Eichelburg hat Recht - Hypotheken sind Zeitbomben - schaut euch mal eure Kreditverträge an

  • Original Fragezeichen: "Einige Experten befürchten sogar, dass die BGH-Entscheidung auch Kredite betrifft, bei denen die Kunden treu und brav Zins und Tilgung tragen."


    Das brauchen "einige Experten" gar nicht zu befürchten, dies ist definitiv so !!


    Habe leider den Original-Spiegel- Artikel von damals nicht mehr, aber was da so steht, glaubt einem auf der Strasse kein Mensch !!!


    Die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Lone Star und der mit ihr zusammenhängende Hypothekenmakler Hudson Advisors sind laut Spiegel derzeit dabei, Tausende von Hausbesitzern um ihr Haus zu bringen, und zwar auch solche, die bei der Bedienung ihrer Immobilienkredite niemals in Verzug gekommen sind. Die Methoden, mit denen diese Raubtierkapitalisten Wucherzinsen verlangen, Zwangsversteigerungen durchziehen und "für 35 000 Euro mein Leben zerstören", wie ein Opfer klagte, sind höchstwahrscheinlich gesetzwidrig, auf jeden Fall aber absolut unmenschlich. Skandalös, aber nicht überraschend ist, daß Lone Star und Hudson Advisors mit Finanzkreisen in Texas verbunden sind, die zum Umfeld der Familie Bush gehören.


    Als die zur HypoVereinsbank gehörende Hypo Real Estate im Jahre 2004 die Kredite von vielen tausend Hausbesitzern an Lone Star verkaufte - insgesamt wurden von deutschen Banken in dieser Zeit Verbindlichkeiten von 250 Milliarden Euro an solche Beteiligungsgesellschaften verkauft - , überließ sie damit die bisher betreuten Kunden einer der aggressivsten und skrupellosesten Heuschrecken überhaupt. Die Betroffenen waren ahnungslos, und nach Ablauf der vom deutschen Gesetz vorgeschriebenen Schutzfrist von zwei Jahren erzwangen Lone Star und ihre Schwesterfirma Hudson Advisors zum Teil um 50% verteuerte Hypothekenraten in dem offensichtlichen Versuch, Zwangsversteigerungen zu erreichen und die Besitzer so um ihr Haus zu bringen.


    Betroffen sind Tausende von Hausbesitzern und Kleinanlegern in den alten, vor allem aber in den neuen Bundesländern. Hudson Advisors, die laut Spiegel für Lone Star die "Schmutzarbeit" machen, gehen bei der Abwicklung vor wie die Berserker. Sie nutzen die mangelhafte Rechtskenntnis der Opfer aus - oder deren Unvermögen, sich rechtzeitig einen teuren Anwalt zu nehmen - , lassen Konten pfänden, schicken den Gerichtsvollzieher oder den Zwangsvollstrecker. Bis der Rechtsweg erschöpft ist, ist der Schaden längst angerichtet, das Haus verkauft und die Heuschrecken längst weitergezogen.

    "Die Zuweisung von Macht sollte von den Banken genommen und wieder auf die Bevölkerung übertragen werden, der sie eigentlich gehört." – T. Jefferson

    Einmal editiert, zuletzt von arzt397 ()


  • Private Equity
    Punkt 1 ist korrekt
    Punkt 2 steht erst bei event. Verlängerung der Veträge an
    Punkt 3 Nonsens
    Punkt 4 grenzt sehr nah an der Schwachsinnsgrenze


    arzt397
    Selten einen derartigen Blödsinn gelesen.
    Wenn du das glaubst, dann kommt bei dir der Weihnachtsmann am 6 Dezember.......aber mit Rudolf :D


    Sanfte Grüße
    Der Misanthrop

  • Geht nicht? Gibts nicht? Es kann nicht sein, was nicht sein darf?
    Bitte Fakten, Fakten und ganz genau durchlesen und überdenken!


