• Wer heute, bei all den Informationen, die seit vielen Monaten verfügbar sind, noch nicht seinen entsprechenden Vorrat für die wichtigen Dinge des (Über)Lebens (liegen natürlich teilweise im Auge des Betrachters) angeschafft hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Es sei denn, man kann wirklich keinerlei finanzielle Mittel erübrigen - soll es ja auch sehr oft geben.


    Sollte der Casus Belli BANKRUN tatsächlich eintreten, dann gibt es bei den Banken so gut wie nichts mehr zu ernten (gesamter Geschäftsverkehr). Dabei zuschauen oder darüber lesen, selbst wenn man vorgesorgt hat, ist auch nicht besser. Was dann folgen dürfte wird für niemanden erquicklich sein. Da gibt es etwas, was sich fast wie ein Kriegsnotstandgesetz liest: "Wirtschafts-sicherungsverordnung". Diese Verordnung ermöglicht faktisch eine totalitäre Kommandowirtschaft. Die Politik und Verwaltung, die sich ja heutzutage so (selbst) lobt - ob die eine solche Situation in den Griff kriegen wird? Die brauchen ja jetzt schon Security-Leute bei den Argen für HARTZ4-Leute. Wenn es dann soweit ist ---> Mit der Bundeswehr im Innern .... Ich denke, wir werden es in nicht allzuferner Zukunft alle noch mitbekommen

    NICHT WEIL ES SCHWER IST, WAGEN WIR ES NICHT, SONDERN WEIL WIR ES NICHT WAGEN, IST ES SCHWER.
    Lucius Annaeus Seneca
    End corruption or at least let me participate in it!

  • Moin moin,


    weiter oben hatte ich diesen Text an einen Beitrag angehängt:


    PS.: Wenn JPMorgan und Bear Stearns Counterparts von Dervategeschäften sind, dann kann JPM diese jetzt doch einfach mit Null schließen.
    Bear Stearns wird nicht auf der Gewinnerseite gewesen sein, sonst hätten sie ja einfach JPM Margin Calls erteilen können.
    Aber wenn Bear Steans untergegangen wäre, hätte niemand gewusst, wie diese Derivate zu bewerten wären.
    Z.B. mit einer Insolvenzquote von 10% ??? - das hätte JPM dann zu entsprechenden Abschreibungen gezwungen.
    Da JPM als der größte Derivatehalter gilt, haben sie wohl noch mehr große Counterpartner.
    Werden die jetzt aus Buchhaltungsgründen auch alle übernommen? Oh OH OHA
    JPM ist auf Grund ihres irrsinnigen Derivate Volumens DAS Zentrum des Risikos.
    Wenn sie fallen, reißen sie ALLES mit!!!!!!
    Deshalb müssen sie überleben, koste es was es wolle!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Nun findet sich in der FAZ.NET zu diesem Thema ein interessanter Artikel, den ich hier aus einer völlig
    ungewohnten Perspektive betrachten möchte.

    Zitat

    Wäre Bear Stearns nicht gerettet worden, wäre das Kontrahentenrisiko tatsächlich schlagend geworden: Ungezählte Geschäftspartner hätten dann ihre Forderungen fällig gestellt. Schon allein aufgrund der Vielzahl der Kontrakte hätte dies vermutlich ein Chaos von bislang ungekanntem Ausmaß verursacht. Die Ungewissheit, ob Bear Stearns etwaige Forderungen erfüllen könnte, hätte die allgemeine Unsicherheit zusätzlich verschärft. In der Konsequenz hätte es zu einer nicht mehr kontrollierbaren Kettenreaktion kommen können. Nicht von ungefähr sprach Bundesfinanzminister Peer Steinbrück nach der Rettung von Bear Stearns davon, er habe eine "Kernschmelze" des internationalen Finanzsystems befürchtet.


    Eigentlich sollte das ganze für Bear Stearns kein Problem sein, da sich die unterschiedlichen Positionen
    gegenseitig aufheben. Zumindest theoretisch. Man hatte aber nicht bedacht:

    Zitat


    Die Beinahe-Pleite hat den Finanzakteuren das sogenannte Kontrahentenrisiko bewusstgemacht, und zwar gleich doppelt.
    Auslöser der Krise bei Bear Stearns waren Sorgen einiger Geschäftspartner, dass die Investmentbank ihren Verpflichtungen aus Derivate-Kontrakten nicht nachkommen könnte. Sie hätten deshalb Engagements aufgelöst und Liquidität abgezogen, berichtet Marco Ryll, ein Kreditstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Dies habe die Bank innerhalb weniger Stunden in existenzbedrohliche Bedrängnis gebracht.


    "Engagements aufgelöst und Liquidität abgezogen": damit läßt sich die Derivateposition jeder Bank in volatilen Märkten innerhalb von Stunden
    ins Ungleichgewicht bringen. Und schon hat man den Konkurrenten weg vom Markt oder gleich in der eigenen Tasche. Der größte
    Couter"partner" wird schon wissen, an welcher Stelle es am meisten schmerzt und kann in Ruhe einen günstigen Zeitpunkt abwarten.



