. Dollar der größte amerikanische Pensionsfonds, angekündigt, seinen Hedgefondsanteil auf 1 Mrd. Dollar zu verdoppeln. Andere Pensionsfonds werden nachziehen, so dass in den kommenden Jahren bis zu 250 Mrd. Dollar auf die Konten der Risikofonds wandern wird.


    Aufgrund der enormen Hebelwirkung besteht bei den Hedgefonds meines Erachtens ein enormes Risiko. Für mich ist das ganze eine gewaltige Zeitbombe, die irgendwann mal hochgeht. Und dann knallt es gewaltig:


      - Wer will denn die vielen in Schwierigkeiten geratene Hedgefonds auffangen, wenn die anderen in Bedrängnis geraten ?
      - Was passiert, wenn die Zinsen weiter steigen ? Bei dem Kreditvolumen geraten doch die Hedgefonds ganz gewaltig auf der Zinsseite unter Druck.
      - Gleichzeitig ist in den nächsten Jahren zu befürchten, dass es auf dem amerikanischen Markt beim Anleihe- / Aktienmarkt zu ganz gewaltigen Verwerfungen kommt (Tendenz: nach unten) und die Volantilität deutlich ansteigt. Hier steigt doch das Risiko enorm an, dass die Hedgefonds auf dem falschen Fuß erwischt werden.

    Die Amerikaner sind mit ihrer enormen Verschuldung und der Investition in Hedgefonds dabei, auch ihr letztes Hemd wegzugeben. Das Erwachen wird böse werden.

  • 1.


    es ist mir ein echtes rätsel warum die leute denken, wenn sie an einem nullsummen spiel mit morgan und konsorten teilnehmen, daß sie zum gewinner auserwählt werden :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:



    2.


    hedgefonds und tips sind doch nur für frustierte anleger, die mit ihren aktienfonds und bonds auf die schnauze gefallen sind und jetzt denken sie haben das perpetuum mobilee gerade erfunden 8) 8) 8)




    3.


    hedge fonds arbeiten auch mit otc-derivaten


    otc-derivate sind nicht börsennotiert, es gibt kein clearinghaus mit täglicher gewinn und verlustabrechnung und die bewertung ist völlig willkürlich


    ( 99% aller derivate sind otc derivate )



    bei otc-derivaten trägt der fondszeicher auch das ausfall risiko, daß die counter-party nicht zahlungsfähig ist :(


    der hedge-fond macht jedes jahr 40 %, ist ja toll und immer leute zeichnen einen anteil :)


    leider ist die counter-party nicht zahlungsfähig, wenn die zeichner nach 7jahren ihr geld wieder wollen :)


    wer konnte das ahnen, daß der briefkasten in luxemburg keine 50 milliarden hatte :P :P :P


    (tja wenn wir jp morgan wären, würde die fed schnell ein paar milliarden drucken und uns den verlust ersetzen, so gucken wir aber leider in die röhre ;( ;( ;( ;( )



    geht auch anders rum, es werden zufällig schreckliche verluste von dem hedgefonds mit einer briefkastenfirma mittels otc derivaten gemacht, so landet das hedgefondkapital bei einem briefkasten und die angeblichen wahnsinnigen gewinne kommen von einer nicht zahlungsfähigen scheinfirma


    ps:


    alles völlig legal, der fondmanager muss aus seiner villa nicht ausziehn


    das ist schon einen asbach wert, wenn einem soviel schönes beschert wird ( fiel mir nur gerade zu hedgefonds ein ) :D

  • Ich halte die hedge-fonds, wie auch den Großteil des heutigen Derivate-Handels, für nicht nur für dekadent, sondern auch für gefährlich. Gefährlich nicht nur für den dort Anlegenden, sondern durch die unglaubliche finanzielle Sprengkraft, die sich bei einer Schieflage entwickeln kann, auch für die gesamte Finanzwirtschaft.


    Beispiel: LTCM-Pleite. Ein Konsortium der internationalen Großbanken mußte 1998 in einer Not-Operation 100 (!!!) Milliarden Dollar einschießen, um einen Domino-Effekt mit katastrophalen Folgen zu verhindern.


    Zudem sind diese Fonds mit Warentermingeschäften (die computergesteuert trendgesteuert laufen) sehr starken Risiken ausgesetzt.

