Möglichst einfache Definition für Long- und Shortpositionen

  • Wer kann mir - möglichst simpel - ein für alle Mal erklären, was es nun genau mit Short- und Longpositionen auf sich hat (NUR auf den EM-Sektor bezogen)? Ich habe im Forum mittlerweile so viele verschiedene Beiträge gelesen, in denen die Begriffe in immer neuen Kontexten benutzt wurden, dass meine Verwirrung bald komplett ist. Gerade (EDIT: gestern) hieß es wieder im PA-Tageskommentar, dass jede Goldpreiserhöhung um einen Dollar die Gruppe, die short positioniert ist, 25 MIo. Dollar kostet. Gerade gestern schrieb jedoch noch ein Mitglied, dass eine Short-Position bedeute, dass man quasi "den Preis fixieren" würde, also sein EM jederzeit zum festgelegten Kurs verkaufen könne. Das widerspricht doch dem PA-Kommentar - denn nur, weil ich Gold z.B. auf 700 US$/oz fixiert habe, fahre ich doch keine "Verluste" ein, nur weil der Preis steigt (genauso wie ich nix gewinne, wenn der Preis darunter fällt). Derlei Überlegungen klingen für mich mehr nach Leerverkäufen. Außerdem verstehe ich nicht, warum eine Preisfixierung mit "short" gleichzusetzen sein sollte!?

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  • Ich würde es mal grundsätzlich als Strategie der Positionierung auf fallende Preise im weitesten Sinne definieren - auch zur Absicherung, z.B. beim Produzentenhedging. Ein fest vereinbarter Preis um den es geht ist immer dabei, so gesehen die Preisfixierung.


    Mittel gibts mehrere, um die Strategie umzusetzen.
    Ob "jederzeit" oder zu einem fixen Termin (Future-Kontrakte), verpflichtende oder optionale Ausübung, ob mit "unendlichem" Verlustrisiko mit Nachschußpflicht oder begrenzt auf Totalverlust (Put-Option), jedenfalls erwartest Du als Short einen fallenden Preis. Ob Du tatsächlich bekommst was Du verkaufen willst, es bereits ausgeliehen hast, oder einfach nur das Lieferversprechen an sich verkaufst, dürfte erstmal zweitrangig sein.


    Im EM-Sektor speziell
    In den COT-Reports dürften die Future-Kontrakte - und zwar die Vorwärtsverkäufe als Short - aufgeführt werden.


    Die meisten der Mittel dürften mit einer gegenwärtigen Angebotsvergrößerung einhergehen, d.h. wenn jemand short geht, ist das damit verbunden daß er eben z.B. jetzt Gold für Dezember verkauft. Damit drückt das Shorten selber den Preis - quasi wie Leerverkäufe bei Aktien, nur daß es eben
    - weder grundsätzlich "leer" sein muß z:B. beim Produzenten der seine spätere Produktin jetzt schon mal zu fixem Preis verkauft
    - noch sichergestellt ist, daß es überhaupt je "zu füllen" ist, wenn jemand jetzt einfach das Versprechen auf einen Berg Gold im Dezember verkauft.


    Edit: Ach die Verlustfrage. wie beim Leerverkauf.


    Bin kein Experte, daher dankbar für das Übliche.


    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

    Einmal editiert, zuletzt von GermanLong ()

  • Zitat

    Original von py-ro
    Wer kann mir - möglichst simpel - ein für alle Mal erklären, was es nun genau mit Short- und Longpositionen auf sich hat (NUR auf den EM-Sektor bezogen)? Ich habe im Forum mittlerweile so viele verschiedene Beiträge gelesen, in denen die Begriffe in immer neuen Kontexten benutzt wurden, dass meine Verwirrung bald komplett ist. Gerade (EDIT: gestern) hieß es wieder im PA-Tageskommentar, dass jede Goldpreiserhöhung um einen Dollar die Gruppe, die short positioniert ist, 25 MIo. Dollar kostet. Gerade gestern schrieb jedoch noch ein Mitglied, dass eine Short-Position bedeute, dass man quasi "den Preis fixieren" würde, also sein EM jederzeit zum festgelegten Kurs verkaufen könne. Das widerspricht doch dem PA-Kommentar - denn nur, weil ich Gold z.B. auf 700 US$/oz fixiert habe, fahre ich doch keine "Verluste" ein, nur weil der Preis steigt (genauso wie ich nix gewinne, wenn der Preis darunter fällt). Derlei Überlegungen klingen für mich mehr nach Leerverkäufen. Außerdem verstehe ich nicht, warum eine Preisfixierung mit "short" gleichzusetzen sein sollte!?


    also ganz einfach und simple erklärt:
    ------------------
    bei SHORT setzt man auf FALLENDE Kurse
    bei LONG setzt man auf STEIGENDE Kurse
    ------------------
    das wars schon!


    dabei gibt es dann natürlich die unterschiedlichsten Varianten:


    SHORT kann bedeuten, dass man die Ware gar nicht hat, sie aber zu einem späteren Termin zu einem bestimmten Preis kaufen und liefern muss, weil man z. B. irgendwelche Optionen, Derivate oder Kontrakte ge- oder verkauft hat, da man dachte der Preis fällt weiter. Das heißt, je weiter der Kurs steigt um so größer wird der Verlust für den der "short" ist, weil er ja in naher Zukunft liefern muss.


    Die short`is nennt man ja auch LEERVERKÄUFER, die verkaufen etwas was sie gar nicht haben, müssen es aber in naher Zukunft liefern, also sich damit eindecken. Wenn der Preis dann natürlich steigt, so haben die shortis geloost weil sie ja zu einem höheren Preis nachkaufen und liefern müssen. Das treibt dann die Kurse meistens noch mehr.


    Die, die short gehen sind sozusagen die "BÄREN". Die setzen auf fallende Kurse:


    LONG bedeuted dann natürlich das Gegenteil.
    a la long gewinnen an der Börse aber immer die BULLEN, denn die glauben an steigende Kurse. Und langfristig steigt die Börse immer.


    Also bleib lieber im Lager der BULLEN und bleibe LONG (also investiert)

  • Zitat

    Original von Nibelungen
    Gibts überhaupt nen Unterschied zwischen short-Positionen und Leerverkauf?


    ICH weiß es nicht, deswegen frage ich ja? Das würde natürlich ganz neue Sichtweisen ermöglichen, bisher habe ich nie eine Verbindung zwischen den beiden Begriffen gesehen. Bisher habe ich die Fixierung so gedeutet, dass jemand EM physisch besitzt, und für diesen Bestand einen Preis festlegt, zu dem ER jederzeit VERkaufen kann.


    Gibt es bei Leerverkäufen denn Fristen, bis zu denen man spätestens das "echte" EM abliefern, sprich es am Markt nachkaufen muss? Denn der Begriff "short" suggeriert ja irgendwie eine begrenzte Spanne auf der Zeitachse?
    (wurde von romario bereits beantwortet)


    @ romario:
    Klasse Erklärung, danke. Nur wieso sind dann Long /Short im Verhältnis von mehr als 5:1 häufig Vorboten einer Korrektur? Die setzen doch alle auf long und müssten "halten". Oder geht es um das "Bröckeln" der Meinungen, sprich den Gedanken, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sein könnte und man verkaufen sollte?


    EDIT: Ich muss jetzt erst mal 'n bissel Arbeiten, kann mich also ggfs. vorerst nicht mehr aktiv an der Diskussion beteiligen (nicht dass es unhöflich wirkt, falls man die nächsten Stunden nichts mehr von mir hört!).

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