Wie kann man eigentlich die Echtheit von Gold und Silber überprüfen

  • Original von juergenlangen

    Zitat

    Ähnlich schwierig gestaltet sich die genaue Volumenbestimmung, wenn es nur um eine Unze Gold geht, also nur ca. 1,6 cm³ - bei diesem Volumen sind Kohäsionseffekt (der Rand, der sich über das Glas wölbt) und Adhäsion (das Wasser, dass Münze und Gefäss benetzt), viel zu gross. Das muss mir mal einer Erklären, wie man bei 1cm auf weniger als 20% genaue Messungen hinbekommen will.



    Ich denke schon, das man mit dem Archimedes-Wassetest einigermaßen genaue Messergebnisse hinkriegen kann,
    wenn der zu bestimmende Körper nicht allzu klein ist, sagen wir mal unter 10g wiegt.
    Man muß ja nicht vom Messzylinder o.ä. ablesen, sondern kann ja alles folgendermaßen auswiegen:
    Man braucht dazu eine Feinwaage, die in 0,01 Schritten oder noch genauer anzeigt (z.B tomopol für unter 20 Euro).
    Zuerst wiege ich meinen Nugget. Nennen wir das Meßergebnis mal X.
    Dann wiege ich meinen Messzylinder mit Wasser oder Spiritus. Nennen wir das Meßergebnis mal A.
    Dann nehme ich meinen Nugget und binde ihn an einen dünnen Faden, den ich vollständig eintauche, ohne Gefäßwand oder Boden zu berühren. Da Meßergebnis nennen wir mal B.
    Danach subtrahiere ich A von B. (B-A).
    Das Ergebnis ist das scheinbare Gewicht des Nuggets im Wasser. Nennen wir es mal Y.
    Danach dividiere ich X/Y und schon habe ich das spezifische Gewicht des Nuggets.
    999/1000 Gold hat z.B ein spezifische Gewicht von 19.32 g/cm3.
    750/1000 Gold hätte ein spez. Gewicht von 16,92 g/cm3.
    Eine Legierung aus Kupfer, Zink und Blei würde auf ca. 9g/cm3 kommen.
    Das etwa gleiche spezifische Gewicht wie Gold hat meines Wissens nur Wolfram und noch ein paar radioaktive Metalle.
    Wolfram soll allerdings schwer zu verarbeiten sein. Sind jemand Fälschungen mit Wolfram bekannt ? Würde mich mal interessieren.


    Gruß Gloriosa

  • Ich seh schon.....fast alles Theoretiker hier die noch nie auf die Schnelle mal ein Ünzchen im Dunkeln unterm Torbogen oder im Damenklo prüfen mußten, weil der Verkäufer nicht flüssig war und "frisches" brauchte.....
    So wird datt aber nix meine Herren......Wer so arbeitet der kann ja zu nix kommen :D
    Bißtest und gut ist...... :D


    Es grüßt
    Der Misanthrop :D

  • hast du das schon mal gemacht ?


    Ein 1/100g Waage hat ja jeder hier ..



    Praktisch fängt das damit an, dass ich mein Gefäss, also ein
    Schnapsglas z.B. oder einen Messbecher, mit Wasser fülle .. wie weit ?
    Bis zum Überlaufen ? .. Dann bildet sich ein "Wasserberg" (das wird Kohäsion genannt, d.h. die Wassermoleküle kleben ananander, erst wenn dieser Berg zu hoch wird, (oder eine Erschütterung die Lawine auslöst), dann übernimmt die Schwerkraft, und es ist unmöglich, genau bis zum Rand zu füllen. Ein Messstrich wäre das gleiche, kann ich höchstens auf mm genau ablesen und auch da ist in diesen Dimensionen die Wasseroberfläche nicht glatt, sondern steigt vielleicht 1 mm am Rand, und 1 mm bei einem Glas von 4 cm Durchmesser wären 0,13 ccm, in Gold 2,4 Gramm Messfehler - und wenn wir hier über besagte Unze = 1,6 ccm reden, dann dürften die Messfehler sich summieren auf 20% - 30% durch diese Effekte. Der Faden wird übrigens auch ein paar 1/10 g Wasser aufsaugen :(...


    und jetzt: viel Spass beim Experimentieren ... :P

  • @ all


    Man könnte zur Volumensbetimmung auch Flüssigkeiten mit geringerer Kohäsionskraft als Wasser nehmen. ich glaube unpolare Moleküle sind besser (zum Beispiel Reinbenzin).