    Noch besser sieht es bei JPM und der Deutschen Bank aus, die nach diesem Artikel der weltweit zweitgrößte
    Derivatehalter nach JPM ist:


    Zitat

    Mit dem Derivate-Engagement von 13,4 Billionen Dollar (am Bilanzstichtag 30. November 2007) hat Bear Stearns zwar ein großes Rad gedreht, aber keineswegs das größte.
    Die Deutsche Bank zum Beispiel hat für Ende 2007 ein Derivate-Engagement von rund 70 Billionen Dollar ausgewiesen. Mit 77 Billionen Dollar noch stärker engagiert war J. P. Morgan Chase - die Bank, die Bear Stearns praktisch über Nacht rettete. "Mit der Rettung von Bear Stearns haben J. P. Morgan und die amerikanische Notenbank Fed nicht zuletzt einen Kollaps des Derivate-Marktes verhindern wollen", sagt Ryll.


    Nun erst einmal zu den konkreten Zahlen:
    Deutsche Bank 70 Billionen, das sind 70.000 Milliarden oder als Zahl
    7 0 . 0 0 0 . 0 0 0 . 0 0 0 . 0 0 0 , - Dollar


    Da eine Abwicklung von Derivategeschäften mit unzähligen verschiedenen Counterpartnern
    wohl unmöglich erscheint, da diese "Assets" mit jedem Tag ihren "Wert" ändern und Derivate darüber
    hinaus auch einen eingebauten Zeitwertverfall haben, wird niemand noch mit z. B. einer
    Deutschen Bank in Konkurs Geschäfte machen wollen.


    Da bleibt den staatlichen Stellen im Zweifel gar keine Wahl.
    Jetzt lohnt sich das Zocken für die Banken wieder,
    je höher die Derivateposition, desto sicherer der Bailout! 


    Jederzeit kann eine Bank ganz nach Wunsch der Finanzmafia in New York oder London durch Gerüchte oder Absprachen
    zum Absturz gebracht werden, um zum Beispiel eine widerstrebende Notenbank unter Zugzwang zu setzen oder um auf
    Politiker in aufmüpfigen Staaten Druck auszuüben. Für ein paar Tage Ruhe werden sie dann gerne "ihre" Goldreserven opfern
    oder nach einer entsprechenden "Schutzgelderpressung" mit Truppen bei der "Terrorismusbekämpfung" aushelfen.
    Zumindest die Figuren, die sich derzeit als Volksvertretung bezeichnen dürfen, haben bisher weder Mut noch Klugheit bewiesen.



    FAZ.NET


    OHA
    Vatapitta :boese:

  • @ thejedi und Zweifler,


    habt Ihr den Originalartikel gelesen? Der Link war dabei:
    FAZ.NET


    Auch im aktuellen GEAB 24 wird auf Seite 5 über 10.000 MIlliarden Dollar Scheinvermögen berichtet.
    Das dürften dann die 0,5 oder 2% sein die beim Netting ( siehe Originalartikel) der unterschiedlichen
    Positionen überbleiben.
    Jens Ehrhardt spricht in der aktuellen Ausgabe der Finanzwoche sogar von Trillionen für Derivate.


    Also sicher kein Übersetzungsfehler.


    Mit herzlichen Grüßen
    Vatapitta


  • aber es mach deutlich wie schnell der "Run" zu spät losgehen kann.


    Viele machen schon lange darauf aufmerksam, es kann aber offensichtlich nicht oft und laut genug verdeutlicht werden

    vor allem die aussage, daß unser bundes-peer sich "besorgt" geäußert hat, macht schon nachdenklich (nachdenklich als sonst). wir hier im forum sind ja noch gut informiert. ich selbst hab auch edles metall erworben ( wie ich meine keine unbedeutende menge - ehe denke ich manchmal ich hab zuviel :D ), aber gibt es hier mehr als nur zwei oder drei user, die ihren ganz privaten bankrun jeden monat nach gehaltseingang durchführen?


    mfg

  • aber gibt es hier mehr als nur zwei oder drei user, die ihren ganz privaten bankrun jeden monat nach gehaltseingang durchführen?

    Ich bin selbstständig und mache meinen ganz privaten Bank-Run - mit großer Freude - mehrfach in der Woche - immer wenn Kunden Rechnungen bezahlt haben :)


    Gruß
    Goldbunker

    "Gibt man staatlichen Stellen bzw. dem Bankensystem die Aufsicht über das Geld, dann ist das so, als wenn ein Hund ein Wurst bewachen sollte: Es kann einfach auf Dauer nicht gutgehen." (aus "Gewinnen mit Gold und Silber", Jürgen Müller)

    Einmal editiert, zuletzt von Goldbunker ()

  • Gibt es hier vielleicht jemanden der den GEAB abonniert hat? Würde mich interessieren ob sich das lohnt oder ob das nur eine weitere "Ichmachmalgeldmitderangstdermenschen.pdf" ist.
    Tschau
    Rockytom

  • dies hatte ich schon an den Anfang der Eröffnung dieses Threads gestellt.