    Die außerordentliche Kündigung
    § 490 BGB
    Eine Kündigung kann nach § 490 Abs. 1 BGB bei Darlehen, mit fester Laufzeit und vereinbartem Zinssatz durch den Darlehensgeber nur erfolgen, wenn in den Vermögensverhältnissen des Darlehensnehmers oder in der Werthaltigkeit einer für das Darlehen gestellten Sicherheit eine wesentliche Verschlechterung eintritt oder einzutreten droht, durch die die Rückerstattung des Darlehens, auch unter Verwertung der Sicherheit, gefährdet wird.
    Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag mit fester Laufzeit und festem Zinssatz, nur unter Einhaltung von Fristen gem § 489 Abs. 1 Nr. 2 BGB (das Darlehen muss einem Verbraucher gewährt sein und nicht durch ein Grund- oder Schiffspfandrecht gesichert sein, nach Ablauf von sechs Monaten nach dem vollständigen Empfang unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten) vorzeitig kündigen, wenn seine Interessen dies gebieten. Ein solches Interesse liegt insbesondere vor, wenn der Darlehensnehmer ein Bedürfnis nach einer anderweitigen Verwertung der zur Sicherung des Darlehens beliehenen Sache hat. Der Darlehensnehmer hat dem Darlehensgeber denjenigen Schaden (Vorfälligkeitsentschädigung) zur ersetzen, der diesem aus der vorzeitigen Kündigung entsteht.

    AGB-Banken
    Nach AGB-Banken kann gem. Nr. 19 III die Bank ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes kündigen. Ein solcher wichtiger Grund muss für die Bank, auch unter Berücksichtigung der berechtigten Belange des Kunden, die Fortsetzung der gesamten Geschäftsbeziehung unzumutbar werden lassen.
    Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn:
    der Darlehensnehmer unrichtigte Angaben über seine Vermögensverhältnisse gemacht hat, die für die Entscheidung der Bank über die Darlehensgewährung oder über andere mit Risiken für die Bank verbundene Geschäfte von erheblicher Bedeutung waren, oder
    der Darlehensnehmer seiner Verpflichtung zur Bestellung oder Verstärkung von Sicherheiten gem. Nr. 13 II AGB-Banken) oder aufgrund einer sonstigen Vereinbarung nicht innerhalb der von der Bank gesetzten angemessenen Frist nachkommt.


    ALEXIS

  • Schlange
    Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille.
    Der "Mainstream" möchte natürlich immer die interessantere Variante lesen.....aber
    "Der Richter kennt das Recht."


    Wenn es so wäre....wie man es gerne hört (...um das "Feindbild der Heuschrecken" auch schön zu bedienen)
    dann würd ich morgen ne Anwaltsbude mit 11 Assessoren aufmachen und mich dumm und dusslich an "LoneStar" verdienen :D


    Sanfte Grüße
    Der Misanthrop
    PS...was für ein Name "LoneStar".
    Schmeckt nach Freiheit und Abenteuer :D

  • @Fragezeichen
    Hier geht es wohl um die Frage, ob Banken so einfach ihre Darlehen an eine Investmentgesellschaft ohne "Banklizenz" abtreten können.
    Dazu, und zu dem Schreiben, habe ich meine eigene Rechtsauffassung/Meinung...aber die spielt im konkreten Fall keine Rolle.


    Ich hätte gerne einen Fall wo während der Darlehenslaufzeit die "LoneStar" auf den Immobesitzer zugegangen ist und plötzlich und überraschend neue Konditionen aus dem Hut hervorgezaubert hat....so wie es der Berichterstattung nach den Anschein erweckt.


    Fakt ist....während der Darlehenslaufzeit ist nix zu machen.
    Verträge müssen eingehalten werden.


    Fakt ist auch......nach Ablauf der Vertragszeit (5 oder 10 Jahre) kann jede Partei neu verhandeln.
    Die Darlehensnehmer können ihre Finanzierung rechtzeitig beispielsweise bei anderen Banken vornehmen.


    Zahlt der Darlehensnehmer allerdings seine Raten nicht, dann muss er mit Konsequenzen, die auch bis zur sofortigen Kündigung und Zwangsvollstreckung reichen können, rechnen.
    Find ich voll normal.....


    Ich bitte jetzt noch zwischen gewerblichen und privaten Immos zu unterscheiden.