    Mit meinen Kindern habe ich auch schon mal "echt oder unecht" gespielt. Die Messung wird viel genauer, wenn ein kleines Gefäß bis zum Rand gefüllt wird, danach der Klumpen das Wasser verdrängt, wieder bis zum Rand "glattgestrichen" wird und dann nach Entfernen des Klumpens (Bitte abtropfen lassen und schüttelnI) mit einer Spritze auf 1/100 ml genau nachgefüllt wird.



    @ florestan


    ...und wie willst Du den Quotienten bilden, wenn die Form des Körpers so regelmäßig wie ein Bachstein ist? Nur rho, also der Widerstand pro Länge bei Nennquerschnitt ist materialtypisch. Üblich ist die Angabe Ohm pro Meter bei 1mm² Querschnitt.


    Die Messung funktoniert daher nur, wenn Du über eine bestimmte Strecke des Stromflusses einen konstanten Querschnitt hast und dazu noch der Querschnitt klein im Verhältnis zur Länge ist.


    Aber man könnte durchaus ein Verfahren entwickeln, das den Körper über Scans digitalisiert. Dann müsste man am einfachsten ein fertiges Feldberechnungsprogramm nehmen (ab 5k€ zu haben ) und das Strömungsbild rechnen. Das wäre die ultimative Nugget und Münztesteinichtung und eine nette Doktorarbeit für einen Mathematiker. Ich schätze zwei bis drei Mannjahre bis es jemanden in die Hand gegeben werden kann.


    Gruss


    Earnie

  • Zitat

    Original von Goldhamsi
    Hi Leuts,


    ich hatte mir den Gold-Tester vor 3 Wochen bei Ebay gekauft. Das Teil funktioniert tatsächlich wie beschrieben völlig einfach und unkompliziert und zeigt den Gold- und Silbergehalt zuverlässig an. Vom Preis her ist er auch ganz ok . 37 Euro und man kann mehr als tausend Tests damit durchführen.


    Grüße Goldhamsi


    Hallo Goldhamsi,


    mal ne Frage: Bist du immer noch überzeugt von dem Goldtester? ?(Schilder doch mal deine Erfahrung. Überlege mir gerade auch so einen Tester zuzulegen. :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Misanthrop
    Ich seh schon.....fast alles Theoretiker hier die noch nie auf die Schnelle mal ein Ünzchen im Dunkeln unterm Torbogen oder im Damenklo prüfen mußten, weil der Verkäufer nicht flüssig war und "frisches" brauchte.....


    Auch wenn ich bislang weder auf Klos oder unter dunklen Torbögen Gold gekauft habe, und dies auch nicht vorhabe (obwohl, aufregend wäre das ja schon mal ;)), frage ich mich schon, ob der Aufwand mit den hier dargestellten Verfahren bei den gängigen Anlagemünzen überhaupt lohnt. Die gängigen Münzen haben eine definierte Größe und das Gewicht kann man doch mit einer einfachen Goldwaage messen. Solche Goldtester spielen wohl insbesondere beim Ankauf von Bruchgold eine Rolle und das möchte ich doch lieber den Profis überlassen.


    Viele Grüße
    Rübezahl

  • Hallo Goldhamsi,
    ich hatte mir den Stift zwei Mal gekauft. Einmal ist der dünne Draht abgebrochen und das andere Mal ist mir der Stift ausgetrocknet und die Mine abgebrochen, obwohl dies nicht möglich ist. Der Goldgehalt war zwar gut zu bestimmen, aber die Haltbarkeit ließ zu Wünchen übrig, sodass ich letztendlich auf Prüfäure umgestiegen bin.
    viele Grüße
    koko

  • habe mittlerweile ein bisschen Experimentiert:


    die Ergebnisse stimmen erstaunlich genau mit den erwarteten Zahlen überein, Messfehler unter 1% bei 250g Ag oder 1 Oz Au Barren ... nur das Knoten der Zwirnfäden bedarf etwas Fingerspitzengefühl.

  • Da ich gerade nach einem vernünftigen Prüfsäurekasten suche, bin ich zufällig auf einen Bericht über den oben angesprochenen Stift in einem Schmuckforum gestoßen. Diesen möchte ich euch nicht vorenthalten:
    http://www.goettgen.de/journal…aege/2007/1179934379.html


    Leider habe ich bis jetzt noch keinen vernünftigen Prüfsäuregkasten gefunden- Wenn jemand einen besitzt und mir diesen empfehlen kann, dann würde ich mich sehr freuen. Einfach eine PN oder Mail

  • Hallo allerseits,
    ich habe die letzten Wochen damit verbracht, mich im Forum
    einzulesen und mit der Materie etwas vertrauter zu werden. Schon
    komisch dass es 6 Monate gedauert hat, bis ich auf Goldseiten
    den Link zum Forum sah und klickte.