    Es gibt im gelbenforum einen Beitag von MausS, der uns in dieser Hinsicht weiterhilft.
    Nur selber lesen hilft selber verstehen. Die Verlinkungen im Text von MausS zeigt die Entwicklung des Themas.


    Die "Veranstaltung" des "Game-Over-Crash"


    Einfach fleißig lesen!


    Herzliche Grüße
    Vatapitta



    Bitte mal eine PN von den Leuten, die sich dieses geniale Hörbuch (17,90 € ) gekauft haben.
    Lernen für das Leben, spart im Zweifel den Scheidungsanwalt oder macht ihn nötig, je nachdem.
    :thumbup:

  • Düsseldorfer Hypothekenbank soll verkauft werden


    Die weltweite Finanzkrise fordert ein neues Opfer: Die Düsseldorfer Hypothekenbank wird vorübergehend auf den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken übertragen. Zu dem Schritt hätten sich die Eigentümer der Bank entschlossen, teilte der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) am Montagabend in Berlin mit. Die Bank solle in einem geordneten Verfahren einem neuen Eigentümer zugeführt werden. Die Bedienung und Einlösung der Pfandbriefe sei gesichert. Mit dem Schritt würden "die Schwierigkeiten überwunden, in die das Institut in dem jetzigen angespannten Marktumfeld geraten" sei. Die Finanzaufsicht BaFin und die Bundesbank seien über die Transaktion unterrichtet, teilte der BdB weiter mit. "Bankaufsichtliches Handeln" sei nicht nötig gewesen. Die Finanzkrise hatte den Gewinn der Düsseldorfer Bank 2007 aufgezehrt. Die Bank wollte mit einem Strategiewechsel auf die Krise reagieren und sich stärker von der Entwicklung der Kapitalmärkte abkoppeln.


    reuters, 20:34 Uhr
    © 2008 Financial Times Deutschland

    NICHT WEIL ES SCHWER IST, WAGEN WIR ES NICHT, SONDERN WEIL WIR ES NICHT WAGEN, IST ES SCHWER.
    Lucius Annaeus Seneca
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  • Die weltweite Finanzkrise fordert ein neues Opfer: Die Düsseldorfer Hypothekenbank wird vorübergehend auf den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken übertragen. Zu dem Schritt hätten sich die Eigentümer der Bank entschlossen,[...] Die Finanzaufsicht BaFin und die Bundesbank seien über die Transaktion unterrichtet, teilte der BdB weiter mit. "Bankaufsichtliches Handeln" sei nicht nötig gewesen. [...] Die Bank wollte mit einem Strategiewechsel auf die Krise reagieren und sich stärker von der Entwicklung der Kapitalmärkte abkoppeln.

    Ach so, man wollte nur mal die Strategie wechseln und sich von den Kapitalmärkten entkoppeln. Na dann, das klingt ja alles halb so schlimm. :hae:


    Au Mann, was für eine gequirlte Kacke. Aber man muss Ihnen lassen: eine sehr kreative Umschreibung für "wir sind bankrott". :P

  • Bei mir dauert es ewig bis sich die Homepage aufbaut - die deutsche Seite geht - kann das mal jemand testen (vielleicht liegt es auch an meinem Server) ???? ?)


    Bei mir funkt es auch ohne Probleme.

    Grüße
    Silberfuchs


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet."
    (Kommentar zum Bundesreisekostengesetz)

  • Verdacht auf Insiderhandel bei der IKB Bank


    Frankfurt/Düsseldorf (dpa) - Nach einer Anzeige der Finanzaufsicht BaFin prüft die Staatsanwaltschaft Frankfurt Vorwürfe gegen einen Aktienhändler wegen angeblichen Insiderhandels mit IKB-Papieren.


    «Wir haben eine Strafanzeige der BaFin erhalten, die einen Aktienhändler einer Tochtergesellschaft einer Großbank mit Sitz in Frankfurt betrifft», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch.


    Nach Informationen des ARD-Politikmagazins «Monitor» handelt es sich um einen Händler eines Tochterunternehmens der Deutschen Bank. Er soll kurz vor der Fast- Pleite der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB im vergangenen Sommer IKB-Aktien in großem Stil verkauft haben. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte am Mittwoch in Frankfurt: «Der Deutschen Bank ist von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nichts bekannt.»


    Die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB hatte sich mit faulen Krediten am US-Immobilienmarkt verspekuliert und konnte nur dank Milliardenhilfen vor der Pleite bewahrt werden. Noch am 20. Juli 2007 hatte die Bank per Pressemitteilung verkündet, im kriselnden US-Markt gebe es kaum Risiken. Nach Bekanntwerden der existenzbedrohenden Schieflage des Instituts kurz darauf hatte die IKB-Aktie zeitweise mehr als 50 Prozent ihres Wertes verloren.


    Nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft ging die Anzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor gut zwei Wochen ein. Die Anklagebehörde prüfe derzeit, ob sie Ermittlungen aufnehme.


    © sueddeutsche.de - erschienen am 23.04.2008 um 12:34 Uhr


    http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/14725

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