    Sanfte Grüße
    Der Misanthrop


  • Private Equity
    Punkt 1 ist korrekt
    Punkt 2 steht erst bei event. Verlängerung der Veträge an
    Punkt 3 Nonsens
    Punkt 4 grenzt sehr nah an der Schwachsinnsgrenze


    wieso kommt dann Eichelburg dazu das zu behaupten?


    könnte das aber nicht auch so sein, dass im Falle einer Krise einige Gesetze, Verträge oder Gepflogenheiten ausser Kraft gesetzt werden?


    ich erinnere jetzt mal nur so an die sächsische Verfassung die mal kurz übers Wochenende ausser Kraft gesetzt wird

  • @Misantrop


    Ich habe vor noch einiger Zeit noch weitere Artikel zu der Problematik gelesen und ich finde es schwierig einzuschätzen, wie beide Seiten der Medaille aussehen. Ich vermute beide Seiten "schönen" ihre Wahrheit oder das, was sie dafür halten.


    Dennoch stimmt mich die große Zahl der Berichterstattungen nachdenklich, in denen auch von Fällen berichtet wurde, in den Hudson Advisers den Zahlungsverzug künstlich herbeigeführt haben soll. Die Wahrheit kenne ich nicht, ich vermute , Du auch nicht (wie gesagt, ich vermute es).


    Ich war zum Zeitpunkt der Berichterstattung auch davon ausgegangen, daß während der Laufzeit eines Kredits beide Seiten an den Vertrag gebunden sind, wenn keine Leistungstörung eintritt.
    "Normal" im Sinne von üblich war es allerdings bis dato nicht, daß Banken bei Privatimmobiliendarlehn im Fall von einmaligen Leistungsstörungen Maßnahmen wie Zwangsversteigerungen einleiteten. Ich finde sie persönlich auch nicht "normal" im Sinne von akzeptabel in einem solch geringen Fall. Ich gehöre zu den überpünktlichen Rechnungszahlern, damit keine Mißverständnisse auftreten. ;)


    Als die "Heuschrecken" Mietshäuser in größeren Paketen erwarben, gab es zwar auch Bedenken, aber dann blieb die Berichterstattung ziemlich ruhig - bis vor kurzem leichte Schadefreude zu verspüren war, als die Insekten weiterzogen, ohne die erhoffte Rendite gemacht zu haben. Ich habe aber in diesem Zusammenhang nirgends solche Vorwürfe gelesen, wie sie gegen Hudson Advisers erhoben wurden.


    Ich vermute daher, daß die Mainstream-Medien entweder besonders aufheulten als es um Eigentum ging, weil das Mittelschicht- Abstiegsängste in ihnen weckte und/oder weil etwas dran war an den Anschuldigungen...


    Ich bin jedenfalls froh, daß ich kein Darlehn bedienen muß.


    Sanfte Grüße zurück, Fragezeichen

  • @Fragezeichen
    Bei mir war allerdings von großer Berichtserstattung über die "Sache" nichts zu spüren.....und da ich ein ganz normaler Michel bin, dürfte es der breiten Masse genauso ergangen sein.


    Ich weiß auch nichts....und vermute, das die Angelegenheit von wenigen den "Betroffenen" unter Auslassung wesentlicher Fakten mit Hilfe der Presse aufgebauscht wurde, um unter dem Deckmantel "Heuschrecke" ihr eigenes Süppchen zu kochen.


    Sanfte Grüße
    Der Misanthrop

  • Misanthrop
    ich stelle mir ständig Fragen. Ich lese die Seiten von Eichelburg sehr gerne, es ist ungeheuer spannend, nur , wenn ich an alles glauben würde, dann würde ich mir eine Knarre kaufen und mir die Kugel geben.


    Ich glaube auch nicht an einen großen Crash. Es wird viele kleine geben, Roland Leuschel nennt das Salamicrash. Trotzdem sollte man vorbereitet sein.
    Wenn ich mir anschaue wie viele Menschen in vollstem Gottvertrauen ( und Vertrauen in unsere Staatsobrigkeit) draussen herum rennen un d sich über garnichts Gedanken machen (der Staat wirds schon richten).


