• Washington Mutual steht heute bei 2$, vor ein paar Tagen waren es noch über 4$, vor einem Jahr 40$. Investoren sprechen von 85% Bankrottwahrscheinlichkeit. Wäre diese Bank woanders (z.B. England / NorthernRock), dann stünden die Leute wohl heute schon Schlange um ihre Kohle abzuheben. Das Vertrauen der Amis ins Finanzsystem scheint noch sehr hoch zu sein. Oder gibt es schon irgendwo Berichte über einen WaMu-Bankrun?

  • Da geht es um eine Einlagenversicherung von Berkshire (W. Buffet) für Superreiche und nicht um den staatlichen Einlagensicherungsfonds.

    "Warren Buffett's Berkshire Hathaway Inc. has told one of its subsidiaries to stop insuring bank deposits above the amount guaranteed by the federal government, dealing a fresh blow to the financial-services industry as it tries to assuage anxious customers.
    The subsidiary, Kansas Bankers Surety Co., is notifying about 1,500 banks in more than 30 states that it will no longer offer a program called "bank deposit guaranty bonds...." http://online.wsj.com/article/…tml?mod=hps_us_whats_news


    Wenn selbst ein erfolgreicher Finanzguru Buffet einen Bank-Run auf seine eigenen (sicher sehr soliden) Banken fuerchtet und dann entsprechend handelt, dann kann man entsprechende Schlussfolgerungen um den Zustand der restlichen Banken ziehen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • aber bei Washington Mutual wird's eng (wie erwähnt ist das deren größte sparkasse und keine investment bank, wo die verluste bzw einlagen keinen groß jucken). bei WaMu steht das amerikanische volk auf der strasse.

    Die Spareinlagen bei der Wamu uebersteigt die Menge an Geld aus Einlagen der privaten Banken in den FDIC-Topf bei weitem. Die FDIC hat ja schon angekuendigt, sich mehr Geld fuer den Fall der Faelle vom Staat=Steuerzahler zu leihen. De-facto waere der FDIC-Fall bei der Wamu damit eine Verstaatlichung, alle folgenden FDIC-Faelle ebenfalls.


    "The FDIC's Deposit Insurance Fund reserve ratio fell. Due to a significant increase in loss reserves, including reserves for failures that have occurred since June 30th, the DIF balance fell to $45.2 billion at the end of the second quarter, down from $52.8 billion at the end of the first quarter. While insured deposits rose only 0.5 percent during the quarter, the decline in the fund balance caused the reserve ratio to fall to 1.01 percent as of June 30th from 1.19 percent one quarter earlier. Because the reserve ratio is now below 1.15 percent, the Federal Deposit Insurance Reform Act of 2005 requires the FDIC to develop a restoration plan that will raise the reserve ratio to no less than 1.15 percent within five years."
    http://www.fdic.gov/news/news/press/2008/pr08070.html



    "According to the FDIC website, WaMu had over $140 billion of insured deposits at the end of June."
    http://optionarmageddon.ml-imp…8/09/02/the-next-bailout/

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Hallo tollar,


    tollar Beitrag :)
    und das hier,

    Wenn selbst ein erfolgreicher Finanzguru Buffet einen Bank-Run auf seine eigenen (sicher sehr soliden) Banken fuerchtet und dann entsprechend handelt, dann kann man entsprechende Schlussfolgerungen um den Zustand der restlichen Banken ziehen.

    das würde ich an deiner Stelle als footer hier im Forum verkaufen! Dafür bekommst du sicher echtes Geld!


    Grüße
    Clarius

  • Bei der Beobachtung der jüngsten Kursbewegungen bei den Währungen drängt sich mir immer mehr der EIndruck auf, dass wir vor sehr, sehr einschneidenden Maßnahmen stehen.

    Zu der Erkenntnis bin ich auch gerade gekommen.
    Mit einem Mal ist es völlig verständlich, warum in Amiland die Banken wackeln, die Wirtschaft platt ist und dennoch der Dollar steigt.