  • Hedgefonds dienen m.E. nur dazu, den unbedarften Anlegern nach dem Platzen der Blase noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen.


    Und das Prinzip ist einfach: Die Masse läuft dem Trend hinterher, nur diesmal eben nach unten. Diesen Trend versucht sich die Finanzindustrie zunutze zu machen.


    M.E. haben Hedgefonds nichts mit einer seriösen und ernsthaften Geldanlage zu tun.

  • Ich scheine hier einmal eine Lanze fuer Hedge Fonds brechen zu muessen. Natuerlich gibt es - wie bovbov es beschrieben hat - schwarze Schafe in jeder Branche, auch unter Hedgefonds. Und das Argument (ebenfalls von bovbov angefuehrt), es mache keinen Sinn, in einem Nullsummenspiel investiert zu sein, halte ich fuer nicht tragfaehig. Zum einen kann sich ein Nullsummenspiel nicht den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit entziehen und so wird es immer Marktteilnehmer geben, die (z.B. aufgrund von Informationsvorspruengen, besserem Fachwissen oder besserer Technik) systematisch im Schnitt zu den Gewinnern zaehlen, zum anderen ist der Aktienmarkt (wenn man es gesamtwirtschaftlich betrachtet) ebenfalls nichts anderes als ein Nullsummenspiel.


    Zu der Sinnhaftigkeit eines Hedge Fonds folgendes:


    Als Fond Manager habe ich 3 moegliche Marktansichten zu Aktienbewertungen.


    1) Ich rechne mit steigenden Aktienkursen (Wahrscheinlichkeit steigende Kurse >50+x%)
    2) Ich rechne mit fallenden Aktienkursen (Wahrscheinlichkeit
    steigende Kurse < 50-x%)
    3) Ich habe keine klare Vorstellung und sehe die Wahrscheinlichkeit fuer steigenden Kurse in einer range von 50-x% / 50+x%.


    Ein Aktien Fond Manager reagiert wie folgt auf seine o.g. Marktmeinung:


    zu 1) -> Aktienanteil: nahe 100%
    zu 2) -> Aktienanteil wird auf vielleicht 50-60% herabgefahren, der Rest wird in cash gehalten
    zu 3) -> Aktienanteil wird auf vielleicht 80-90% herabgefahren, der Rest wird in cash gehalten


    Dieses Verhalten liegt in der Natur eines Aktienfonds begruendet. Von fallenden Kursen kann man nur durch "nicht erlittende Verluste" partizipieren, nicht aber durch Gewinne. Zudem wuerden staendige Umschichtungen der gesamten Positionen die Volatilitaet der Gesamtmaerkte in schwindelerregende Hoehen steigen lassen (teilweise sehen wir die Auswirkungen bereits durch Hedgefonds). Fuer einen Anleger machen Aktienfonds aber schlicht KEINEN SINN! Das Verhalten eines Aktien Fond Managers spiegelt nicht die Interessen des Anlegers wider.


    Wie wuerde ein Hedge Fond Manager im Vergleich auf die o.g. Marktmeinungen reagieren?


    zu 1) -> 100%+ long
    zu 2) -> 100%+ short
    zu 3) -> keine open positions.


    Nichts anderes macht Sinn.




    Dass von Hedge Fonds langfristig eine grosse Gefahr fuer das gesamte Finanzsystem ausgeht, bestreite ich hingehen nicht. Die Struktur von OTC Maerkten allgemein fuer negative Einfluesse verantwortlich zu machen, halte ich aber fuer ueberzogen. Counterparty Ausfaellen wird durch ueblicherweise sehr strenge credit checks entgegengewirkt, zudem gibt es optional Versicherungsschutz (z.B. Hermes, etc.). Geschaefte mit Briefkastenfirmen funktionieren uebrigens nur, wenn beide Counterparties mit dem OTC Broker unter "einer Decke" stecken - was sicherlich immer wieder vereinzelt vorkommt, aber schlicht unter kriminelle Randerscheinungen fallen duerfte.

