Eine Goldwährung schafft nur weitere Probleme - Diskussion

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    Original von Knudolf
    1. darf Jeder Geld, das er übrig hat (spart) gegen Zinsen verleihen (z.B. an eine Bank) -egal ober er reich oder arm ist und


    Und was bringen die 10 EUR Zinsertraege pro Monat, wenn 30% der Preise fuer die von mir gekauften Gueter in irgendeiner Form Zinsen sind? Die schnell wachsende Einkommenskluft im Land der Sparer zeigt, dass an deiner Theorie etwas falsch sein muss.


    Zitat

    2. ist die Behauptung der Kommunisten, Kapital vermehre sich ab einer bestimmten Menge "von selbst" eine an den Haaren herbeigezogene, Behauptung, die von der Realität widerlegt wird.
    Tatsächlich werden die meisten Vermögen von den Erben mindestens ebenso schnell wieder verjubelt, wie ihre Vorfahren brauchten, um diese anzuhäufen.


    Deine Behauptung ist mindestens ebenso an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht haben die Vermoegen noch nicht die kritische Masse erreicht? Wer Multimillionaer ist, bleibt es in der Regel auch. Die ueberdurchschnittlich stark steigenden Einkommen der Reichen deuten auch auf selbstaendige Vermehrung hin.

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    Original von TeeKay
    Und was bringen die 10 EUR Zinsertraege pro Monat, wenn 30% der Preise fuer die von mir gekauften Gueter in irgendeiner Form Zinsen sind? Die schnell wachsende Einkommenskluft im Land der Sparer zeigt, dass an deiner Theorie etwas falsch sein muss.


    Hm... die wachsende Kluft zw. "arm" und "reich" (falls das stimmt; -ich habe mich nicht mit den entspr. Statistiken beschäftigt), könnte auf politische Probleme zurückzuführen sein (immer höhere Arbeitslosigkeit + Ausbeutung/-pressung des Mittelstandes zur Finanzierung der Subventionen für Großkonzerne) und/oder -auf die Spekulationsblasen an den Aktien-und Immobilienmärkten (siehe unten), -aber wie die Kluft zw. Arm und Reich aufgrund von Zinsen immer größer werden kann, leuchtet mir noch nicht ein.


    Ein Beispiel:
    Ein "Armer" leiht seiner Bank 1000,-Eur für 5% Zinsen/Jahr und ein "Reicher" leiht seiner Bank 1000.000,-Eur für 5% Zinsen/Jahr.


    Der Reiche ist also zu Beginn des Jahres genau 1000 mal reicher als der Arme.
    Nach einem Jahr besitzt der Reiche 1050.000,-Eur und der Arme 1050,-Eur.
    1050.000,- geteilt durch 1050,- = 1000.
    Der Reiche ist also immer noch exakt 1000 mal reicher als der Arme.
    Die Kluft hat sich nicht vergrößert. An den Zinsen kann es also nicht liegen.
    Dass viele "Arme" lieber auf Kredit einen protzigen Wagen kaufen, anstatt das Geld zu sparen, ist ein anderes Thema, das nichts mit dem Zins-System zu tun hat.


    Und dass die Geldmengenausweitung größer ist, als die Zinsen, die man auf der Bank bekommt -der Reiche wie der Arme aus obigem Beispiel also real Vermögen verlieren, ist ebenfalls ein interessantes aber nebensächliches Detail.


    Zitat

    Original von TeeKay


    Deine Behauptung ist mindestens ebenso an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht haben die Vermoegen noch nicht die kritische Masse erreicht? Wer Multimillionaer ist, bleibt es in der Regel auch. Die ueberdurchschnittlich stark steigenden Einkommen der Reichen deuten auch auf selbstaendige Vermehrung hin.


