suche Erfahrungsberichte zur AFA_AG, guter Tipp oder Falle?

  • Hallo Leute,
    ich hatte gerade Besuch von einem Bekanten (ich nenne ihn Herrn B). Er verdient sich bei der AFA etwas dazu indem er mit Interessenten ihre laufenden Versicherungen und Anlagen durch geht. Diese Ausarbeitung gibt er dann an seine Vorgesetzten die sich mit so etwas auskennen. Diese Leute suchen nach Alternativen und stellen Vorschläge zusammen.
    Herr B geht dann mit diesen Vorschlägen zu seinem Interessenten und versucht ihn zu überzeugen doch besser zu wechseln bzw. zu investieren (denn dafür bekommt Herr B Provision).
    Nach erfolgreichem Abschluss wird noch schnell nach Empfehlungen gefragt und auf geht es zum nächsten Interessenten oder heißt es Opfer?


    Mich würde nun interessieren was ihr davon haltet? Herr B möchte nämlich, dass ich bei der AFA mitmache.
    Bei mir schrillen irgendwie immer die Alarmglocken wenn ich höre „wir fangen im privaten Bereich an und durch deren Empfehlungen erweitern wir unseren Kundenstamm“.
    Das klingt so nach Klinkenputzen.
    Wenn es so einfach ist Geld zu verdienen, wieso machen es dann nicht viel mehr Menschen?
    Wie seriös ist die AFA AG?
    Ich könnte mir vorstellen, dass sie einen bestimmten Katalog mit Versicherungs- und Investitionsangeboten haben den sie versuchen an den Mann bzw. Frau zu bringen. Wie sicher kann ich mir als normaler Angestellter (Klinkenputzer) sein, dass das was mir die Vorgesetzten ausgearbeitet haben wirklich die beste Alternative für meinen Kunden ist?


    Momentan suche ich schon einen Nebenverdienst, aber ungern auf Kosten meines Freundeskreises.
    Es währe wirklich nett wenn ihr mir eure Meinung dazu sagen könntet. Vielleicht hat der ein oder andere schon Erfahrungen mit der AFA AG (http://www.afa-ag.com) oder ähnlich arbeitenden Instituten gemacht. Herr B meinte jedenfalls, dass seine Firma nicht verschuldet ist.


    Danke für jede Antwort

    Nimm an, was nützlich ist. Lass weg, was unnütz ist. Und füge das hinzu, was dein Eigenes ist. (Bruce Lee)

  • Wenn es so einfach ist Geld zu verdienen, wieso machen es dann nicht viel mehr Menschen?


    Um es vorweg zu nehmen - Du wirst nicht glauben wieviele es davon bereits gibt :D Und die meisten kommen aus ganz anderen Branchen - waren davor Bäcker, Krankenschwester, Schweißer oder einfach nur arbeitslos ;) Soll aber zukünftig etwas schwieriger werden - zumindest für hauptberufliche in der branche - wird auch Zeit das der Gesetzgeber da endlich was unternimmt. Bisher konnte sich jeder der wollte eigene Visitenkarten drucken und Finanzkaufmann draufschreiben - sieht gut aus, steckt aber nix dahinter, da dieser Begriff rechtlich nicht geschützt ist!


    Seriös oder unseriös - die arbeiten halt alle nach dem gleichen Prinzip. Ich kenne eine junge Frau, deren Finanzen wurden innerhalb von 5 Jahren insgesamt 3 (!) mal von unterschiedlichen Finanzberatungen die Verträge "optimiert". Und jede hat die Arbeitsweise der Vorgänger schlechtgeredet - nur um zu Neuabschlüssen zu gelangen - daß der Kunde dabei meist Geld verliert war denen egal. Mittlerweile macht diese jungen Dame gar nichts mehr und knallt Klingelputzern die Tür vor der Nase zu.


    Meist sind es kleiner "Finanzoptimierer" die nach dieser Masche arbeiten - und die großen der Branche (M.., A.. und wie sie alle heißen haben auch nicht anders angefangen.


    Das läuft immer nach System ab - die obersten 2-3 der Firma stecken den Hauptteil der Provisionszahlungen bei Abschlüssen von Neuverträgen ein. Ganz unten stehen Leute wie Du - die hauptsächlich dazu da sind Adressen potentieller Kunden ranzuschaffen. Natürlich auch noch mit dem Hintergedanken daß der Neukunde ja bereits ein gewisses Fünckchen Vertrauen mitbringen sollte - schließlich kennt er Dich bereits - und das macht Abschlüsse wesentlich leichter !