  • ...Ergaenzung:


    Im uebrigen wird eine kleinere Hedgefond Gesellschaft (z.B. erst kuerzlich gegruendet oder ohne ausreichend Reputation im Markt) ohne ausreichende Sicherheiten (z.B. in Form von Bankgarantien, etc.) nicht einen einzigen handelbaren Counterpart im OTC Mart finden - egal ob im equity, currency oder commodity Markt... Keine Sicherkeiten, kein Handel. (in dieser Hinsicht unterscheidet sich der OTC Markt nur insofern vom Boersenhandel, als dass Sicherheitsanforderungen individuell von Handelpartner zu Handelspartner unterschiedlich geregelt werden und nicht wie an der Boerse durch Margin Anforderungen standartisiert sind)


    bovbov, Deine Schilderungen sind fuer Extremfaelle sicherlich zutreffend, den Alltag beschreiben sie aber nicht.

  • es gibt zwei arten der spekulation, wie jim sinclair nicht müde wird zu betonen:


    - entlang eines primären trendes, von dem man fundamental überzeugt ist, unter zu hilfenahme der TA


    - die wilde casino spekulation, rein auf basis technischer indikatoren, die ein nullsummenspiel ist


    wenn man also in einem bullenmarkt in einen aktionfonds investiert, ist das was anderes als investition in einen hedgefonds, der ja immer die 2. art der spekulation ist


    im übrigen muss man auch genau unterscheiden zwischen einem hedgefond und einem shortfond, unter der prämisse, daß man sich in einem bärenmarkt befindet, ist eine investition in einen shortfund durchaus fundamental begründet


    hedgefond ist eigentlich der falsche name, es müsste eigentlich leverage fonds heissen


    wenn man unsere zeit verstehen will ist der hedgefond eigentlich eine passende konstruktion so wie alchimismus in der beginnenden neuzeit oder zu biblischen zeiten der turmbau zu babel :rolleyes: :rolleyes:


    die spekulation 2. art ist unser turmbau zu babel, der einfach aus illusionen reichturm gewinnen will :O :O :O


    natürlich ist TA im gewissen sinne ein selbsterfüllende prognose, wenn sich alle danach richten


    eine fiat-currency ist im gewissen sinne eine machtfrage, sie gilt solange wie alle an die macht des königs glauben, aber nicht aus eigener kraft


    um die leute bei der stange zu halten hat der könig ein grosses kasino eingerichtet, das alle die seine zeichen zu lesen verstehen, belohnt und die anderen bestraft


    "warum lügen, wenn man charts malen kann durch marktmanipulationen"


    der könig hat immer mehr fertig, keiner glaubt ihm mehr, aber durch die gier der leute im kasino erhält er seine macht, indem sie die geheimen zeichen deuten, werden sie indirekt in die richtung gelenkt wo sie sollen und vor allem in der fiatcurrency gehalten


    aber das spiel ist gezinkt, die grössten und schlausten spieler, fordern immer mehr manipulation zu ihren gunsten und wollen vielleicht ein eigenes kasino einrichten


    wenn das kasino geschlossen wird, ist die währung fertig und der könig abgedankt


    das ist die grosse wahrheit unserer zeit, sobald der spekulationsturm einstürzt kommen bittere zeiten


    "leute lasst uns einen turm bis zur sonne bauen"

  • bovbov,


    Deine Ausfuehrungen sind schlicht nicht richtig.


    Ich moechte Dich einmal zitieren:


    "es gibt zwei arten der spekulation, wie jim sinclair nicht müde wird zu betonen:
    - entlang eines primären trendes, von dem man fundamental überzeugt ist, unter zu hilfenahme der TA
    - die wilde casino spekulation, rein auf basis technischer indikatoren, die ein nullsummenspiel ist
    wenn man also in einem bullenmarkt in einen aktionfonds investiert, ist das was anderes als investition in einen hedgefonds, der ja immer die 2. art der spekulation ist
    im übrigen muss man auch genau unterscheiden zwischen einem hedgefond und einem shortfond, unter der prämisse, daß man sich in einem bärenmarkt befindet, ist eine investition in einen shortfund durchaus fundamental begründet"


