aus...http://www.welt.de/wirtschaft/…u_60_Prozent_steigen.html
Gazprom fordert mehr
Gaspreise sollen um bis zu 60 Prozent steigen
Der russische Gaskonzern Gazprom will 2008 die Preise für die Abnehmer in Westeuropa anheben.
Gazprom-Chef Medwedew gibt der EU die Schuld: Der Wettbewerb der Verbraucherpreise stört die Umsatzpläne von Gazprom.
Medwedew geht noch weiter und droht mit Konsequenzen bei der Versorgung.
Kunden in Deutschland können sich auf eine drastische Steigerung der Preise für Erdgas im kommenden Jahr einstellen. Alexander Medwedew, Vize-Vorstandschef des weltgrößten Erdgasmonopolisten Gazprom, prognostiziert für 2008 einen Anstieg der Erdgaspreise für europäische Abnehmer um bis zu 60 Prozent.
Medwedew sagte am Rande der Moskauer Messe „Gas Russlands - 2007“ vor Analysten, die Erdgaspreise würden von 250 Dollar auf 300 bis 400 Dollar per 1000 Kubikmeter erhöht. Für den drohenden Preissprung macht Gazprom nicht nur die Entwicklung der Erdölpreise verantwortlich – der Preis für Erdgas bildet den für Erdölprodukte mit drei- bis sechsmonatiger Verzögerung ab –, sondern die EU. Die Pläne der EU-Kommission, den Erdgasmarkt in Europa weiter zu liberalisieren, führten „unweigerlich zu einer Situation, in der die Preise steigen“.
Gazprom sieht eigene Interessen durch EU verletzt
Gazprom stört sich daran, dass die EU die Erdgasindustrie entflechten und die Transportnetze vom Vertrieb trennen will. Während Gazprom, wie Medwedew betonte, als reiner Erdgasexporteur davon profitieren würde, würden jedoch die Interessen des Konzerns in den Bereichen Distribution und Marketing verletzt....
...Das erklärte Ziel von Gazprom ist es, die Wertschöpfungskette vom Bohrloch in Sibirien bis zum Erdgasherd bei Kunden in Europa zu beherrschen.
Die Pläne finden innerhalb der EU wenig Anklang, besteht doch die Gefahr der Abhängigkeit vom Energielieferanten Russland. Gazprom liefert in diesem Jahr 148 Mrd. Kubikmeter Ergas nach Europa (2006: 151 Mrd. Kubikmeter) und hat einen Marktanteil von etwa 25 Prozent. Bis 2015 wird einer Analyse von Gazprom zufolge der Marktanteil auf 33 Prozent klettern.
Bei aller Bedrohlichkeit und Ernsthaftigkeit des Berichts: Das erst bei einer "kompletter Beherrschung der Wertschöpfungskette", "die Gefahr einer Abhängigkeit" bestehen könnte, zeigt von einer unfreiwilligen Komik von der Auffassungsgabe des Schreiberlehrlings.
Wenn zu einer so offensichtlichen Erpressung und Drohung, als Kommentar bzw. Beurteilung, nur diese Formulierung einfällt, ist man schon mehr als betroffen.
Die Nachricht zeigt nichts von der Ungeheuerlichkeit und Brisanz, das dem Ganzen innewohnt.