    Ich wollte vor langer Zeit mal die Branche wechseln und bin mal interessehalber zu einem Vorstellungsgespräch gegangen - durfte mir ein Video über die Firma T.... Finanz ansehen und sollte sagen was ich davon halte. Gleichzeitig haben mich zwei gegelte ca. 30 jährige Kerle im C&A Anzug beäugt. Die Provisionszahlungen waren dort nach einer Art Punktesystem gestaffelt - je mehr Abschlüsse durch "Deine" Neukunden entstehen, desto höher steigt auch die "Provision".


    Bestandsprovisionen etc. gibt es anfangs in der Regel nicht - die bleibt meist bei den Bossen hängen.


    Hab dann dankend abgelehnt - wenn Du sowas wirtklich machen willst, dann denke gut darüber nach, ob es Dir wert ist, unter Umständen Deine Freunde zu verlieren - und das nur damit Du 100 Euro pro "geworbenem" Kunden bekommst !


    Das Argument "aber meine Freunde sparen ja auch dabei - die optimieren das ja" zieht nicht ! Mag sein, daß diese bei Verträgen wie Haftpflicht, Hausrat etc. geringfügig günstigere Verträge angeboten bekommen - in der Regel lockt man die Leute jedoch in langlaufende Kapitallebensversicherungen oder fondsgebundene Renten mit langen Laufzeiten etc..


    Und das nicht ohne Grund: Wenn einer Deiner Freunde z.B. eine fondsgebundene Rentenversicherung mit 30 Jahren Laufzeit abschließt und monatlich nur 100 Euro einzahlt, fließen bereits tausende von Euro an Provision - und das sofort von der Versicherungsgesellschaft - und die holt sich das in den ersten 5 jahren oder noch länger vom Kunden zurück. Bei Kündigungen innerhalb der ersten Jahre gab es bisher meist nichts mehr zurück. Wie sehr Dich Deine ehemaligen Freunde dann noch lieben, kannst Du Dir vorstellen ;)


    Und richtig interessant wird es für diese Firmen wenn Du mal einen anschleppst, der vielleicht bereits etwas mehr auf der hohen Kante hat. Da werden dann auch Immobilien fremdfinanziert mit endfälligen YEN oder Schweizer Franken Krediten (Hebelprodukte) - oder sogenannte fremdfinanzierte Renten nach dem gleichen Prinzip aufgedrückt. Da springen unter Umständen auf den Schlag Provisionen im 5stelligen Bereich heraus. 10.000 / 20.000 oder auch mehr Euro Provision sind da keine Seltenheit - auf das vorhandene Eigenkapital des Kunden kommt es dabei kaum an - es reicht z.B. wenn der Kunde 100.000 Euro hat. Dann werden einfach zusätzlich 300.000 fremdfinanziert (und dazu noch in einer anderen Währung) - der Vermittler verdient vorwiegend an dem vermittelten Kredit und dem Kunden wir weis gemacht, er investiere in eine absolut sichere Anlage mit enormer Renditechance... :rolleyes:.....


    Führt jetzt aber zu weit - ich hab`s damals bleiben lassen - entweder mach `ne fundierte Ausbildung dafür und mach Dich gleich Selbständig - dann musst Du nicht anderen die Schuhe lecken und kannst Deine Provisionen, Bestandsprovisionen etc. selbst einstecken - dazu noch den geschäftswagen absetzen etc. warum für Peanuts den ganzen Freundes und Bekanntenkreis auf`s Spiel setzen - das ist es nicht wert.


    Du wirst es erleben - verfolge mal, wie es denen die Dich da reinziehen wollen ergehen wird - ich garantiere Dir, daß 90 % dieser Leute in wenigen Jahren nicht mehr dort tätig sein werden. Spätestens wenn Du Aquise nachlässt, verlieren die das Interesse an Dir - darum wird ja auch bereits beim ersten oder zweiten Gespräch beim Kunden gefragt, ob er nicht vielleicht noch weitere Leute kennt für die eine Finanzoptimierung interessant sein könnte :rolleyes:


    - und das Spiel geht weiter. I]"Ich komme im Namen von Herrn X, den kennen Sie doch, oder ? Herr X hat mir empfohlen ich solle mich mal bei Ihnen melden. Er hat sich von uns hinsichtlich seiner Finanzen beraten lassen und somit viel Geld gespart - er meinte das sein sicher auch für Sie interessant...."[[/I] Die Gesprächsführung bekommst Du eingetrichtert bis zum erbrechen

  • Danke für deine ausführliche Antwort. Ist halt nicht alles Gold was glänzt ne. ;)


    Werde dann also doch in der Überbrückungszeit bis zum Studium bei Penny den Kassierer spielen. :(
    Vielleicht findet sich auch noch einer dieser klassischen Studentenjobs wie z.B. Kellnern.


    Aber noch mal danke für deine Meinung. =)
    Schönen Abend noch.

    Nimm an, was nützlich ist. Lass weg, was unnütz ist. Und füge das hinzu, was dein Eigenes ist. (Bruce Lee)

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