    Carry Trades werden aufgelöst, das Geld aus Europa nach Amerika transferiert (Schulden in YEN aufgelöst, mithilfe von Geldern aus europäischen Aktienverkäufen. Das setzt europäische Aktien unter Druck und stärkt den Dollar).
    Es erklärt die "seltsamen" Bewegungen der Rohstoffe (Die werden auch abverkauft - "Cash ist King") und eigentlich den gesamten Wahnsinn, der gerade in immenser Geschwindigkeit passiert, aber immer dann schon wieder zu Ende ist, wenn man gerade einen neuen Trend ausmachen möchte.


    Hier werden immense Geldmengen panikartik von A nach B verschoben und weil niemand weiß wohin damit und mal in den Rohstoff, mal in jene Währung gesteckt werden, schießen die Werte einen Tag in die Höhe und stürzen am nächsten wieder ab.


    Das sind absolute Zersetzungserscheinungen die wir hier sehen. Und das wird sich noch sicher ein halbes bis ganzes Jahr steigern, bis wir langsam zu einem solchen Kammerflimmern kommen, dass der Black Out unausweichlich ist.


    Bleibt alle ruhig im physischen...
    Das könnt ihr sicher noch mal sehr gut gebrauchen!

  • Immerhin aber können Bankenfeiertage praktisch jeden beliebigen Bargeldengpass beseitigen.

    Ein paar Bankfeiertage werden da ganz besimmt nicht ausreichen. Die im Umlauf zu bringende Bargeldmenge in Dollarscheinen entspricht mehrern Hundert Gueterzuegen (hatte ich mal hier so ausgerechnet), und die muss erst mal gedruckt und dann in einem riesigen Land wie den USA verteilt werden. Die raeumliche Dimension und Geldmenge so einer Aktion ist in der Geschichte bisher unvergleichbar. Dazu kommt die zeitliche Traegheit der Entscheidungstraeger diesen Schritt einzuleiten und mit gewissen Anlaufschwierigkeiten wird da auf jeden Fall zu rechnen sein. Und in dieser ersten Phase entsteht KEIN EINZIGER PROZENTPUNKT INFLATION, es wird LEDIGLICH das virtuelle Geld ERSETZT. Dabei wird man das in keinem Fall in ein paar Tagen (Wochenende + Bankfeiertage) durchziehen koennen. Das werden eher Bankfeierwochen oder -monate. In dieser Zeit muessen die Leute aber was zu essen kaufen. Bargeld ist dann knapp und die Kassierer im Supermarkt werden nur noch kleine Scheinen und Muenzen annehmen (weil die Situation auch die illegale Gelddruckerei stimulieren wird). Zwar wird man auch mit Gold- und Silbermuenzen was zu Essen bekommen, nur ist das hier in den USA, einem Land indem seit Jahrzehnten 99% der Einkaeufe mit Plastik oder Check bezahlt werden und Scheine ueber $20 nur sehr ungern angenommen werden, wie eine fremde, unbekannte Waehrung.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Mit einem Mal ist es völlig verständlich, warum in Amiland die Banken wackeln, die Wirtschaft platt ist und dennoch der Dollar steigt.

    Die Banken wackeln, das ist wahr, aber die Wirtschaft ist nicht platt (wenn man das mal in Zahlen vergleicht). Die Wirtschaft funktioniert, nur funktionieren die Banken nicht mehr, den noetigen Treibstoff zu liefern. Als Folge kann natuerlich auch die Wirtschaft endgueltig plattgemacht werden, sie ist aber nicht die Ursache des Problems.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Pauli:


    da hat Tollar recht. es würde extrem lange dauern, um das zu drucken. tage und wochen würden nicht ausreichen (kein witz). und transportieren mußt du es auch noch...


    [es gibt in einem buch von Dottore aus den 80ern eine überlegung dazu. ich meine, mich zu erinnern, daß er selbst für damals und nur DM jahre veranschlagt hat. wenn ich zeit habe, schaue ich noch mal nach.]


    interessant in diesem zshg ist auf jeden fall - wie Baal schon andeutete - der rückkauf der bundesdruckerei.

