ausländische Aktien über ADR's & GDR's

  • Zitat

    Original von y7Bu4DtM
    Hallo.


    Was haltet ihr von ADR's (American Depository Receipt) und GDR's (Global Depository Receipt). Der Vorteil ist i.d.R. weitaus geringere Gebühren (oder gibt es versteckte?) und leichter zu handeln da nicht jeder Broker Zugang zur südafrikanischen od. australischen Börse anbietet.


    Was sind die Nachteile?



    @ y7Bu4DtM


    An manche Werte, z.B. indonesische Minenaktien, wird man kaum anders als durch ADR´s herankommen, doch man sollte bei seiner Bank/Broker mit Nachdruck nachfragen, daß sie einem die Originalaktien besorgen. Das geht z.B. mit manchen osteuropäischen Titeln wie KGHM Polska, die sonst nur als ADR zu haben sind.
    Der Hauptnachteil eines ADR-Wertes liegt auf der Hand, da es sich dabei ja nur um einen Hinterlegungsschein/Zertifikat handelt. Manchmal fallen auch mehr oder minder versteckte Kosten im Ursprungsland (Mehrwertsteuer) der Aktien an. Also Vorsicht bei diesen Sachen.


    Bei mir im Computer eine Grundinfo gefunden - weiß aber nicht mehr, woher die stammt:


    Depositary Receipts als Anlageinstrument
    An der Frankfurter Wertpapierbörse und den deutschen Regionalbörsen sind osteuropäische Aktien zum Teil bereits im Freiverkehr erhältlich. Dagegenkann ein Investor in den USA, der sich an einem osteuropäischen Unternehmen beteiligen will, dies meist nur über ein so genanntes Depositary Receipt (DR) tun. Im Wesentlichen liegt das daran, dass die Zulassung von Aktien zum Handel an amerikanischen Börsen von der US-Börsenaufsicht SEC anstrenge Voraussetzungen geknüpft wird ( insbesondere Publizitäts- und Rechnungslegungspflichten).


    Gleichzeitig dürfen institutionelle amerikanische Investoren oftmals nur in Finanztitel investieren, die an einer der US-Börsenhandelbar sind.
    Aus diesen Gründen entstanden in den USA bereits 1927 die ersten DepositoryReceipts – sie ermöglichten amerikanischen Investoren die Beteiligung an ausländischen Unternehmen, ohne Aktien kaufen zu müssen. Der Handelmit DRs hat sich seitdem weltweit ausgedehnt. Auch am Börsenplatz Deutschlandsind eine Vielzahl von DRs erhältlich; zum Teil werden sie sogar parallel zu den entsprechenden Aktien gehandelt.Depositary Receipts sind Zertifikate über eine festgelegte Menge an bestimmten Aktien, die außerhalb des Heimatlandes dieser Aktien gehandelt werden.
    Sie werden in der Regel von einer Bank begeben, welche die zugrunde
    liegenden Aktien an der betreffenden ausländischen Börse gekauft und bei einer dortigen Depotbank gelagert hat. Der Käufer hat das Recht, das DR jederzeit gegen die verbriefte Anzahl Aktien eintauschen zu können.


    Als Anlageinstrument bietet das Depositary Receipt unter den erläuterten
    Bedingungen allen Beteiligten Vorteile:
    _Der Käufer kann die DRs, anders als die zugrunde liegenden Aktien, an
    seiner Heimatbörse erwerben. Die Transaktion unterliegt dabei dem Rechtdes Landes, in dem das Depositary Receipt ausgestellt wurde. Zudem spart der Anleger Transaktionskosten, wie sie häufig mit der Währungsumrechnung und den ausländischen Depotkosten einhergehen.


    -Das Unternehmen, auf dessen Aktien DRs begeben werden, kann dadurch ausländische Investorenkreise erschließen, ohne die eigenen Aktien im Ausland notieren lassen zu müssen. Letzteres ist oftmals mit hohen Publizitäts-und Rechnungslegungspflichten verbunden. Neben dem Marketingeffekt profitiert das Unternehmen auch von der Möglichkeit, die DRs als Akquisitionswährung im Ausland einzusetzen und ausländische Mitarbeiter am Unternehmen zu beteiligen.


    _Für den institutionellen Investor bieten DRs ein alternatives Anlageinstrument; insbesondere dann, wenn bereits der Kauf der Aktien an deren Heimatbörsen mit Problemen verbunden ist. Dies ist etwa in Russland der Fall, wo ungenügende bzw. unklare Eigentumsrechte den Kauf von Aktien vor Ort riskant machen. Eine Anlage in russischen Aktien durch Investmentfonds vollzieht sich daher laut Fondsmanagern fast ausschließlich über den Kauf von DRs.


    Der größte Nachteil von DRs liegt in ihrer geringen Liquidität im Vergleich zu Aktien: Sie hat zur Folge, dass größere DR-Orders an ausländischen Börsenplätzen Kurswirkung zeigen – laut Auskunft von Fondsmanagern kommt es dabei regelmäßig zu einer Ausweitung der Bid-Ask-Spreads –, und dies bedeutet letztendlich für die Anleger höhere Transaktionskosten. Ein aktiver Handel in Depositary Receipts ist nur schwer möglich, weshalb Positionen in DRs meist länger gehalten werden. Hinzu kommt, dass dem Inhaber eines Depositary Receipt nicht die Rechte zustehen, die regelmäßig mit dem Erwerb einer Aktie verbunden sind (z.B. Stimmrecht). Hat ein institutioneller Investor
    die Wahl zwischen beiden Formen, so fällt die Entscheidung nach Angaben von Fondsmanagern immer auf die Aktie (sofern deren Kauf keine institutionellen Hemmnisse entgegenstehen).


    Die beiden häufigsten Ausprägungsformen bei osteuropäischen Unternehmen sind American und General Depositary Receipts (ADRs und GDRs). GDRs werden vorwiegend in Europa gehandelt, während ADRs auf dem US-Markt dominieren. Von ihren Ausstattungsmerkmalen her gesehen sind jedoch beide identisch. Eine dritte Form ist das European Depositary Receipt (EDR), welches auf Euro anstatt auf Dollar lautet.



    grüsse


    auratico

  • Danke für die Infos.


    - Was ist wenn der ADR/GDR-Ausgeber pleite geht? Wie bei Zerifikaten Gläubigerposition oder wie wei Fonds Sondervermögen?


    - Steuern: Viele Dividenden werden endbesteuert, d.h. wenn ich z.B. eine niederl. Aktie in meinem schweizer Depot halte, klaut mir Holland was von der Dividende bevor sie in der Schweiz ankommt. In D ebenso. Nun, ich bin absolut kein Freund von USA, aber angeblich werden dort die Dividenden zur Zeit nicht besteuert. Was ist nun wenn ich ein ADR (nicht die Originalaktie) der niederl. Aktie in einem USA-Depot halte? Dividende steuerfrei?


    - ADR's wedern meist in USD gehandelt, d.h. ich kann ständig in USD kaufen und verkaufen ohne jedes Mal zwischen den einzelnen Landeswährungen tauschen zu müssen, was meist 1-3% (!) Gebühren kostet. Oder wechselt ihr billiger?

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