Aus meiner Kuriositätenkiste

  • Heute möchte ich Euch einen Maria-Theresia-Taler vorstellen, der sich deutlich von meinen anderen unterscheidet. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es sich dabei um eine Fälschung handelt.


    Die Münze weist sehr starke Gebrauchsspuren auf und ist leicht untergewichtig (27,86 Gramm statt 28,06), was sich aber mit dem sichtbaren Verschleiß erklären läßt. Auch der Durchmesser ist etwa um 1 mm geringer als bei meinen anderen MTTs, allerdings scheint es beim MTT mit den Toleranzen ohnehin etwas großzügiger als anderswo gehandhabt zu werden.
    Besonders auffällig ist eine merkwürdige Linie auf der Rückseite, die sich unterhalb der Schrift um die ganze Münze herumzieht und sich vor dem "A" von "ARCHID" teilt. Es scheint fast so, als wäre die Münze vorher etwas ganz anderes gewesen und ein Rest ihres früheren Daseins schimmert da noch durch. Die Linie macht den Eindruck, als wäre sie eine ganz feine Höhenabstufung, die aber so gering ist, daß sie nicht fühlbar ist. An manchen erhabenen Stellen des Motivs scheint diese Linie auch unterbrochen zu sein, um dann an tieferen Stellen unvermindert weiterzuführen.
    Für diese Merkwürdigkeit habe ich keine Erklärung.




    silver1st

  • Hallo silver1st


    versuche doch mal hier etwas nachzulesen, oder auch deine Frage anzubringen.
    Es gibt da auch einen Link zu einer MTT Internet Seite.
    Wenn Du Dir die Mühe machen willst, die Merkmale zu vergleichen, kommt vielleicht eine Erkenntnis dabei heraus. Mir ist es zu kompliziert und ziemlich spezialisiert. Habe auch mehrere Neuprägungen und werde sie alle abgeben, bis auf eine, bei der ich nicht sicher bin, ob es sich um eine ältere Neuprägung vielleicht 60er Jahre oder früher handelt. Hat schon etwas Patina.


    Gruß
    ich

  • Zitat

    Original von fabio
    Ich halte den MT für echt (echte Nachprägung :D)
    Warum sollte ein Fälscher ausgerechnet den Jahrgang 1780 imitieren.


    Aber eventuell hat jemand diese Münze "gealtert", um sie als Orginal verkaufen zu können


    Das letztere muss nicht sein. Es kann auch echte Abnutzung sein, denn schließlich waren die 1780er beliebte Handelsmünzen im Orient.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Maria-Theresien-Taler

  • Mein Beitrag zum MTT bezog sich vor allem auf das im Bild gezeigte Exemplar, welches meiner Meinung nach Fälschungsmerkmale aufweist. Mir ging es persönlich lediglich darum, zu verstehen, wie diese (vermutliche) Fälschung entstanden ist.


    Daß es beim MTT Fälschungen gibt, ist mir ebenso bekannt wie die Tatsache, daß es unzählige Varianten gibt und die Münze lange Zeit als Zahlungsmittel im Einsatz war. Der Zustand der Münze ist für mich in diesem Fall nebensächlich.


    Zwischen den Zeilen lese ich heraus, daß der MTT hier nicht sonderlich beliebt ist. Ich hoffe, ich bin niemandem zu sehr auf die Füsse getreten, indem ich diese Münze hier zum Thema gemacht habe.




    silver1st

    "Zu wissen sei es jedem, der's begehrt:
    Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.
    Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
    Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland."


    (Faust, Der Tragödie zweiter Teil)

Schriftgröße:  A A A A A