akt. Finanzkrise lässt Inflation zu Deflation kippen

  • Zitat

    Original von ChuckSilverfoot
    Müssten in einer Inflation nicht zusammen mit den Lebenshaltungskosten auch die Löhne steigen? Wenn sie das nicht tun, ist das dann vielleicht ein Indiz für deflationäre Entwicklung für Arbeitskraft?


    Wie ist das denn nun mit den Begriffen Inflation und Teuerung?


    Die Löhne steigen ja..... nur vielleicht nicht auf unserer Stufe!


    Während einer Inflationsphase wächst die Geldmenge schneller als die Menge der hergestellten Güter. Damit sinkt der reale Wert des Geldes. Dies wiederum, provoziert einen Anstieg der Preise um dieses Missverhältnis wieder auszugleichen. Funktioniert auch in die andere Richtung. Sinkt die Geldmenge langsamer als die Menge produzierter Güter ist das immer noch eine Inflation.. selbst dann wenn einige jetzt aufschreien werden und sagen, da wird dem Markt Geld entzogen, somit sei das eine Deflation.

  • Zitat

    Original von ChuckSilverfoot



    ...also wären die Ursache der Teuerung doch eher Marktkräfte als die inflationäre Geldmengenausweitung oder?



    Ich denke, dass genau aus diesem Grund hier solche Diskussionen entstehen! Auf der einen Seite stehen diejenigen, die makroökonomisch (Sorry, ich bin eigentlich kein Freund von so Ausdrücken ;)) an die Sache rangehen und der Meinung sind, das von "oben herab" gelenkt wird, sprich die nötigen Schritte zur Steuerung der In- resp. Deflation in die Wege geleitet werden. Auf der anderen Seite stehen die, die mikroökonomisch (nochmals Sorry) an die Sache rangehen und denken, das Angebot und Nachfrage die Teuerung bestimmen.



  • Du nennst einige wichtige Punkte, die aufzeigen, dass wir im Gegensatz zu all den vorhergehenden Krisen heute eine vollkommen andere Situation vorfinden! Deshalb sind auch alle geschichtlichen Vergleiche schlichtwegs nutzlos. Selbst wenn die Vorzeichen vergleichbar sind, kann keiner vorhersehen, wie die einzelnen Protagonisten handeln werden. Für einzelne Nationen können zwar Vermutungen angestellt werden (Amiland wird wohl irgendwann im eigenen Interesse, zwecks Schuldenabbau, (hyper-)inflationieren), wendet man diese dann aber gleich global an, geht die Sache m.E. schon eher in Richtung "Kaffeesatz-Leserei".

  • :D


    jetzt kommt's endlich raus ans Tageslicht:


    die 'Kakerlaken' des PPT manipulieren laut heutiger Die Welt Tageszeitung
    die weltweiten Börsenmärkte->und zwar GESETZESWIDRIG !
    es sind Ben Bernanke und Hank Paulson darunter...
    NA BITTE !



    Jetzt wirds Zeit diese Verbrecher einzubuchten... ;)


  • Wo steht das?Ein Link bitte!!

  • Hallo,


    kennt jemand von Euch die Bloomberg-Dokumentation "Phantom shares"?:


    Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=Bfi3Hxasm2s


    Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v…OcM0&mode=related&search=


    Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v…vTLw&mode=related&search=


    Marktmanipulationen sind wohl doch keine Verschwörungstheorien, sondern trauriger ERNST in kranken Märkten. Kann man sowas bei Gold und Silber auch mit Leerveräufen machen um den Kurs zu drücken und dann später diese Positionen nicht glattstellen?


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    3 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • Zitat

    Original von doedel


    Die Löhne steigen ja..... nur vielleicht nicht auf unserer Stufe!


    Während einer Inflationsphase wächst die Geldmenge schneller als die Menge der hergestellten Güter. Damit sinkt der reale Wert des Geldes. Dies wiederum, provoziert einen Anstieg der Preise um dieses Missverhältnis wieder auszugleichen. Funktioniert auch in die andere Richtung. Sinkt die Geldmenge langsamer als die Menge produzierter Güter ist das immer noch eine Inflation.. selbst dann wenn einige jetzt aufschreien werden und sagen, da wird dem Markt Geld entzogen, somit sei das eine Deflation.


    Ist demnach Teuerung stets = Inflation bzw. Ursache jeder Teuerung Inflation oder gibt es auch Teuerung, die nicht auf Inflation beruht ?



    Angenommen, es setzt sich weltweit immer mehr Ethanoltreibstoff durch oder die Chinesen brauchen immer mehr Alltagsgüter vom Weltmarkt, weil ihr Wohlstand steigt - dann werden Agrarrohstoffe teurer weil die Nachfrage steigt. Ist das jetzt Inflation oder nicht vielleicht doch etwas anderes?


    Ich habe im Forum mal gelesen, die Preisanstiege bei Milchprodukten, von denen die Industrie sagt, sie beruhten auf höherer Weltmarknachfrage, seien in Wirklichkeit Folge der Inflation. Aber eine Teuerung kann ja etwa auch auf kartellartigen Absprachen beruhen...

