Sind wir mitten in einer neuen Spekulationsblase?

  • Im Nachtrag noch die aktuelle Buchempfehlung zum Thema.



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    Kurzbeschreibung:


    "Die Stunde der Wahrheit wird kommen, unausweichlich", meinen die Autoren Roland Leuschel und Claus Vogt zum Geschehen auf den Aktienmärkten und setzen zur Untermauerung ihrer kritischen Analyse in ihrem Buch (Kapitel: "New Economy"-Märchenstunde) gleich noch nach: "Eine der größten Schwierigkeiten... ist der zunehmend laxe Umgang mit der Wahrheit. Es gibt immer weniger Statistiken und veröffentlichte Zahlen, denen man Glauben schenken kann, und selbst zahlreiche Notenbanker haben die Grenze zwischen Realität und Cheerleading längst überschritten." Und damit sind die Autoren tief im Thema und bei ihrer Frage "Was ist los auf den Märkten -- eine neue Spekulationsblase kurz vor dem Big Bang oder alles in fester Hand?"
    In ihrem Werk verdeutlichen Leuschel und Vogt, dass ihrer Meinung nach die Phase der Bubbles (Spekulationsblasen) an der Börse noch nicht vorüber ist, schlimmer noch: von den Verantwortlichen und, in deren Gefolge, vielen Mitläufern bewusst negiert oder kleingeredet wird. Einen erklecklichen Anteil schieben die Finanzexperten in ihrer volkswirtschaftlich durchdachten und mit vielen Fakten und Zitaten unterlegten Analyse der Geld- und Kreditpolitik der Notenbanken zu -- allen voran der US-Notenbank mit ihrem Chef Alan Greenspan. Denn ohne eine Ausweitung der Geld- und Kreditmenge, die im Verantwortungsbereich der Notenbanken liegt, "ist eine Spekulationsblase (Anm.d.Rez: Neben anderen Faktoren, die im Buch erläutert werden) nicht möglich." Und dies betreibt Greenspan mit Freuden.


    Insbesondere zwei Dinge haben es den Autoren angetan: Die Selbstgerechtigkeit der Notenbanken, die jegliche Verantwortung an Fehlentwicklungen ablehnen, und die Aussage der Währungshüter, dass Bubbles erst nach ihrem Platzen zu erkennen seien. Dies, so Leuschel und Vogt, sei zwar definitiv schwierig, aber durchaus machbar. In einer auch für Nicht-Wirtschaftsprofis gut verständlichen Sprache geht es in dem 350-Seiten-Werk darum, den Blick zu schärfen für Zusammenhänge, die im -- weltweit immer noch herrschenden -- Aktienfieber leicht untergehen. Die US-Notenbank mit ihrem Chef Alan Greenspan ist Hauptadressat der Sach-Schelte. Denn der US-Dollar genießt eine Sonderstellung als Weltreservewährung, und der Verantwortung, die daraus erwächst, werden die USA mit ihrem Notenbank-Flaggschiff immer weniger gerecht. Die Gefahr, vor der die Autoren warnen wollen: Es droht erneut die Vernichtung von Erspartem auf breitester Basis mit allen (volkswirtschaftlichen) Konsequenzen auch für Nicht-Anleger.


    Kritker und Mahner haben es in einer Zeit des durchaus auch politisch bestimmten Schönredens schwer, Gehör zu finden. Deshalb ist dieses Buch ein wichtiges Werk. Nicht nur, weil es gegen Ende gangbare Sicherungsstrategien für das Ersparte offenbart, sondern weil es zum Nachdenken zwingt und längst (über-)fällige Korrekturen anmahnt. Dieses Buch dürfte so manchem Leser und Aktienbesitzer ein bis zwei schlaflose Nächte bereiten. Dennoch, oder gerade deshalb: sehr empfehlenswert.

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

    Einmal editiert, zuletzt von The Merowinger ()

  • darkjedi,
    das Buch "Allen und seine Jünger" habe ich nicht gelesen, nur dass was man so ausschnittsweise im Internet findet.


    Mschini,
    falls es bei ebay nicht klappt, per BM melden. Dann kann ich Dir mein Exemplar sicherlich zuschicken.

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Hallo,


    ich möchte gern über ein Missverständnis hier aufklären. Das Buch "Alan und seine Jünger" und "Das Greenspan-Dossier" sind ein und das selbe Buch. "Alan und seine Jünger" war der Arbeitstitel. So wurde es anfangs auch beworben.
    Jetzt heißt der Titel "Das Greenspandossier".
    M.E. ist es das beste Börsen und Finanzbuch der letzten 10 Jahre. Interessant von der ersten bis zur letzten Seite. Sehr überzeugend. Ein unbedingtes 'Muss' für jeden Anleger, besonders für die Gold und Silber Fans.

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