Short Position Silber

  • Wenn man sich den entsprechenden Chart bzgl. der Shortpositionen in einzelnen Rohstoffen anschaut (z.B. unter sharelynx.com) dann fällt sofort auf, dass es eine massivste Shortposition bei Silber gibt (über 160 Tage der Weltproduktion).


    ok - Butler argumentiert, dass dies manipuliert sei.


    Wie kommt es denn, dass der Silberpreis trotzdem steigt?


    Die Inhaber der entsprechenden Shortpositionen sind doch nicht blöd und schiessen sich ins eigene Fleisch, oder etwa doch?


    Welche Meinung habt ihr?

  • Vielleicht sind es ja Händler oder Produzenten, die mit ihren Short-Positionen einfach nur ihre Ware vor Kursverlusten schützen möchten.


    Solche werden sicher dabei sein bei den Short-Positionen.


    Wenn du heute eine Short-Position eingehst, dann bedeutet das ja nur, dass du deine Ware in der Zukunft garantiert zum heuten Preis verkaufen kannst - ganz egal wie sich der Kurs entwickelt.


    Steigt er, profitierst du natürlich nicht von der Entwicklung. Fällt er aber, ist es dir egal, denn es gilt weiterhin der heutige Kurs.

  • Butler schreibt ja selber, wie klein der Markt nun mal ist .. seine Manipulationstheorie steht aber auf ziemlich wackligen Beinen, auch wenn Sie häufig zitiert wird und von manchen als Glaubenswahrheit dargestellt wird.


    Übrigens verstehe ich nicht, wie es eine Überschuss an Short Positionen geben kann ... es gibt immer 2 Handelsparter ... put und call sind immer am Ende des Tages ausgeglichen, keine Bank oder kein Händler werden einseitig Puts verkaufen, und als Stillhalter warten was passiert, er wird seine Risiken immer 1:1 absichern, sprich: für jeden Put auch einen Call verkaufen ...

  • es müssen ja keine puts und calls sein...


    angenommen eine gold oder silbermine weiß dass sie in den kommenden 12 monate z.b. 10 t gold produziert. weiter angenommen sie rechnet damit dass der preis in 12 monaten von 750 auf 600 $ fällt. dann wäre es für sie besser sie hätte das gold schon und könnte es für 750 $ verkaufen als bis 600 zu warten.
    sie kann nun aber das gold leihen z.b. bei der zentralbank und dieses gold zu aktuell 750$ verkaufen. den erlös legt sie mine dann in us anleihen zu 5% an. die leihgebühr ist im gegensatz dazu nur bei ca. 1-2%.
    wenn der preis wirklich fällt hat die mine glück. sie produziert das gold und gibt es der zentralbank zurück, hat also 750$ verdient und noch eine zinsdiffrenz von 3%.
    steigt der goldpreis dann dürfte sich die mine ziemlich aufregen denn hier entgehen ihr gewinne.
    das ist aber nicht wirklich schlimm. schlimm wird es wenn die mine schon so viel gold/silber geliehen und verkauft hat dass sie dies gar nicht mehr produzieren kann. dann ist sie gezwungen es irgendwann auf dem markt zu kaufen um es der zentralbank zurückzugeben. und dann können dicke verluste eintreten wenn der preis zu stark steigt.
    in dem moment wo die mine z.b. 50 t gold verkauft (vorher leiht) das sie noch gar nicht hat ist sie 50 t short. und ich wüsste jetzt nicht wo sich das zu 0 ausgleichen sollte...?
    das ist übriens reine spekulation und gier. da wird dann weniger abgesichert. eine mine ist ja keine bank.
    und wenn man das muffensausen kriegt muss man eben den preis drücken ;)


    (insgesamt ist es pervers dass eine mine hops gehen kann wenn der goldpreis zu stark steigt daher sollte man keine geshorteten kaufen).

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    das kommt aber drauf an ob man das silber schon hat bzw ob man es mit einer mine noch bergen kann. wenn nein, hat man bei steigenden kursen ein problem...dann ist man 'nackt'


    Es gibt auch 2 weitere moglichkeiten:


    a) jemand hortet silber und shortet es um sich in andere weise zu finanzieren.


    b) jemand shortet einfach weil er den Preis drucken will.