    -> Der Fehler Deiner Ansichten liegt in dem Faktor Zeit. Eine Spekulation findet immer in einem sich veraendernden Umfeld statt. Aktienkurse steigen, stagnieren oder fallen - in welchem Zeitraum sie dies tuen, ist hingegen unterschiedlich. Wo moechtest Du die Grenze zwischen "primaerem Trend" und kurzfristigem Trend ziehen? Wie kommst Du auf die Idee, dass eine kurzfristige Spekulation ein Nullsummenspiel ist (was in der Gesamtheit natuerlich richtig ist), eine langfristige Spekulation hingegen nicht? Spekulationen an den Finanzmaerkten gleich welcher Art sind immer in ihrer Gesamtheit Nullsummenspiele. Beruecksichtige den Faktor Zeit, dann wirst Du mir zustimmen. Die Sinnhaftigkeit der kurzfristigen Spekulation einerseits in Frage zu stellen, die der lanfristigen andererseits zu rechtfertigen ist Dir nicht gelungen. Es fehlen die Argumente.


    Im uebrigen ist es voellig belanglos fuer die Moeglichkeiten des Einzelnen, ob eine Spekulation in der Summe ein Nullsummenspiel ist. Informationsvorspruenge, Unterschiede in der technischen Ausstattung, Bildungsunterschiede, etc. tragen alle dazu bei, dass sich Chancen und Risiken zwischen den einzelnen Spekulanten verschieben - zu Gunsten des einen und zu Ungunsten des anderen.


    Das unsinnige Verhalten von Aktien Fondmanagern (long Positionen werden lediglich reduziert, wenn mit fallenden Kursen gerechnet wird, bei Unentschlossenheit liegt die Investitionsrate haeufig bei 80%!!) habe ich bereits erklaert....



    Gruss.

  • ...noch ein kleiner Zusatz zum Thema Hedge Fonds bzw. Alternative Investments allgemein:


    Die meisten Hedge Fonds korrelieren tendenziell leicht negativ mit den ueblichen Akienindizes. Wer die Theorie der Portfolioselektion von Harry Markowitz (der hierfuer 1990 den Nobelpreis fuer Wirtschaftswissenschaften erhielt) kennt, wird wissen, dass bei negativen Kovarianzen zweier Anlageformen (also bei negativer Korrelation) das Risiko der Anlagekombination bei gleichbleibender zu erwartender Rendite geringer ausfaellt, als das der jeweiligen Einzelinvestments (der mathematische Beweis hierfuer wird m.E. bereits im Grundstudium BWL bzw. VWL gelehrt). Dies ist bei den meisten Hedge Fonds wie gesagt der Fall. Ein Investment in Hedge Fonds als generellen Unsinn zu bezeichnen ist also schlicht ein Zeugnis der Unwissenheit.


    Ansich sollten Hedge Fonds in diesem Forum auch gar nicht das Thema sein, doch bei den teils sehr weltfremden Ansichten hierzu schien ein wenig Klarstellung nicht schaden zu koennen.


    Ansonsten einen schoenen Feierabend!

  • meine kasinotheorie:


    - wer würde denn ins kasino gehen, wenn er wüsste, daß das spiel gezinkt ist und einige bevorzugt werden ???


    bei einer spekulation, die von fundamentalfaktoren unterlegt ist, wird unterstellt, daß auf längere sicht die fundamentalfaktoren, sozusagen als naturgesetze , jede manipulation überspielen, damit eine spekulation in trendrichtung, sinnvoll ist


    bei einer rein technischen spekulation, ist man dagegen den manipulationen schutzlos ausgeliefert, dies heist nicht, daß man nicht gewinnen kann, aber die anderen bestimmen eben das spiel und wenn sie den stöpsel ziehen


    weitere analogie zum kasino:


    - gewonnen hat nur wer nie mehr wieder kommt !!!


