Für unsereinen nichts wirklich neues, aber trotzdem interessant zu lesen: Goldene Zeiten für Anleger VDI nachrichten, Düsseldorf, 11. 5. 07, mav - Kaum eine Geldanlage scheint so irrational, so emotional. Denn eigentlich ist Gold nichts als totes Kapital. Doch die Nachfrage wächst wieder stetig, - und damit der Preis. Der Barren im Bankfach gilt als schick. Doch Anleger brauchen heutzutage keinen Tresor mehr: Mit Zertifikaten, Fonds und neuerdings auch Securities können sie Gold einfach und preisgünstig handeln. Gold? Wo doch kaum noch jemand das Wort Inflation auch nur buchstabieren kann? "Ja, Gold!", sagt Michael Reuss, geschäftsführender Gesellschafter der Vermögensverwaltung Huber, Reuss & Kollegen, sehr bestimmt. "In den vergangenen Monaten haben wir sehr vielen Mandanten Gold als Beimischung ins Portfolio gekauft. Und zwar als Sicherungsinstrument, also losgelöst vom Renditestreben." Denn die Inflationstendenzen nähmen sehr wohl zu, argumentiert der Münchener Kapitalmarktexperte, vor allem in Asien, vor allem durch die weiter steigenden Energiekosten. "Es stimmt zudem schon etwas misstrauisch, dass die US-Notenbank das Geldmengenwachstum in den USA nicht mehr veröffentlicht." Und wenn das Vertrauen in eine Papier-Währung erstmal verloren gehe, dann würden die Menschen - wie so oft in Krisenzeiten - ins Gold flüchten. James Burton, Geschäftsführer des World Gold Council, des Marketingverbands der Goldproduzenten, zählt weitere Gründe für ein Investment zum jetzigen Zeitpunkt auf: "Die geopolitischen Spannungen, wie der Streit um das iranische Atomprogramm, haben zugenommen. Die Fördermenge ist relativ statisch, die Goldproduktion kann nicht so einfach hochgefahren werden. Und die Einkommen im mittleren Osten sowie in Indien steigen." Gerade in dieser Region habe Gold in Form von Schmuck als Prestigesymbol eine lange Tradition und große Bedeutung. Schon jetzt übersteige die weltweite Gold-Nachfrage, die vor allem aus der Schmuckindustrie stammt, mit 3500 t die Jahresförderung von rund 2500 t bei Weitem, so Burton. Zwar werden die globalen Bestände an schon gefördertem Gold auf 158 000 t geschätzt, von dem ein Großteil bei den Notenbanken lagert, doch aus diesen Vorräten kommt nur wenig auf den Markt. Entsprechend hat sich die Feinunze Gold in den vergangenen fünf Jahren um ca. 120 % verteuert und damit eine Anlage in Aktien klar geschlagen. Das gilt jedoch nur für die Preisentwicklung in Dollar - in Euro gerechnet fällt der Gewinn für Anleger mit etwas über 30 % im Fünfjahreszeitraum deutlich bescheidener aus. Trotzdem bleiben viele Analysten auf Goldkurs: "Die Entwicklung des gelben Metalls sehen wir positiv. Ein weiterer Anstieg des Goldpreises scheint durch die typischen Korrelationsmuster - negative Korrelation zum US-Dollar und Aktienmarkt - wahrscheinlich", meint etwa Alexandra Truschnegg vom Portfolio und Asset Management der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank. "Charttechnisch würde das Durchbrechen des Widerstands bei 694 $ ein weiteres attraktives Kurspotenzial nach oben eröffnen. Die nächste Widerstandslinie sehen wir dann erst bei 730 $." Die Möglichkeiten, an der erwarteten Gold-Hausse teilzuhaben, sind für Privatanleger vielfältiger denn je. Physisch wird Gold in Form von Münzen wie dem Krueger Rand oder dem Golden Eagle oder in Barrenform eingelagert. Barren gibt es von 1 g Gewicht an bis zu 1 kg. "Wer Gold in dieser Form kauft, braucht jedoch ein Bankschließfach, das wiederum Miete kostet. Auch die Prägekosten und die Handlungskosten der Bank verteuern das Investment", erklärt Vermögensverwalter Michael Reuss. Etwas günstiger als bei Banken ist laut Reuss der Erwerb über spezialisierte Edelmetallhändler wie die Münchener pro aurum. Anders als bei Platin oder Silber entfällt beim Goldkauf die Mehrwertsteuer. Als gute und günstige Alternative zum direkten Metallkauf sieht Reuss die Anlage in sogenannten Exchange Traded Funds (ETF), die mit Gold hinterlegt sind. "Wir haben bisher vor allem solche ETF der Schweizer Kantonalbank (ISIN: CH 0024391002) gekauft, die aber in Franken notieren." Mit den Lyxor Gold Bullion Securities (Lyxor GBS) sind solche Investmentprodukte seit Ende April erstmals auch an der Deutschen Börse gelistet. Jedes dieser Wertpapiere ist durch rund 1/10 Unze (ca. 3,11 g) Gold besichert. Eine Unze Gold entspricht 31,1035 g. Thomas Meyer zu Drewer, Deutschlandchef Lyxor Exchange Traded Funds: "Mit dem Lyxor GBS bieten wir Investoren in Deutschland erstmals die Möglichkeit, die Vorteile eines Investments in Gold mit der Flexibilität einer Börsentransaktion zu verknüpfen. Mit einer Managementgebühr von 0,4 % im Jahr sind sie eine effiziente Alternative zum Besitz von physischem Gold. Lyxor GBS bilden die Entwicklung des Goldpreises nahezu eins zu eins ab." Eine weiteres Instrument für Goldanleger stellen Zertifikate dar, die dem Goldpreis folgen. "Jedoch stellen diese Papiere nur ein Zahlungsversprechen des Emittenten dar, sie sind nicht mit Gold unterlegt", stellt Reuss klar. Deutlich volatiler, mit höheren Renditechancen, aber auch höherem Risiko, gestaltet sich die Anlage in Goldfonds. Diese investieren vor allem in Aktien der Goldminenbetreiber. Reuss' Favorit ist hier der Stabilitas Gold & Ressourcen (ISIN: LU 0229009351). Während der noch junge Fonds im Kurzfristvergleich vorn liegt, haben andere, wie der DJE Gold & Ressourcen (LU 0159550077) oder der PEH Q Goldmines (LU 0070355788) ihre Qualität eher im Dreijahresvergleich bewiesen. mav Grüße von Truman