  • Zitat

    Original von ordineteutonico
    Es gibt auch 2 weitere moglichkeiten:


    a) jemand hortet silber und shortet es um sich in andere weise zu finanzieren.


    b) jemand shortet einfach weil er den Preis drucken will.


    Und wenn der Auftraggeber FED heißt, sind die Verluste unwichtig
    1. weil andere Ziele im Fordergrund stehen
    2. Weil entstehende Verluste durch Druckmaschinen / Pc ausgeglichen werden

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    Butler schreibt ja selber, wie klein der Markt nun mal ist .. seine Manipulationstheorie steht aber auf ziemlich wackligen Beinen, auch wenn Sie häufig zitiert wird und von manchen als Glaubenswahrheit dargestellt wird.


    Übrigens verstehe ich nicht, wie es eine Überschuss an Short Positionen geben kann ... es gibt immer 2 Handelsparter ... put und call sind immer am Ende des Tages ausgeglichen, keine Bank oder kein Händler werden einseitig Puts verkaufen, und als Stillhalter warten was passiert, er wird seine Risiken immer 1:1 absichern, sprich: für jeden Put auch einen Call verkaufen ...


    Soweit ich das überblicken kann, handelt es sich in der Tat nicht um Optionen im engeren Sinne sondern um Leerverkäufe. Das die Banken solche Transaktionen i.d.R. absichern ist richtig. Aber Butler sagt ja, das diese Bullionbanken den Silberpreis manipulieren - und es ist davon auszugehen, dass sie das nicht aus reinem Selbstzweck tun, sondern vielmehr, um Gewinne zu machen. Sprich: Sie drücken durch Leerverkäufe den Preis und kaufen später - zum niedrigeren Preis - dann das Silber bzw. es kommt dann zu einem Barausgleiche, wenn keine physische Erfüllung erfolgen muss. Naja, in so einem Fall würden sich die Banken sicher nicht absichern, den dann wäre der Gedanke des gesamten Manipulationsgeschäfts hinfällig.


    Was mich aber interessieren würde, warum denkst Du, dass Butler unrecht hat. Kannst Du diese Behauptung auch untermauern, oder stellst Du das einfach mal so in den Raum??

  • Zitat

    Original von nepton


    Wenn du heute eine Short-Position eingehst, dann bedeutet das ja nur, dass du deine Ware in der Zukunft garantiert zum heuten Preis verkaufen kannst - ganz egal wie sich der Kurs entwickelt.


    .


    Eine Short-Position kann auch auf andere Weise glattgestellt werden:


    - Du kaufst eine Long-Position anstatt physischer Lieferung.


    - Du zahlst eine Spread-Prämie an die Halter der Long-Positionen, die diese weiterhin halten wollen bis zur Fälligkeit und rollst deinen Kontrakt weiter, so wie diese womöglich ihre Kontrakte weiter rollen wollen anstatt zu verkaufen. Die Option, die konzentrierte Long-Position einfach zu halten ohne zu rollen oder zu verkaufen, gibt es nicht. Die Regeln der Comex sollen verhindern, daß jemand den Markt "cornert", sodaß konzentrierte Long-Positionen entweder weitergerollt werden oder bei Fälligkeit verkauft werden müssen und es so zu keiner unkontrolliert anwachsenden physischen Lieferverpflichtung kommen kann. Diese würde ohnehin immer nur die Differenz zwischen den konzentrierten Short- und Longpositionen ausmachen und natürlich nicht die gesamte Position.


    "This is precisely the advice the CFTC offered to Ted Butler many moons ago, and there was a reason for it other than obfuscation. In effect, the regulators were telling Mr. Butler that large shorts need not fear delivery requests from large longs. Any potential problem is limited to the extent the large shorts exceed the large longs. I'm not going to try quantifying this effect here, but let's just say that offsetting the large shorts and large longs in silver will result in a net short exposure about half the size shown on the graph. In fact, there have even been periods when large longs briefly exceeded large shorts in COMEX silver, such as April 2003 and September 2001. "


    http://www.silveraxis.com


    grüsse


    auratico

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