  • Tollar und Problembär.
    Ja, Tollar hat damit recht. Ich hatte auch durchaus an längere BankfeierWOCHEN gedacht. In DIESER Zeit ist es dann aber logistisch schon möglich, das virtuelle Geld zu ersetzen. Zu 100% muss man es gar nicht ersetzen: Wenn die Banken wieder öffnen und die ersten 10.000 Kunden in der Schlange alle bedienen, WOLLEN die anderen ihr Geld gar nicht mehr haben. Es ist beim Geld in solchen kritischen Phasen immer alles nur eine Vertrauensfrage.


    Im November 1923 wurde die Rentenmark auch de facto ohne Deckung eingeführt. Aber man konnte die Menschen überzeugen, dass die Rentenmark nun etwas GAAAANZ anderes als die "fertig inflationierte" Reichsmark ist. Darum haben sie es akzeptiert, nachdem sie gemerkt haben, dass man am 17.11.1923 die Rentenmark zum gleichen Kurs gegen $ tauschen konnte wie noch zwei Tage zuvor. Das war nach 2 JAhren Inflation sensationell. Es ist alles Psychologie.


    Aber FALLS man tatsächlich die vielen Billionen Buchgeld durch Bargeld ersetzen wollte, müsste man einfach neue Nominalwerte drucken - und schwups - wäre das Logistikproblem lösbarer:

    [Caveat: das ist nat. nicht ganz ernst gemeint - schon klar, dass man mit einem 1m-Schein keine Guthaben von 1000x1000 EUR auszahlen könnte]


    Auch in Sachen "Übergangsproblem bis zur Bankenwiederöffnung" hat Tollar völlig recht. Darum muss der echte Goldbug ja eine gesunde Mischung aus Silberzehnern, sehr KLEINEN GoldSilbermünzenund Bargeld haben - aber eben auch einen Notvorrat für den Fall, dass mangels Geld oder Waren oder funktionierenden Märkten vor Ort gar nichts mehr geht und man in seinem Goldbunker verhungert...


    Got ... everything for a crisis? ;)

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    4 Mal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Aber FALLS man tatsächlich die vielen Billionen Buchgeld durch Bargeld ersetzen wollte, müsste man einfach neue Nominalwerte drucken - und schwups - wäre das Logistikproblem lösbarer:

    In der ersten Phase wird das so nicht gehen, denn die ist ja nicht inflationaer, eher stark deflationaer. $10.000 Scheine waeren praktisch wertlos, weil sie keiner annimmt. Und kein Bankkunde wuerde sich mit so einem Schein abspeisen lassen. Deswegen muessen in dieser Phase erstmal die kleinen, ueblichen Scheine gedruckt und verteilt werden bis der Bedarf gedeckt ist ohne dass die Geldmenge dadurch ueberhaupt erhoeht wird. Die Preise werden in dieser Phase sinken, wenn nicht crashen und ein Geldschein, der den Lebensmittelbedarf von ein paar Jahren deckt, waere voellig impraktikabel. Erst spaeter in der Hyperinflation, die fruehestens einsetzen kann, wenn die Geldmenge erhoeht wird, weil die bisherige virtuelle Geldmenge vollstaendig umgewandelt ist, und wenn ein Lebensmitteleinkauf fuer die Woche $20.000 kostet, werden solche und groesseren Scheine beliebter und entspannen das Logistikproblem etwas.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Tollar: jajaja. Siehe oben meinen Caveat ("Warnung" bzw. "Disclaimer"). Dieser von Dir zitierte Absatz war nicht ernst gemeint.


    Letztlich ist ohnehin jede Krise anders. In unseren heutigen multikulturell bereicherten Gesellschaften ist ein BankRun und seine anarchischen Konsequenzen auf der Straße m.E. nicht genau prognostizierbar.


    WENN er "ungeplant" eintreten sollte, wird sofort das Polizei-/Militärrecht ausgerufen, um Plünderungen und Raubmorde zu verhindern. Das dauert keine 2 Tage nach dem ersten Bankrun, bei dem Banker gelyncht werden, die es gewagt haben, am Arbeitsplatz aufzutauchen.


    Insofern sind unsere hier diskutierten Szenarien akademisch. Das Militärrecht wird (mindestens) solange aufrechterhalten, bis die Banken logistisch gewappnet sind, wieder zu öffnen. Wenn dottore ausrechnet, dass das 1 Jahr dauert :whistling: , dann bleiben sie eben ein Jahr lang zu.