    Falls die Einkommen der Reichen aus Kapitalanlagen tatsächlich überdurchschnittlich stark steigen, kann das, wie oben gezeigt, nichts mit dem "Zins-System" zu tun haben, sondern -es hat möglicherweise eher etwas mit den spekulativen Blasen (Aktien- und Immobilienmärkte) zu tun, die überall auf der Welt, genährt durch Geldmengenwachstum, entstanden sind.
    "Die Armen" konsumieren eventuell im Moment (noch) lieber (das ändert sich in der "Hausfrauenhausse"), anstatt es "den Reichen" gleichzutun und an den Märkten herumzuzocken.


    Dass Multimillionäre es in der Regel auch blieben, kann ich mir nicht vorstellen...-jedenfalls nicht über mehr als 3 Generationen betrachtet.
    Gibt es dazu irgendwelche Statistiken?
    Ich weiß lediglich, dass die Nachkommen erfolgreicher Unternehmer es selten schaffen, das Kapital zu vermehren. -Maximal gelingt es, das Vermögen bzw. Reste davon einigermaßen zu halten...
    Ausnahme ist es, wenn die betreffenden Familien so reich waren, dass sie die Kapitalvermehrung nicht mehr durch Geschäftssinn bewerkstelligen mussten, sondern -auf gewaltsamem/politischem Wege -durch Steuereinnahmen (also -Raub) z.B. und Klüngelei mit den Staatsoberhäuptern.
    Aber selbst die Nachkommen dieser Familien (Fugger und Medici z.B.) besitzen heute nur noch Bruchteile ihres einstigen Vermögens.


    Kapital zu vermehren ist einfach eine Sache, die gelernt sein will. Und das dazu nötige Wissen traue ich den meisten verwöhnten Milliardärs-Erben, Ölscheichs etc. nicht zu.
    Selber Ahnung von der Kapitalvermehrung zu haben ist mE eine essentielle Voraussetzung, da es kaum gute Vermögensverwalter gibt (Ausnahmen wie Warren Buffet bestätigen die Regel) und -geben kann. Denn wer wirklich was auf dem Kasten hat, verwaltet sein eigenes Vermögen und nicht -als Angestellter- das Vermögen anderer Leute.


  • Der Arme hat 1000 EUR auf der Bank fuer 5%. Er verdient im Jahr 20.000 EUR. Er gibt im Jahr 20.000 aus, davon sind 30% in den Preisen versteckte Zinszahlungen (hab ich glaub ich bei Litaer gelesen). Er zahlt also 6000 EUR Zinsen und kriegt 50 EUR Zinsen von der Bank.
    Am Ende hat er ein Zinsminus von 5950 EUR.
    Der Reiche hat 100.000.000 EUR auf der Bank fuer 7,5% (Oder glaubst du, der kriegt die selben Konditionen wie Hein Bloed? Selbst wenn, aendert sich wenig.). Er gibt im Jahr 1.000.000 EUR aus, davon 30% in den Preisen versteckte Zinsen. Er zahlt also 300.000 EUR Zinsen und kriegt 7,5 Mio EUR Zinsen.
    Am Ende hat er ein Zinsplus von 7,2 Mio EUR.


    1. Grossanleger kriegen mit Sicherheit hoehere Zinsen.
    2. Reiche verkonsumieren nur einen Bruchteil ihres Einkommens, Arme sicher 90-110%. Da sie in Relation zu ihrem Kapitalstock weniger Geld ausgeben (koennen, da man irgendwann alles hat) als die Armen, ist ihre Zinsabrechnung am Ende positiv.


    Such dir mal ein paar Buecher zum Thema Zins. Du wirst in vermutlich jedem ein Diagramm mit 10 Saeulen finden. Jede Saeule steht fuer 10% Einkommensgruppe. Die ersten 10% repraesentieren die aermsten, die naechsten 10% etwas wohlhabendere, 50% die Mittelschicht und die letzten 10% die reichsten. Die ersten 9 Saeulen werden rot dargestellt, da sie Nettozinszahler sind. Nur die letzte Saeule wird schwarz sein, die Zinsempfaenger.


    Darueber hinaus stehen Grossanlegern ganz andere Anlageoptionen offen als Hein Bloed. Hedgefonds, Venture Capital o.ae. Deren Rendite zahlt dann Hein Bloed mit seinem 2% Sparbuch.