    - wenn ich mich also über meine schönen gewinne an der börse freue und mein geld aber immer wieder einsetze um noch mehr zu gewinnen, mache ich das was ich soll und habe eben nicht wirklich gewonnen, weil eben wenn der stöpsel gezogen wird ...


    also die fantastischen hedgefond gewinne habe ich erst, wenn das geld auf dem konto ist und nicht mehr angelegt wird

  • @bovbov:


    Ich moechte wirklich in keinster Weise unhoeflich klingen, doch Deine Ansichten zeugen von einem sehr eingeschraenkten Blickfeld, das Dir in gewissem Masse den Blick fuers Wesentliche zu nehmen scheint. Teile dessen, was Du umschrieben hast, entsprechen sicherlich der Realitaet, koennen m.E. aber als illegale Randerscheinung vernachlaessigt werden (ich spiele u.a. auf die illegalen Praktiken einiger Fondmanager an). Du scheinst Dich in deutlich zu geringer Weise mit finanzwirtschaftlichen Fragen zu beschaeftigen, bzw. diese schlicht zu ignorieren. Entweder fehlt Dir die Fachkenntnis (gehe ansonsten doch bitte auf meine obigen Erwiderungen bzgl. Nullsummenspiele, Risikoaverion bei Portfoliodiversifikation und all die anderen Erklaerungen, die ich Dir zu Hedge Fonds geliefert habe ein), oder Deine Verschwoerungstheorien haben schlicht die Oberhand ergriffen. Ich tue mich jedenfalls wirklich schwer, Deinen Beitraegen eine gewissen Objektivitaet zu entnehmen.


    Deine Ansichten zum Thema "Spekulation" und dessen Untergliederung in kurzfristige und langfristige (von denen Deiner Meinung nach nur die langfristige sinnvoll sei, da kurzfristige immer nur fuer "die anderen" profitabel sein koenne) duerfte von keinem einzigen Wirtschaftswissenschaftler geteilt werden und wirkt m.E. schon fast paranoid. Ich habe bereits versucht, Dir zu erklaeren, dass der mathematische Begriff des Nullsummenspiels nichts ueber die zugrunde liegende Wahrscheinlichkeitsverteilung innerhalb dieses Nullsummenspiel aussagt. Somit ist Dein Argument des Nullsummenspiels kein Argument - lediglich volkswirtschaftlich bzw. sozialwirtschaftlich laesst sich der Sinn solcher wirtschaftlicher Nullsummenspiele hinterfragen. Fuer den einzelnen Anleger hingegen koennen Investments in Hedge Fonds durchaus sinnvoll sein.


    Wie gesagt, es ist mir wichtig, in meinem kritisierenden Feedback nicht missverstanden zu werden. Ich moechte Dir in keiner Weise beleidigend entgegentreten, doch ist es mir wichtig, besonders in einem Forum keine Unwahrheiten verbreitet zu wissen.


    Im uebrigen sind Zweifel an der Rechtschaffenheit unseres Finanzsystems sicherlich angebracht und koennen den Einzelnen in Krisenzeiten evtl. vor groesserer Armut bewahren, doch in paranoide Alltagsskepsis sollte man es nicht ausarten lassen. Nicht jeder Hedgefond Manager ist ein Krimineller, nicht jede Notenbank ein "Werkzeug des Boesen".



    Solltest Du fachlich meinen Ausfuehrungen etwas erwidern wollen, wuerde ich mich auf eine Diskussion freuen, vom philosophischen Standpunkt moechte ich mich jedoch kuenftig in diesem Forum fernhalten.


    mit besten Gruessen...

  • @bovbov


    Zitat

    also die fantastischen hedgefond gewinne habe ich erst, wenn das geld auf dem konto ist und nicht mehr angelegt wird



    -> Um Deinen Gedankengaengen zu folgen, haettest Du die "fantastischen hedgefond gewinne" im uebrigen erst, wenn Du verspeist haettest, was Du Dir von dem Geld auf dem Konto gekauft haettest. Ansonsten kaeme der boese Kasinobesitzer und naehme Dir, was Du glaubtest zu haben...


    Jetzt geh ich lieber ins Bett....



    Nacht.

  • also ich hab mich mit meiner kasinotheorie überhaupt nicht
    auf kriminelle machenschaften innerhalb bestimmter hedgefonds bezogen sondern ganz systemtheoretisch nachgeacht :O :O


    wer denkt er macht derivatespekulation z.b. als anteilzeichner eines hedgefonds und hat sozusagen die gleichen chancen in dem spiel wie j.p. morgan mit ihren 80 billionen $ derivaten 8o 8o 8o


    ist genauso pseudorational, wie der denkt er liest eine fundamentalanalyse von einer aktie bei boerse-online und wäre jetzt ein buffet :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:


