Wie ist der monetäre Charakter der Edelmetalle Gold und Silber zu verstehen?

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    Original von weissgarnix Da ich zufällig trustee eines solchen Pensionsfonds bin (wenn auch eines eher kleinen mit schlappen $200m in assets), kann ich es dir aus unmittelbarer eigener Erfahrung sagen, dass diese Fonds keinerlei Interesse an irgendwas "geliefertem" oder "physischem" haben.


    Gold fällt für die meisten Institutionellen dieses Kalibers in die Kategorie "alternative assets" und spielt daher eine absolut untergeordnete Rolle im Portfolio (vielleicht 1-2% Anteil), daher kannst du alle Überlegungen hinsichtlich "Sicherheit" oder "Zusammenbruch des fiat money-Systems" vergessen, die spielen für diese Anlegerkategorie keinerlei Rolle. Was gesucht wird, ist lediglich die "Exposure" zu einer offensichtlich boomenden Anlageklasse, und das wird dargestellt mittels Goldshares, ETFs oder eben Derivate. Also just das genaue Gegenteil von dem, was du vermutest.


    => Diese Passage sollte man abspeichern und in ein paar Jahren mit der DANN gegebenen Realität abgleichen. Sie wird dann als absurder Anachronismus wahrgenommen werden, die entsprechenden Fondsmanager werden verjagt und ggf. gekreuzigt sein und Papieranlagen werden die "alternative assets" sein. 8o


    VORLÄUFIG ist diese Beschreibung aber leider noch Realität, wobei ich mal dahingestellt lasse, ob die Instis wirklich alle so gehirngewaschen dämlich sind oder ob sie schlichtweg die kriminellen §46ff InvG und die entsprechenden Vorschriften der AnlVO von einem Investment in Physisches abhalten [vgl. hierzu die Diskussion im Xetra-Gold-Thread!]. Wäre eine physische Anlage für die Instis tatsächlich so abwegig wie von weissgarnix suggeriert, dann wären diese §§ völlig überflüssig. Der Gesetzgeber wusste aber sehr wohl, warum er den Massen den Weg über die Fonds in Physisches schlichtweg VERBIETET! X(


    => Und noch was zum Thema "Desinteresse der Fonds an Physischem": Die Gesellschafterversammlung einer großen GoldSilber-Einkaufsgemeinschaft hat eben beschlossen, entgegen der bisherigen Praxis auch juristische Personen (Family Offices, Fonds etc) als Gesellschafter zuzulassen. Grund nach Aussagen der GF: Massives Interesse von institutioneller Seite an GLAUBHAFTER physischer Deckung! Die Anfragen kommen dort derzeit im Wochenrhythmus rein.


    => Nicht zuletzt ist sogar Xetra-Gold ein relativ glaubhaftes physisch gedecktes Vehikel - trotz einiger Bugs in den Bedingungen. Und dieses Vehikel sammelt derzeit über 500kg Gold alle 8 Wochen ein 8o . Soviel zum Thema Desinteresse der Instis!


    Das SMART instututional money geht allmählich aus den Papiertigern, Futures, Zertis etc. raus. Das ist völlig offensichtlich. Die Inder, Chinesen, Russen und Araber waren da ohnehin nie drin!



    weissgarnix
    Sieh´ zu, dass der von Dir beratene Pensionsfonds die Zeichen der Zeit erkennt, bevor es zu spät ist! NOCH wäre er damit zwar unter den ersten 1-5% der Pioniere; vor 3 Jahren wäre er noch unter den ersten 1-5 Promille gewesen. Der Papiergoldmarkt ist aber noch immer fast 100-mal größer als der physische.



    Zitat

    {weissgarnix} Die Player, die du da im Auge hast, sind mM nach überhaupt nicht in Derivaten engagiert.


    => GANZ großer Irrtum. Sie sind es - und wie. Für Trader ist das ja sogar rational, denn mit physischem EM tradet man nicht. Aber viele von denen merken es gerade - die Zeichen sind unübersehbar.


    Got (physical) Gold?

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    4 Mal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Zitat

    Original von Pauli
    [=> Diese Passage sollte man abspeichern und in ein paar Jahren mit der DANN gegebenen Realität abgleichen. Sie wird dann als absurder Anachronismus wahrgenommen werden


    Da mag durchaus was dran sein. Du darfst eines nicht vergessen: diese Instis, wie zB auch mein Fonds, die investieren ja nicht "aus dem Bauch heraus", sondern da sitzen zunächst mal die "Investment Advisers", die dich hinsichtlich asset allocation und Anlagegrundsätzen beraten. Und dann kommen da noch die "Investment Managers", die du aufgrund des Rats der vorgenannten Investment advisors mit der konkreten Veranlagung beauftragst (also Firmen wie Goldmann, PIMCO, Merrill Lynch, etc), und über all dem gibt es einen rechtlichen Rahmen, gegen den du tunlichst nicht verstoßen solltest, weil du, zB in meinem Fall in UK, persönlich unbeschränkt haftest. Zudem entscheidest du ja nicht alleine, sondern als "Commitee".