    Wenn jeder sich etwas Gedanken über seine- und damit unser aller - Lage machen würde, wären viele unserer Probleme gelöst oder garnicht entstanden
    (Günter Ederer: Die Deutschland -AG), so versaubeutelt jeder nur, ist ja nicht sein eigenes Geld, und denkt nur an sich.
    -kurzfristig-
    den, wir sehen ja, dass wir von unseren Problemen eingeholt werden und die Zeche letzendlich bezahlen werden müssen, und, wie sich das für uns gute Deutsche gehört, zahlen wir für andere gleich mit.


    Deutschland, einst das Volk der Dichter und Denker mutiert zum Volk der Zocker und Spieler, früher waren wir konservativ, heute verzocken unsere Bänker zweistellige Milliardenbeträge. Aber eins muss man uns lassen: wenn wir was machen , machen wir es gründlich.


    In der natürlich "sanften" Hoffnung den ein oder anderen dazu veranlasst zu haben sich jeden Tag eine Frage zu stellen.

  • Auch nicht sehr konkret,
    ein gewerbliches Beispiel,
    aber das Handelsblatt dürfte zumindest nicht als kapitalismuskritisch einzustufen sein :D


    http://www.handelsblatt.com/ps…8/SH/0/depot/0/index.html



    "Weiterverkauf von Krediten an Dritte


    Die Rechtslage


    Der Kreditnehmer kann den Deal kaum verhindern. Die Juristen sind uneins, ob Banken einen Kredit einfach an Dritte weiterverkaufen dürfen oder nicht. Meist steht irgendwo im Kleingedruckten des Kreditvertrags eine Klausel, die dem Geldinstitut die Möglichkeit des Verkaufs einräumt. "Eine Klage dagegen hat deshalb in der Regel wenig Aussicht auf Erfolg", meint der Kölner Rechtsanwalt Rainer Himmelsbach. Zudem verzögert sie die Gesundung der Firma. Gehören zu den Gläubigern außer dem Kreditkäufer weiterhin "normale" Banken, kann das die Lage für den Kreditnehmer verbessern. Er kann versuchen, Koalitionen zu schmieden, denn Gläubiger haben oft unterschiedliche Interessen."


    -----------------------------------------------


    Der Standpunkt einer Kanzlei (auf der Kundenaquise?)


    http://www.cllb.de/index.php?ID=13&verfahrenID=10


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    Und damit die Heuschrecken auch zu Wort kommen :D


    http://www.welt.de/print-welt/…_der_Volkswirtschaft.html


    "Wir helfen der Volkswirtschaft"
    Karsten von Köller, Chef des Finanzinvestors Lone Star, über seine Pläne im Bankensektor und Imageprobleme

  • Zitat

    Original von Fragezeichen
    Private Equity, ich war aber viel glücklicher und unbekümmerter, als ich mir solche Fragen nicht gestellt habe ;)


    ich auch !


    aber ich glaube dass die Zeit mittlerweile reif dafür ist sich diese Fragen zu stellen. Meine Frau und meine Kinder schauen mich auch manchmal etwas ungläubig an, und einige meiner Kunden - ich bin Spezialist im Kapitalanlagebereich - lachen mich rgelrecht aus, wenn ich ihnen empfehle ihr Vermögen mit 5-10 Prozent Edelmetallen abzusichern.
    Da hat es halt ein Versicherungsvertreter leichter, der verkauft seinen Kunden den Riester und Rürup-Scheiss, vielleicht noch eine gezillmerte Gehaltsumwandlung und basta.

  • @Fragezeichen
    Ich habe alle 3 Berichte gelesen
    Am "ehrlichsten" und plausibelsten erschien mir der Artikel Nr.3
    Ich kann an diesem Geschäft nichts verwerfliches finden.
    Das Ausfallrisiko trägt "LoneStar"


    Merksatz: Wer einen Kredit aufnimmt, sollte ihn eigentlich nicht brauchen
    ....und wenn doch, dann darum beten, das seine Pläne fristgerecht aufgehen. :D


    Sanfte Grüße an alle Autarken
    Der Misanthrop

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