Edelmetalle - nur bedingt empfehlenswert

  • Auszug aus dem gestrigen Gespräch am Stammtisch:


    Gold und Silber sind nicht automatisch eine gute Anlageform. Sie sind nur solange interessant wie keine andere Investitionsform keine höhere Kaufkraft-Rendite (ich spreche bewusst nicht von nominellem Zuwachs) abwerfen. Zustimmung? =)


    Gefallene Argumente der Teilnehmer waren u.a.:
    - wozu Gold anhäufen, beim Währungscrash kann man sich sowieso wunderbar entschulden, solange man seinen Job behält und weiterverdient
    - bei einem Währungscrash würde der Lohn ja proportional zur Hyperinflation steigen
    - Eigentums-Haus auf Pump sei jedem Wohnen auf Miete vorzuziehen, weil es egal sei ob man der Bank oder dem Vermieter das Geld in den Rachen wirft
    - Hausbau auf Pump sei gerechnet auf Euro pro Quadratmeter preiswerter als jede Mietwohnung (klingt für mich nach Lochruf der Bausparkreditinstitute)
    - Gold und Silber seien deshalb eine miserable Anlageform, weil sie keine Zinsen abwerfen und wenn man beide drigend in Kaufkraft umtauschen möchte, könnte der Wechselkurs im Verhältnis zur Währung (fiat money) gerade ungünstig niedrig stehen
    - ein Haus sei schließlich ein beständiger Sachwert - der bleibt und sich nicht in Luft auflösen lässt
    - in einer Währungskrise hätte kaum jemand Interesse sein Haus zu verkaufen und falls doch wäre das Geschäft kaum offiziell über einen Notar rechtlich wirksam abwickeln (Ämter hätten geschlossen, folglich wären auch keine Grundbucheintragungen möglich)
    - in einer Währungskrise wären Güter des Alltäglichen Bedarfs DAS Handelsgut schlechthin, Gold oder Silber wäre uninteressant, weil man es nicht essen oder trinken könne
    - Edelmetalle würden zu stark im Wert schwanken, als dass sich eine Investition längerfristig lohnen würde
    - der derzeit kleine Husten im Finanzsystem (Kreditkrise) löse noch lange keine Währungskrise aus und die Staatsverschuldung sei auch noch auf moderat, erträglichem Niveau - es müsse schon etwas Extremes passieren, dass US$ oder Euro ernsthaft gefährdet wären


    Ich würde Euch gerne miteinbeziehen.
    Wie denkt Ihr darüber? Was würdet Ihr dazu sagen? Wie würdet Ihr auf die Argumente reagieren? :]

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

  • @Frostbeule,


    Du willst wohl in einer existenzbedrohenden Krise ausgeraubt werden, anders kann ich mir Dein Stammtisch-Engagement mittlerweile nicht mehr erklären. ;)


    Wer in einer solchen Krise mit EM bezahlen muß, der wird ein Sicherheitsproblem haben.


    Würdest Du mir die Wahl lassen, ganz sicher über die Dinge des tagtäglichen Bedarfs verfügen zu können oder über EM, würde ich ohne Zögern ersteres wählen. Da dies nicht gegeben ist, suche ich nach Alternativlösungen.


    Ich halte EM nach wie vor als Ideallösung für einen Neuanfang nach überstandener Krise (z.B. bei einer Währungsreform). Den Zeitraum bis dahin zu überleben, wird nicht leicht sein.


    Ich hoffe, es kommt nicht so weit.

  • Am süssesten finde ich das Argument das eine Immobilie sich nicht in Luft auflösen kann.


    Ich glaube, ich frage mal meine Oma, ob sich Immobilien in Luft auflösen können, ob es dabei ganz gross *Puff* und *Knall* macht, während die B-52 über die Köpfe ziehen. Oder es beim Auflösen *Knister Knister* macht und dabei hell und warm ist.


    Eine Immobilie ist sehr anfällig in Kriegswirren und gegen marodierende Banden mit Fackeln und Molotovs.