  • Zitat


    Original von HighTekki
    da sehe ich folgenden grund:
    bei lebensmitteln sind es vor allem die rohstoffe die kosten erzeugen z.b. weizen o.ä. die steigen und da lässt sich wenig drehen. bei unterhaltungsmedien hingegen hab ich zwar mein plastik und mein silizium und vll. metall. aber das sollte den kleineren teil der kosten ausmachen. eine größere rolle spielen z.b. kosten für entwicklung, arbeitsleistungen etc. und diese kann man (z.b. durch massenfertigung) einfacher senken als den weizenpreis.


    Wenn ich bitte widersprechen dürfte: Weizen ging in 2006 noch um ca. 9 bis 10 EUR pro 100 kg. Dieses Jahr ist er für 16 EUR pro 100 kg zu haben.


    Für ein Brötchen von 80 gr. braucht man etwa das Doppelte an Gewicht an Weizen. Hierbei erhöht sich also der Rohstoffanteil der Kosten von 1,6 ct auf 2,6 ct.


    Es ist aber interessant zu beobachten, welche Begründung für eine Brötchenpreiserhöhung von 20 ct auf 30 ct antizipatorisch akzeptiert wird. :)


    Plausibilisierungsfragen hierzu: Wieso soll ein Landwirt sich selbst für ca. 800 EUR pro Hektar auf dem Acker abmühen und obendrein noch Kosten verursachen, wenn ein Biogaswirt ihm 800 EUR an Pacht pro Hektar bezahlt?


    Das nächste was hochgeht ist der Schweinepreis. Wetten? Es lohnt irgendwann nicht mehr, pro Tag ca. 2 bis 3 kg Getreide durch ein Schwein zu lassen, um das Getreide preislich zu veredeln. Mastferkel sind auch gerade billig wie nie. Kein Mäster mit Getreideanbau will gerade noch welche haben.



    s++

  • Ich glaube zwei Aspekte fehlen hier noch in der Diskussion.


    1. die konsequente Unterscheidung zwischen Währungsinflation/ Deflation sowie Preisinflation/ Deflation.


    2. der deflationäre Aspekt von Bevölkerungswachstum beziehungsweise eine Marktvergrößerung.


    ---------
    Ich habe hier mal gelesen, Währungsinflation ist die Vergrößerung der Geldmenge minus Zuwachs des Bruttosozialprodukts. Die Währungsinflation macht sich aber zunächst nur im Preis von Finanzprodukten und Immobilien bemerkbar.


    Das ist aber noch nicht die Preis-Inflation. Die wird im Warenkorb gemessen und ist u.a. das Durchschlagen der Währungsinflation (Geldmengenzuwachs) über den Finanzbereich hinaus in die reale Wirtschaft.


    Es gibt aber auch andere Aspekte, die auf die Preis-Inflation / Deflation eine Auswirkung haben. Wenn nämlich neue Marktteilnehmer in die Weltwirtschaft eintreten, wie die Oststaaten oder China, dann ist das mit einer Preis-Deflation verbunden, da sich die neun Marktteilnehmer durch Billigkonkurrenz erst den Zugang zum Markt verschaffen müssen. Kredite bekommenen sie noch nicht und an einen großen Konsum ist auch noch nicht zu denken.


    So haben die chinesischen und osteuropäischen Billigprodukte die Preise gedrückt und kompensierten so die einsickernde Währungs-Inflation.


    Dieser Effekt verlangsamt sich aber in dem Maße in dem die neuen Marktteilnehmer auch zu Konsumenten und zu Beziehern von immer teurer werdenden Rohstoffen werden.


    Solange die westlichen Länder ihren Geldmengenzuwachs so abstimmten konnten dass der Effekt der Preisinflation sich mit dem der von den neuen Billigproduzenten hervorgerufenen Preisdeflation in der Waage halten konnte, gab es keinen großen Einfluss auf die reale Wirtschaft.


    Das hat sich jetzt aber etwas geändert, die inflationistischen Effekte schlagen durch, der Geldmengenzuwachs muss gedrosselt werden. Dazu wurden die Zinsen erhöht. (Zusammenbrechen der Immobilienpreise)


    Die erfolgten Kredit Zusammenbrüche haben eine schlagartige Währungsdeflation ausgelöst, starker Dollar, fallende Aktien, fallendes Gold.


    Die Preisinflation verstärkt sich trotzdem, weil der Einfluss der Währungsmenge langfristiger Natur ist. Die anziehenden Zinsen schlagen aber sofort durch. Ein starker Preisfaktor bei der überwiegend fremdfinanzierten Industrie.


    Der hier immer wieder angesprochene Goldstandard, ist für mich unter den momentanen Machtverhältnissen eine akademische Frage um des Kaisers Bart. Er erscheint mir aber ein wenig wie das Anlegen einer Fußfessel zur Vermeidung übereilter Schritte.

    "Sozialdemokratitis" ist eine üble deutsche Krankheit,
    sie hat Parteien, Staat und Gesellschaft durchseucht,
    im Endstadium unterliegen die Leute dem Wahn:
    Ein Volk könne sich statt von seinen Leistungen,
    allein von der Gerechtigkeit ernähren.