    jim sinclair beobachtet oft die aktivitäten von hedge fonds in den goldfutures, was machen die wenn goldman sachs kommt und 10000 kontrakte verkauft ?( ?( ?( ?(


    sie laufen wie die hasen :P :P :P


    und die futurestrader von goldmann machen die sache schön teuer, weil sie frontrunning und die ganzen schönen spiele machen, das dabei diese aktivitäten von besonderen insiderinformation gestützt werden, ist natürlich eine krude verschwörungstheorie


    wenn hedgefonds hier gewinne machen, ist das mehr von gottes gnaden und es sind keine gewinne, solange sie wieder kommen :D :D :D


    das tolle ist ja, daß diese fonds reinen programmhandel betreiben, was ist wenn aber jemand das programm kennt und weis wie er die indikatoren manipuliert ???


    es als rationale geldanlage zu betrachten in diesem haifischteich ein tradingprogramm am laufen zu haben entzieht sich leider meinem schwachen verständnis


    am rande wer hier geld verdienen will:


    http://www.trending123.com bietet auch futurestrading (sp500 ) . hier hat auch jemand sein eigenes handelssystem geschrieben und macht für 100$ im monat ansagen, er hat bis jetzt eine ganz gute bilanz hingelegt ( noch keine verlusttage ), aber wie ich gesagt habe nur wer das spiel mit gewinn endgültig verlassen hat, hat wirklich gewonnen :) :) :)



    leider bin ich völlig ahnunglos und habe die ganzen schönen verkaufsprospekte nicht verstanden 8) 8)


    und nochmal :


    der name hedgefonds ist völlig falsch, es müßte leverage fonds heissen


    hedging wäre z.b. ein shortfund mit dem ich meine aktienpositionen schütze, aber das oben gesagt bezieht sich eben auf reinen programmhandel ohne jede fundamentale ausrichtung

  • ich wollte auch mal den IP220 zeichnen, aber als ich gelesen habe dass ein Zerobond von JP Morgan als Kapitalabsicherung dabei war, habe ich es gelassen. Dann wollte ich den Quadriga haben, aber dann wurde der Fond über den Genussschein geschlossen und drei neue Superfunds A, B und C geöffnet. Seit Öffnung beobachte ich die Entwicklung und die ist nicht berauschend.


    Ausserdem finde ich komisch dass so eine riskante Geldanlage (totaler Kapitalverlust möglich) neulich im Fernsehen zu sehen ist wo Kindergartenkinder mit Hr. Lauda darüber diskuttieren.


    Irgendwie scheint der Fond (Trendfolgesystem) mit den Volatilitäten am Markt nicht zurechtzukommen. Wenn es keine mittelfristige Trends gibt dann wird kein Computer dieser Welt irgend ein Trend erkennen.


    Ausserdem versuchen alle deutschen Banken solche Hedgefond anzubieten aber mit noch schlechter Performance. Ausser Spesen nichts gewesen.

  • yoyo:


    Natuerlich wirst Du immer Fonds mit schlechter Performance finden, gleiches gilt aber auch fuer normale Aktienfonds. In den letzten Jahren duerften Hedge Fonds (ueber Begrifflichkeiten zu streiten macht m.E. wenig Sinn, da die Hedge Ratio auch bei einem Short Fond niemals 1 erreicht...) gaengige Aktien Fonds im Durchschnitt klar outperformed haben.


    @bovbov:


    Deine Aussage, Goldman Sachs z.B. haette eine generell dominierende Marktmacht, deren sich Hedgefonds generell ausgesetzt saehen, was wiederrum langfristige Gewinne verhindern wuerde, muss ich entschieden zurueckweisen. Sowohl Goldman Sachs, als auch einige Hedge Fonds gehoeren zu meinen Kunden und ich kann Deine Theorien in keiner Weise bestaetigt sehen. Ein Hedge Fond handelt oft mit grossem Kapitaleinsatz gehebelt nur wenige Maerkte. GS hingegen ist in beinahe jedem Markt vertreten. Marktmacht einer einzelnen Firma (was nicht die Fed einschliesst) kann maximal kurzfristige marginale Auswirkungen haben - zumindest in den grossen Weltmaerkten mit ausreichend Liquiditaet.



    Gruss.

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