    Allerdings ist ein Auftreten wie Krösus auch gefährlich. Wer plötzlich mit viel EM auftaucht, hat bestimmt woanderst auch noch was.
    Daher halte ich Barren und Bullionmünzen für eine Anlage nach der Krise.
    Genau das gleiche gilt für grössere Einlagerungen von Nahrungsmitteln. Ich würde aufmerksam werden, wenn sich bei meinem Nachbarn hinterm Haus die leeren Konserven häufen.


    Als wirkliche Liquidität in der Krise halte ich Schmuck für bedeutend besser. Der muss euch nicht gefallen. Er soll nur als Notreserve vorhanden sein. Jeder Scheiß eignet sich dazu, hauptsache es steht 999 oder 925 drauf.
    Man ist bedeutend unauffälliger wenn man abgerissen beim Bauern steht und den Schmuck von Oma und das Silberbesteck gegen Kartoffeln tauscht. Ein abgerissener Typ, der Omas Schmuck eintauscht, ist unauffälliger als ein Typ der mit Goldunzen auftaucht.

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • Am süssesten finde ich das Argument das eine Immobilie sich nicht in Luft auflösen kann.


    Ich glaube, ich frage mal meine Oma, ob sich Immobilien in Luft auflösen können, ob es dabei ganz gross *Puff* und *Knall* macht, während die B-52 über die Köpfe ziehen. Oder es beim Auflösen *Knister Knister* macht und dabei hell und warm ist.


    Eine Immobilie ist sehr anfällig in Kriegswirren und gegen marodierende Banden mit Fackeln und Molotovs.


    Allerdings ist ein Auftreten wie Krösus auch gefährlich. Wer plötzlich mit viel EM auftaucht, hat bestimmt woanderst auch noch was.
    Daher halte ich Barren und Bullionmünzen für eine Anlage nach der Krise.
    Genau das gleiche gilt für grössere Einlagerungen von Nahrungsmitteln. Ich würde aufmerksam werden, wenn sich bei meinem Nachbarn hinterm Haus die leeren Konserven häufen.


    Als wirkliche Liquidität in der Krise halte ich Schmuck für bedeutend besser. Der muss euch nicht gefallen. Er soll nur als Notreserve vorhanden sein. Jeder Scheiß eignet sich dazu, hauptsache es steht 999 oder 925 drauf.
    Man ist bedeutend unauffälliger wenn man abgerissen beim Bauern steht und den Schmuck von Oma und das Silberbesteck gegen Kartoffeln tauscht. Ein abgerissener Typ, der Omas Schmuck eintauscht, ist unauffälliger als ein Typ der mit Goldunzen auftaucht.

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • Das sehr plausible und keineswegs dämliche Argument wird u.a. von Menschen benutzt, die EM besitzen und überlegen ob es sinnvoll ist, Gartenland zu erwerben.


    Auch dessen Erzeugnisse muß man, wie das EM schützen können - gar nicht so einfach.

  • Zitat

    Original von wassergeist


    was willste uns denn da verkaufen .... bist du aus der branche? ;)


    gruss wg


    Das einzige Gold und Silber, welches es in meiner Branche gibt, steckt in Prozessoren und anderen Mikrochips. :D


    Wenn ich in der Krise, mit Gold und Silberbarren oder Münzen auftauche, welche klar als Anlageobjekt zu erkennen sind, würde ich mir als Bauer die Frage stellen, ob da nicht noch mehr wäre. Genau wie ich mir die Frage stellen würde, wieso sich seit Kriegsbeginn, bei meinem Nachbarn hinterm Haus, die leeren Konservendosen stabeln, und ob es da was zu holen gibt.


    Wenn nun ein abgerissener Typ mit altem Silberschmuck daher kommt, ist das bei weitem unauffälliger.

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • @ Nibelungen....

    Ich glaube auch nicht an eine Bombardierung...

    Aber an marodierende Banden... und… Anmelden oder registrieren

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

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