    Und wie das unter Militärrecht so üblich ist, wird es dann Bezugsscheine für Lebensmittel und öffentliche Speisungen geben. Die Gesetze sind doch längst gemacht (siehe "Wirtschaftssicherstellungsverordnung" -zuletzt vor 2 Jahren runderneuert- und die Notstandsgesetze). Gerüchtehalber ist sogar bereits Notgeld gedruckt (ob in EUR oder in einer neuen Währung, ist nicht bekannt). Daneben gibt es den Schwarzmarkt und (hoffentlich) Nachbarschaftshilfe.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Pauli, Sorry, die nicht ernst gemeinte Bemerkung hatte ich so nicht richtig verstanden.


    Dass man alle moeglichen Konsequenzen dieses Szenarios sich gar nicht ausdenken kann, da stimme ich zu. So ein Worst-Case-Scenarion wuerde fuer den, der fuer diese Situation vorgesorgt hat, auch ganz unangenehme Folgen haben. Nicht umsonst haben die Bankfilialen schwere Einbaumoebel.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • moin,


    in Berlin üben wir das schon mal. :thumbup:


    Aber hier ist eben alles ein bißchen anders: Nicht die Kunden rennen zur Bank, um ihr Geld zu bekommen, sondern die


    Bankster rotten sich auf dem "forum vagina lata" zusammen und rennen dann auf den Kudamm, um Geld zu holen! :boese:


    http://www.tagesspiegel.de/wir…ngestellte;art132,2612251

    Det hat Jesicht. Gefällt mir irgendwie.....


    mfg, Preussengold


  • Das sind absolute Zersetzungserscheinungen die wir hier sehen. Und das wird sich noch sicher ein halbes bis ganzes Jahr steigern, bis wir langsam zu einem solchen Kammerflimmern kommen, dass der Black Out unausweichlich ist.


    Nein, das wird sich definitiv nicht mehr ein halbes Jahr steigern bis zum Black Out. Hank + Ben sind nicht so blöd wie manche hier meinen und warten bis der Reaktor in die Luft geflogen ist. Sie wissen genau, dass die Explosion jederzeit möglich ist, man sieht die Entwicklungen seit August, und werden zum rechten Zeitpunkt handeln. Und dieser Zeitpunkt ist meiner Meinung nach recht genau festzumachen: es ist der 01. November. Wochenende, Monatsbeginn, noch rechtzeitig vor der Wahl. Meine Prognose zu dem Datum (muss nicht alles auf einen Schlag kommen):


    - Einfrieren aller Devisentransaktionen und Aussetzen aller Terminmärkte bis auf unbestimmte Zeit
    - Wertloserklärung aller Derivate
    - Wertloserklärung / Enteignung aller ADR's
    - Notstandsgesetze in USA
    - Offizieller Goldverbot
    - Vorbereitung / Ankündigung einer globalen Währungsreform
    - Verschieben / Absagen der Wahl am 04.11.
    - kein IRAN-Krieg (der eilt in dem Fall nicht mehr, Bush / Cheney bleiben ja dran)

  • Jetzt geht's Schlag auf Schlag und irgendwann ziemlich bald kommt der Knock-Out:


    Lehmann - steht komplett zum Verkauf
    Merryl Lynch - wackelt, weil Lehmann wackelt und beide Banken das gleiche Konzept haben
    Washington Mutual - 2,7 Mrd Abschreibung in III/08, 4,5 Mrd. Rückstellung - nach 5,7 Mrd Rückstellung in II//08 - das dauer nicht mehr lange
    Private Equity - Zeitbombe
    Hedgefonds - heftigst unter Beschuß, weil der YEN nach oben schießt, nachdem andere Hedgefonds ausgestiegen sind und ihre Verbindlichkeiten glatt gestellt haben


    Und das beste: Weil es ein zusammenhängendes System ist, setzt die Instabilität von einem der Glieder die anderen noch mehr unter Druck...


    Das geht jetzt alles ganz, ganz schnell!
    Inzwischen wird nur noch geprügelt, da ist keine Verteidigung mehr. Da fehlt nur noch der passende Schlag, dann geht's Licht aus!


    Got Gold? - Got Silver?

Schriftgröße:  A A A A A