Warum der Goldstandard Geschichte ist

  • Naja, der Artikel ist gar nicht so verkehrt (Gold + Silber zum Sparen, FIAT Money fuers taegliche 'Tauschgeschaeft') - das wuerde mir auch gefallen.


    Allerdings ist die Aufmachung etwas reisserisch. Ein 100%iger Goldstandard ist nicht realistisch, das ist nicht neu - die Variante mit den Bartercoins ist wirklich nicht uebel, aber auch eine Abwandlung des Goldstandards. Vielleicht haette man besser herausarbeiten sollen, dass es nicht darum geht Goldstandard ja oder nein, sondern Goldstandard ein bisschen, ein bisschen mehr, ganz viel ...


    /Byte

  • Hi Byte,


    das ist ja gerade der Punkt. Goldstandard bedeutet Du definierst eine fiktive Währungseinheit (Dollar, Mark, Euro) in Gold – also z.B. ein Dollar ist 1/42 Unze Gold.


    Mit diesem Trick hat der Staat (die Banken) schon gewonnen, weil damit die Währungseinheit Dollar, Mark, Euro das Tauschmittel ist und nicht das Gold selbst. Dieses Tauschmitttel (Dollar, Mark, Euro) kann man dann jederzeit neu definieren.


    Viel besser ist es also, Gramm Gold als Währungseinheit zu nehmen. Mein Buch z.B. kostet 2 Gramm Gold :)


    Gruß
    R.Deutsch

  • Hi,


    ja, aber das ganze funktioniert eigentlich nur als nicht-staatliche Parallelwaehrung, oder hab ich da was falsch verstanden?


    Nur wenn der Staat nicht den Daumen auf der Preisfindung und -bindung hat ist das Tauschmittel Gold wirklich universell, wenn also allein der Markt den Preis bestimmt.


    D.h. der Weg in die Freiheit der Tauschmittel-Derivate fuehrt ueber den reinen Kapitalismus und die 100%ige Marktwirtschaft?! Das ist schon ein bisschen ambivalent, oder? :)


    Gruss,


    /Byte

  • Hi,


    ambivalent deshalb, weil das hehre Ziel des nicht-staatlichen Waehrungssystemes schon etwas anarchisches, bzw. sozialistisches hat (genauer sogar kommunistisch) - dieses Ziel ueber den Umweg der 100%igen kapitalistischen Marktwirtschaft zu erreichen halte ich fuer einen Widerspruch in sich - wenn auch keinen unmoeglichen. Die Idealogie erreichen, mit der Metamorphose des Gesamtsystems ueber das Zwischenstadium des definierten Klassenfeindes.


    Das hat schon was reizvolles und ich faends auch gar nicht so schlimm, auch wenn ich selber ehr weniger mit Sozialismus anfangen kann, und auch nicht mit der Realform des Kommunismus (der sich von der theoretischen deutlich unterscheidet).


    /Byte

  • Hallo Byte,


    wieso anarchich oder sozialistisch? Es geht schlicht um Wettbewerb. Monopole sind immer schlecht - und eben auch das staatliche Geldmonopol. Die Menschen (der Markt) soll entscheiden, welches Geld er bevorzugt. Der Staat soll sich auch mit seinem Geld dem Wettbewerb stellen.


    Im Wettbewerb hat sich Gold und Silber bisher immer als Geld durchgesetzt. Wenn die Menschen das staatliche fiat money bevorzugen - bitte schön. Aber das soll jeder selbst entscheiden dürfen.


    Gruß
    R.D.

  • Hallo,



    einen Goldstandart,in seiner Form,wie er bis 1914 Bestand hatte,kann ich mir auch nicht vorstellen,und führe dafür folgende Gründe an:


    1.) wir leben in einer globalisierten Welt und täglich werden bis zu 5 Billionen Dollar um den Globus transferiert,wie sollte man die mit Gold abdecken.(wohl gemerkt täglich)


    2.)Chinesen und Inder,die Masse der Menschen auf unserer Erde,tendieren aus ihrer Geschichte eher zu einem Silberstandart



    Was wir aber auf gar keinen Fall brauchen,ist die Währung eines einzelnen Landes als Weltwährung,wie in dem jetzigen Fall,der Dollar. Mit dem Dollar hat der Rest der Welt auch nur Elend und Not erfahren müssen,als Instrument Einzelner weniger.Rohstoffreiche Länder sind verarmt ,Regierungen werden manipuliert und ganze Völker ausgebeutet.


    Wir brauchen eine Weltleitwährung,die völlig unabhängig von Politik und einzelner Finanzkreise,ein freies Wirtschaften und Denken möglich macht.



    Grüsse


    Kalle

  • @RD


    Ich hatte das als vollstaendigen Wegfall staatlichen Geldes verstanden.
    Wenn Du das als Wettbewerbssituation siehst ist es natuerlich keine Anarchie/Kommunismus, aber gaenzlich von staatlicher Kontrolle entkoppelt (und auch Wettbewerb ist Kontrolle, wenn er staaatlich ausgeuebt wird - allein schon wg. der Masse, die aufgefahren werden kann), hat das ganze kommunistische Zuege (der hypothetische Kommunismus mit Star-Trek-Ideologie, den es nie geben wird, nicht den real existenten, den keiner wirklich will).


    /Byte

  • Kalle: "täglich werden bis zu 5 Billionen Dollar um den Globus transferiert,wie sollte man die mit Gold abdecken.(wohl gemerkt täglich)
    "


    Warum sind es wohl 5 Billionen Dollar und werden täglich mehr :D Das ist wie im letzten Jahrhundert bei uns in Deutschland, als ein Brot 10.000 Reichsmark kostete ;) Verstanden was ich damit meine ?


    Bei einem Zusammenbruch des Währungssystem werden wohl kaum die früheren Dollar, Yen oder Europreise in die zuletzt festgesetzten Goldpreise umgerechnet :D Von daher braucht man gar nicht sowviel Gold wie man jetzt im Moment für 5 Billionen Dollar kaufen könnte , sondern nur einen Bruchteile (Promille) davon

  • In Mexiko gibt es ja auch schon Ideen den Libertad als Parallelwährung aufzubauen (ohne Nennwert). Im arabischen Raum wird die Einführung eines Gold-/Silberdinars diskutiert.


    Von daher ist die Idee eines Gold-/Silberstandards nicht so neu. Lediglich an der konkreten Umsetzung hapert es noch. Aber der Druck in diese Richtung etwas zu schaffen, wächst weiter.

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