  • Zitat

    Original von BAAL
    Hallo,


    kennt jemand von Euch die Bloomberg-Dokumentation "Phantom shares"?:


    Jetzt schon :)


    Danke für den Link. War hochinteressant.


    Zitat


    Marktmanipulationen sind wohl doch keine Verschwörungstheorien, sondern trauriger ERNST in kranken Märkten. Kann man sowas bei Gold und Silber auch mit Leerveräufen machen um den Kurs zu drücken und dann später diese Positionen nicht glattstellen?


    Hier ein Beispiel, wie der Schwanz mit dem Hund wedeln kann.


    http://geschaeftsbericht.deuts…gagementausderivaten.html



    Insgesamt hat der VAR der Deutschen Bank bei den Derivatgeschäften in 2006 bei


    39.813.667.000.000,00 EUR


    gelegen. Das sind also knapp 40 Billionen Euro. Oder 20 mal das BIP von Deutschland.


    Edelmetallgeschäfte machten hierbei vergleichsweise lächerliche


    68.678.000.000,00 EUR


    aus. Aber auch das entspricht in etwa dem dreifachen, was die Bundesbank an Gold- und Goldforderungen in ihren Büchern hat. Und das ganze spielt sich bei einem Eigenkapital von mageren 32.808.000.000,-- EUR ab.


    Und solange niemand in den öffentlichen Medien diese Zahlen in die Satzmaschine tippt, glaube ich nicht, dass viel passiert ... ;)



    s++

  • Übrigens: das Argument mit den Maastricht-Regeln kann nicht euer Ernst sein:


    Die wurden doch schon zu "normalen Zeiten" aufgeweicht!!!


    Keine Angst, die Notstandsgesetze kommen schon noch!
    Und nochmals zu Japan: dort war man schon erfolgreich, ohne staatl. Ankurbelung hätte man eine Depression a la 1932 bekommen mit 25 % Arbeitslosigkeit.
    Der Deutsche Staat (Weimarer Republik) war nach dem 1.WK auch total überschuldet, das hätte ja dann auch für eine Deflation gesprochen. Kann mir jemand erklären, wie dann trotzdem doch eine Hyperinflation entstanden ist wenn nicht durch Gelddrucken? (heute geht das Gelddrucken leichter, man braucht keine Druckkmaschine mehr, Ben macht das am Computer, er braucht keinen Heli und schon gar keinen Schubkarren).


    Grüße

  • Hallo,


    ich denke, dass man sich mit einer Hyperinflation leicht bei seinen Gläubigern entschulden kann, vorausgesetzt, man hat keine variable Kredit-Verzinsung, die sich an die Inflation anpasst. Eine Depression schadet nur dem eigenen Land und endet im schlimmsten Fall in einer Revolution, was von den Regierenden vermieden werden sollte "INFLATE OR DIE". Wer war eigentlich Gläubiger bzw. Schuldner der Japaner? Hatten Gläubiger oder Schuldner -variabel verzinst- etwa etwas gegen eine Hyperinflation in Japan und haben soviel Druck ausgeübt, dass die Japaner nicht so einfach die Druckerpressen anschalten konnten?


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

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  • ja genau, das ist das Prinzip!


    Inflation bzw. in seiner Steigerung Hyperinflation ist ja immer nur das letzte Mittel, auf das man nur zurückgreift, wenn es nicht mehr anders geht, so wie jetzt, vermute ich.
    Die Japaner (Staat) haben ihre Schulden beim Volk (also bei Privatpersonen). Dort war man auch in der Lage, die Zinsen sehr tief zu halten (Manipulation). Hätte man mehr inflationiert hätten sich die Zinsen nicht so tief halten lassen, womit die jährlichen Zinszahlungen erheblich höher ausgefallen wären.
    Außerdem (und jetzt kommt möglicherweise der wichtigste Grund):
    mit dann höheren Zinsen wäre der "carry trade" nicht möglich gewesen, und den wollten die Hedge Fonds, die Private Equity Fonds etc. ja, um jahrelang einfache und sichere Gewinne machen zu können (leihen für 1% im Yen, investieren in z.B. Rand/Zinsen bei z.B. 8%, dazu noch die jahrelange Kursgewinne bei der Währung). Vielleicht gab es da auch einen gewissen Einfluß auf Japan seitens interessierter Kreise!
    Wahrscheinlich wäre es!


    Grüße


  • Hallo,


    diese Argumentation klingt recht plausibel elsilbero, wäre es möglich, dieses Schema auf die heutige Zeit anzuwenden, was müsste demnach also heute passieren?
    Wenn jemand die nordam. Union (NAU), den Amero und eine Zusammenlagerung der Finanz- und Kapitalmärkte Amerikas und Europas bis 2010 haben möchte, wäre es dann nicht sinnvoll den Dollar und Euro zu hyperinflationieren, damit man dann auch im Zuge der Zusammenlegung der Märkte eine neue gemeinsame Währung, z.B den Ame(u)ro einführen kann, der evtl. auf den Kupfer-, Gold- und Silberreserven Kanadas, Mexikos, Europas und der USA beruht?


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

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