    Zitat


    "Die Armen" konsumieren eventuell im Moment (noch) lieber (das ändert sich in der "Hausfrauenhausse"), anstatt es "den Reichen" gleichzutun und an den Märkten herumzuzocken.


    Kam dir schonmal der Gedanke, dass es mit einem Monatseinkommen von 50.000 EUR im Ruecken leichter ist nicht alles zu verkonsumieren als mit 1500 EUR? Wer all sein Geld zum Ueberleben benoetigt, kann weder sparen noch zocken.


    Zitat

    Aber selbst die Nachkommen dieser Familien (Fugger und Medici z.B.) besitzen heute nur noch Bruchteile ihres einstigen Vermögens.


    Was nicht schwer zu verstehen ist, wenn das Erbe in der Regel auf mehr als einen Nachfolger verteilt wird. Das Erbe der 1. Generation verteilt sich auf 2 weitere. Das der 2. Generation wiederrum auf 2 weitere. Das der 3. Generation wieder auf 2 weitere.
    So hat sich das Kapital im Laufe von nur drei Generationen geachtelt. Und du kommst mit Familien, deren Reichtum vor 600 Jahren gebildet wird.


    Zitat

    Denn wer wirklich was auf dem Kasten hat, verwaltet sein eigenes Vermögen und nicht -als Angestellter- das Vermögen anderer Leute.


    Und wenn ich was auf dem Kasten aber kein Vermoegen habe?

  • Zitat

    Und wenn ich was auf dem Kasten aber kein Vermoegen habe?

    [/QUOTE]
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    Viele Grüße
    white knight

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  • Zitat

    Original von TeeKay
    Wer all sein Geld zum Ueberleben benoetigt, kann weder sparen noch zocken.


    Die meisten Studenten - hauptsächlich Nicht-Bafög-Empfänger wie ich - brauchen weniger als 500€ im Monat, um "zu überleben", wozu auch der Genuss des Lebens gehört. Dann kann jemand, der 1.500€ verdient, auch ein paar hundert Euro im Monat sparen, um mit der Zeit immer reicher zu werden. Dass das nicht bequem ist, weiß ich auch, nur gibt es ja auch kein Menschenrecht auf unverdiente Reichtümer.


    Zitat


    Und wenn ich was auf dem Kasten aber kein Vermoegen habe?


    Das, was du in dem Falle auf dem Kasten hast, ist das beste Mittel, um Vermögen zu erwerben.

  • Zitat

    Original von Arthur


    Die meisten Studenten - hauptsächlich Nicht-Bafög-Empfänger wie ich - brauchen weniger als 500€ im Monat, um "zu überleben", wozu auch der Genuss des Lebens gehört. Dann kann jemand, der 1.500€ verdient, auch ein paar hundert Euro im Monat sparen, um mit der Zeit immer reicher zu werden. Dass das nicht bequem ist, weiß ich auch, nur gibt es ja auch kein Menschenrecht auf unverdiente Reichtümer.


    Es gibt Familien, die von weniger als 1500 EUR leben muessen, und es werden mehr.
    Die Studentenzeit duerfte auch die guenstigste Lebenszeit sein, die man hat. Verguenstigungen noch und noecher aber kaum irgendwelche Kosten. Krank wird man fast nie, Investitionen (Kleidung, Technik, Kinder) verschiebt man auf die Zukunft, in der man hofft erwerbstaetig zu sein, Erhaltungsinvestitionen sind nicht noetig, weil das meiste Zeug sowieso erst vor kurzem gebraucht erworben wurde, eigene Familie ist inexistent...


    Schliesst natuerlich nicht aus, dass man von 1500 EUR nicht trotzdem etwas sparen kann. Von mir aus auch ein paar hundert Euro. Die meisten, die darueber urteilen, sind aber nicht in der Situation. Sie verdienen entweder das Vierfache oder sind wie du Student.