    So, und mit alledem vorausgeschickt, wird es hoffentlich etwas besser verständlich, warum die großen Institutionellen gänzlich anders ticken und auch agieren, als der Privatanleger. Selbst wenn letzterer die überlegenere Einsicht ins Geschehen hätte, volle Länge ins Gold geht und mir als Insti dann irgendwann die lange Nase dreht. Solange ich als Trustee oder Fondsmanager darlegen kann, dass meine Entscheidungen und Handlungen mit der nötigen Sorgfalt vorgenommen wurden, und das heisst heutzutage nichts anderes, als dass dir eine Heerschar von Anwälten und Beratern im Zweifel sagen, was du tun sollts, liege ich auf der richtigen Seite. Vertraue ich hingegen meinem Bauchgefühl, gehe massig ins Gold, und währenddem ziehen die Aktien- und Bondmärkte auf und davon, dann kann ich dir versprechen, dass sich mein Postkasten mit Zivilklagen und Vorladungen zur Regulierungsbehörde füllen wird.


    Zitat


    [B]Das SMART instututional money geht allmählich aus den Papiertigern, Futures, Zertis etc. raus. Das ist völlig offensichtlich. Die Inder, Chinesen, Russen und Araber waren da ohnehin nie drin!

    Zitat


    Ich kenne das "smart institutional money" aus obigen Gründen durchaus ganz gut (aktuell habe ich auch einen Beitrag dazu in meinem Blog), und ja, die sehen auch die "Goldoption". Aber wie spielen sie sie ? Über ETFs oder Goldshares (Barrick Gold scheint in dieser Szene aktuell everybody's darling zu sein) ...


    Zitat


    Got (physical) Gold?


    Hab ich ...

  • Bin weitgehend bei Dir in der Analyse. In der Tat legt "das System" / der Gesetzgeber solchen unerwünschten physischen EM-Investments diverse, von Dir schön beschriebene Hindernisse in den Weg: Haftungsregelungen, Paragraphen etc. Um den Weg ins Physische ENDGÜLTIG abzusichern, kann man heutzutage auch praktisch nur dann noch Fondsmanager bei einem GROSSEN Insti werden, wenn man die Gehirnwäsche bei den "Elite"unis und den System-Banken erfolgreich durchlaufen hat, wobei "erfolgreich" eben bedeutet, dass man das Mantra der Überlegenheit des Papiergelds nicht mehr hinterfragt und man an die Barbarei der EM ernsthaft glaubt. :rolleyes:


    Zitat

    Original von weissgarnix So, und mit alledem vorausgeschickt, wird es hoffentlich etwas besser verständlich, warum die großen Institutionellen gänzlich anders ticken und auch agieren, als der Privatanleger.


    => ... aus diesem Grund gehen auch die KLEINEN Instis hier voran, wo eben die Kapitaleigner selbst noch Entscheidungen über ihr EIGENkapital treffen und diese nicht irgendwelchen MBAs überlassen, die möglichst haftungsfrei und unbeschadet der Konsequenzen von Fehlentscheidungen nur FREMDES Kapital managen können.


    Aber auch hier wird durchaus eine Menge Kapital bewegt.


    Zitat

    Ich kenne das "smart institutional money" aus obigen Gründen durchaus ganz gut (aktuell habe ich auch einen Beitrag dazu in meinem Blog), und ja, die sehen auch die "Goldoption". Aber wie spielen sie sie ? Über ETFs oder Goldshares (Barrick Gold scheint in dieser Szene aktuell everybody's darling zu sein) ...


    => Auch diese Beschreibung trifft NOCH zu. Aus diesem Grund betreiben wir hier seit Jahren intensive Aufklärung über GLAUBHAFT physisch hinterlegte ETFs. Barricks SLV / ishares-ETF gehört nicht dazu!
    Siehe dazu zB die Spezialthreads
    http://www.goldseitenforum.de/…ilight=Xetra+Gold&page=11
    und
    http://www.goldseiten-forum.de…TFs+mit+physischem&page=9


    Die InderChinesenRussenAraber brauchen solche Threads natürlich nicht. Die waren ohnehin der westlichen Gehirnwäsche und betrügerischen ETF-Papiertigern immer nur bedingt zugeneigt.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

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