    Doch grau ist alle Theorie....
    Wenn es jetzt ganz praktisch darum geht, Ag zu kaufen, sahen
    mir die bisherigen Threads bzgl Echtheit von Ag im Hinblick auf
    1 kg/5 kg Barren nicht erschoepfend aus. Soweit ich das verstehe
    sollte/koennte man:


    1. Testen ueber Wiegen/Abmessen. (Klar soweit)
    2. Misanthrop schrieb was vom Bisstest auf Damentoiletten, da war mir
    allerdings nicht ganz klar, ob es sich sowohl auf Au als auch Ag bezog
    und ob man das mit Barren ebenso macht wie mit Muenzen?


    3. Zusaetzlich dann noch Saeuretest und gut ist, oder was sollte man
    testmaessig sonst noch so tun, um sich enigermassen sicher zu sein, dass
    im Barren auch drin ist, was drauf steht? Sehe ich das richtig, dass die
    Pruefstifte tendenziell under kurzen Halbwertszeiten litten und deswegen
    traditionelle Saerekaesten zu bevorzugen waeren?


    Kann natuerlich sein, dass das schon alles wo diskutiert ist und ich es bloss
    nicht gefunden habe. In dem Falle waere ein Hinweis auf den entsprechenden
    Thread sehr nett.


    Cheers,
    Schnuckel

  • Schon
    komisch dass es 6 Monate gedauert hat, bis ich auf Goldseiten
    den Link zum Forum sah und klickte.


    2. Misanthrop schrieb was vom Bisstest auf Damentoiletten, da war mir
    allerdings nicht ganz klar, ob es sich sowohl auf Au als auch Ag bezog
    und ob man das mit Barren ebenso macht wie mit Muenzen?

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  • ux01 danke fuer den Hinweis.


    Nun, um einen weiteren Versuch zu wagen: Wenn ich das richtig verstehe, sagt ein
    Saeuretest einem ja nur, ob die Oberflaeche des Barrens Silber ist, doch koennte
    das Innere ja durchaus eine Legierung sein. Sind jemandem hier schonmal Silberbarren
    untergekommen, deren inneren mit was anderem als Silber gefuellt war (mit was weiss ich,
    Blei vielleicht)? Ab welcher Groesse wuerde sich eine solche Faelschung fuer den Hersteller
    lohnen? Waere das ein ernstzunehmendes Risiko, bzw. gibt es ne andere Moeglichkeit so
    eine Faelschung zu entdecken als das ganze Theyl einschmelzen zu lassen?


    Cheers,
    Schnuckel

  • Henry
    Yep, hab ich durchgelesen. Allerdings haben nur zwei Personen spezifisch was zu Barrenfaelschungen
    gesagt. Aus dem Grund war ich neugierig, ob hier ein Konsens besteht bzgl der Frage, ob man tendenziell
    mit 1 kg Silberbarren rechnen muss, die an der Oberflaeche ok sind, innendrin aber was anderes (Pb schrieb
    jemand). Denn selbst wenns theoretisch denkbar ist, in der Praxis aber noch niemand hier untergekommen
    ist, muss man sich da wahrscheinlich nicht die groessten Sorgen machen.
    Ich denke ich versuche derzeit die Grenze zwischen sinnvoller Vorsicht und (moeglicherweis leicht ueberzogener)
    Paranoia auszuloten.


    @Lis'chen
    Ouch, ich bin schockiert (ausserdem habe ich weder Waffenschein noch Schusswaffe). Man kann
    doch nicht alle Silberbarren durchschiessen, nur um herauszufinden, ob sie echt sind. Das erinnert dann ja
    fast schon an mittelalterliche Gottesurteile. Nach dem Motto: "Wenn die Angeklagte ertrinkt, war sie unschuldig.
    Sonst war sie ne Hexe und wird zum Tode verureilt."


    Vielen Dank fuer die Hinweise. Dem entnehme ich, dass die meisten Leute hier entweder
    1. sicherstellen, dass sie den Verkaeufer gut kennen und vertrauen oder
    2.davon ausgehen, dass das Barreninnere in Ordnung ist, wenn das auf den Rand zutrifft.
    :?:


    Merci beaucoup,
    Schnuckel

  • diesmal keine satire


    wenn du deine ersten barren bei einen händler
    gekauft hast, dann hast du ein gefühl für die
    materie, wie sichs anfühlt und wie es klingt
    bei ebay brauchst ja nicht zu kaufen, ist sowieso
    zu teuer dort, die barren kosten mehr als beim händler
    vor allem die kleinen

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