  • Zitat

    Original von TeeKay


    Es gibt Familien, die von weniger als 1500 EUR leben muessen, und es werden mehr.
    Die Studentenzeit duerfte auch die guenstigste Lebenszeit sein, die man hat. Verguenstigungen noch und noecher aber kaum irgendwelche Kosten. Krank wird man fast nie, Investitionen (Kleidung, Technik, Kinder) verschiebt man auf die Zukunft, in der man hofft erwerbstaetig zu sein, Erhaltungsinvestitionen sind nicht noetig, weil das meiste Zeug sowieso erst vor kurzem gebraucht erworben wurde, eigene Familie ist inexistent...


    Schliesst natuerlich nicht aus, dass man von 1500 EUR nicht trotzdem etwas sparen kann. Von mir aus auch ein paar hundert Euro. Die meisten, die darueber urteilen, sind aber nicht in der Situation. Sie verdienen entweder das Vierfache oder sind wie du Student.


    Ein Wort:


    ANSPRUCHSDENKEN

  • Zitat

    Original von Knudolf
    Deutschland sollte mE gar nix einführen, sondern lediglich etwas abschaffen. Nämlich den §35 des Bundesbankgesetzes (Unbefugte Ausgabe und Verwendung von Geldzeichen):
    "(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,


    1. wer unbefugt Geldzeichen (Marken, Münzen, Scheine oder andere Urkunden, die geeignet sind, im Zahlungsverkehr an Stelle der gesetzlich zugelassenen Münzen oder Banknoten verwendet zu werden) oder unverzinsliche Inhaberschuldverschreibungen ausgibt, auch wenn ihre Wertbezeichnung nicht auf Euro lautet;


    2. wer unbefugt ausgegebene Gegenstände der in Nummer 1 genannten Art zu Zahlungen verwendet.


    Das wäre zwar ein erster Schritt. Damit würde das Währungsmonopol des Staates gebrochen. (Wobei mich immer wundert, warum diese Paragraphen nicht auf die diversen Regionalwährungen oder wie immer die sich nennen, angewendet wird.


    Allerdings bliebe da meiner Meinung nach noch das Thema des „Greshamschen Gesetz“es. Umgangssprachlich: Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld. Dazu gab es auf Goldseiten.de und zum Beispiel im Rohstoff-Spiegel interessante Beiträge.

  • Zitat

    Original von Oskar


    Das wäre zwar ein erster Schritt. Damit würde das Währungsmonopol des Staates gebrochen. (Wobei mich immer wundert, warum diese Paragraphen nicht auf die diversen Regionalwährungen oder wie immer die sich nennen, angewendet wird.


    Vermutlich sind diese Regionalwährungen "befugt", gedulded von den Behörden.


    Der Währungsmonopol des Staates zur Zeiten der D-Mark war eine erfolgreiche Sache, weil sie überschaubar war und die Leute der Bundesbank sehr kompetent waren.


    Ob der Euro so erfolgreich sein wird, bleibt abzusehen, da die Sache in Europa undurchschaubar ist, und durch viele konflikt-Interessen überschattet wird.


    Vielleicht sollten sie per Gesetz, zumindest zulassen, ein Experiment d, wo an einer Universität oder Institution mit Goldwährung experimentiert wird. Man weiss ja nie?!

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    Original von Roger
    Der Währungsmonopol des Staates zur Zeiten der D-Mark war eine erfolgreiche Sache, weil sie überschaubar war und die Leute der Bundesbank sehr kompetent waren.


    Da muß ich Dir widersprechen. Die erfolgreiche D-Mark ist ein allenfalls ein schöngefärbte Erinnerung.


    Wenn man den Wertverfall der D-Mark in der Statistik sich anschaut, hat die gleiche Inflation gewirkt wie jetzt. Der Unterschied war nur, dass die gesamte Weltsituation für eine Exportnation günstiger war, dass die Globalisierung noch nicht so zuschlug, und und und.


    Dass die Bundesbankbeamten damals kompetenter als heute waren ist wohl eher ein Witz.

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